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Polilympics

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Die fünf polilympischen Ringe. Loyalerweise wurde für jeden Kontinent ein Ring mit samt Politiker abgebildet. Wie auch immer, das Lächeln wird den Herren während der Wettkämpfe noch vergehen.

Die Polilympics sind eine alternative Olympiade für Behinderte Politiker, welche sich in verschiedenen Disziplinen messen. Die Veranstaltung findet jährlich nach dem G8-Gipfel in der gleichen Stadt statt. Eigentlich als Teambuilding-Maßnahme und Verbesserung diplomatischer Beziehungen gedacht, wurden als Disziplinen kaum Mannschaftssportarten ausgesucht, weshalb die verbissenen Wettkämpfe teilweise schlechte Laune und Aggressionen hervorrufen. Kritiker bezeichnen die Olympiade als den Grundstein für miserable Entscheidungen und Reformen.

Gründung

Silvio Berlusconi erweist sich als echter Sportsfreund.

Im Jahre 1999 fand der G8-Gipfel im deutschen Köln statt. Trotz feucht-fröhlicher Karnevalsstimmung blieben die teilnehmenden Politiker gewohnt abgeklärt und sachlich. "Zu langweilig" dachten sich die Kölner Politikstudenten Ferdi Fit und Theodor Tüchtig. Als die beiden dann noch während des Gipfels den Teilnehmer Silvio Berlusconi in einer Fußballkneipe trafen, stellten sie mit dem sportsbegeisterten Staatsmann ernsthafte Überlegungen an, für Auflockerung unter den Spitzenpolitikern zu sorgen. Nahe lag da natürlich eine sportliche Veranstaltung. Nach einer langen Nacht mit für Politikern untypisch vielen Kölsch, stand eine handfeste Idee. Jedes Jahr nach dem G8-Gipfel sollten die so genannten Polilympics statt finden, alle Spitzenpolitiker aus den G8-Staaten sollten teilnahmeberechtigt sein. Nur da es in Deutschland überhaupt keine Spitzenpolitiker gibt, durften aus dem mitteleuropäischen Land auch mäßige Politiker teilnehmen. Dies wurde nach einer Weile dann doch überdacht, um die Popularität und Attraktivität zu steigern. Seither dürfen alle prominenten Poltiker der Welt teilnehmen. Den Studenten Fit und Tüchtig wurden unwichtige Funktionärsposten zu Wahnsinnsgehältern auf Lebenszeit zugesichert. Heute ist bekannt, dass die beiden Studenten den einflussreichen Berlusconi absichtlich betrunken gemacht haben, damit er dann im Suff einen Vertragsentwurf für die Sportveranstaltung Polilympics unterzeichnet. Man kann anhand der Konditionen aber nicht eindeutig erkennen, welche Vorteile sie daraus zogen.

Einmal in der Pflicht, stellte Berlusconi seinen Kollegen die Olympiade vor. Zuvor hatten Fit und Tüchtig zusammen mit dem befreundeten Mathematikprofessor Kalle Kalkufix errechnet, dass sie kaum Geld in die Hände bekommen würden, wenn die Polilympics gar nicht statt finden würden. Daher erarbeiteten sie mit Silvio Berlusconi ein annähernd seriöses Konzept zur Überzeugung der anderen Politiker. Dies beinhaltete die Grundidee der Polilympics, nämlich als Auflockerung und Teambuilding zu dienen. Verkehrt fanden die Kollegen die Idee nicht, worauf man gemeinschaftlich beschloss: Die Polilympics finden statt.

Spielreform

Mitgründer Berlusconi und der einflussreiche Bush diskutieren über die Spielregeln, doch sie kommen zu keinem Ergebnis.

Die erste Austragung der Polilympics sollte 2000 in der G8-Stadt Okinawa in Japan statt finden. Bevor es denn nun endlich los ging, mussten noch einige Regeln aufgestellt werden. Hierzu wollten die Politiker in Politiker-Manier debattieren und eine Spielreform auf die Beine stellen. Heiß wurde diskutiert, wer teilnahmebrechtigt sein sollte, welche Disziplinen ausgetragen werden sollten und welche Bedingungen es in Sachen Doping oder Ablauf geben sollte. Als auch nach drei Monaten akribischer Arbeit, hitzigen Diskussionen und bissigen Dialogen immer noch nichts aus der Arbeit hervorging, nahmen sich die Studenten Fit und Tüchtig ihrer an und stellten klare Regeln auf, wobei sie allerdings auch auf manche Forderungen der Politiker eingingen, um ihre Beliebtheit zu wahren.
Hierbei wurde ein Katalog der grundlegenden Spielgesetze erarbeitet, der wie folgt aussieht:

  • § 1 Grundsätzlich dürfen alle Spitzenpolitker der Welt teilnehmen. Für die verschiedenen Disziplinen dürfen sich aber nur Politiker anmelden, die die Teilnehmerkriterien der jeweiligen Disziplin erfüllen. Sonderregelung erfolgt für Deutschland, da es dort überhaupt keine Spitzenpolitiker gibt.
  • § 2 Jegliche Form von Doping ist untersagt! Dies gilt auch für auf der internationalen Dopingliste vorhandenen Medikamente, die von Ärzten nur für die Gesundheit der Athleten verabreicht werden sowie Dopingmittel zum privaten Gebrauch. Übeltäter müssen mit Geldstafen oder sogar der Disqualifikation rechnen, wahrscheinlicher sind aber Geldstrafen, da diese auch etwas einbringen.
  • § 3 Die Polilympics beginnen mit dem traditionellen Zettellauf und enden mit der Abschlussfeier.

Neben diesen drei Grundgesetzen gibt es viele Unterregelungen und Erläuterungen, die in den folgenden Teilen des Artikels geschildert werden.

Ablauf

Der Amerikaner Barack Obama beim traditionellen Zettellauf.

Die Polylimpics werden jährlich in der Stadt des jeweiligen G8-Gipfels ausgetragen. Die sportliche Großveranstaltung läuft jedes Jahr nach einem ähnlichen Schema ab und wird sogar im TV übertragen. Anfangs waren die teilnehmenden Politiker gegen eine Übertragung im Fernsehen, als ihnen aber mitgeteilt wurde, dass sie dafür durch geschickte Vermarktung sogar Geld kriegen würden, willigten sie ein. Während die Berichterstattung der Fernsehsender aber weitestgehend ernsthaft ist und die Polilympics respektvoll als alternative Sportveranstaltung angesehen werden, machen sich viele Videos auf Internetportalen wie Clipfish über die Polilympics lustig und zeigen ausschließlich die Pannen der Veranstaltung. Die Demütigung und die Missgeschicke öffentlicher Personen werden als humoristisch empfunden. Sicherlich sind die Politiker nicht erfreut über diese Entwicklung, doch das Geld, welches sie erhalten, stimmt sie milde.

Eine jede Olympiade startet mit dem symbolischen Zettellauf. Hierbei ersetzt ein Zettel die Fackel, welche bei anderen olympischen Spielen verwendet wird. Abwechselnd laufen verschiedene, sportlichere Politiker um das austragende Stadion herum, bis sie das Objekt nach einer Weile an einen so fetten wie einflussreichen Staatsmann übergeben wird. Dieser begibt sich ins Stadion, wo eine Schale, die bei anderen Wettkämpfen als Feuerbehältnis verwendet wird, als Sitzgelegenheit fungiert. Aus dieser Position heraus liest der auserkorene Politiker den Text, der sich auf dem Zettel befindet, vor, diese Prozedur kommt einer Rede gleich. Ist diese absolviert, laufen, beziehungsweise marschieren alle teilnehmenden Politiker ein. Eine große Eröffnungsfeier gibt es nicht.

Danach beginnen die Spiele. Alle Politiker können sich zu verschiedenen Disziplinen anmelden. Nach etwa zwei Wochen sind die Wettkämpfe beendet und es wird eine mehr oder wenige große Abschlussparty gefeiert. Hierbei verhalten sich die Teilnehmer zunächst etwas verhalten. Auch wenn es während der Spiele mehr Streit als Freude gab, tauen sie im Laufe der Feier meistens auf, sodass eine gute Stimmung aufkommt. Die Siegerehrungen werden stets unmittelbar nach dem Ende der verschiedenen Disziplinen ausgetragen und stellen kein sehr großes Ereignis dar.

Disziplinen

Das ist Mugabe
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Ein Meister der Satire
Robert Mugabe kommt aus Simbabwe und gehört zu den besten Politik-Satirikern der Welt. Im Jahre 2008 organisierte er in seinem Heimatland eine lustige Präsidentschaftswahlen-Parodie, welche die heutige Demokratie in Entwicklungsländern auf die Schippe nahm. Mugabe selbst nahm noch nie an den Polilympics teil, weil er kein Politiker ist. Dennoch kennt er sich bestens aus und ist ein erstklassiger Fachmann.

Bei den Polilympics werden Wettkämpfe in vielen verschiedenen, mehr oder weniger sportlichen Disziplinen ausgetragen. Jeder Teilnehmer muss sich aktiv für die Disziplinen anmelden, an denen er teilnehmen möchte. In den Parlamenten dieser Welt lesen sich ja auch nur ein Viertel der Politiker die Gesetzesentwürfe für Spezialgebiete durch. Fleißige Teilnehmer können selbstverständlich auch an mehreren Wettbewerben teilnehmen. Sieger ist das Land, welches die meisten Medaillen sammeln konnte. Speziell und exklusiv für Stupidedia wurden alle Disziplinen von dem simbabwesischen Satiriker und Politik-Experten Robert Mugabe analysiert.

Wahlkampf-Tennis

Der deutsche Sportler Roland Koch holt zum Matchball aus.

Wahlkampf-Tennis ist eine raffinierte Variante der Rückschlagspiele. Zwei Spieler stehen sich gegenüber und liefern sich ein hitziges Duell, spielen sich gegenseitig die Bälle zu, attackieren ihren Gegner und schleudern sich die heftigsten Schläge um die Ohren.
Jedoch spielt sich alles mündlich ab, der verbale Schläger eines Athleten ist sein Mundwerk. Es geht nicht tatsächlich darum, Bälle zu spielen, sondern in Politiker-Manier Argumente einzubringen, die für einen selbst und gegen den Widersacher sprechen. Das Ganze gleicht einem Wahlkampf. Oft werden diese Diskussionen, zu denen abwechselnd beigetragen wird, doch recht hitzig und die aufgebrachten Gemüter kommen nicht selten mit Attacken, die wahrlich unter die Gürtellinie gehen. Diese Sportart zählt zu denen, die am häufigsten Streit unter den Teilnhemern auslösen. Mit der im Spiel angeregten Diskussion ist es mit dem Abpfiff noch lange nicht zu Ende. Zu den Formalitäten ist nämlich zu sagen, dass die beiden Spieler sich ab dem Anpfiff abwechselnd Sprüche bezüglich einem nicht vorgegebenen Thema gegen den Kopf werfen. Für jedes besonders schlagkräftige und stichhaltige Argument gibt es einen Punkt. Gespielt werden Sätze, die enden, sobald ein Spieler die Punktzahl sieben erreicht hat, bis ein Athlet drei Sätze für sich entschieden hat. Gespielt wird nicht auf einem Sportplatz sondern an zwei gegenüberliegenden Rednerpulten. Bei den Polilympics wird ein Turnier im K.O.-System ausgetragen, die beiden Finalisten spielen Gold und Silber aus, im Spiel um Platz 3 geht es um die Bronze-Medaille.

Unvergessen bleibt das legendäre und bisher beste Match zwischen den Amerikanern Barack Obama und Hillary Clinton. Das im Jahre 2008 ausgetragende Spiel war sehr brisant, da es gleichzeitig schwarz gegen weiß und modern gegen konserativ bedeutete. Dementsprechend gab es auch genügend Diskussionsstoff. Im finalen Satz brauchte es sage und schreibe 50 Ballwechsel, bis der Sieger ermittelt. Am Ende landete der Afro-Amerikaner Obama einen großartigen Sieg. Natürlich handelte es sich hierbei dennoch nicht um die einzige große Partie in nunmehr acht Jahren Polilympics. Es gab noch weitere, große Begegnungen.

Jahr Begegnung Ergebnis Besonderes
2000 Angela Merkel - Edmund Stoiber 3:1 Stoiber erhielt am Spielfeldrand lautstarke Unterstützung von den Kollegen Volker Rühe und Friedrich Merz. Dennoch konnte Merkel klar gewinnen. Kurioserweise versagte sie im weiteren Verlauf des Turniers kläglich.
2000 George W. Bush - Al Gore 3:2 Bush wurde von einem Block mit Fans aus Florida, die für Gore waren, nervös gemacht. Kurzerhand ließ er sie aus dem Stadion verbannen und gewann daraufhin das Spiel. Der Sieg hatte Auswirkungen auf seine Politik: Bush wurde beflügelt und gab sich angriffslustig und aggressiv, während Al Gore friedlich wurde und sogar einen Nobel-Preis abräumte.
2004 George W. Bush - John Kerry 3:2 Kerry hatte die Sympathien auf seiner Seite, dennoch konnte Bush das Match für sich entscheiden. Wieder fühlte Bush sich durch den Sport in seinem Stil bestätigt.
2005 Angela Merkel - Gerhard Schröder 3:2 Während Schröder im Vorfeld angekündigt hatte, einiges abzubauen und defensiver ins Spiel zu gehen, wollte Merkel das Risiko und somit Trefferanzahl wie die Anzahl der kassierten Treffer erhöhen. Am Ende konnte sich Merkel knapp durchsetzen.
2007 Nicolas Sarkozy - Ségolène Royal 3:2 Ein kräftezehrendes Spiel, bei dem Royal lange mithalten konnte, gegen Ende des Matches aber weinen musste. Bei dieser Gelegenheit holte der konserative Sarkozy zum Matchball aus und holte den Sieg.

Das sagt Mugabe: Eine höchst interessante Disziplin, der Wahlkampf ist ja echt ein brisantes Thema. Letztens erst habe ich das gut pardodiert, da habe ich WahlKAMPF mal wörtlich genommen, hehe. Jaja, der Wahlkampf ist immer wieder lustig. Ach ja, den Athleten kann ich mit auf den Weg geben, dass sie sich nicht einschüchtern lassen sollten. Wenngleich es bei dieser Form des Tennis eigentlich keine Schläger gibt, kann man ja auch mal Gebrauch von menschlichen Schlägern machen, wenn sie verstehen, was ich meine.

Wettrutschen

Mit seinen Pfunden einer der besten Athleten auf diesem Gebiet: Joschka Fischer.

Wettrutschen ist eine Sportart, bei der sich die Charakterkilos von wohlgenährten Politikern als Vorteil erweisen. Die Teilnehmer müssen so schnell wie möglich eine mit Butter geölte Rampe hinunter rutschen. Klar, hier sind schwerere Sportler im Vorteil. Vor dem eigentlichen Rennen müssen die Bewerber um die Goldmedaille allerdings noch eine wichtige Entscheidung treffen. Sie müssen auswählen ob sie, auf der rechten oder der linken Seite der Rutschbahn rutschen. Hier gibt es große Unterschiede. Die linke Hälfte der Bahn ist nicht sehr steil abfallend, dafür aber um einiges besser geölt. Diese Beschaffenheit bedeutet gleiche Chancen für alle normalgewichtigen Teilnehmer, die auf dieser Bahn oft ein großes Mittelfeld bilden. Nur die wirklich schweren Brocken können sich auf dieser Seite deutlich absetzten. Auf den Rutschbahnen dieser Welt liegt die linke Bahn fast immer im Osten, eine genaue Begründung dafür gibt es nicht. Es könnte allerdings etwas damit zu tun haben, dass sich das Ende der Rutsche immer im Süden befindet.

Die zweite Variante ist, die rechte Seite zu wählen. Diese wird eher von konserativeren Teilnehmern bevorzugt. Die Bahn ist steiler, dafür aber nur dürftig geölt. Auch entscheiden sich viele dafür, durch die Mitte zu rutschen. Dort gibt es keine speziell angelegte Bahn mit eigenen Grundsätzen, meistens bewegen die Teilnehmer hier auf der Grenze von links und rechts. Gerne erinnert man sich an das unvergleichliche Manöver vom Athleten Oscar Lafontaine, der zunächst mit seinen Sportskameraden von der SPD mittig losrutschte, dann aber noch im selben Rennen nach links rüberzog. Er schaffte zwar nicht den Sieg, aber im Kleinen dennoch einen tollen Erfolg.

Speziell bei den Polilympics wird immer nur ein Rennen veranstaltet, an dem alle Politiker, die sich für Wettrutschen als Disziplin entschieden haben, teilnehmen. Die ersten drei Ankömmlinge im Ziel, unabhängig von der Seitenwahl, erhalten die Medaillen Bronze, Silber und Gold.
Das sagt Mugabe: Diese Disziplin ist immer wieder spannend. Ich persönlich finde immer schon die Seitenwahl vor Beginn des Rennens interessant, es ist also nicht nur das eigentliche, sportliche Rennen von Bedeutung. Schon am Anfang müssen die Weichen für den Erfolg gestellt werden. Rein logisch gesehen dürfte eigentlich vor allem die rechte Bahn zum Erfolg führen. Man sollte es aber trotzdem nicht übertreiben mit der rechten Seite. Viele machen es doch, als Satire darauf habe ich selbst mal übertrieben und mir ein kleines Hitler-Bärtchen wachsen lassen, der Sportsfreund Hitler, der war nämlich wirklich rechts. Unglaublich komisch, was? Obwohl, an sich hat die rechte Seite ja schon ihre Vorzüge...

Bürokratie-Baseball

Horst Köhler und Barack Obama bei einer Partie Bürokratie-Baseball.

Die allseits beliebte Disziplin Bürokratie-Baseball ist vor allem bei Politikern aus Ländern, in denen eine besonderst komplizierte Bürokratie herrscht, sehr beliebt, da diese leicht veränderte Form des Baseballs diese mehr oder weniger widerspiegelt. Alle Politiker, die in dieser Disziplin an den Start gehen, werden willkürlich in zwei Mannschaften eingeteilt. Das Spiel beträgt neun sogenannte Innings, in denen es abwechselnd jeweils eine offensive und eine defensive Mannschaft gibt. Zum Beginn eines solchen Innings steht in einer Ecke des Spielfelds ein Politiker der angreifenden Mannschaft mit einem unter Bürokraten gerne verwendeten Knüppel. Hinter ihm hockt, und hier gibt es einen Unterschied zum echten Baseball, ein weiterer Spieler der angreifenden Mannschaft, der Bestimmer. Ein Akteur des verteidigenden Teams steht in der Spielfeldmitte auf einem Hügel. Der Bestimmer der angreifenden oder auch der Bürokraten-Mannschaft gibt diesem Werfer vor, was er zu machen hat, also wie er ein Wurfgerät zum Schläger zu werfen hat. Der Wurfmann muss dann mit der ausgewählten Wurftechnik klar kommen. Er schmeisst einen Antrag auf Papier zum gegnerischen Schlagmann. Dieser muss den Antrag möglichst weit wegschleudern. Trifft er das Blatt Papier nicht, ist der Antrag durch, schlecht für jeden Bürokratenstaat! Passiert dies drei mal, bleibt die Chance auf einen Run verwehrt. Sollte der Antrag jedoch weggeschlagen werden, muss der Werfmann ihn holen. Zumindest sollte er es versuchen. Wenn der Schlag nämlich keine totale Niete ist, hat der Antragsteller, dem vorher vorsichtshalber die Beine gefesselt wurden, keine Chance, das Spielgerät unter Kontrolle zu bringen, bevor der Schlagmann einmal um das Feld spaziert ist. Das macht er nämlich um einen Run zu schaffen und somit Punkte zu holen. Die kriegt ein Team nämlich immer, wenn ein Spieler im Angriff einmal um den Platz läuft. Nach jedem Inning werden die Rollen getauscht, also defensiv wird offensiv und umgekehrt. Dies ist unbedingt nötig, damit jede Mannschaft die Möglichkeit hat, Punkte zu erlangen.

Alle Spieler des Teams, das am Spielende die meisten Punkte hat, erhalten eine Goldmedaille. Die Verlierermannschaft muss sich mit einer Silbermedaille begnügen. Da es für Bronze keinen Abnehmer gibt, wird diese Auszeichnung an Reiche und dennoch sehr bemitleidenswerte Arbeitslose verschenkt. Die Disziplin Bürokratie-Baseball ist vor allem sehr beliebt, weil es in jedem Falle etwas für den Medaillenspiegel gibt. Das Spiel selbst wird nur von den beiden Politikern als lustig befunden, die die Bestimmer machen dürfen. Schließlich dürfen sie dann anderen Leuten vorschreiben, was sie tun müssen und dürfen dann genüsslich zusehen, wie sie damit klar kommen. Die restlichen Spieler zeigen sich nach dem Spiel dann meistens niedergeschlagen und frustriert. Am meisten Spaß an der Rolle des Bestimmers hatte bisher wohl der deutsche Athlet Wolfgang Schäuble. In der Partie 2007 befohl er den gegnerischen Wurfmännern, erst ihre persönlichen Daten runterzubeten und den Antrag dann von hinten durch die eigenen Beine zu werfen. Damit hatten viele Probleme, Schäuble hatte jedoch seinen Spaß. Günstigerweise wird der deutsche Innenminister immer, wenn er sich anmeldet, als Befehlshaber ausgewählt, da der Arme nicht richtig mitspielen könnte, weil er an den Rollstuhl gebunden ist.
Das sagt Mugabe: Eine fabelhafte Disziplin, gerade die Bestimmer können mal richtig die Sau rauslassen. Obwohl, das machen sie ja eigentlich das ganze Jahr über, zumindest in ihrem Beruf. Schade, dass die übrigen Athleten da immer gefrustet sind, aber wenn wundert es, wenn die Sportart so auf eine Diktatur aufgebaut wurde. Es handelt sich um einige der wenigen Mannschaftssportarten, die eigentlich den Teamgeist fördern sollten und dann sowas... Interessant ist das Ganze aber im jeden Falle, wirklich amüsant.

Babysitting-Contest

Der Babysitting-Contest ist eine Disziplin, in der Politiker sich im Umgang mit Kindern beweisen müssen. Die Sportart gehört zu den wenigen, bei denen eine Jury in Form einer Diplom-Kinderpsychologin und Gutachterin von Nöten ist. Besonders brisant wird es bei dieser Sportdisziplin, wenn Politiker antreten, die viel an die Eltern in ihrem Staat appellieren oder vielleicht sogar ein Familienministerium leiten. Hier nämlich müssen sie sich selbst beim Babysitten unter Beweis stellen. Formal läuft das Ganze wie folgt ab: Jeder teilnehmende Sportler bekommt ein Kind und eine Kabine zugeteilt. Der Aufenthaltsort ist mit sanitären Anlagen, Küche und Unterhaltungsmedien ausreichend ausgestattet, doch das garantiert noch gar nichts. Bei den Sportgeräten, auf die aufgepasst werden muss, handelt es sich um zehnjährige Kinder, die freundlicherweise von einem US-amerikanischen Bootcamp für schwererziehbare bis sadistische Kinder Sportausrüster zur Verfügung gestellt werden. Dann werden jeweils Kind und Politiker in der Kabine eingeschlossen. Es gibt kein zurück mehr aus der Hell in a Cell, denn jetzt ist es an den Athleten, ganze vier Stunden auf die Bälger aufzupassen.

Das erfreut die Jury: Das ärgert die Jury:
  • Freundlicher Umgang mit den Kindern
  • Kreativität und Wissen fördern
  • Gute Versorgung mit Nahrung
  • Ausreichende Aufklärung
  • Fernsehen nur mit pädagogisch Wertvollen und altersgerechten Sendungen
  • Anwendung von jeglicher Gewalt
  • Verabreichung von für Kinder ungeeigneten Lebensmitteln
  • Unzureichende Versorgung mit Nahrung
  • Vergewaltigung
  • übermäßige Fülle an unnötigem Wissen an die Kinder vermitteln
Die Athletin Ursula von der Leyen zählt nicht zu den Top-Spielern...

Das wird es ihnen nicht leicht gemacht. Die Kinder stiften reichlich Unruhe, zerstören Gegenstände und zehren sehr stark an den Nerven der Babysitter. Es bedarf sehr viel Ausdauer, Nerven wie Stahlseile und Leidensfähigkeit, um die Spieldauer zu überstehen. Ist die komplette Spieldistanz von vier Stunden dann absolivert, geht es an die Bewertung. Diese wird in der Regel von Kinderpsychologen durchgeführt. Bei den verwendeten Kindern müssen der geistige und physische Zustand begutachtet werden, das Verhalten muss studiert werden. Damit die Teilnehmer nicht allzu sehr abhängig von dem Ausgangs-Zustand der Kinder sind, fließt ein Vorher-Nacher-Vergleich mit in die Bewertung ein. Weiterhin wird die Vorgehensweise der Babysitter während des Contests analysiert. Auch der Zustand der Räumlichkeit stellt ein Bewertungskriterium dar, hierbei erweist sich der Vorher-Nachher-Vergleich aber nicht als sehr vorteilhaft für die Athleten... In Anbetracht dieser ganzer Kriterien muss der Juror die Babysitter dann auf einer Skala von 1 - 10 bewerten.

Wie bereits erläutert müssen sich auch solche Politiker behaupten, die sonst immer nur an die Eltern dieser Welt appellieren. Dies wurde 2007 sehr interessant, als die deutsche Familienministerin Ursula von der Leyen ran musste. Diese ist zwar stolze Mutter von acht Kindern, bei deren Erziehung helfen aber ihr Ehemann und zahlreiche Betreuer mit. Nun war die werte Sauberfrau gänzlich auf sich allein gestellt. Das Ergebnis: Nachdem sie anfangs beinahe an dem zugeteilten Kind verzweifelt wäre, konnte sie es dann mit ein wenig Gewalt beruhigen und und stopfte das arme Kind mit Stoff aus ihrem Sozialwissenschaftsstudium voll. Am Ende war der Nachkömmling dann zwar schlauer, aber überaus verstört. Eine miese Note für die Ministerin.
2006 spuckte ein anderer Deutscher große Töne. Edmund Stoiber von der CSU. Der Bayer redete sich mutig in Rage:" Äh, äh äh. Äh..." Darauf folgt dann die große Kampfansage an den Wettbewerb: "Ich weiß wie es ist, eine alleinerziehende Mutter zu sein!" Nach diesen großen Worten folgte in der Kabine dann die große Niederlage. Insgesamt haben bislang eher nur die Teilnehmer eine gute Leistung gezeigt, die keine Männer der großen Worte sind.
Das sagt Mugabe: Der Babysitting-Contest ist klasse. Hier haben sich schon einige Jugendminister blamiert. Die Disziplin gehört zweifellos zu meinen Liebsten. Außerdem zeigt sie immer wieder, wie sehr die behutsame, langsame Kindererziehungsphilosophie den Nachwuchs verhunzen kann. Ich plädiere für die Kindererziehung, wie sie in Afrika praktiziert wird. Ab sechs Jahren einfach alles in eine Uniform stecken und 'ne Waffe in die Hand drücken. Das baut die Aggressionen der Kinder sinnvoll ab und sie werden ausgeglichener leben. Auch ein amputiertes Bein fördert das Gleichgewichtsbewusstsein!

Partnerschafts-Rennen

Dieses heiße Geschoss wurde 2007 bei den Polilympics gesichtet. Handelt es sich hier um eine schwarz-gelbe Koalition zwischen dem schwulen Guido Westerwelle (FDP) und einem CDU-Politiker?

Das Partnerschafts-Rennen ist ein Motorsport-Event der etwas anderen Art. Hier müssen die teilnehmenden Politiker ein Motorradgespann über einen Rundkurs steuern, der Insaße des Beiwagens ist jedoch niemand anderes als ihr Lebensgefährte. Vorraussetzung für ein gutes Rennen sind also eine gute Balance in der Partnerschaft. Der Partner sollte dem Fahrer Rückhalt geben, sich jedoch nicht allzu sehr in den Vordergrund verlagern, damit es nicht zu Gleichgewichtsproblemen kommt. Auch in den härtesten Kurven des befahrenen Kurses darf man nicht den Krisenstand ausrufen sondern muss das Rennen solide weiterführen und die Ruhe bewahren. Es gilt festzuhalten, dass der Beifahrer sich nicht abschotten sollte, aber auch nicht zuviel Gewicht einsetzen sollte. Teilweise erweist sich dies als knifflige Aufgabe. Ist der Partner nämlich zu agil, führt das automatisch zu Störungen und unnötigen Rennsituationen auf der holprigen Piste. Es muss ein guter Ausgleich zwischen Fahrer und Beiwagen-Insaße bestehen. Nur wer wirklich das Gleichgewicht zu jeder Zeit hält, kann das Rennen machen. Respekt gilt allerdings auch den Athleten, die durch schwere Probleme ins Straucheln geraten, sich dann aber berappeln und das Rennen gut und sicher weiter führen.

Das deutsche Duo bestehend aus Angela Merkel und Joachim Sauer harmoniert gut.

Bei den vergangenen Polilympics-Veranstaltungen gab es schon so manche vorbildliche oder erbärmliche, oft auch polarisierende Renn-Duos, die über die Kurse dieser Welt rasten. Immer für Überaschungen gut war der französische Biker Nicolas Sarkozy. In einem heftigen Rennen im Jahre 2005 flog er mit seiner Gattin Cécilia aus der Bahn. Ein absoluter Misserfolg für den kleinen Franzosen. Nichtsdestoweniger wollte er es im folgenden Jahr nochmal wissen. Wieder ging er mit Cécilia an den Start und hoffte auf eine Leistungssteigerung. Doch besonderst in Zweikämpfen gegen namhafte Politiker aus islamischen Ländern und Indien konnte die Ehefrau ihre Aufgaben nicht richtig erfüllen. Doch die Sarkozys wollten nicht aufgeben. 2007 traten sie erneut bei den Polilympics an, doch es warf sie abermals aus der Bahn. Nach diesen drei desaströsen Auftritten sah Sarkozy sich gezwungen, sich eine neue Renn-Kollegin ins Boot zu holen. Und so ging er 2008 mit der Italienerin Carla Bruni an den Start. Es gab Proteste, weil er nicht mal mit ihr verheiratet war, doch die beiden ließen sich nicht beirren. Im Rennen selbst aber stahl Bruni Sarkozy die Show. Durch ihren großen Einsatz erzielte sie oftmals gute Aktionen, oft lehnte sie sich aber auch zuweit hinaus und es kam zu Störungen. Am Ende reichte es nicht zu einer Top-Platzierung. Die sportliche Karriere Sarkozys beherbergt nur einige von vielen brisanten Paarungen bei den Partnerschafts-Rennen. Einige Duos, wie etwa Angela Merkel und ihr Gatte Joachim Sauer bestehen die Rennen schon immer grundsolide.
Das sagt Mugabe: Eine tolle Disziplin! Sie offenbart, wie gut sich die Politiker und ihre Ehe-Partner tatsächlich verstehen. Nur wer ein ausgeglichenes, eingespieltes Team ist, kann bestehen. Und außerdem, die Politiker und ihre Skandale und Eskapaden, ihr Scheitern im Liebesleben, das bietet doch sehr viel Angriffsfläche für Leute wie mich. Hehe, gerade der kleine Franzos, er ist eine Witzfigur und dennoch verdiene ich meine Brötchen mit ihm. Naja, einflussreich sind Politiker ja ohnehin. Wer will schon unspektatuläre Paare wie Merkel und Sauer? Die Leute wollen Aktion!

Weitere Disziplinen

Kritik

Bei den Politikern bauen die Polilympics oft Frust und Aggressionen auf, was sich auch auf ihre Arbeit auswirkt. Vorschnelle Kriege nicht ausgeschlossen!

Seit der erstmaligen Austragung der Polilympics im Jahre 2000 musste die politische Olympiade viel Kritik einstecken. Es heißt, die Veranstaltung sei ob der Verbissenheit der Wettkämpfe für viele schlechte Entscheidungen von frustrierten Politikern verantwortlich. Experten behaupten, die Leistungen der teilnehmenden Politiker hätten sich seit der Einführung der Polilympics stark verschlechtert. Weiter meinen sie, dass sie diese Entwicklung bereits zu Beginn der Spiele hätten kommen sehen. Die zweite Aussage ist jedoch eher besserwisserische Angeberei statt konstruktiver Kritik. Dabei verwundert dieser Trend, waren die Polilympics doch ursprünglich zwecks Auflockerung, Erholung und Spaß entwickelt worden. Warum das Gegenteil der Fall ist, zeigt ein Blick auf die ausgewählten Disziplinen, welche bestritten werden können. Zur Auswahl stehen fast ausschließlich Einzelsportarten, bei den wenigen Mannschaftssportarten gibt es entweder einen, der die anderen herum kommandiert, oder aber einen, den ein hartes Schicksal ereilt. So werden die Spiele immerzu verbissen und hasserfüllt geführt. Aus gesundem Ehrgeiz (Ja, manche Politiker entwickeln so etwas in der Art.) wird Hass, aus respektvoller Akzeptanz und Kollegialität wird Feindschaft. Wenn die Politiker dennoch den falschen Ehrgeiz und Stolz besitzen, trotz allem an der Sport-Veranstaltung teilzunehmen, kann es dem Volk noch egal sein, das Schlimme ist nur, dass eben jenes Volk die Konsequenzen tragen müssen. Nicht selten, man könnte fast sagen oft überträgt sich die Giftigkeit der Wettkämpfe auch auf die Arbeit in der Politik, wo die gefrusteten Athleten dann unmotiviert und geistlos, trotzdem aber dickköpfig zu Werke gehen und eine Fehlentscheidung nach der anderen treffen. Darunter haben die Bürger zu leiden. Tatsächlich sind die Polilympics Schuld an vielen Fehlern in der Politik, doch absetzen kann man sie nicht. Weil die teilnehmenden Politiker mit der Zeit einen krampfhaften Ehrgeiz entwickeln und die kommerzgeilen Sportler auch noch TV-Gelder für die Spiele kassieren.


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