Pjöngjang

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Pjöngjang

Göttingen Stahlwerke.JPG

Chosŏn’gŭl: 평양 직할시
Hancha: 平壤直轄市
McCune-Reischauer: P'yŏngyang Chikhalsi
Revidierte Romanisierung: Pyeongyang Jikhalsi
Basisdaten
Fläche: 2.653 km²
Einwohner: 4.138.187 (Stand: 1. Januar 2010, mittlerweile wahrscheinlich weniger)
Gliederung: 19 Stadtbezirke, 4 Landkreise

Pjöngjang (kor. P'yŏngyang; [pʰjɔŋjaŋ]) ist die Hauptstadt des Kaiserreichs Nordkorea und eines der wenigen Wörter des deutschen Sprachgebrauchs, die mit Pjö anfangen und trotzdem nicht aus dem Ikea-Katalog stammen. Die Stadt ist Zentrum von dem, was man in Ermangelung besserer Ausdrücke als Wirtschaft und Kultur des Landes bezeichnet. Sie verfügt über zahlreiche Museen, Theater und imposante Zeugnisse nordkoreanischen Größenwahns.

Geografie

330 Meter und kein Ende in Sicht. Die Kims wollen hoch hinaus

Das Verwaltungsgebiet Pjöngjangs kann sowohl von der Größe als auch vom Grad des Verfalls gut mit dem Saarland verglichen werden. Außerhalb des Stadtgebietes findet sich ein ganzer Haufen naturbelassene Landschaft, welche in den 70er Jahren als Touristenattraktion angelegt wurde.
Pjöngjang gliedert sich in folgende 18 Stadtbezirke:

Geschichte

Die Gegend um Pjöngjang war schon zu Zeiten von Asterix und Obelix besiedelt. Ein entsprechendes Comicalbum steht noch aus, ist aber laut Verlagsangaben in Arbeit.
Die Antike verlief ganz gut, bis im Jahre 1592 erstmals die Japaner in Pjöngjang einfielen und ein Jahr blieben. 1627 kamen die Chinesen. 1884 wurde Korea christlich und 1894 kamen wieder die Japaner in die Hauptstadt und blieben wieder ein Jahr. 1910 kamen die Japaner noch einmal zu Besuch. Diesmal blieben sie bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Fünf Jahre später fiel Nordkorea in den Süden ein. Fünf Monate später fielen die Amerikaner in Pjöngjang ein, womit wir wieder bei der Hauptstadt wären. Die musste jedes mal komplett neu aufgebaut werden. Für Bauunternehmer hat die Stadt also durchaus ihre Reize.

Architektur

Der äußere Schein ist alles worauf es ankommt!

Pjöngjang unterscheidet sich in der Architektur deutlich von anderen Nordkoreanischen Städten. Während in den Exilgegenden des Landes der Barackenbau vorherrschendes Architekturmerkmal ist, ist Pjöngjang der einzige Ort des Landes, an dem das Land so aussieht, wie die Regierung es nach außen darstellt.

Führungselitenarchitektur

Tja, wer es in Nordkorea zu etwas gebracht hat, der wohnt nicht nur, nein: der residiert!
In den Vororten, unweit der Slums, zieren prächtige, stacheldrahtumsäumte Villen das Landschaftsbild. Wer in der Parteilandschaft etwas erreicht hat, der soll auch entsprechend entlohnt werden. Ganz so schlecht hat man es in Nordkorea dann wohl doch nicht, wenn man sich anstrengt!

Mittelschichtenarchitektur

In Pjöngjang lebt und wohnt es sich nicht schlecht. Verglichen mit Mogadishu.
Nur die treuesten Regimefreunde dürfen direkt in der nordkoreanischen Hauptstadt leben. Eine durchschnittliche fünfköpfige Familie kommt hier durchaus in den Luxus einer 30m²-Wohnung. Gehört man zu den Besseren, dann gibt es sogar ein Haus und Farbfernsehen...

Unterschichtenarchitektur

Wer dem rustikalen Stil einer echten Holzbaracke nicht widerstehen kann, ist auch in den Vororten einer Metropole wie Pjöngjang gerne gesehen, solange man sich richtlinienkonform verhält.

Gebäude zum Beten

Auch Kirchen schmücken das Stadtbild. Pjöngjang beherbergt nach eigenen Angaben ca. 3000 Christen. Mit eingerechnet sind die zur Stadt gehörenden Lager Kam'Yong-dae und Ryoksul-Ka'won.

Gebäude zum Staunen

Fürchte und arbeite!
Eines Tages wird das alles dir gehören, mein Sohn.

In Sachen Propaganda lässt die nordkoreanische Führung nichts anbrennen. Überdimensionale Bronzestatuen von Kim Il-sung und Kim Jong-il wachen von überall über die Bewohner der Hauptstadt. Für jede hergestellte Statue werden pauschal zwei Eisengießer erschossen, da es niemand schaffen kann, die großartige Großartigkeit der Großen Führer naturgetreu darzustellen.

Gebäude zum Lügen

Pjöngjang bietet auch viel potential für Ausländische Fernsehteams. Diese werden am Flughafen von der Partei abgeholt und müssen sich einige einprogrammierte Propagandaveranstaltungen ansehen. Und das Sahnehäubchen: Ein Besuch in einer echten nordkoreanischen Arbeiterwohnung. Dort gibt es alles: Farbfernseher von denen selbst Japaner träumen, Micky-Maus-Kitsch den nichtmal China so miserabel herstellen würde und Konservendosen, so groß wie Medizinbälle.
In diesen Propagandawohnungen wohnt i.d.R. eine 3,25-köpfige Arbeiterfamilie, deren 1,25 Kinder noch zur Schule gehen und Tänze für den Führer einstudieren. Das Arbeiterleben in Pjöngjang muss echt geil sein! Und erst recht im Rest des Landes! Wie schön muss es da erst sein?!

Stadtbevölkerung

Grins du mal...

Ethnien

Hauptstädte sind für gewöhnlich ein Schmelztigel der Nationen und Kulturen. Menschen aus aller Herren Länder tummeln sich in den Verwaltungs- und Kulturzentren der Erde und lernen und profitieren voneinander.
In Nordkorea ist das etwas anders. Die Bevölkerungsstruktur Pjöngjangs ist sehr homogen. Von den 4 Millionen Einwohnern sind über 99% Nordkoreaner.
Lediglich ein paar wenige Diplomaten leben in Pjöngjang und nur dort! Diese Botschaftsmitarbeiter stammen aus fragwürdigen Staaten, wie z.B. Syrien, Iran oder aus der Schweiz.

Religionen

Der Staatsideologie Son-gun gehören etwa 100% der Einwohner Pjöngjangs an. Andernfalls dürften sie nicht dort leben. Religionen im eigentlichen Sinne sind bei Strafe verboten.

Bürgerrechte

Ex-Pjöngjang-Genehmigung

Möchte ein Bürger Pjöngjangs einmal die Tore der Stadt hinter sich lassen um in Wald und Flur zu wandern und den Vögeln beim Fliegen zuzugucken, so benötigt er hierfür eine behördliche Genehmigung.
Möchte ein Bürger Pjöngjangs einmal die Tore der Stadt hinter sich lassen um seine kranke Tante auf dem Lande zu besuchen, so benötigt er hierfür eine behördliche Genehmigung. Darüber hinaus muss er den Behörden erklären, warum seine Tante nicht in Pjöngjang leben dürfe und warum sie nur Melkerin in ihrem Kollektiv ist. Daraufhin wird der Antrag abgelehnt.
Soll ein Bürger Pjöngjangs einmal die Tore der Stadt hinter sich lassen weil die Partei es ihm befiehlt, so stellen die Behörden sofort eine Ex-Pjöngjang-Genehmigung aus.
Möchte ein Bürger Pjöngjangs einmal die Tore der Stadt hinter sich lassen um die Tore des Landes hinter sich zu lassen, so muss er es nachts tun.

Arbeit

Zur Arbeit zu gehen ist für den Durchschnittspjöngjanger so selbstverständlich wie die Huldigung Meister Kim Il-sungs. Und wer keine Arbeit hat, kann zumindest die unbefahrenen Straßen fegen.

Verkehr

Die Kimsons fahren in den Urlaub - Hautbahnhof Pjöngjang.
Typische Verkehrsszene in Pjöngjang. Die Ampel wartet auf den Bus

Autoverkehr

Nordkorea hat den geringsten CO²-Ausstoß der Welt. Das liegt u.a. daran, dass sich nur die Führungsspitze und das Militär Autos leisten können. Die breiten, ausufernden Propagandaalleen werden für gewöhnlich als Fußwege benutzt. Einem Kfz ist trotzdem Vorfahrt zu gewähren! Nordkoreanische Autos bremsen nicht für Fußgänger!

Verkehrsampeln

In Pjöngjang gibt es geschätzte fünf elektrisch betriebene Ampeln. Alle anderen großen Kreuzungen werden von gutaussehenden Verkehrspolizistinnen betreut, die sich hypnotisch im Kreis drehen. Ein nennenswerter Autoverkehr der zu regeln wäre, findet nicht statt.

Pjöngjang-Metro

In Pjöngjang gibt es eine U-Bahn. Ob sie aus mehr als den zwei Bahnhöfen besteht, die von Ausländern betreten werden dürfen, ist im Ausland nicht bekannt.

Eisenbahn

Die Stadt verfügt über einen Personenbahnhof, der nachweislich in Betrieb ist. Mehrere Güterbahnhöfe und einige Sammelstellen für Bürger die deportiert werden sollen ergänzen das Streckennetz.
Verwendung finden hier hauptsächlich Diesel- und Dampfloks. Elektroloks sind ungeeignet, da das nordkoreanische Stromsystem...

Dunkel war's, der Mond schien helle...

Mit der Elektrizität ist es in Pjöngjang nicht weit her. Es gibt zwar durchaus Elektrizitätswerke. Die Verbindung zwischen diesen und den mit Elektrizität zu versorgenden Gebäuden, ist jedoch nicht immer zu 100 % gewährleistet. Auf Grund der ideologisch begründeten Sparsamkeit der Nordkoreaner, ist der Strom immer dann abgeschaltet, wenn man kein Licht benötigt. D.h.: Nachts, wenn alle schlafen und tagsüber, wenn die Sonne scheint.

Kultur und Sport

Arirang-Massenfestspiele

Die Arirang-Massenfestspiele sind das größte Propagandaevent der Erde. Gleichzeitig ist es auch das beste Propagandaevent. Außerdem stellen die Arirang-Massenfestspiele den größten Arbeitgeber des Landes dar.
Geschätzte 250.000 Nordkoreaner nehmen jedes Jahr aktiv daran teil und halten bunte Pappkarten in die Luft, die zusammen aussehen wie eine Pixelgrafik des Großen Führers o.ä. Dazu tanzen tausende Tänzerinnen und Tänzer auf dem Rasen des Stadions, der nur selten für reguläre Sportveranstaltungen genutzt wird.
Wenn Propaganda perfektioniert wurde, dann hier in Pjöngjang!

Theater und Konzerte

Im Kim Jong-suk-Theaterhaus finden täglich vierstündige Opern statt. Thematisiert wird entweder das Leben Kim Il-sungs oder der Krieg gegen die Südkojapanoamerikaner. Es singt der gemischte Chor der Volksbefreiungsluftwaffe, unterstützt vom Kim-Jong-nam-Staatsorchester. Besonders Touristen sollten sich für diese Kunstdarbietungen interessieren, da sie in der Regel gezwungen werden, sich dieses Stück Kulturgut anzuschauen.

Lifestyle

Ein dreifach Hoch auf Kim Il-doof!

In Pjöngjang zu leben ist mal echt verschärft geil. Man lebt mit dem Heiligen in einer Stadt und darf ihn nicht nur sehen. Nein. Man muss ihn sogar sehen, ganz einfach weil man dazu gezwungen wird! Zu den verschiedensten Anlässen lässt der König auf dem Kim-Il-sung-Platz antreten: Führergeburtstage, Staatsfeierlichkeiten, Propagandafestspiele und vieles mehr! Wer mag, darf freiwillig Papierblumen für den Führer basteln.
Die Luftschutzsirenen wecken ganz Pjöngjang morgens um halb Sieben. Um Sieben ist Schichtbeginn. Essen gibt es auf der Arbeit (wenn man gut ist).
Ein mal pro Woche hat das Volk sogar einen Tag frei. Aus Gründen, die mit dem Welthandel zusammenhängen, ist das, wie überall auf der Welt, der Sonntag. Der Grund dafür, dass es überhaupt einen freien Tag gibt, liegt in der biologischen Belastbarkeit des Menschen. Ohne mindestens einen freien Tag pro Woche stirbt der Mensch auf lange Sicht.

Fußball

Die stärksten Teams der Hauptstadt heißen angeblich Sportgruppe 25.4. und Amrokgang Sportgruppe. Die Spieler beider Teams stehen auf der Gehaltsliste des Militärs. Die Trainer kommen üblicherweise von der Partei. Die nordkoreanische Meisterschaft wird regelmäßig zwischen diesen beiden Teams ausgefochten, gesetz den Fall, sie findet überhaupt statt. Andere Teams müssten im Prinzip nicht teilnehmen, werden aber dazu verpflichtet, um die Spannung zu steigern.
Ab und zu, wenn sie muss, spielt auch die Nationalmannschaft in Pjöngjang.

Schadstoffausstoß

Pjöngjang hat den geringsten Schadstoffausstoß aller Großstädte der Erde. Eine einfache Mitgliedschaft bei Partei oder Militär, reicht für gewöhnlich nicht aus, um in den Genuss des Autofahrens zu kommen. Man muss schon dazu gehören.
Die Stadt beherbergt zwar großflächige Industriegebiete, diese liegen jedoch größtenteils brach. Pjöngjang wird von der ASEAN regelmäßig zur Saubersten Stadt Asiens gekürt.
Und die Arbeitslosen fegen die Stadt.

Städtepartnerschaften

Siehe auch


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