Pfandflasche

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man kann auch Pfandflaschen gegen die Bankenkrise an Banken spenden
Pfandflaschen nennt man Flaschen, die man nach Gebrauch oder Entleerung gegen Geld umtauschen kann. Pfandflaschen haben sich als geläufige und inflationssichere Währung unter Obdach- und Mittellosen etabliert. Auf dem Schwarzmarkt kostet eine Zigarette z. B. eine volle Bierflasche.

In der gängigen Finanzmarktliteratur wird Pfand auch als "die Geldanlage des kleinen Mannes" bezeichnet.

Der Weg zur Währung

Nach der Krise werden Wohlstand und Reichtum neu definiert.

Vor der Weiterentwicklung zum Zahlungsmittel wurden Pfandflaschen ursprünglich wieder zurück ins Recyclingsystem überführt, indem der Käufer, also derjenige, der auch das Pfand auf die Flasche bezahlt hatte, sie gegen Auszahlung des Pfandes wieder ins Geschäft zurückbrachte und in den Automat einwarf.

Die Bequemlichkeit der Deutschen führte aber alsbald dazu, dass immer mehr Pfandflaschenkäufer ihre leeren Flaschen einfach achtlos irgendwo herumstehen ließen oder in die Mülltonne warfen, weil sie keinen Bock hatten, zum nächsten Kiosk zu laufen, schon gar nicht für ein paar Cent.

Nun hätte man als Folge daraus erwarten können, dass die Landschaft bald mit Pfandflaschen übersät und zugemüllt würde, aber weit gefehlt: Eine gemeinnützige Initiative, die Vereinigte Penner Genossenschaft Hamburg-Berlin (kurz: VPGHB), erkannte das Potential für ihre Mitglieder, steuerfrei und bei freier Zeiteinteilung wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.

Praktischerweise müssen die Säuberungsaktionen auch nicht zusätzlich entlohnt werden, da die Pfandflaschen bereits einen monetären Gegenwert haben, an den man nur durch eine tatsächliche Rückgabe gelangen kann. Dies ist Motivation genug für die Pfandsucher und gibt Langzeitarbeitslosen endlich wieder einen Grund morgens aufzustehen, um möglichst der erste an den Mülleimern zu sein. So können sich die Genossen der VPGHB ein Zubrot verdienen und die Umwelt wird nebenbei auch noch entlastet. Ökonomisch und ökologisch gesehen für alle Beteiligten also eine Win-win-Situation.

Entgegen des während der europäischen Währungsreform eingeführten Teuro ist die Pfandflaschenwährung inflationssicher:

Die Logik der Volkswirtschaft besagt, dass eine Zunahme an Geldmitteln (beispielsweise durch exzessives Gelddrucken) zu einer Entwertung des Geldes führt. Nicht so bei der Pfandflasche: Selbst wenn die Getränkeindustrie beschließen sollte, Millionen von Flaschen zusätzlich zu produzieren, bleibt das Pfand gleich:
In einem solchen Automat endet das Leben einer jeden Plastikflasche und Dose.
  • 0,08 EUR pro Bierflasche
  • 0,15 EUR pro 0,33L Glasflasche
  • 0,15 EUR pro hart Plastik Flasche in den größen 0,5 1L oder 1,5L
  • 0,15 EUR pro Glas Jogurt/Milch Flasche/Glas (wird äußerst selten in der freien Wildbahn gefunden, deshalb nicht viel im Zahlungsumlauf)
  • 0,25 EUR pro Dose (Einwegpfand)
  • 0,25 EUR pro PET-"one-Way"-Plastikflasche (wird am meisten geklaut und am meisten in der freien Wildbahn gefunden, häufigstes genutztes Zahlungsmittel)
  • 3,10 EUR pro volle Kiste (manchmal auch mehr, bis zu €4,80)
  • 7 Euro für eine Wasserspender Flasche wie es diese z.B. in den Warteräumen in der Arztpraxis gibt. Die "Wechselstuben" für dieses Gut sind jedoch rar, dadurch werden diese Flaschen am seltensten geklaut.
Ohne dieses Symbol geht gar nichts

Zugegeben, indirekt ist die Pfandflaschenwährung an den Euro gekoppelt und somit auch mittelbar inflationsgefährdet. Dennoch stellt eine Flasche immer auch noch einen Sachwert dar, was man vielleicht bald nicht mehr von einem 500-EUR-Schein behaupten kann. Es ist daher zu erwarten, dass diejenigen, die vor der totalen Entwertung des Euros auf Pfandflaschen als Zahlungsmittel umsteigen, gestärkt aus der Krise hervorgehen werden. Immerhin sind Pfandflaschen mehr wert als so mancher Pfandbrief.


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