Narbe

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Die Narbenpflege ist bei stark wuchernden Schädel-Grasnarben besonders aufwändig
Die Narbe, urspünglich aus dem althochdeutschen Wort "Narbel" entstanden und umgangssprachlich aus als "Haut-Fresko" oder (engl.) "Tätü-Tattoo" bekannt, ist eine Form der Körpermodifikation, die zu Schmuckzwecken bevorzugt auf die Epidermis appliziert wird. Narben werden heute in vielen Farben und Formen angeboten, um alle individuellen Bedürfnisse nach modernem, nachhaltigem Körperschmuck zu befriedigen. Zu den kostspieligsten und prestigeträchtigsten Schmucknarben zählen heute die auf dem Kopf getragenen, blütenbesetzten Grasnarben, deren Pflege außerordentlich aufwändig ist. Für ganzjährig blühende Schädel-Grasnarben geben stolze Besitzerinnen und Besitzer häufig ein kleines Vermögen aus.

In Militär- und Sportlerkreisen werden Narben nicht aus kosmetischem Interesse, sondern vornehmlich als Rang- und Erfolgsabzeichen getragen. Militärische Dienstgrade werden (analog zu den Dienstgradabzeichen auf den Schulterklappen) nach Anzahl von Schnitt- und Pockennarben im Oberarmbereich voneinander unterschieden. Im Rennsport ist die Anzahl und Länge der Radnarben ein wichtiger, sichbarer Ausweis für Erfolg. Erfolglose Rennsportler sind hingegen eher durch Brandnarben gekennzeichnet.

Ursprung und Entwicklung

Die Ursprungsform ist die sogenannte Bauchnarbel, entstanden vor etwa 160.000 Jahren in Äthiopien. Dabei handelte es sich um eine einfache Stanznarbe mit etwa zwei Zentimeter Durchmesser, die zunächst nur dem Zweck diente, sich von den narbellosen Völkerstämmen zu unterscheiden. Im Laufe der Menschheitsentwicklung verlor die Narbel ihr L, gewann aber als Narbe immer mehr an körperkosmetischer Bedeutung. Die Gletscher-Mumie Ötzi trug vor über 5000 Jahren nicht nur eine Bauchnarbel sondern mehrere Schmuck-Narben am Körper, von denen die letzte jedoch offenbar eine tödliche Nebenwirkung entwickelte. Die Narben-Herstellung steckte damals noch in ihren blutigen Anfängen. Mit Pfeil und Bogen, Beil und Speer versuchte man, immer perfektere Modenarben herzustellen. Heute ist die Narben-Technik derart perfektioniert, dass mit derlei fatalen Nebenwirkungen kaum mehr zu rechnen ist.

Tradtionelle Narbenarten

Pockennarbe

Die Pockennarbe zählt zu den frühesten Versuchen, die uralte Bauchnarbel als Ganzkörperschmuck zu kultivieren, setzte sich aber im Modekult des Mittelalters infolge unangenehmer Nebenwirkungen bei der Pockenzucht nicht durch.

Schnittnarbe

Diese Variante zählt zu den traditionellsten aber immer noch am weitesten verbreiteten Narben. Die Vielfalt ihrer Erscheinungsformen ist derart groß, dass ihr eine eigene Systematik gewidmet wurde. Insbesondere die Länge und Anzahl von Schnittnarben kennt keine modischen Grenzen, wohl aber - bei allzu exzessiver Anwendung - gesundheitliche.

Brandnarbe

In manchen Kreisen, besonders bei Anhängern von Risiko-Sportarten, genießt diese sogenannte "heiße Narbenart" noch heute einen gewissen Ruf, doch die traditionelle Brandnarbe ist in modisch kultivierten Kreisen längst nicht mehr en vogue. Zu lange wurde im Laufe der Menschheitsgeschichte erfolglos mit an der Erzeugung dieser Narbenart gearbeitet, bis sich schließlich herausstellte, dass der Umgang mit brandgefährlichen Stoffen zu kosmetischen Zwecken einfach unverantwortlich ist. Allenfalls Anhänger der seltenen "Crème brûlée Narbe" experimentieren heute noch gelegentlich mit Bunsenbrennern.

Moderne Narbenarten

Grasnarbe

Bei sorgfältiger Wässerung, Düngung und regelmäßigem Pflegeschnitt lassen sich vor allem in sonnenexponierten Hautregionen des Körpers mühelos Grasnarben kultivieren. Sie dienen, ähnlich einer Tätowierung, der Zierde des jeweiligen Narbenträgers. In jüngster Zeit kommt insbesondere bei weiblichen Freundinnen des Körperschmucks die Konversion von Arschgeweihen zu Grasnarben in Mode. In der Steißregion angesiedelt sind diese Narben mühelos an ihrer charakteristischen Form und am üppigen Graswuchs erkennbar. Durch die Ansaat von Gänseblümchen lassen sich Grasnarben auch im Gesicht in wunderschöne Blühbilder verwandeln.

Radnarbe

Diese Form der Narbe gilt als besonderes Kennzeichen unter ambitionierten Rennradfahrern und Mountainbikern. Je nach Musterung der Narbe, die keineswegs nur im Gesicht, sondern auch an Schienbein und im Unterarmbereich bevorzugt getragen wird, lässt sich die Anhängerschaft des Radsportlers unschwer erkennen. Stollenprofilierte Narben und rennprofilierte Narben sind gängige Formen. Regenprofilierte, Intermediate- und sogenannte Slick-Narben stehen bei Formel1-Anhängern hoch im Kurs. Radnarben sind durch regelmäßiges Überfahren der zu verzierenden Körperstelle verhältnismäßig leicht herzustellen, aber Vorsicht: impulsives Bremsen während des Überfahrens kann leicht zu hässlichen Bremsstreifen auf der Haut führen.

Schweissnarbe

Bei dieser Narbenart ist zwischen der heißen und der feuchten Variante zu unterscheiden. Die heiße Variante wird auf der Haut durch lokale Zufuhr extremer Hitze erzeugt. Eine Vielzahl an Narbenausprägungen stehen dem modebewussten Schweissnarbenträger heute zur Verfügung: Punkt-Schweissnarben, Plasma-Schweissnarben und Laser-Schweissnarben sind nur einige beliebte Spielarten der heißen Variante. Die feuchte Variante der Schweissnarbe gilt in der Körpermode als äußerst problematisch und entsteht eher ungewollt als Ergebnis ätzender Schweissflüssigkeit, die sich in der Achsel-, Nacken- oder Stirnregion unkontrolliert sammelt und dort einbrennt. Diese Narben sind kosmetisch notfalls nur durch Bemoosung zu kaschieren.

Blütennarbe

Diese Narbe auch als "Stigma" bezeichnet, zählt zu den schönsten und ausdrucksstärksten Narben in der Körperschmuck-Szene und wird vor allem von weiblichen Narbenanhängerinnen der Flower-Power-Szene bevorzugt. Rosen-, Tulpen- und Nelken-Narben sind stets mehrteilig und rosettenförmig ausgeprägt, können aber prinzipiell nur von speziell ausgebildeten Narben-Schnitzern angefertigt werden, die in der Regel ihr Schnitzerhandwerk verstehen und über ein enormes botanisches Wissen verfügen. Nur so kommen die Narben der Natur voll zur Geltung.

Narbenbehandlung

Die Behandlung und Pflege von Narben richtet sich ganz nach der jeweiligen Narbenart (siehe oben) und der gewünschten Schmuckwirkung. Peinliche Schweissnarben oder Schmisse sollten tunlichst vermieden oder gegebenenfalls rasch in Grasnarben umgewandelt werden. Auch die Rasennarben-Therapie empfiehlt sich bei der Behandlung von unerwünschten Zufallsnarben. Durch Vertikutieren und Aerifizieren der betroffenen Hautregionen erzielt man heutzutage sensationelle Ergebnisse in der Narbenbehandlung. Generell gilt jedoch der Grundsatz: Narbe bekennen!


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