Korb

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Als Korbwaren werden in erster Linie geflochtene Transportgefäße für Flüssigkeiten bezeichnet. Sie können konisch, zylindrisch oder kugelförmig hergestellt sein. Als Material wurden hauptsächlich Weiden- und Nussbaum-Äste verwandt. Frühe Experimente im Schiffsbau wurden schnell wieder eingestellt, da die Schiffe meist bei der Schiffstaufe untergingen. Außerdem war die Brandgefahr für Korbschiffe zu hoch. Die Reeder fanden keine Versicherung für die Schiffe und die -> Korbwerften schlossen ebenso schnell ihre Tore, wie sie entstanden sind.

Weiterhin wurden die ersten Kirchenglocken von den Korbmachern hergestellt. Auch hier kam es über die ersten Prototypen hinaus zu keiner nennenswerten Entwicklung.

Historie

Archäologische Sensation: der Fund einer seltenen Korbglocke aus dem frühen Mittelalter. (Zu sehen im Heimatmuseum Darmstadt. Leider ist der Klöppel nie gefunden worden.

Körbe werden von Korbflechtern oder Korbmachern, einer der Gilde der Küfer zugeordneten Berufsgruppe, hergestellt, die ihre Blütezeit im frühen 16. Jahrhundert hatte. Ab 1597 jedoch war man sicher, dass es, durch die lockere Flechtart unpraktisch sei, Flüssigkeiten in Korbwaren zu transportieren. Der Tropfverlust war so hoch, dass sich manchmal beim Gebrauch des -> Brunnenkorbes überhaupt kein Wasser mehr im Korb befand als dieser endlich hochgezogen wurde. Die Korbflechter gerieten in die Fänge der Inquisition, da man vermutete, sie hätten einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Trotz dieser Widrigkeiten hielt sich der Beruf des Korbflechters, der fast zwei Jahrhunderte im Untergrund operierte, am Leben.

1912 starb der letzte ordentliche Korbmacher, Kurt Korbain, in Pritwitz nahe Leipzig und trat ins Nirwana ein. Nun musste also ein Nachfolger Kurt Cobains gefunden werden. Der Privatsender RTL lud zum Casting unter dem Namen DWSDSKM (Die Welt sucht den super Körbe Macher). Ein Kandidat viel beim Casting besonders auf. Durch seinen relativ großen Wortschatz, der einzig und allein die Worte Ich-hab-da-mal-ne-frage beinhaltete, konnte er die Jury von seinem Talent überzeugen, was ihm am Ende dann auch zum Sieg verhalf. Welch Ironie, dass der Sieger zum Nachnamen Körber hieß (was auch ein Grund für seinen Sieg war). In der Zeit als KÖRBER oder auch Körbemacher, schrieb er die amerikanische Verfassung neu, erfand die Zahl drölf und gründete einen Fanclub. Heute weiß man nie wirklich genau wo er sich rum treibt, da er sich eher bei Leuten mit hohem Intelligenzquotienten aufhält (davon gibts nicht viele), um nicht aufzufallen und um so in ruhe Körbe zu machen.

Der Beruf des Korbmachers

Früher Versuch einer misslungenen Korbflasche. Hier konnte die Flüssigkeit oben verdunsten.

Aus alten Zunftbüchern und Gildeverordnungen lässt sich heute der berufliche Werdegang eines Korbflechters rekonstruieren.

Bereits frühzeitig wurden Knaben in Heimarbeit an das Flechtgewerbe herangeführt. Sie verdingten sich durch diese Tätigkeiten Brot, Eier, Gemüse und andere Lebensmittel, ohne die sie und ihre Familien verhungert wären. In der Schule gab es bereits Flechtunterricht, was ein Beweis dafür ist, wie sich wirtschaftliche Interessen ins mittelalterliche Schulsystem mischten.

Besonders geschickte Korbknaben durften mit 14 Jahren die Schule verlassen und wurden, wenn die Eltern das nötige Lehrgeld mitbrachten, feierlich als Körbling in die Gilde aufgenommen. Nach vier Jahren war die Lehre beendet und die Körblinge wurden mit dem sog. Knutschen, bei dem sie für drei Tage unter Wasser getaucht wurden, freigesprochen. Nachdem die Eltern die jungen Männer ausgelöst haben, waren sie Korbmacher-Gesellen.

Nun begann die 8jährige Wanderschaft. Korbmacher-Gesellen gingen in dieser Zeit von Haus zu Haus und versuchten ihre selbst hergestellten Waren anzupreisen. Mit im Gepäck hatten sie außerdem Bürsten, Schuhcreme und Versicherungsunterlagen. Nach Beendigung der Wanderschaft konnten sie einen Antrag auf Zulassung eines Meister-Kurses bei der zuständigen Gilde beantragen. Wurden sie aufgenommen, kamen sie in die Meisterklasse eines besonders talentierten Korbmachermeisters und erlernten die letzten Handgriffe. Nach bestandener Prüfung mussten sie nur noch warten, bis ein selbständiger Korbmacher starb und sie konnten sich bei dessen Witwe ins Geschäft einkaufen. Die Gilde regelte den sog. Gebietsschutz, der nur eine bestimmte Anzahl Korbmacher in einer Stadt zuließ.

Korbmacher galten als reich, ehrbar und jähzornig. Sie genossen hohes Ansehen, bis man ihre Produkte als Teufelswerk verschrie.

Die Seltmann-Weiden

Obwohl in der Renaissance, der Hochzeit des Korbmachergewerbes, Schiffsbauexperimente als tauchlich, also untauglich eingestellt wurden, geisterte der Gedanke eines unsinkbaren Korbschiffes in den Köpfen der Gildebrüder herum. 1833 wagte Meister Rürup im dänischen Högerröp einen erneuten Versuch. Die Erkenntnisse im Korbmachergewerbe sind inzwischen fortgeschritten und er hoffte, seinen Berufsstand mit dem Beweis eines schwimmfähigen Korbes aus der Illegalität und dem Untergrund zu holen.

Heimlich werkelte er an seinem Bootskörper, den er später als Seltmann-Weiden taufen sollte und brachte ihn in der Nacht auf den 17. August 1833 zu Wasser. Rürup wollte über die Nordsee ins Träne-Delta, dort Fisch und Frischwasser aufnehmen und dann über Malaga Nonstop nach Brasilien, dem geheiligten Land der Korbmacher, rudern. Dort angekommen wollte er an der Copa Korbana einen Hutstand für sog. Panama-Hats aufmachen und in der Sonne seinen Lebensabend verbringen. Doch soweit ist es nie gekommen. Er sank bereits 200 Meter nach Verlassen der Küste und ertrank.

Die Geschichte wäre fast vergessen worden, wenn man in seinem Wohnhaus nicht seine Tagebücher, Blaupausen und Konstruktionszeichnungen gefunden hätte. Kaiser Wilhelm II. erstand die Pläne und nutze sie als Grundlage erster Korb-U-Boote, die er dringendst für seinen Ersten Weltkrieg benötigte. Die Versuche misslangen und der Krieg endete in den berühmten Versailler Verträgen.

Zweckentfremdete Korbwaren

Da sich Körbe zum Wassertransport nur bedingt eigneten, haben findige Menschen versucht, Körbe anderweitig zu nutzen. Hierbei sind einige bemerkenswerte Exponate entstanden.

In der Küche

Basierend auf die berühmte Hühnersuppe kreierte der Leibkoch Ludwig XIV. das Rezept Hahn im Korb. Hierzu wurde ein Korb mit Wasser gefüllt. In dieses gab man weitere Zutaten wie Gemüse, Salz und Gewürze. Zum Schluss warf man einen Hahn hinein und stellte alles für vier Minuten aufs offene Feuer. Dann ist der Korb verbrannt und der Hahn konnte traumatisiert flüchten. Die Franzosén hielten jedoch fest an diesem Rezept, das heute als Coque au vin in Feinschmeckerkreisen einen guten Ruf besitzt.

Beim Militär

Nachdem Kettenhemden bei Soldaten nicht mehr en vogue waren, suchten sie nach Schutzwesten mit höherem Tragekomfort. Die königliche Kriegsschneiderei Gucci di Armani fertigte nach einem Konzept Leonardo da Vincis zweiteilige Korbwesten, die mit Plissée-Aufsatz am Reverse und Strass-Applikationen dem Modegeschmack damaliger Zeit entsprachen. Dummerweise durchbohrten die feindliche Pfeile die Westen mühelos, sodass die Korbmacher auch hier keine nachhaltige Verdienstmöglichkeit fanden.

Kriminalistik

Beweissicherung gehört zu den ältesten Tätigkeiten der polizeilichen Spurensucher. Fanden sie beispielsweise gerichtsverwertbare Körperteile, deponierten sie sie in einem Korb. Die Staatsanwälte nannten den Inhalt der Körbe korbus delicti und retteten den Begriff weit über das Bestehen der Körbe hinaus.

Heiratsmarkt

Mitgift ist ein Brauch aus vergangenen Tagen. Hierbei erhielt der Vater des Bräutigams Geschenke vom Vater der Braut, der froh war, wieder eine unnütze Tochter weniger versorgen zu müssen. Der Bräutigamvater legte alle Geschenke in einen genormten Korb. Passte alles hinein, befand er es als zu wenig und ließ die Braut bei ihren Eltern im Regen stehen. Sie hat einen Korb bekommen. Bis heute hat sich einen Korb bekommen als geflügeltes Wort gehalten.


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