Jahresrückblick

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So lustig können Jahresrückblicke sein!

Ein Jahresrückblick ist ein Werk in Form von Text, Audio, oder Bildern, welches ein vergangenes Jahr, oder zumindest die Teile eines Jahres, die bereits vergangen sind, rückblickend darstellt.

Inhalt

Inhaltlich haben Jahresrückblicke gemein, dass sie nichts weiter tun, als einen Zeitraum oberflächlich zu präsentieren, wobei nach einem Brainstorming, was dem Werk als einer von wenigen Faktoren eine persönliche Note verleiht, jedes halbwegs erwähnenswerte Ereignis des Zeitraumes an allen Ecken und Enden dran geklebt und hintendran gepflastert wird.

Mancher Journalist wagt es noch, einen überparteiischen Text zu verfaßen, oder welche Medien er auch immer gewählt hat, doch meistens unterscheidet man nur zwischen den zumindest nominell humorvollen und den rührenden Rückblicken. Diese ignorieren in feigem Egoismus oft alle Aspekte, die ihnen nicht passen. Stattdessen zeigen beispielsweise herzergreifende Foto-Sammlungen ausschließlich weinende Kinder in Krisengebieten und durch ihre Hilflosigkeit wohl süß wirkende Eisbären, was dann insgesamt aber als Bilder eines Jahres oder ähnliches verkauft wird. In den angeblich witzigen Schulterspähern wird hingegen jeder einzelne Punkt der Geschehnisse akribisch mit einer Klischee-Liste abgeglichen und anschließend mit eben solchen in Verbindung gebracht.

Neben den stark in der Öffentlichkeit stehenden allgemeinen Jahresrückblicken, gibt es noch vorwiegend wirtschaftliche Jahresberichte. Hierbei handelt es sich jedoch um zwei Paar Schuhe, obwohl Jahresrückblick und -bericht eines gewiss gemeinsam haben: Sie sollen die Finanzen schönen.

Die Rückblickenden

Ein Jahresrücklick gilt in der Branche als einfachste Disziplin, was allerdings nur daher rührt, dass die Schreiberlinge und Filmemacher dieser Welt es sich so einfach machen. Dementsprechend sind die Veröffentlicher der rückblickenden Werke neben Zeitungen und anderen Unterhaltungs-Giganten, die jedes Jahr standardmäßig einen Rückblick nach Schema F und mit Vordruckformular auf den Markt bringen, zumeist abgewrackte Comedians, die gerade kein anderes oder zumindest kein besseres Projekt zur Hand haben und sich daher zu einer solchen Publikation herablassen. Leider nämlich sind Jahresrückblicke stets mehr oder weniger erfolgreich: Bei den Konsumenten wird gegessen, was auf den Tisch kommt! Diese Einstellung kommt noch aus alten Zeiten, im oberen Mittelfeld des 20. Jahrhunderts, als das Entertainment noch eingleisiger war als das deutsche Bahnnetz. Allerdings bekam man zu dieser Zeit keine Magenprobleme von der Geistesspeise...

Saison

Wie so vieles heute sind Jahresrückblicke nichts anderes als reine Geldmache. Weil dem so ist, werden die Publikationen mittlerweile fast schon ungeachtet dessen, wann ein Jahr überhaupt zu Ende ist, veröffentlicht. Schließlich soll ein Jahresrückblick das Geschäftsjahr schönen, was auch laut Peter Zwegat am besten geht, wenn der Rückblick möglichst früh erscheint, damit die Leute mehr Zeit haben, ihn zu kaufen. Dies nimmt selbstverständlich auch einen großen Einfluß auf den Inhalt, da gar nicht jedes Ereignis eines Jahres erfasst sein kann, ohne einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum zu verursachen. Wird ein jahresrückblickendes Buch also als ideales Weihnachtsgeschenk angepriesen und auch vielfach verschenkt, wonach am 27. Dezember aber der Papst stirbt, kann man sich das Geschenk auch schenken, da hilft auch kein dritter Weihnachtstag. Umso schmerzhafter ist es allerdings, wenn der Papst bereits am 27. Oktober gestorben ist und auch dies nicht erfaßt ist.

Die Hauptsaison für Rückblicke eines Jahres wird demnach zwischen Sommeranfang und Frühherbst lokalisiert. In der Vergangenheit hat sich nämlich gezeigt, dass es sich allein vom Gesichtspunkt des Images aus wohltuend auf den kommerziellen Erfolg auswirkt, wenn man sich mit dem Prädikat erster Jahresrückblick des Jahres rühmen kann, wobei man es andererseits auch nicht übertreiben darf, was die Frühe der Veröffentlichung anbelangt. Der frühe Vogel fängt den Wurm ja auch nicht unendlich viel eher, wenn er schon am Abend auf die Jagd geht. Dies belegen die Verkaufszahlen eines Jahresrückblick des Jahres 2067, welcher schon 60 Jahre zuvor veröffentlicht wurde. Das war dann wohl auch den Eso-Tussis eine zu weite Zeitspanne.

Literatur


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