Hudelwupp

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Der Hudelwupp ist ein Wesen, dessen Nicht-Existenz noch nicht zweifelsfrei bewiesen werden konnte. Er ist ein kleines Männchen, dessen Erscheinen in besonderem Zusammenhang mit der Lebenssituation dessen steht, dem es erscheint.

Aussehen und Merkmale

Einen Hudelwupp kann man sich als ein 30 bis 50cm großes Männchen vorstellen, das, obgleich es einige anatomische Besonderheiten aufweist, im wesentlichen einen menschlichen Körperbau hat. Allen Hudelwuppen gemein ist die aus grobem Leinenstoff gefertigte Kleidung, die zerzauste Frisur, die gebeugte Körperhaltung sowie das Tragen eines Sackes über der linken Schulter. Der Inhalt des Sackes spielt eine Schlüsselrolle im Verständniss des Hudelwupps. Dazu mehr im Abschnitt "Bedeutung und Wirken". Ein Hudelwupp hat eine große Nase, traurige Augen, ist meist barfuß unterwegs und läuft bevorzugt, namentlich in den frühen Morgen- oder Abendstunden leise singend, schimpfend oder stöhnend in Strassengräben oder an Waldrändern entlang. Der sehr schnelle Gang und die großen Füße machen die Verwechslung mit einem Kind, einem Lilliputaner oder einem gemeinen Zwerg unwahrscheinlich.

Bedeutung und Wirken

So unklar Wesen, Herkunft, Biologie, Verbreitung und viele weiteren Aspekte des Hudelwupp sind (siehe "Stand der Wissenschaft"), so weitgehend eindeutig stellen sich die Erkenntnisse dar, die über Bedeutung, Sinn und Absichten der Hudelwuppe gewonnen werden. Kurz gesagt - ein Hudelwupp hat stets einen signifikanten Einfluss auf das Leben des Menschen dem er erscheint, und zweifelsfrei korreliert der Zeitpunkt seines Auftretens mit Zeiten der Entscheidung oder Veränderung, mit Krisen aber auch Glücksepochen im Leben des Hudelgewuppten (so die Bezeichnung für einen Menschen dem ein Hudelwupp erscheint oder schonmal erschienen ist).

Die Begegnungen mit einem Hudelwupp laufen flüchtig betrachtet alle ganz ähnlich ab: Ein spazierender Mensch, bei Dämmerung in der Natur unterwegs, wird durch ein eigenartigens Maunzen und Nuscheln, Singen, Fluchen, Wispern, Pfeiffen oder Husten aus den Gedanken geholt und sieht sich suchend nach der Quelle jenes Geräusches um, das ihn zum Lachen brächte, wenn er oder sie es aus dem Munde eines Mitmenschen vernähme. Nach kurzem Spähen entdeckt der Mensch dann ein kleines Wesen das in beachtlichem Tempo durchs Unterholz oder -gras langgestrekter Landschaftsstrukturen wie Strassengräben, Waldränder, ausgetrockneter Bachläufe, Ackerfurchen etc. eilt. Kaum wird es den Menschen gewahr, hält es inne, reißt die Augen auf, deren von allen Hudelgewuppten als besonders traurig beschriebener Ausdruck durch die Verwunderung etwas rührend Komisches bekommt, und lädt seinen Sack ab. Die Überraschung des Hudelgewuppten hält meist länger an als die des Hudelwupps. Während der Mensch also noch staunt, öffnet der Hudelwupp seinen Sack und bedeutet "seinem" Menschen -nonverbal, nur durch mimische Akrobatik seiner unaussprechlich traurigen Augen- in den Sack zu blicken. Der Mensch tut es, und nun sind es seine Augen, die sehr traurig werden. Kaum dass der Hudelwupp das sieht, nimmt er etwas aus dem Sack, legt es dem Menschen vor die Füße, bindet ihn wieder zu, lädt ihn auf, lächelt den Menschen einmal kurz an und saust weiter.

Soweit die Begegnungen im Allgemeinen. Mit Sicherheit kann gesagt werden, dass der Hudelwupp eine katalytische wenn nicht gar katarsische Wirkung in der Seele des Hudelgewuppten hat. Die Menschen deren Berichten ebenfalls gemein ist, dass sie sich hartnäckig über den Gegenstand, den ihnen der Hudelwupp vor die Füße schmiss sowie den weiteren Inhalt des Beutels ausschweigen, machen einen gleichermaßen nachdenklichen wie gelösten und oft auch gereiften Eindruck nach der Hudelwuppung (Begegnung mit einem Hudelwupp). Nur in ganz seltenen Fällen ist einem Menschen ein Hudelwupp zweimal begegnet. Diese Menschen schweigen dann nicht nur über den Inhalt des Sackes, weswegen Sinn und Zweck einer Zweitwuppung weitgehend im Dunkeln liegen; allerdings machen diese Menschen einen sehr sehr traurigen Eindruck, weswegen sich hartnäckig das Gerücht hält, sie würden spätestens nach der dritten Begegnung selbst zum Hudelwupp.

Deutungsversuche

Ob der Hudelwupp den Menschen, oder der Mensch den Hudelwupp aufsucht, ist eine Glaubensfrage. Die Tatsache, dass bei einer Begegnung beide Seiten in aller Regel ein äußerst verduztes Gesicht machen, sollte den kritischen Hudelwuppionisten (Bezeichnung für die wenigen Menschen, die sich aller Widrigkeiten zum Trotz die Erforschung der Hudelwuppe zur Aufgabe gemacht haben) nicht irreführen. Schließlich könnte hinter der Verwunderung des Hudelgewuppten sein ihn leitendes Unterbewußtsein, und hinter jener des Hudelwupps reine Schauspielerei stecken. Doch ist diese Überlegung letztendlich nicht wirklich wichtig. Die philosophisch-psychologische Ebene des Hudelgewupptwerdens tritt mit klarer Prägnanz in den Vordergrund, und die Deutungsversuche sind so mannigfaltig wie die Hudelgewuppten selbst, weswegen dieser Artikel bewußt darauf verzichtet jene Versuche zu unternehmen. Es würde auch den Rahmen dieser Enzyklopädie sprengen.

Stand der Wissenschaft

Wenngleich nie mehr als ein Hudelwupp zur selben Zeit und am selben Ort gesichtet wurde, wird allgemein von der Existenz einiger Dutzend Hudelwuppe (so der korrekte Plural von Hudelwupp Verballhornend sprechen manche Menschen von Hudelwüppen, Hudelwuppern oder Hudelwuppeln, was legitim aber unsachlich ist) ausgegangen. In Augenzeugenberichten unterscheiden sie sich hauptsächlich durch ihre Haarfarbe, was diese Theorie unterstreicht. Was die Erforschung des Hudelwupps entscheidend erschwert, ist der Umstand, dass er sich niemals mehreren Personen gleichzeitig zeigt. Wer also von einem Hudelwupp erzählt wird selten ernstgenommen. Sicherlich wäre es für die Erforschung hilfreich wenn sich die Hudelgewuppten zusammenschlössen, doch eben dies scheinen die Hudelwuppe dadurch zu unterbinden, dass sie nur von Menschen gesehen werden, die in Persönlichkeit, kulturellem Hintergrund, Charakter, und Denkweise so eklatante Unterschiede aufweisen, dass ein wissenschaftliches und darüberhinaus noch produktives Zusammenarbeiten von vorn herein zum Scheitern verurteilt wäre und nicht über das Stadium einer fruchtlosen Diskussion hinauskäme, wenn diese Menschen überhaupt miteinander kommunizieren würden; dies ist aber ob der erwähnten Lebenseinstellung und Geistesdivergenz äußerst unwahrscheinlich. Es wird deutlich, dass die Hudelwuppe bei den Barrieren zur Erforschung ihrer selbst durch den Menschen Redundanzen eingebaut haben. So kann zum aktuellen Zeitpunkt strenggenommen von gar keinem wissenschaftlichen Stand der Forschung gesprochen werden. Ob es Hudelwuppinen gibt, ob Hudelwuppe unsterblich sind, ob sie magische Fähigkeiten besitzen, woher sie kommen - all das liegt bislang im Dunkeln und muss wohl auch in Zukunft Spekulation bleiben, wenn es denn Hudelgewuppten nicht gelingt, im Dienste der Wissenschaft ihre Divergenzen zu überwinden und sich endlich an die Erforschung des Hudelwupps zu machen...

Geschichtliches

Hudelwuppe werden erstmals im alten Rom urkundlich erwähnt. Das Abschreiten von Viadukten mag ihre Vorliebe für die geraden, vorgegebenen Marschwege begründet haben. Im finsteren Mittelalter verschwinden sie wie so vieles von der Bildfläche. Ihr Wiederauftreten in der Neuzeit wird von manchen Hudelwuppionisten mit der Erfindung der Dampfmaschine in Zusammenhang gebracht.

Politische Relevanz

Fast keine.

Quellen

"Es wuppt der Hudel nie im Rudel" von C.G. Jung

"Hudelwupp - ein Phänomen unserer Zeit?" von M. Wells, erschienen beim Grabenverlag Hannover 1999

"Der Waldrand bringt es an den Tag" Ein Artikel aus der Fachzeitschrift "Waidmann's Freud" 3/08


Linktipps: Faditiva und 3DPresso