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Hiroshima

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Momentaufnahme des Bodennullpunkts

Hiroshima, das: (pl.: Hiroshimi) hebräisch მსოფლიოსთვის, wörtlich übersetzt soviel wie "reinen Tisch machen". Auch Synonym für "Ground Zero", umgangssprachlich oftmals "Reset" bzw. "alles zurück auf Null".

Ursprung

Seit je ist es dem Menschen ein Bedürfnis, von Zeit zu Zeit reinen Tisch zu machen. Ob nun kleinere Verfehlungen in der eigenen Vergangenheit beseitigt werden sollen oder der Mitwelt einfach gezeigt werden muss, wo der Hammer hängt, sowohl Einzelpersonen als auch Volksgemeinschaften wohnt der Wunsch inne, hin und wieder die Karten neu zu mischen, den Score auf Null zu setzen, um danach unbelastet auf jungfräulichem Terrain den Neubeginn zu wagen. Die Psychologie nennt dies das "Carte blanche"-Syndrom.

Je nachdem, ob Einzelpersonen oder ganze Gesellschaften diesem natürlichen Bestreben nachgehen, unterscheidet man zwischen dem "kleinen Hiroshima" und dem "großen Hiroshima". In Fällen nationaler Bedeutung hat sich im 20. Jahrhundert darüber hinaus der Begriff "Mega-Hiroshima" eingebürgert, welcher meist kurz als das Hiroshima bezeichnet wird.

Umsetzung

Das kleine Hiroshima

Im historischen Rückblick zeigt sich, dass die Methoden für das kleine Hiroshima im Laufe der Jahrtausende im wesentlichen unverändert die gleichen sind. Als bewährteste Verfahrensweise, sich der eigenen Vergangenheit zumindest teilweise zu entledigen sowie rasch persönlichen Vorteil und die Oberhand zu gewinnen, hat sich bis heute der gemeine Totschlag bewährt. Lästige Mahner, unliebsame Konkurrenten, untreue Ehefrauen oder sonstige missliche Zeitgenossen werden durch das kleine Hiroshima zuverlässigt entsorgt.

Das große Hiroshima

Das große Hiroshima erfuhr durch den technischen Fortschritt im Laufe seiner Geschichte sowohl eine erfreuliche Verfeinerung seiner Methoden als auch eine immense Ausweitung seines Wirkungskreises.

Wurde in der von Fachleuten "Prä-Armageddon-Phase" genannten Zeit noch ursprüngliche Elemente wie Feuer ("Nero-Methode") oder marodierende Menschenhorden ("Attila-Methode") für das große Hiroshima benötigt, brachte das 20. Jahrhundert entscheidende Verbesserungen an gleich mehreren Frontabschnitten. So gelangten schon 1915 in flandrischen Luftkurorten neuartige, von F. Haber (Nobelpreisträger für Chemie) entwickelte Luftverbesserer zum Einsatz ("Grünkreuz-Methode"), mit atemberaubendem Erfolg. Konsequente Weiterentwicklungen des von A. Nobel erstmals hergestellten "God damn it" ermöglichten knappe drei Jahrzehnte später bombastische Hiroshimi nach der "Coventry Method" (auf deutsch: "Dresden-Methode").

Das aber wohl gelungenste Hiroshima, entwickelt im "Manhattan Project" unter begeistertem Einsatz gleich mehrerer Nobelpreisträger, gelang den USA am 6. August 1945 und, weil es so schön war, drei Tage später, am 9. August 1945 nochmals. In einer wahrhaft promethischen Aktion bewiesen die Amerikaner der Welt, dass sie das Sonnenfeuer tatsächlich den Göttern geraubt und dem Menschen nutzbar gemacht hatten. In zwei an bizarrer Ästhetik unübertrefflichen Feuerwerken bewies hier der Mensch auf unwiderlegbare Weise, dass er das Ebenbild Gottes ist. Kleinbürgerliche Kritik führte dazu, dass für den Rest des Jahrhunderts nur noch Hiroshimi in kleinerem Umfange durchgeführt wurden ("Agent Orange-Methode", "Napalm-Methode", "Twin Tower Methode", "Bagdad-Methode" u. ä. mindere Leistungen). Das neue Jahrtausend hingegen, so frohlocken Experten, wird mit neuen Hiroshimi grandioser Ausmasse aufwarten.

Gesellschaftlicher Nutzen der Hiroshimi

Der gesellschaftliche Nutzen eines Hiroshima hängt sowohl von seiner Größe ab, als auch davon, ob man es aus Sicht der Ausführenden oder Hinnehmenden betrachtet.

Das kleine Hiroshima

Für den Anwender bietet dieses, neben eventuellem geringem materiellem Vorteil, vor allem eine tiefe innere Befriedigung, es einmal "gewissen Personen" so richtig gegeben zu haben. Der Hinnehmende hingegen ist aller Sorgen ledig.

Das große Hiroshima

Das große Hiroshima bietet beiden Seiten gewisse Vorteile. Der Anwender kann sich anschliessend generös zeigen, noblerweise seine eigene Wirtschaft mit dem Wiederaufbau beauftragen und völlig uneigennützig die gesellschaftliche Neuordnung beim Hinnehmer in die Wege leiten. Der Nutzen des Hinnehmers liegt vor allem darin (neben einer komplett neuen Infrastruktur mit all ihren segensreichen Wirkungen), dass er nach weitgehender Unterwerfungsgeste bis hin zur völligen Selbstverleugnung sich künftig "Freund" des Anwenders nennen darf und für den Rest aller Tage unter dessen Schutz steht (es sei denn, irgendein neuerliches großes Hiroshima wirkte dem entgegen).

Nicht verschwiegen werden dürfen die Nachteile eines großen Hiroshima. Diese liegen vor allem auf Seiten des Anwenders. Die wirklich überzeugende Durchführung eines Hiroshima ist mit ganz erheblichen Entwicklungskosten verbunden, die sich erst mittelfristig durch Ausbeutung des Hinnehmenden wieder ausgleichen lassen. Insofern tritt der Anwender in ein kaufmännisches Vorkasse-Risiko.

Den Nachteil beim Hinnehmenden bezeichnet man gerne auch mit Negativ-Nutzen bzw. neuerdings mit Kollateralschaden. Hierzu zählen nicht nur die Zerstörung wertvoller Kulturstätten oder auch die krude Vernichtung von materiellen Werten (man denke z. B. an die vielen vielen verbrannten Geldscheine, die bei einem Mega-Hiroshima anfallen!), sondern auch gewisse Beeinträchtigungen der Gesundheit bei der hinnehmenden Bevölkerung. Da jedoch regelhaft die Anwender eines Hiroshima zu den Geschichtsschreibern der Zukunft gehören, werden genaue Zahlen gerne großzügig nach unten abgerundet und unter der Rubrik "Schwund" ad acta gelegt.

Zukünftige Entwicklungen

Derzeit werden keine großen Hiroshimi geplant. Böswillige Verleumdungen von Rot-Propagandisten, welche behaupten, Nordkorea oder Iran hätten sich für ein Hiroshima beworben, konnten durch geeignete Überredung betreffender Lügenmäuler im Keime erstickt werden (hierfür wurden eigens Abenteuerspielplätze "Typ Guantanamo" eingerichtet, welche von den CIA-Airlines im weltweiten Transitverkehr angeflogen werden). Ferner sorgt die Rockband Tepco mit ihrer Musik für eine Ablenkung von sonstigen Problemen.

Keinesfalls zu Verwechseln mit...


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