Geistesblitz

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Ein Geistesblitz ist, ähnlich wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, ein schwerer Anfall von Hirnimpulsen. Er kann im schlimmsten Fall zu wichtigen Erkenntnissen führen und wird daher von den meisten Menschen gefürchtet.

Eine gerade einen Geistesblitz erleidende Person

Latenzzeit und Symptome

Befindet sich ein Individuum in einer Umgebung, welche es ihm erlaubt, frei und bewusstseinserweiternd zu denken, besteht bereits die Gefahr eines bald folgenden Geistesblitzes. Vorsicht ist geboten bei Menschen, die kaum oder kein Fernsehen schauen und ab und zu ein Buch oder die Zeitung lesen. Auch ein nachdenklicher Blick sollte für den Beobachter ein Alarmsignal sein, denn er steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einem bald folgenden Geistesblitz.

Der Geistesblitz in seinen vollen Auswirkungen

Sind alle Präventivmaßnahmen gescheitert und konnte auch sonst ein Geistesblitz nicht verhindert werden, ist an dem Betroffenen beim Eintreten einer wichtigen Erkenntnis zunächst ein erstaunter Blick zu sehen. Zunächst öffnen sich Augen und Mund zu einem "Oh!" oder "Ah!" oder vielleicht sogar "Ach du Scheiße!", dann kann es vorkommen, dass der Betroffene aufspringt und noch einmal "Ach du Scheiße!" ruft, diesmal aber lauter und eindringlicher, oftmals sogar das Lautstärkemaximum des Fernsehers übertönend.

Die Gefahr hierin liegt nicht in einem einzelnen Geistesblitz, sondern dass auf einen noch mehrere Geistesblitze folgen können und somit ein kaum bremsbarer Sturm an Erkenntnissen folgen, die neben laufenden Nerven- und Kreislaufzusammenbrüchen, zum Tod führen können, wenn nicht schnellstmöglich Erste Hilfe geleistet wird.

Erste Hilfe

Erste-Hilfe-Maßnahmen zu leisten gestaltet sich oftmals als sehr schwierig, da der Betroffene sich vehement dagegen wehrt. Wichtigstes Gerät zur Erste Hilfe ist der Fernseher. Diesen sollte man unter allen Umständen bereit halten, allerdings kann es sein, dass der Betroffene nicht hinein schauen will. In dem Fall ist zum Wohle seines Mitmenschen Gewalt anzuwenden. Man sollte den Geistesblitzkranken zunächst durch einen Schlag auf den Kopf kampfunfähig machen. Anschließend platziert man den bewusstlosen Körper auf eine Couch vor dem laufenden Fernseher und schaltet eine beliebige Klatsch-Sendung ein. Diese sind in der Regel nicht schwer zu finden. Ein Knopfdruck genügt. Wacht der Betroffene auf, befindet er sich direkt im Einflussbereich des Fernsehers und kann in Ruhe genesen. Manche Menschen lassen sich jedoch auch davon nicht beirren und verfallen wieder in ihren Erkenntnissturm, springen auf, laufen geschäftig im Haus herum und engagieren sich plötzlich für allerlei Dinge, die den Alltag durcheinander bringen könnten.

Eine Gruppe von Erkenntnisgeplagten, hier in Form einer Demonstration

Ansteckung

Seltener bringt der Betroffene andere Menschen durch seine hektischen Bewegungen und Aufschreie völlig durcheinander, sodass sie von den unwichtigen Dingen des Lebens abgelenkt werden und sich einige Fragen stellen, wie es dazu kommen konnte. Das ist jedoch selten der Fall. Oft genügt nicht ein einzelner, um eine individuenübergreifende Kettenreaktion auszulösen. Erst, wenn ein gewisses Milieu vorhanden ist, kann es zu einer solchen Kettenreaktion kommen. Gruppen von Geistesblitzkranken bringen ihre Wahnvorstellungen unterschiedlich zum Ausdruck. Dazu zählen Bürgerinitiativen, Protestmärsche, Demonstrationen und andere "außerwohnzimmerlichen" Versammlungen. Die Ansteckungsgefahr ist zwar relativ gering, kann aber verheerende Auswirkungen haben.

Häufigkeit und Präventivmaßnahmen

Geistesblitze kommen in Deutschland glücklicherweise recht selten vor, da sich der Staat und die Medien sehr gewissenhaft um das Wohlergehen der Bürger sorgen. Daher hat das Gesundheitsministerium eine Liste von Maßnahmen erstellt, unter deren Berücksichtigung das Risiko eines Geistesblitzes so gering wie möglich gehalten wird. Dazu zählen unter anderem das intensive Betrachten und Wirkenlassen des eingeschalteten TV-Geräts und das Ablehnen von Bildung. Von Eigeninitiative im sozialen und wissenschaftlichen Bereich wird ausdrücklich abgeraten.

Um zu erkennen, ob man Gefahr läuft, einen Geistesblitz zu bekommen, der einem eventuell wichtige und augenöffnende Erkenntnisse über die Welt einbringt, stellt man sich und seinen Mitmenschen, deren wohl einem am Herzen liegt, diverse Kontrollfragen, wie etwa

  • "Welches Menü stand heute auf der Speisekarte der Dschungel-Camp-Bewohner?"
  • "Wann kommt die nächste Big-Brother-Staffel?"
  • "Welches Klappergestell wurde zur ausdruckslosesten Puppe bei 'Germany's next Top Model' gewählt?"
  • "Welche Promis haben heute geheiratet?" (Es müssen mindestens 5 genannt werden)
  • "Kann ich mitreden, wenn es in einem Gespräch um die Alkoholexzesse von Prinz Willibald, dem 14. Junior geht?"
  • "Interessiert mich das ganze überhaupt?"

Letztere Frage sollte mit ja beantwortet werden können, sonst gehört man zu der dünnen Bevölkerungsschicht von 1%, die im Begriff sind, einen Geistesblitz zu erleiden.

Geschichtliche Beispiele und Gegenwart

Die 1960er Jahre waren die Zeit eine der größten Geistesblitzpandemien des 20. Jahrhunderts. Folge waren große Studentenbewegungen, die gegen jeden Furz auf der Welt protestiert haben. Auch der Mauerfall gilt bis heute von Medizinern unumstritten als Folge einer Geistesblitzepidemie. Glücklicherweise hat die Wissenschaft der Massenmedien fortschrittliche Arbeit zur Vermeidung solcher Ausschreitungen und Veränderungen entwickelt, beispielsweise Talkshows, Reality Shows und andere hochwertige Fernsehausstrahlungen, welche die kognitiven Rezeptoren im Gehirn blockieren und somit Geistesblitze präventiv behandeln.

Siehe auch


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