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Gebäudekomplex

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Der Gebäudekomplex!
Düstere Wahrheit!

Der Gebäudekomplex beschreibt in der Schulmedizin die furchteinflößende, architektonisch geprägte Angst vor Bauwerken. Symptomatisch sprechen die von dieser Krankheit befallenen auch von Rheuma, „rheuma das Zimmer auf“ oder „rheuma das Gebäude ausm Weg, ich möchte wandern!“.

Haus Klein.png Gebäudetypen

Der Gebäudekomplex!
Eckkkkssssteiiin, Eckkksssteiiin...!

Es gibt frühe Schriftwerke, die darauf schließen lassen, dass die ganze Bandbreite des Komplexes seit alterszeiten her von stürmischen Ängsten geprägt ist. Seine Diversität lässt anmuten, dass unterschiedlich ausgebaute Bauwerke, ganz konkrete Ängste auslösen, die den Schmerz durch unzählige Abrissbirnen vermitteln.

So schildert Nick (6) von Gebäuden, die keine geraden Wände hatten und stets zwei schwarze Vögel über den Gebäuden kreisten. Tobi (7), ein Jahr später datiert, hat in seinem umfassenden Gesamtwerk gar Häuser beschrieben, die keine Fenster hatten und von einer höhnisch lächelnden, infernalisch brennenden Höllensonne umkreist wurden. Diese packend dargestellten klaustrophobischen Zustände verdeutlichen auf mahnende Art, wie gemeingefährlich Gebäude sein können und in welch direkter Beziehung sie die Tore zur Hölle öffnen. Marie (5), eine frühe Vorreiterin des Kritzelismus, schilderte in einem ihrer bedeutenden Pamphlete, das später dem Feuer zum Opfer fallen sollte, dass Gebäude sogar die Fähigkeit besitzen, selbst Emotionen zu zeigen. Diese enge Bindung an seelische Zerwürfnisse, untermalt die Gefährlichkeit, das Wagnis einzugehen, im Falle einer Erkrankung, ein Gebäude, gleich welcher Natur, unvorbereitet zu betreten. Sebi-Marvin (11) war der erste Gelehrte, der erkannte, dass sich in Gebäuden immer wieder Menschen fangen sollten, die schreiend hinter vergitterten Fenstern nach Hilfe winkten, um aus dem tiefen Sud ihrer Gefangenschaft zu entkommen. Und noch bis heute sollte es keinem der altvorderen Weisen gelungen sein, das Haus vom Nikolaus ohne architektonische Fehler nachgebildet zu haben. Nina (3) ging sogar soweit, dass sie auf einer Studienreise in Indien beim Anblick des Taj Mahal nur einen einzelnen Strich niederzeichnete, um das finale Ende, den Schlussstrich und den sie umgebenden Tod in allen Bauwerken zu symbolisieren.

Einige Beispiele

Vatikan: Hier trauen sich nur homophile Herren herein. Frauen müssen draußen warten oder sich als Päpstin verkleiden um dem Zorn des rachsüchtigen Gottes zu entgehen. Wer hier einmal die oberste Etage gebucht hat, bleibt bis dass er endlich tot ist, sein Leben lang in den Gemäuern gefangen.
Garagen: Nicht wenige wissen, dass aus ihren Toren Menschen mit Motorsägen und Skimasken bewaffnet ausgespieen werden und danach soetwas von verstört sind, dass nur noch Morde ihr Leben rechtfertigen können.
Hochhäuser: Hier ist der Eingang gleichsam Ausgang und oftmals durch eine sich drehende Flügeltür versperrt, die den ersten Ansturm von Menschenmassen mit links niedermäht. Bei einigen fragt man sich, ob es das verteufelte 13. Stockwerk wirklich gibt, hinter welchem Fenster Walter hockt und ob Fahrstühle Menschen fressen? Manch einige sehen Flugzeuge in den Bauch dieser Gebäude fliegen, während andere Geister im Keller spuckend vermuten, weshalb es in den Kellergewölben oft auf gruselige Weise feucht und modrig ist. Ganz andere fürchten sich vor Türen jenseits des Ganges, weshalb vor allem in Indien dieser Komplex stark ausgebaut ist.
Schlösser: Der Pöbel betritt diese Hallen nur mit Blitzlicht oder Mistgabeln bewaffnet.

Haus Klein.png Symptome

Außeneinsatz

Der Gebäudekomplex!
Winkel, Fenster, Stockwerke, Eingänge...

Diese Krankheit tritt mit verschiedenen Symptomen in unterschiedlichen Kulturkreisen auf. Manche haben eine solch fürchterliche Angst vor den Innenräumen, dass sie die Gebäude erst gar nicht betreten und lieber ihre Familie und Hunde unter großräumigen Brücken in geselliger Nachbarschaft mit sozial Gleichgestellten leben lassen. Sie nennen sich frei von Mauern, Freimaurer und haben sich schon in den Vereinigten Staaten unter den Ersten der Ersten einen rühmlichen Namen gemacht. Noch heute ist im Benehmen ihrer Präsidenten viel von der Kultur der Freimaurer erhalten geblieben. Ihre Großraumwohnanlagen bieten die zumeist einzigen unverrückbaren Pfeiler rechts und links im Leben derer, die diesen architektonischen Minimalismus lieb gewonnen haben.

Japaner, die selbst Angst vor Brückeneinstürzen haben, bevorzugen Zeitungen und Schuhkartons, die sie in traditioneller Ruhe aus den Winden der Großstädte gefischt haben und mit denen sie sich dogengleich ihre Paläste schustern. Als Hofeinfahrt dienen ihnen zumeist ein bis zwei Meter wunderschönster Bürgersteig. Sie kommen den Gebüschhockern europäischer Landschaftsidylle gleich, die sich nach Hermann Löns verschrieen, lieber in der Natur ihr sicheres Heim suchen um fern ab von jedweden Baukulten, ihren Ängsten entfliehen zu können. In den 90ern, als die Epidemiewelle und Sinnesstörung ihren Höhepunkt in den Köpfen der Freimaurer fand, zogen sich einige Fanatiker auf ihre Boote zurück und mutierten sogar zu Kellys.

Innenräume

Der Gebäudekomplex!
Türen, Gänge, Türen und Türen und Gänge!

Dringen die Patienten in die Gebäude vor, liegen weitere, andere Symptome vor, die mitunter deutlich ausgeprägter sein können. Manche werden so dermaßen verrückt, dass sie nach einigen Tagen sogar als Bürohengste aus den liederlichen Mauern, wiehernd in die nächstgelegene Psychiatrie galoppieren. Weit verbreitet ist die Angst, in öffentlichen Gebäuden auf Menschen stoßen zu können, die sie schon aus der Ferne als „Mahlzeit“ ansprechen. Zumeist rücken diese Kannibalen in kleinen geschlossenen Grüppchen durch den Gang und lassen ihre hungrigen Blicke in jedes Arbeitszimmer schweifen um einen vermeintlichen Kollegen aufzugabeln.

Kaum schlimmer aber ebenso gefürchtet ist die architektonische Meisterleistung der Architekten, die einzelnen Etagen mit geringfügigem Talent, jeweils kaum wahrnehmbar, unterschiedlich gestaltet zu haben. Diese Heimtücke führt dazu, dass sich die auf ihrer Ebene eingelebten Menschen so sehr an ihre Gänge und Zimmer gewöhnt haben, dass sie schon in der nächst höheren Etage, mit dem Kopf durch die Wand wollen, weil sie nicht mehr fähig sind, die entsprechenden Türen für die dahinter liegenden Räume zu finden.

Ganz schlimm trifft es jene, die Angst davor haben um die verwinkelten Ecken der Gänge zu gehen, weil sie dahinter das Krokodil vermuten. Sie haben deshalb stets einen Kulli in ihrer Brusttasche und eine Akte in der Hand um im Falle eines ungelegenen Zusammentreffens beider Antagonisten, das Krokodil mit Bürokratie zu überlisten.

Haus Klein.png Heilung

Der Gebäudekomplex!
Wie das Maul eines Wals wird er jeden zermahlen!

Viele hoffen auf Linderung ihrer Schmerzen indem sie fluchtartig das Gebäude über die imaginäre Rutsche vor ihrem Fenster aus dem z.B. 101. Stock verlassen. Viele von diesen glauben auch noch an Superman. Glücklicher da jene, die nur an gespenstische Zustände unterhalb der Parterre glauben und ihre Ängste bekämpfend, pfeifend in die Kellergewölbe vordringen, weil sie inständig hoffen, Geister würden ihr Pfeifen nicht mögen.

Viele Verwaltungen haben auf die Ängste der Besucher und Patienten reagiert und hochgeschulte Gebäudemanager eingestellt. Sie zwicken das Gebäude über die Stromkabel und Sicherungskästen, wenn es mal wieder unerwartet dem ein oder anderen gemein mitgespielt hat und sie schließen das Gebäude in der Nacht ab, um die Geister einzusperren. Sie tragen zumeist einen wichtigen Kittel weil sie praktisch als Mediziner auftreten. Diese Gebäudemanager haben stets einen ausgetüfftelten Lageplan, der ihnen verrät wo die wichtigsten Organe in den steinernen Riesen liegen und wo sich das Herzstück, die Schaltzentrale befindet, um im übelsten Fall, den finalen Dolchstoß zu verpassen.

Haus Klein.png Medialer Hype

Kaum ein Krankheitsbild wird von der Filmindustrie stärker ausgeschlachtet als der Gebäudekomplex. In ihm liegt die Faszination ursprünglicher Ängste verborgen. Badezimmern in denen sich Blondinen das letzte Mal duschen, geheimnisvolle Morde im 13. Stockwerk und Wunschorte, in denen Kills gecopied werden. Immer mit dabei im zentralen Fokus der Dramaturgie: eine sprechende Puppe. Auch gibt es das nicht zu leugnende Problem, imaginären Whiskey an imaginären Bars mit nicht existenten Barkeepern trinken zu wollen. Nur wenige finden sich insoweit mit ihrem derben Schicksal ab, nicht mehr aus dieser Endlosspirale herauszukommen, als dass sie für diese Whiskeys auch nichts zahlen müssen!


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