Entecker

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Entecker ist die Berufsbezeichnung für einen Handwerker, der eckige Werkstücke unterschiedlicher Materialien mittels geeigneter Verarbeitungsmethoden in eckenfreie (vulgo: runde) Formen überführt.

Geschichte

Das dreifach enteckte Dreieck ist nicht etwa null-, sondern sechseckig.

Die Enteckung zählt zu den ältesten Ausprägungen menschlicher Handwerkskunst und lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Graubärtige Historiker haben genau dies getan und verorten die Anfänge des Enteckertums inzwischen im zweiten Drittel des 29. Jahrtausends v. Chr..

Zu jener Zeit begab es sich, dass ein verzauselter Namenloser – zu alt zum Jagen, aber noch lange nicht zum alten Eisen gehörig, denn jenes gab es damals ja noch gar nicht, jedenfalls nicht in der elementaren Form, sondern nur als Erz, und selbst wenn es schon Eisen gegeben hätte, wäre es schließlich neu gewesen – wie dem auch sei, der namenlose Zausel verfiel aus reiner Zerstörungsfreude auf die für damalige Verhältnisse durchaus geistreich zu nennende Idee, von dem dreieckigen Schädelfragment seines bei der Mammutjagd verstorbenen Onkels, das er eigentlich als Glücksbringer immer bei sich trug, alle drei Ecken abzuschlagen. Dass hiermit ganz nebenbei die Störung der Totenruhe erfunden wurde, sei hier nur am Rande erwähnt. Jedenfalls stellte der alte Urentecker bereits nach Entfernung der ersten Ecke fest, dass er es nun nicht etwa mit einem Zweieck, sondern mit einem Viereck zu tun hatte – die eine Ecke, die er entfernt hatte, war durch gleich zwei neue ersetzt worden.

Was dem modernen Menschen, der mit dem Phänomen des Hydraeders bereits seit der Grundschule vertraut ist, selbstverständlich erscheinen mag, bot damals Anlass zu höchster Alarmbereitschaft. Denn wenn es nicht möglich war, die Anzahl der Ecken einer Fläche zu reduzieren, dann waren die geringeckigen Gegenstände, allen voran natürlich die dreieckigen, ein begrenzter Rohstoff und äußerst kostbar. Im Sinne einer ressourcenschonenden Nachhaltigkeitspolitik war die Enteckung aller zwölf- oder geringereckigen Gegenstände in den folgenden Jahrhunderten nur noch im äußersten Notfall und mit ausdrücklicher Erlaubnis des jeweiligen Ältestenrates erlaubt. Es liegt auf der Hand, dass die weitere Entwicklung der Enteckungskunst unter solch restriktiven Umständen nur schleppend voran ging, und so dauerte es noch bis weit ins 28. Jahrtausend v. Chr. hinein, dass der nächste große Schritt getan werden konnte.

Obwohl offiziell tabuisiert, hatte die Enteckung doch die Faszination des Menschen geweckt und wurde klammheimlich weitergeführt. Auf einem der unregelmäßig durchgeführten und streng geheimen Enteckertreffen stellte ein entfernter Nachfahre des großen Urenteckers schließlich eine Möglichkeit vor, wie man eine Ecke entfernen könne, ohne gleichzeitig neue zu erzeugen: zog man eine Gerade durch die beiden benachbarten Ecken der zu entfernenden Ecke, dann konnte diese abgetrennt werden, wobei die zwei theoretisch neu entstehenden Ecken identisch mit den bereits bestehenden Nachbarecken seien, so dass am Ende des Vorgangs tatsächlich eine Ecke weniger vorliege als zuvor. Die anfängliche Euphorie ob dieser Entdeckung [sic] wich schnell der Ernüchterung, denn wie die mutigen Pioniere der Enteckung feststellen mussten, mündete die neue Methode nicht in der gewünschten Eckenlosigkeit, sondern maximal im Dreieck, das zwar ebenfalls ganz nett, aber eben immer noch eckig war. Immerhin war auf diese Weise nachgewiesen worden, dass die Dreieckigkeit doch nicht begrenzt, sondern ein regenerativer Rohstoff war. Mangels Massenmedien hielt sich die Begeisterung der Weltöffentlichkeit allerdings in Grenzen.

Nachdem die beiden bis dato bekannten Enteckungstechniken nachweislich nicht zum Ziel führten, stürzte die Enteckung, die sich ohnehin durch einen eklatanten Mangel an praktischer Relevanz auszeichnete, in eine tiefe Krise. Wenn es selbst auf rein akademischer Ebene für vergeistigte Eierköpfe nichts mehr zu holen gab, machte es einfach keinen Spaß mehr. Die meisten Entecker glaubten damals, die Möglichkeiten des Handwerks bereits zur Gänze ausgelotet zu haben, und verwarfen die Enteckung als geistige Sackgasse.

Erst mehr als zwölftausend Jahre später, im ausgehenden vierzehnten Jahrtausend v. Chr., wurde das uralte Wissen um die Enteckung wieder aufgegriffen. Erneut war es ein zerzauster Namenloser, der auf diesem Gebiet von sich reden machte. Mit einem glühenden Eifer, wie er nie zuvor und bis zur Erfindung des religiösen Fundamentalismus auch nachher nicht wieder auftreten sollte, legte er ohne Luft zu holen das philosophische Fundament der neuen Enteckerskunst. Er prägte den Begriff der Eckigkeit, einer physikalischen Größe, die neben der hinlänglich bekannten Anzahl der Ecken nun auch deren Wert berücksichtigen sollte, denn er hatte erkannt, dass ein regelmäßiges Zwölfeck zwar mehr Ecken hatte, trotzdem aber in vielerlei Hinsicht nicht eckiger, sondern eben runder war als etwa das Dreieck. Für den Wert einer Ecke betrachtete er allerdings noch nicht den erst viel später definierten Winkel, sondern bediente sich zunächst nur seines Tastsinns und unterschied zwischen spitzen, nicht so spitzen, stumpfen und ganz stumpfen Ecken, wobei die spitzen am meisten und die ganz stumpfen am wenigsten wert waren. Diese Unterscheidung war zwar noch recht grob, leistete aber der Enteckung dennoch großen Vortrieb.


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