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Diverses:Wie ich ein Kind wurde

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Version vom 13:20, 29. Mär. 2016 von JuliusHermann (Diskussion | Beiträge)

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…oder die fünf hohen Prüfungen der Kinderjahre

In einer Welt voll von Verwirrung und Missverständnissen erleben wir das Schicksal eines Menschen, das jedem dereinst widerfuhr und das als ausgewiesenes Muster seinen Weg vor noch vielen kommenden Generationen geht wird. Lesen, sehen und lernen wir aus den Niederschriften einer Erfahrungslektüre. Diese Zeilen eines jenen, der schamlos seine Kindheit rezitiert und entblößt, ermöglichen es allen Möchtegern-Kindern ihren Einzug in das kindliche Aufblühen um Monate vorzuverlegen oder mahnen an all jene, die zu schnell zu groß werden wollen. Nachfolgend die abzulegenden Prüfungen des jungen Lebens. Als da wären:

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Prüfung Eins: Anziehen und Zähne putzen

Es geht los. Zwar sprießen einem noch keine Haare, aber Vati oder Mutti können schon einmal sicher davon ausgehen, den Rasierer oder Ladyshaver auf die nächste Weihnachtswunschliste gesetzt zu wissen. Anziehen und Zähne putzen oder besser Zähne putzen und dann anziehen. Die ersten Male könnte noch viel schief gehen. Das ist der Schritt raus aus dem windelweichen Dasein der postnatalen Phase, olé.

Zähneputzen

Er hat gut Lachen! Er schlägt sich seine fiesen Hauer einfach raus und wartet auf neue!

Idealbedingungen schaffen: Licht, viel Licht! Es soll unter allen Umständen gewährleistet sein, dass man sich im morgendlichen Halbdunkeln nicht mit der Zahnbürste verirrt und wohlmöglich mit ihr das Haar kämmt oder die Ohren reinigt. Wasserhahn schon vorher anstellen und laufen lassen. Warm! Man ist Kind! Es interessiert keinen ob… Hauptsache Wasser! Es könnte sein, dass Schaum vor dem Mund auftritt und mit Tollwut ist nicht zu spaßen. Ausziehen! Aller Kleider und Nachtgewänder entledigen. Muskeln anspannen. Dann angespannte Muskeln suchen! Sich merken irgendwann einmal Muskeln zu trainieren. Dann weitermachen. Achtung! Keinen Hocker vor das Waschbecken stellen. Vergesst es! Größe beweisen!

Und jetzt nicht den dummen Anfängerfehler begehen und die Zahnbürste in die Führungshand nehmen. Das würde Zeit kosten! Sähe dillethantisch aus! Nein, zuerst die Zahnpasta in die starke Hand einlegen. Dann sanft von hinten nach vorne die Borsten der Bürste bestreichen. Vati sagt Abends immer zu seiner Zahnbürste gewendet: „Dich bürste ich heute von hinten nach vorne durch.Mutti wird dann immer ganz rot. Ich glaube weil sie die Luft anhält, um die Bakterien im Mund zu ersticken. Also von hinten nach vorne streichen. Im Haushalt geschehen die meisten Unfälle also hierbei: toitoitoi. Danach der Wechsel. Die Zahnbürste in die Führungshand und Pasta wegräumen!!! Gibt es Abzüge wenn man das vergisst?! Noch einmal tief durchatmen, sich der Bilder des richtigen Kreisens erinnern und wann der elegante Übergang in die geraden Bahnen erfolgt, mental noch einmal die Spurlinie nachfahren - eine Carrera-Bahn für Weihnachten wäre super - und dann: einführen!

Drei Minuten durchhalten! Dabei atmen nicht vergessen. Nicht das Gaumenzäpfchen reizen. So tun, als ob man sich im viel zu hohen Spiegel sehen würde! An nichts besonderes Denken. Mal vom Stress der elementaren Wichtigkeiten abschalten; mit wem die nächste Prügelei durchzuführen ist, wie das Puppenhaus neu gestaltet werden kann, wo bloß der verdammte Flummi hin gesprungen ist und durch was man den ausgerissenen Arm von Ken ersetzen sollte. Danach spucken, zielsicher auf den Abfluss! Gut muss nicht! Nur Straßenrotzer können schon spucken und das wird man erst als Jugendlicher. Also gut: In einem breiigen Reigen von Zahnpasta und Speicheltröpfchen alles versuchen ins Waschbecken zu buxieren. Danach kurz durchspülen. Weiterhin darauf achten nicht zu schlucken. Das kommt zwar vor, aber das macht nur die Freundin vom großen Bruder, hat er gesagt… dann Handtuch nehmen und nicht den Unterarm und die erste Teilprüfung ist mit dem letzten Wisch erfolgreich erledigt.

Lösungshilfe für Eltern
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch in die Ecken geht, um wirklich alles rauszuholen!

Anziehen

Nach erfolgreicher Katzenwäsche die Backen aufplustern, Lippen zusammenkneifen, ein „Brummm“ ähnliches Motorengeräusch nachahmen und in einem kurzen Spurt zurück ins Schlafzimmer hechten. Dabei irgendetwas zwischen den Türen laut ins Haus schreien! Ganz egal was! Hauptsache laut! Jetzt die Vollendung der ersten Kür. Anziehen.
Hätte man doch nur schon gestern alles auf dem Boden ausgelegt und angeordnet, wo was hin muss. Von Mutti so ordentlich im Regal einsortiert, lassen sich die Kleidungsstücke einfach nicht wieder erkennen. Unordnung schaffen, Übersicht gewinnen! Unterhose an, die von gestern wird’s tun. Es sei denn die von gestern ist auch die von vor vierzehn Tagen. Behaupten, sie ist eng geworden. Dann normale Hose anziehen. Ab heute darauf achten, dass sie keine Löcher hat. Es sei denn es ist eine Hochwasser Hose, dann muss das natürlich abfließen… Diese Reihenfolge hat den Vorteil, dass man schnell bemerkt, ob man die Unterhose angezogen hat oder nicht. Ein typischer Anfängerfehler! Die meisten bemerken es erst in der Schule! Beim Sportunterricht. Dann wird’s peinlich! Wenn irgendwas unbequem ist, wahrscheinlich das erste Kleindungsstück vergessen.

Wo sind die Gaffer, die mich bewundern? Na, Herrschaftszeiten, wo ist das fiese Volk wenn man es braucht?

Dann Buben wie Madel Unterhemd an. Mädchen darauf fluchen noch nicht älter zu sein, dabei wichtig gucken, egal ob man alleine ist oder nicht, den Satz vergessen und weitermachen. Hemd! Welches Hemd! Ist Hemd wichtig? Lange Arme, kurze Arme, Kragen, Polo, das bunte, karierte, uni??? Achtung nicht verzweifeln, das ist taff business. Entweder schummeln, irgendeines nehmen und einen Pulli drüber ziehen, oder klug überlegen, ob es im Sommer draußen kalt ist oder warm und wie das noch mal im Winter war. Wer einen kleinen Moment überlegen muss, Tipp: Ans nächste Fenster rennen und gucken ob man friert oder nicht! Dabei ergibt sich meistens auch aus Mangel an Alternativen, ganz eigenständig die Farbwahl. Eltern ziehen sich sogar auch abends an! Auf jeden Fall haben sie gestern überlegt, ob sie die Grünen oder Roten nehmen.

Darauf achten, dass die Knöpfe beim Hemd vorne sitzen und in einer Reihe mit dem Hosenstall eine perfekte Linie ergeben sollten. Achtung: Nicht immer ist das Hemd falsch rum angezogen, wenn der Hosenstall nicht zu sehen sein sollte! Danach Strümpfe. Hose leicht hochziehen, damit es nicht zu unwillkürlichen Überlappungen kommt, die das Gehen erschweren könnten. Erneut: gleiche Farbe? Ab heute wird nicht mehr Pipi Langstrumpf gespielt! Über den Namen „Nissepisse“ lachen, Socken flott aufrollen, die Zehen leicht einknicken, mit einer koaxialen Wendung den Fuß in seine Fessel winden und zu seinem Pendant auf der Nachbarseite übergehen. Einbeinige sparen hierbei Zeit und sind im Vorteil. Hingefallen??? Klar! Dumm! Das wurde vergessen zu erwähnen. Back to the beginning! Hinsetzen!!!! Hätte man doch nur schon gestern alles auf dem Boden….

Ist das alles geschafft, vorsichtig, ganz vorsichtig, jetzt bloß keine Fehler mehr machen, zum Spiegel dackeln. Die Hose könnte zu lang sein! Man könnte stolpern! Die Hose könnte ein Rock sein, den man nicht tragen wollte! Das Hemd könnte von der Schwester sein! Soll der Kopf da mit dem linken Arm rausgucken, ist der Gürtel als Halskette nicht ein wenig markant und warum sehe ich aus wie Superman? Nein?!? Alles noch einmal durchchecken und mit sich selbst, höchst eigens zufrieden sein. Sofern es stimmt! Ja, sofern es stimmt, …ach wenn da nicht das Wörtchen „wenn“ nicht wär. Ach wenn da nicht die Schuhe… Ja oh weh, die Schuhe fehlen ja noch…

Lösungshilfe für Eltern
Sieht Ihr Erbe so aus, ist etwas falsch!

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Prüfung Zwei: Schuhe mit Schnürsenkeln anziehen

Was war das für eine Schmach! Gestern, die guten Pumas mit Klettverschluss, mit denen man durch so viele Pfützen, durch so viele Geschichten von Verbrechern und Prinzessinnen gestiefelt ist, in einer Plastiktüte verschwinden zu sehen. Das als Mutti kam und sagte: „Wir kaufen Dir heuer ein paar neue Schuhe.“ Mit Widerwillen, nein mit mehr, mit dem Glauben irgendwie wieder an sein altes Paar Treter gelangen zu können, hat man den dummen Verkäufer, der Mutti unterstützte, den Sympathisanten, ignoriert und hat sie einfach nicht haben wollen, die da, die Neuen, mit Schnüren. „Für große Kinder“ haben sie gesagt und dabei gelacht. Und da musste man designiert feststellen, dass einen schon zu jungen Jahren herbe Rückschläge treffen können. Ich werde nie Lachen wenn ich groß bin und heute werde ich es! Jetzt sind alle Schuhe weggeräumt! Außer diesem einen, neuen Paar. Der Osterhase wird’s nicht gewesen sein. Das ist klar. Mutti! Also Fügung ins Schicksal und...

Senkeln

Hinsetzten. Schon beide Schuhe anziehen. Aber HALT… Erst das Papier aus den neuen Schuhen in den Schuhspitzen entfernen. Hat Reinhold Messner so seine Zehen verloren? Morgen Onkel Klaus fragen gehen, der weiß so was! So, jetzt geht das auch geschmeidiger und weicher. Noch alles wie bei den guten, alten Klettern. Aber jetzt das Schlaufen und Senkeln. Gibt es die Worte? Sind die Fingernägel geschnitten. Es könnte heiß hergehen und überflüssige Schnittwunden…mit Tetanus ist nicht zu spaßen. Hände warm und feucht halten. Im Falle einer Verwicklung ist der anschließende Befreiungsakt nur von dem Delinquenten selbst durchzuführen. Und da sollten die Hände nicht schmirgeln. Ob Vati bei seinen Händen überhaupt Schmirgelpapier braucht! Jetzt unwichtig! Also bloß keine Selbstgeiselung.

Links werden alle Blagen abgegeben, die das Schuhe schnüren nicht rechtzeitig erlernten.

Das Bild vor Augen rufen. Wie sieht es hinterher aus. Wie eine angeschwipste Fliege im Looping …nein… wie Tante Ulla als sie die Kellertreppe runter… wie eine Brezel? ...was haben sie noch gleich gesagt,.. wie soll das aussehen? Ja genau. Das Bild steht. Jetzt so tun als gäbe es Ring- und kleinen Finger nicht. Das wird schwierig. Hoffentlich hat sich die Grobmotorik beim unfreiwilligen Zusammenstoß mit dem Kühlschrank letzte Woche verabschiedet. Linken und rechten Senkel fassen. Klar nur vom linken oder rechten Fuß. Dann zapp runter durch hoch links und noch mal fest schnurren……Wie bitte?? Ach so ja, also mit den drei ersten Fingern der Hände die Senkel aufeinander zuführen und dann erst zapp runter durch hoch links…

Glückwunsch, nicht geschafft! Wer hätte das denn auch erwartet?! Beim ersten Mal???! Die große Schwester hat auch gesagt: „Ihr erstes Mal wäre scheiße gewesen…“ und ist dann heulend in ihr Zimmer gerannt! Also den Verwirrungsakt in seiner Natur so belassen wie er ist und einfach über ihn hinweg, die überstehenden Enden miteinander verwurschteln bis nichts mehr rüberhängt. Bloß nicht auf den Senkel gehen. Dann darf man nämlich nicht mehr mit den Älteren spielen. Mit der erlernten Erfahrung voller Stolz zum anderen Fuß übergehen, während wir uns in diesem Bild schon von unserem einbeinigen Freund verabschieden und mit dem Versuch, etwas näher dem Ideal einer Schlaufe zu kommen, den nächsten Fuß einbinden.

Kann Mutti mir morgen ihr Bindenset leihen, damit ich üben kann??? Nachher fragen! Doppelknoten bei den ersten Malen machen?? Nein, es könnte sein, dass man die nieeee wieder aufbekommt. Also aufstehen. Runtergucken! Ein Bein anheben, Fuß kreisen lassen. Achtung! Vorsichtig zum Spiegel dackeln, es könnte noch viel schief gehen. Waren die Senkel in ihren Ösen? Warum guckt die Zunge so böse? Ist irgendeine missliche Verbindung zwischen dem linken und rechten Schuh aufgetreten? Was machen die Pfennigabsätze da? Nein?! Alles richtig?! Dann stolz sein. In so kurzer Zeit,….ja, in so kurzer Zeit, …. war es denn kurz?... und wie spät ist es eigentlich…

Lösungshilfe für Eltern
Wenn Ihr Kind jetzt die Linien nachfährt, ist es dumm! Knoten soll es! Knoten! Hoffen Sie!

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Prüfung Drei: Die analoge Uhr richtig lesen

Jetzt kommt der Balanceakt zwischen unheimlich intelligentem Tun und der Gefahr keine Ahnung von irgend etwas zu haben. Zuerst runter in die Küche. Die Eltern sitzen am Tisch. Essen schon. Schauen auf. Könnens nicht glauben. Ihr Kind alleine angezogen, gewaschen und ja sogar die neuen Schuhe. Gebunden! Vater hat die Zeitung ins Müsli fallen lassen. Mutti strahlt. Nichts anmerken lassen. Profi sein. Der entscheidende Moment. Den Stuhl fixieren, den Eltern einen „Guten Morgen“ wünschen, Mutti mit Kuss, Vater irgendeinen römischen Gruß, und dann... Hemd hochziehen, Blick auf die Uhr werfen, Kopf schütteln, „Puh“ stöhnen und...

Die Uhrzeit benennen

Schenken Sie Ihrem Kind nicht seine, sondern Ihre erste Silberuhr!

Zeitansage veräußern. Keiner hat’s gehört. Wo ist Vater? Mutter? Vater holt einen Photoapparat, will was fürs Familienalbum festhalten, Mutter steht am Kalender und malt irgendeinen Tag rot an. Ruhe bewahren. Alle sitzen wieder. Räuspern. Abermals auf die Uhr blicken. Wie war das noch? Mit Anachronismus – dass ich das Wort kenne!!?! – ist nicht zu …

Vati ist noch da! Also kann es noch nicht neun sein. Um zehn käme irgendein Onkel, vielleicht hieße er Theo. Mutti wäre es egal. Sie stöhnt sowieso bei jedem Onkel. Sechs kann es auch nicht sein. Da schleicht sich nämlich immer Isa’s Freund ausm Haus. Um Sieben, ja um Sieben schellte der Wecker. Dann muss es also… ach der Lange und der Kurze, herjee. Vati sagt immer „wenn es spät ist, dann zwei Kurze“. Aber hier ist nur einer. Wo ist der andere? Die Vier war wichtig! Ja die Vier, die Vier, die Vier…. Nein, nicht die Vier. Da kommt nichts. Da fällt nichts zu ein. Anders. Fieren. Vierteln, Veedel? Nein. Circa. Dieses „Circa“, das ist ein gutes Wort.

Mund öffnen. Gewichtig schauen. Die Eltern anblicken. Reden: „Eltern es ist jetzt schon…“ – auf die Uhr blicken, hoch schauen, Stirn runzeln – „…Circa Sieben Halb Uhr ich esse meine Brotschnitte auf dem Weg zur Schule. Vater ich nehme das Fahrrad, nimm Du den Wagen!“ Auf keine Reaktionen warten. Langsam, bedächtig, erhobenen Hauptes die Küche mit dem Brot verlassen. Stolz sein. Tür schließen, umdrehen wieder aufmachen! Erinnern, dass das natürlich „halb acht“ hieß, noch ein einigermaßen lautes, bloß nicht verschämtes: „ Ich meinte natürlich halb acht! “ rufen, in die Garage gehen, dabei mit klassenbewusster und stark geschwelter Brust das Garagentor aufschwingen, sich fragen, warum man heute keine Krawatte angezogen hat, noch mal auf die Uhr blicken, in sich hinein lachen und „Singing in the rain“ anstimmen…. Gut „Hänschen Klein“ tut’s auch! Dann auf die Fahrt zur Schule vorbereiten. Aber was ist das? Die Stützräder… ja die Stützräder liegen in der Mülltonne! Wer macht denn so was? Ach ...oh weh, oh weh…

Lösungshilfe für Eltern
Nennen Sie Ihre Uhr nicht "Zeitmaschine"! Kinder glauben sonst, Sie könnten hexen und locken Sie in glühende Öfen!

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Prüfung Vier: Fahrradfahren ohne Stützräder

…und das Fahrrad steht von alleine. Ohne Stützräder. Klar! Natürlich! Vati hatte sie vorgestern abgenommen, nachdem er mit mir auf der Straße geübt hatte, ohne Kotflügel im Straßenverkehr zu überleben. Die ganze Nachbarschaft hat zugeschaut. Diese Gaffer. Und jetzt hat es einen Ständer. Das also ist ein Ständer. Großmutti erzählen, dass ich weiß was ein Ständer ist. Vielleicht gleich Vatis Fahrrad nehmen? Das wirkt bestimmt mächtig! Nein, bei deinen Eisen bleiben Schuster, oder so. Also Helm aufziehen. Das Kinn mit der Schnalle einklemmen. Fluchen! Fahrrad aus der Garage zerren. Die Schrammen an Vatis Auto benutzen, die schon drin sind. Daneben stellen. Aus den Augenwinkeln bemerken, dass die Eltern hinterm Vorhang stehen! Kompetent wirken und…

Fahrrad fahren

Haha, Du fährst noch Dreirad?!
-Japp-
Boah, damit??!! Gooilll, darf ich auch??

Ein Bein über den Sattel werfen. Mit beiden Händen den Lenker festhalten. Nein! Da kommt Frau Schmitz, die alte Schrapnelle aus der Tür gestiefelt! Müll raus bringen. Die Show wird öffentlich. „Na, fährst Du heute allein mit dem Fahrrad zur Schule, mein Kleines???“ Bloß nicht die Zunge rausstrecken! Auch wenn sie raus will und zuckt, drin lassen! Ab heute ist man ein neuer Mensch! „Ja“ antworten, in der Hoffnung, dass das was man tut nicht so aussieht als wolle man einen Sandkuchen backen. Weiter im Text vorgehen. Klingel? Da! Bremsen? Da! Funktion beim nächsten Abhang überprüfen! Fahrradpumpe? Geklaut! Klar! Alf Aufkleber? Da! Straße? Frei! Also: We’re ready for take off!

Mit einem kräftigen Tritt in die Pedalen hauen. Den ersten Schwung mitnehmen. Auf den Sattel schwingen und ... seitlich vom Fahrrad fallen…seitlich! Nicht…über den Lenker!... Ach! Vom Boden wieder hoch humpeln. So tun als ob nichts weh tut. Das blutende Knie erst hinter der nächsten Ecke versorgen. Das Fahrrad aufstellen und den Ständer!!!... den Ständer umklappen! Natürlich! Mit dem nicht angeschlagenen Knie über den Sattel schwingen. Das Schmerz verzerrte Gesicht unterdrücken. Frau Schmitz jetzt doch die Zunge rausstrecken! Irgendwo muss die Wut ja hin und erneut losfahren! Abstand zu den Bordsteinen halten. Cedric sagt immer, „da sind Schwalben, die kröpfen einen“. Schlangenlinien unterdrücken. Kopfhoch! Oma auf Gehweg! Achtung, das wird eng! Gut gemacht! Toll gemacht! Super… und wie flott sie in die Büsche gesprungen ist, und das in ihrem Alter…. Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Schule! Ja zur Schule… die olle Gerden-Müller lässt doch heute Mathe schreiben… total vergessen…da muss ich mir eine Idee aus dem Nichts brechen, …nein, nein, …. keine Idee…sondern….

Lösungshilfe für Eltern
Schicken Sie Ihr Kind nach Indien! Dort lernt es schnell Fahrrad zu fahren und ganz nebenbei zu arbeiten.

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Prüfung Fünf: Arm oder Bein brechen

Ei, das wird was. Einen Arm brechen. Dann schreiben alle mit ihren Stiften auf den Gibs. Und es gibt Eis! Welch Freude. Erfolgreich um den Test kommen! Mut zusammen nehmen. Nicht lange fackeln. Gegen die nächste Mauer preschen. Nochmals richtig Schwung aus dem Hobel holen. Augen zu und…..bautzzzz …und …krawumm !!!! ….Und???... Nichts??? Der Sturz muss weh tun, ansonsten ist etwas schief gegangen! Nah, wohl vorher feige in die Bremsen getreten?! Zurückfahren. Gleich nochmals. Ob Cedric der immer mit einem blauen Auge von zuhause kommt, sich auch immer vor einer Arbeit drücken will? Habe ich jetzt auch ein blaues Auge? Egal! Jetzt gilt es! Alles auf eine Karte setzen! Dann leicht benommen den Drahtesel anpeitschen und gegen die verdammte Mauer donnern und dann ein ….

Bein brechen

…und dann daliegen! Nicht runterschauen, sieht gemein aus! Warten bis Hilfe kommt! Mutti kommt! Irgendwer hat sie kontaktiert! Und dann weinen. Bitterlich weinen. Schmerzen empfinden. Und weinen. An Muttis Brust! Ganz verschämt! Ganz scheu. Mal wieder ganz im Schoß der Geborgenheit. Mal wieder ganz einfach… einfach nur klein sein! Gottlob ist die Prüfung, Dinge zu essen die nicht schmecken, erst in höheren Jahren abzulegen. Heute gibt es Eis. O…..lé.

Lösungshilfe für Eltern
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Dieser Artikel aus den Namensräumen „Diverses“ oder auch „Spiegelwelten“ besitzt aufgrund seiner Qualität die Urkunde „Schatzkistentauglich“ und wird daher im Portal Rumpelkiste gelistet.
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2. Platz beim 10. Stupid Contest

Wie ich ein Kind wurde ist ein Gewinner des 10. Stupid Contests.

Für dieses Werk erhält JuliusHermann den silbernen Stupidedia-Stern am Band.

Gezeichnet, die Jury

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für

Diverses:Wie ich ein Kind wurde

Diesem Artikel wurde die unfassbare Ehre zuteil, zunächst von einer Mehrheit der ehrenwerten Leser zum absoluten Hammer gewählt und anschließend von der Mehrheit der Diktatoren zum Goldpokalartikel erklärt zu werden.

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Somit gehört dieser Artikel zur absoluten Elite und ist daher Staatseigentum!

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