Diverses:Tagebuch eines obdachlosen Kriegsveteranen (1946)

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  • 6:50 Uhr: Ich wache auf, als ein Eichhörnchen mir den Stiefel zernagt. Versuche, das Viech du verscheuchen. Versuch erfolgreich, aber meine (fehlende) Kniescheibe protestiert energisch. Ich bette mich wieder auf die Bierflaschen und versuche, weiterzuschlafen.
    Das mysteriöse Tagebuch, erst spät wiederentdeckt... doch was haben die Illuminati damit zu tun?
  • 6:52 Uhr: Das Eichhörnchen kommt zurück. Ich trete erneut zu, diesmal heftiger. Ruiniere dabei sowohl mein Bein als auch das Eichhörnchen. Kann wegen der Schmerzen nicht wieder einschlafen.
  • 6:53 Uhr: Bemerke eine ungeöffnete Bierflasche.
  • 6:53 Uhr und eine Sekunde: Erstmal ein Bier.
  • 7:10 Uhr: Bemerke, dass der Rasen um mich herum die Farbe von Erbrochenem hat. Außerdem brummt mir der Schädel und ich habe tierischen Hunger.
  • 7:23 Uhr: Auf dem zerbombten Marktplatz sehe ich einen Pfarrer, der Brötchen an einem kleinen Stand verkauft. Mir fällt etwas ein.
  • 7:25 Uhr: Ich stelle mich vor den Stand und schreie: "Oh mein Gott, ein britischer Bomber!" Als der Kirchenmann zusammenzuckt und himmelwärts schaut, schnappe ich mir so viele Brötchen, wie ich nur tragen kann, und verstecke mich unter seinem Stand. Der Pfarrer nimmt den Kopf herunter und bemerkt, dass ich nicht mehr da bin. Er fällt auf die Knie und fängt an, zu beten; offenbar hält er mich für eine göttliche Erscheinung. Ich bete auch, und zwar, dass der Typ nicht unter seinen Stand guckt.
  • 7:32 Uhr: Die Brötchen erinnern mich an das Essen an der Front. Die Suppe, die dort ausgeteilt wurde, hatte die selbe Konsistenz.
  • 7:45 Uhr: Aufgegessen. Jetzt bin ich allerdings nicht mehr der einzige Kriegsveteran am Brötchenstand des Pfarrers. Meine alten Freunde Karl-Heinz, Fridolin und Boris sind da. Der Pfarrer hat jetzt zwar aufgehört zu beten, allerdings macht uns das nichts aus, schließlich sind wir in der Überzahl.
  • 8:01 Uhr: Trenne mich wieder von meinen alten Kumpels, will ihnen schließlich nicht ihr Revier streitig machen. So eine Schlägerei mit Freunden macht immer wieder Spaß. "Dafür kommbd ihr in bdie Hölle, ihr Kepftzer!!" bekommen wir hinterhergerufen. Ein gemeinsames Lachen mit Freunden stärkt den Geist. Langsam muss ich mich aber auf den Weg zur Arbeit machen.
  • 8:13 Uhr: Auf dem Weg zur Arbeit kommt mir der Liebhaber meiner (Ex)Frau entgegen. Ich sehe ihn. Er sieht mich nicht.
  • 8:14 Uhr: Er sieht gar nichts mehr.
  • 8:34 Uhr: Am Arbeitsplatz angekommen. Ich setze mich auf den Boden und lege meine Mütze, die ich September 1944 dem Feldwebel geklaut hatte, vor mich hin. Arbeitsbeginn.
  • 9:03 Uhr: Erstes Geld verdient.
  • 12:42 Uhr: Ich habe genug Geld verdient, um mir einen Kasten Bier zu kaufen.
  • 12:51 Uhr: Beginne Komasaufen.
  • 12:55 Uhr: Beende Komasaufen.
  • 13:03 Uhr: Ich sehe ganze drei Lastwagen. Und sie sind alle beladen mit meiner Lieblingsspeise: Zuckerrüben!
  • 13:09 Uhr: Ich liege auf dem Lastwagen ganz rechts. Der einzige, durch den ich nicht durchgefallen bin.
  • 13:22 Uhr: Der Lastwagen fährt los. Mir bleibt die Zuckerrübe im Hals stecken. Allerdings ist das sanfte Wiegen des Lastwagens nicht ganz unangenehm...
  • 17:28 Uhr: Wache in einer dunklen Halle auf. Mein Schädel hämmert wie Kriegstrommeln, und vor meinem geistigen Auge sehe ich die rote Armee, die hinter mir her ist, weil ich völlig blau bin. Wie rassistisch. Ich schleiche mich vom Lastwagen herunter.
  • 17:38 Uhr: Endlich den Ausgang gefunden. Er ist bewacht. Von einer Person. Die Brot isst. Und leicht bekifft wirkt.
  • 18:01 Uhr: Brot aufgegessen, neuen Arbeitsplatz gefunden. Die Welt ist wieder in Ordnung. Habe ein Stück Pappe gefunden und mir ein Schild gebastelt. Vielleicht hilft ein wenig Kreativität...
  • 18:23 Uhr: Habe gerade die erste Mark verdient, da bekomme ich von ein paar Kollegen aufs Maul. Klarer Fall von Mobbing am Arbeitsplatz. Es ist empörend. Wo zur Hölle bleibt das Arbeitsamt?!
  • 22:09 Uhr: Kaufe und leere noch einmal zwei Kisten Bier. Kriegermagen hält was aus. Schreibe mit 4,9 Promille diesen Tagebucheintrag. Jetzt erstmal schön schlafen... falls ich eine leere Parkbank finde.


Finger weg, geheim!

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