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Diverses:Tagebuch eines Afghanistanreisenden: Unterschied zwischen den Versionen

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So, nun ist es also geschafft. Nach einer siebenstündigen Flugreise in einem unbequemen Militärflugzeug sind [[Ich]] und die mir unterstehende fünfte Kohorte endlich im wunderschönen Kundus angekommen. Hier herrscht einfach eine [[Bombe]]nstimmung, soviel steht jetzt schon fest.
Die [[Terroristen|Leute]] hier sind von einer bescheidenden, aber freundlichen Lebensart geprägt. Gleich zu Anfang hörten wir uns gewidmete Salutschüsse. Aufgrund eines tragischen Unfalls durchbohrte leider einer dieser Freundschaftsbekennungen das linke Auge von Generallieutnant Meyer. Doch als wir die Baracke nahe des Flugplatzes erreicht hatten, stand dem erfolgreichen War-Watching, beziehungsweise Kriegsähnliche-Zustände-Watching nichts mehr im Wege.  
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Die [[Terroristen|Leute]] hier sind von einer bescheidenden, aber freundlichen Lebensart geprägt. Gleich zu Anfang hörten wir uns gewidmete Salutschüsse. Aufgrund eines tragischen Unfalls durchbohrte leider einer dieser Freundschaftsbekennungen das linke Auge von Generallieutnant Meyer. Doch als wir die Baracke nahe des Flugplatzes erreicht hatten, stand dem erfolgreichen War-Watching, beziehungsweise Kriegsähnliche-Zustände-Watching nichts mehr im Wege.
 
Ich bin schon gespannt auf die [[Selbstmord|Tagesausflüge]] in die unberührte Wildnis des Landes mit den vielen naturbelassenen Hanffeldern und Sprengfallen.
 
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Aktuelle Version vom 9. März 2015, 15:09 Uhr

Montag, 05. April 2010

Entspanntes Ankommen am Airport. Die Luft hängt voller Erwartungen.

So, nun ist es also geschafft. Nach einer siebenstündigen Flugreise in einem unbequemen Militärflugzeug sind Ich und die mir unterstehende fünfte Kohorte endlich im wunderschönen Kundus angekommen. Hier herrscht einfach eine Bombenstimmung, soviel steht jetzt schon fest. Die Leute hier sind von einer bescheidenden, aber freundlichen Lebensart geprägt. Gleich zu Anfang hörten wir uns gewidmete Salutschüsse. Aufgrund eines tragischen Unfalls durchbohrte leider einer dieser Freundschaftsbekennungen das linke Auge von Generallieutnant Meyer. Doch als wir die Baracke nahe des Flugplatzes erreicht hatten, stand dem erfolgreichen War-Watching, beziehungsweise Kriegsähnliche-Zustände-Watching nichts mehr im Wege. Ich bin schon gespannt auf die Tagesausflüge in die unberührte Wildnis des Landes mit den vielen naturbelassenen Hanffeldern und Sprengfallen.


Donnerstag, 08. April 2010

Einer unserer Ausflugswagen. Ziemlich heiß da drinne.
Ein typisches Beispiel afghanischer Landwirtschaft.

Heute morgen mussten wir sehr früh aufstehen. Ein langer Trip in das Innere des Landes stand uns bevor. Auf staubigen Kiesstraßen fuhren wir mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Fahrzeug (mich erinnerte es irgendwie an einen Panzer, aber nein, doch nicht bei einem All-Inclusive-Urlaub) durch die Gegend, auf dem Weg zu den örtlichen Sehenswürdigkeiten. Zuerst durften wir den traditionellen Anbau von Nutzpflanzen begutachten, doch leider wurden die Betreiber dieses kleinen Familienunternehmens in diesem Moment festgenommen.

Sichtlich bedrückt über das Scheitern unseres ersten Tagesausfluges fuhren wir daraufhin weiter zu einem kleinen Kontrollpunkt des afghanischen Militärs. Seltsamerweise trafen wir unsere festgenommenen Freunde genau dort wieder, während sie den Einsatzkräften gerade einen Hunderter in die Hand drückten und wieder verschwanden. Wir guckten uns etwas verwirrt an, dann sah der Afghane uns, übergab uns mit einem fröhlichen Lächeln einen Teil seines eben erworbenen Geldes und sagte uns in etwas gebrochenem Englisch: "Please don't tell it anybody." Wir lächelten zurück und versprachen, niemandem zu erzählen, dass er mit seiner Festnahme unseren Tagestrip versaut hatte. Schließlich hat er uns ja ausreichend entschädigt. Warum die Entschädigung aber aus der Kaution des Gefangenen bezahlt wurde, konnten wir uns nicht zusammenreimen. Andere Länder, andere Sitten.


Freitag, 09. April 2010

Afghanistan, 40°C im Schatten, Sturm, Bomben: Die Frisur sitzt!
Typischer Alltag einer Patrouille durch die Stadt.

Heute kam völlig unerwartet dieser CSU-Typ mit dem furchtbar langen Namen vorbei. Hat sich vorne hingestellt und eine lange Rede über Korruption gehalten. War ja an sich ganz nett, aber wir als Urlauber werden wohl doch eher wenig Kontakt zu den, wie er sie nannte, "umgangssprachlich vielleicht, aber nur eventuell korruptionsähnlichen Umständen" haben. Dann erzählte er noch etwas über die volle Unterstützung der deutschen Bevölkerung, welche wir für unser Handeln haben. Am Ende konnte ich mir einen "Langweilig"-Zwischenruf gerade noch verkneifen.

Der Nachmittag war hingegen etwas interessanter. Die Reiseleiter schhienen für heute etwas ganz besonderes geplant zu haben. Als wir mit unserem Fahrzeug durch die Innenstadt juckelten, zündete neben uns ein kleines Pyrospielzeug und ließ uns in Ahs und Ohs ausbrechen. Komischerweise rückt immer genau dann, wenn es am schönsten ist, das afghanische Militär an und nimmt jemanden fest oder sperrt das Gelände großflächig ab. Dieses Mal war Letzteres der Fall. Doch die eigentliche Sauerei war, dass wir erst einmal alle mit beim Aufräumen helfen mussten, da die Explosion leider auch einige Häuser und Leben der Einheimischen zerstört hatte. Ich weiß ja zu schätzen, was die Bevölkerung bereit ist zu geben, um uns hier einen schönen Aufenthalt zu gönnen, aber ich verstehe wirklich nicht, warum wir uns im Nachhinein auch noch am ganzen Körper abduschen mussten und am Ende völlig verwirrte Afghaner mit knatternden Geigerzählern um uns rumgelaufen sind. Kurze Randnotiz: Ich habe heute Abend vor dem Spiegel bemerkt, wie mir die Haare büschelweise ausfielen. Ich werde wohl auch langsam alt.

Samstag, 10. April 2010

Touristisch nicht zu empfehlen, terroristisch ein Land mit Zukunft: Afghanistan.

Heute morgen ging es mir schon beim Aufwachen richtig mies. Das Essen war es nicht. Als ich die Augen öffnete, merkte ich, dass mir so ziemlich alle Haare ausgefallen waren und ich einfach nur scheiße aussah. Ich wankte in die Lobby des Hotels und wurde von einem Kommandeur zusammengeschissen, weil ich keine Uniform trug. Die Vorschriften in diesem Hotel sind echt seltsam. Leider konnte ich genau in diesem Moment meinen Mageninhalt nicht mehr bei mir behalten. Das gesamte Zeug landete dem Typen mit den hundert Abzeichen genau vor den Füßen. Dann wurde mir schwarz vor den Augen.

Ich erwachte in einem süßen kleinen Zimmer mit Fernseher und fühlte mich noch schlechter als am Morgen. Die Pulslinie an meinem Anzeigegerät wurde langsamer. Dann stand sie still.


Fazit

In meinem kurzen Urlaub in diesem Land gab es leider nicht viele Höhepunkte. Zwar bekommt man für alles Geld angedreht und die Drogen wachsen hier überall, aber leider kann man hier aufgrund von nervigen Politikern mit Toupets und Atombomben in der Innenstadt leider keine zehn Minuten entspannen, ohne unterbrochen oder getötet zu werden. Ganz zu schweigen von den fiesen Strahlenkrankheiten, die hier an jeder Ecke lauern und zu Haarausfall und akutem Tod führen. Wenn es Sie trotz meiner Beschreibung in solche Gegenden zieht, kann ich Ihnen folgende Geheimtipps geben: Fahren sie in die bürgerkriegsgeschüttelten Regionen Afrikas oder schlagen sie sich zwei Wochen im Kreuzfeuer der Drogenkartelle von Mexiko um die Ohren. Ansonsten empfehle ich zwei Wochen Malediven oder Thailand.

Finger weg, geheim!

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