Diverses:Reise durch die Kolonien: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (1. September 1894)
K
Zeile 8: Zeile 8:
  
 
== 1. September 1894 ==
 
== 1. September 1894 ==
 +
 
Bin wohl in Daressalam eingetroffen und wurde freundlichst von Friedrich von Schele empfangen. Man wies mir ein Wohnhaus und einige Sklaven zu, bevor ich bei Friedrich von Schele zum Mittagessen verkehrte. Er erzählte mir von seinem ruhmreichen Sieg über die feindlichen Hehe, die des Kaisers Anspruch mit den Füßen treten wollten. Doch in einem lustigen Gespräch erzählte er, wie er und seine Männer, einen nach den anderen mit dem Gewehr erschoßen, in einer Schlacht 1:1000. Diese Männer stellten nämlich eine wirklich große Gefahr für das Reich dar. Deswegen darf auch jeder auf die Wilden so viel schießen wie er möchte. Schele  stellte mir auch noch einige Akaris zur Seite die mich bei meiner Reise schützen sollten. Nachmittags besichtigte ich eine Schule und lernte, dass wir deutschen den Wilden eine Sprache gebracht haben. Dank uns sprechen sie jetzt Kisuaheli. Habe am Abend noch wichtige Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen: Habe mein Haus geschmückte, meine Stiefel geputzt, die Flagge gewaschen, den Wilden das singen gelehrt. Auch habe ich heute so viele Mohren gesehen, mehr Mohren als Deutsche, daß es mir die Sprache verschlug. Bin wohl eingeschlafen.
 
Bin wohl in Daressalam eingetroffen und wurde freundlichst von Friedrich von Schele empfangen. Man wies mir ein Wohnhaus und einige Sklaven zu, bevor ich bei Friedrich von Schele zum Mittagessen verkehrte. Er erzählte mir von seinem ruhmreichen Sieg über die feindlichen Hehe, die des Kaisers Anspruch mit den Füßen treten wollten. Doch in einem lustigen Gespräch erzählte er, wie er und seine Männer, einen nach den anderen mit dem Gewehr erschoßen, in einer Schlacht 1:1000. Diese Männer stellten nämlich eine wirklich große Gefahr für das Reich dar. Deswegen darf auch jeder auf die Wilden so viel schießen wie er möchte. Schele  stellte mir auch noch einige Akaris zur Seite die mich bei meiner Reise schützen sollten. Nachmittags besichtigte ich eine Schule und lernte, dass wir deutschen den Wilden eine Sprache gebracht haben. Dank uns sprechen sie jetzt Kisuaheli. Habe am Abend noch wichtige Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen: Habe mein Haus geschmückte, meine Stiefel geputzt, die Flagge gewaschen, den Wilden das singen gelehrt. Auch habe ich heute so viele Mohren gesehen, mehr Mohren als Deutsche, daß es mir die Sprache verschlug. Bin wohl eingeschlafen.
 +
 +
== 2. September 1894 ==
 +
[[Datei:Bundesarchiv Bild 163-161, Kamerun, Duala, Polizeitruppe.jpg|thumb|Herrlich wie sie da alle stehen, zu Kaisers und Reiches Ehren]]
 +
Als ich heute morgen aufwachte, stellte ich fest, daß mein Leib von winzigen Tieren durchstochen war. Doch sollte miur dies nicht die Süße des Tages verderben. Heute vor 24 Jahren haben unsere Truppen die welsche Gefahr zerschlagen und die Franzmänner besiegt, so dass die gebührend gefeiert werden muss. Habe am Mittag, um zwölf, mit den anderen Deutschen und den Mohren feierlich gesungen. Wenn auch die Mohren des Textes nicht ganz mächtig waren und so ihre Unterlegenheit dem Reich gegenüber ganz eindeutig demonstrierten. Der Sedantag diesen Jahres blieb mir aber als ein besonders feiner in Erinnerung, ich habe sogar photographische Aufnahmen und Tonbandaufnahmen genommen. Diese modernen Erfindungen aus dem Reich, haben die wilden in ihren Grundfesten erschüttert. Da sie nämlich noch an Geister und Dämonen glauben, dachten sie, ich nähme ihnen ihre Seele ab, wenn Mohren überhaupt eine Seele haben. Die Tonaufnahmen:<br><br> <flashmp3>Heil dir im Siegerkranz.mp3</flashmp3><br><br>
 +
Nachmittags führte ich ein Gespräch mit einem deutschen Lehrer, der fest der Ansicht war, mit Mohrenfrauen dürfe man ungestraft die Frucht des Leibes auf äußerste auskosten, denn sie seien ja absolut wertlos. Auf meine Frage, ob er so selbst nicht auch an Wert verlöre, antwortete er nicht und wandte sich ab. War wohl ein Rassist.

Version vom 25. August 2011, 14:52 Uhr

Locked.svg Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 25.08.2011

Hier nehmen 24.08.2011 und Spartanica Änderungen vor. Falls Du etwas dazu beitragen willst, melde Dich bitte in der ersten Autorendiskussion, in der zweiten Autorendiskussion oder in der Seitendiskussion.

Nimm keine eigenmächtigen Änderungen vor, bis dieser Baustein von den Autoren entfernt wurde.

Tools.svg


13. August 1894

Es freut mich nun sehr, daß ich an dem heutigen morgen einen Brief erhielt, und nun mein Antrag auf eine Schiffsreise nach unserer Kolonie Deutsch-Ostafrika, von der Reederei gewilligt ist. Und ich so endlich zum Platz an der Sonne fahren kann. Daher packte ich am gleichen Tage direkt mein Gepäck, das ich benötigen werde, zusammen. Ich nahm meine Kleidung, etwas feinere Kleidung, meine Uniform, eine Flagge unseres Reiches, eine Pfeife mit Tabak, einen Säbel, ein Gewehr, einen Revolver, meinen Gehstock, etwas zu lesen und Geld in meinen Koffer und stellte ihn bei Seite und lobte den Kaiser für seine erfreuliche Kolonialpolitik, die es auch uns Deutschen ermöglicht, das Glück in der Welt zu suchen. Heil Kaiser Wilhelm! Ich nahm auch dieses Tagebuch mit und verabschiedete mein Weib Olivia. Daß ich sie nie wiedersehen werde, und auch den Dackel den ich nie zu leiden vermochte, wusste ich da noch nicht und auch nicht, dass aus dem Besuch in Deutsch-Ostafrika eine Weltreise werden sollte, die mich zum Platz an der Sonne, wo Kokosmilch und Honig fließen führen sollte. Am 20. August 1894 sollte dann die langwierige Schiffsreise losgehen.

31. August 1894

Morgen werden wir wohl endlich den Platz an der Sonne, Deutsch-Ostafrika erreichen. Ich kann es kaum glaube, bald werde ich einen echten lebendigen Mohren sehen, und vielleicht sogar eine Mohrin? Und ich werde beobachten, wie wir Deutsche den Wilden, Kultur und Zivilisation gebracht haben. Dem Kaiser sei Dank, dass er sich wider dem englischen und welschen Kolonisationswahn durchgesetzt hat und auch dem Deutschen Reich Kolonien und Schutzgebiete schenkt. Nicht um die Einheimischen zu bedrängen und zu unterjochen und auszubeuten, nein um ihnen Kultur und Anstand zu bringen. Morgen sind wir in Daressalam, Gott sei Dank!

1. September 1894

Bin wohl in Daressalam eingetroffen und wurde freundlichst von Friedrich von Schele empfangen. Man wies mir ein Wohnhaus und einige Sklaven zu, bevor ich bei Friedrich von Schele zum Mittagessen verkehrte. Er erzählte mir von seinem ruhmreichen Sieg über die feindlichen Hehe, die des Kaisers Anspruch mit den Füßen treten wollten. Doch in einem lustigen Gespräch erzählte er, wie er und seine Männer, einen nach den anderen mit dem Gewehr erschoßen, in einer Schlacht 1:1000. Diese Männer stellten nämlich eine wirklich große Gefahr für das Reich dar. Deswegen darf auch jeder auf die Wilden so viel schießen wie er möchte. Schele stellte mir auch noch einige Akaris zur Seite die mich bei meiner Reise schützen sollten. Nachmittags besichtigte ich eine Schule und lernte, dass wir deutschen den Wilden eine Sprache gebracht haben. Dank uns sprechen sie jetzt Kisuaheli. Habe am Abend noch wichtige Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen: Habe mein Haus geschmückte, meine Stiefel geputzt, die Flagge gewaschen, den Wilden das singen gelehrt. Auch habe ich heute so viele Mohren gesehen, mehr Mohren als Deutsche, daß es mir die Sprache verschlug. Bin wohl eingeschlafen.

2. September 1894

Herrlich wie sie da alle stehen, zu Kaisers und Reiches Ehren

Als ich heute morgen aufwachte, stellte ich fest, daß mein Leib von winzigen Tieren durchstochen war. Doch sollte miur dies nicht die Süße des Tages verderben. Heute vor 24 Jahren haben unsere Truppen die welsche Gefahr zerschlagen und die Franzmänner besiegt, so dass die gebührend gefeiert werden muss. Habe am Mittag, um zwölf, mit den anderen Deutschen und den Mohren feierlich gesungen. Wenn auch die Mohren des Textes nicht ganz mächtig waren und so ihre Unterlegenheit dem Reich gegenüber ganz eindeutig demonstrierten. Der Sedantag diesen Jahres blieb mir aber als ein besonders feiner in Erinnerung, ich habe sogar photographische Aufnahmen und Tonbandaufnahmen genommen. Diese modernen Erfindungen aus dem Reich, haben die wilden in ihren Grundfesten erschüttert. Da sie nämlich noch an Geister und Dämonen glauben, dachten sie, ich nähme ihnen ihre Seele ab, wenn Mohren überhaupt eine Seele haben. Die Tonaufnahmen:

<flashmp3>Heil dir im Siegerkranz.mp3</flashmp3>

Nachmittags führte ich ein Gespräch mit einem deutschen Lehrer, der fest der Ansicht war, mit Mohrenfrauen dürfe man ungestraft die Frucht des Leibes auf äußerste auskosten, denn sie seien ja absolut wertlos. Auf meine Frage, ob er so selbst nicht auch an Wert verlöre, antwortete er nicht und wandte sich ab. War wohl ein Rassist.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso