Diverses:Erich Aaron Leibowitz und die Angst vor der Ewigkeit

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Dieser Artikel ist extrem depressiv.
Taschentücher bereit? Sehr gut.
Sensible Menschen: bitte lest hier nicht weiter!!!
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Erich kennt die Grenzen dieser Zukunft. Sie verlaufen entlang der Fantasie, durch reißende Ströme von Scham getrennt vom erhabenen Hügel der Liebe. Dort, unter dem blühenden Apfelbaum, könnte die Sehnsucht erfüllt werden. Dort, auf moosgrünen Kleeblättern sind die Wünsche friedvoll gebettet.
Erich kennt die Zukunft dieser Grenzen. Sie werden im Traum gebrochen, durch reißende Ströme von Angst und Wut, die den erhabenen Hügel der Liebe ertränken. Dort, unter dem dunklen Galgenbaum, könnte die dämonische Fantasie erfüllt werden. Dort, auf blutroten Dornen liegen die Wünsche gewaltsam erdolcht.

Erich klammert sich an diese Grenzen, sie trennen seit all der bewussten Vergangenheit all das Verlangen und winden sich durch all die Gedanken. Sie trennen die Liebe von der Selbstsucht, die Demut vor der ewigen Unzufriedenheit und die Ewigkeit vor ihrer innewohnenden Angst. Denn die Ewigkeit ist eine Zukunft ohne Grenzen, sie ist die Unendlichkeit der Zeit, eine grenzenlose Zeit. Doch die Ewigkeit lässt sich aufhalten, wenn die Zeit aufgehalten wird. Dann bleiben all die Grenzen in all dem Verlangen in all den Gedanken.

So blickt Erich starr in das gleißende Neonlicht, mit zitternden Pupillen jeden Lichtstrahl verfolgend, damit er nicht Vergangenheit werde im Flusse der Zeit hin zur Ewigkeit. So greift Erich hastig um sich nach einem Luftmolekül, damit es nicht vorübergehe und die Zeit es mit sich reißt hin zur Ewigkeit. So sitzt Erich mit weit offenem Mund auf dem Stuhl, in kleinen Stößen atmend, damit kein langer Atemzug die Zeit zerteile und fortträgt hin zur Ewigkeit.

Und Erich kann plötzlich laut auflachen, wenn ein Lichtstrahl mit den Augen gebunden wurde, ein Luftmolekül mit den Händen aufgehalten. Dann sind all die Grenzen in all dem Verlangen in all den Gedanken existent und Erich schreit die Freude heraus, weil die Angst vor der grenzenlosen Ewigkeit für einen Augenblick nur genommen ist.

Dann aber werden die Grenzen durch jene gebrochen. Sie strömen in den Raum und zerteilen durch ihre Bewegungen die Zeit. Sie bringen die Angst in den Raum und müssen wild entschlossen aufgehalten werden, damit sie still werden, nur ja nicht die Ewigkeit herausfordernd. Doch sie sind stärker, stechen blutrote Dornen in den Oberarm von Erich, damit der Traum der Ewigkeit die Angst nehme und dort auf dem erhabenen Hügel der Liebe unter dem dunklen Galgenbaum die dämonische Fantasie auf moosgrünen Kleeblättern gebettet erfüllt werde.

L1171/20/44
Auschwitz, 11. April 1944


Proband: Erich Aaron Leibowitz, geb. 17. März 1920
Religion: Jude!
Behandelnder Arzt: Josef Mengele

Experimentelle Medikamentierung
Pharmazeutische Sedierung Medikament A2;
Psychopharmaka (Neuroleptika) Typ23H0;

Ergebnis, Diagnose
Qualitative Bewusstseinsstörung in Verbindung mit affektiven Wutanfällen;
Paranoide Schizophrenie;
Agrypnie (Schlafstörung) als Komorbität des Tourette-Syndrom;

Hyperventilation (Tachypnoe);
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Euthanasie! Subjekt im Rahmen der Rassenhygiene eliminieren!!


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