2 x 2 Bronzeauszeichnungen von Anonymous und Obsidian

Diverses:Ein Tag mit meiner inneren Stimme

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Es ist frühmorgens. Meine innere Stimme schläft noch. Ich auch. Wer schreibt denn dann hier?... Egal. Während ich vor mich hin träume, während irgendwer schon an meinem Bericht hier schreibt, tut sich etwas in meinem Kopf. Es ist meine innere Stimme. Sie ist wach.

Stimme: (Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh..............)

Ich wache auf. Unsanft.

Ich: (Ooooh, Schnauze, du Hirngespinst!)

Ich quäle mich aus dem Bett.

Stimme: (Ach, wie schön, du bist wach! Hätte ich mich ja gar nicht so leise verhalten zu müssen. Was machen wir heute? Gehen wir in den Park? Ins Kino? Fliegen wir zum Mond?)

Ich: (Erst wird gefrühstückt. Dann gehe ich in die Schule. Und danach wieder nach hause.)

Stimme: (Ooooch, wie öde! Lass uns doch was lustiges machen. Schauen wir Fern, bestellen wir 1000 Pizzen für 'ne unechte Adresse oder rauben wir die Bank aus! Uns fällt schon was ein!)

Ich: (Klappe. Ich gehe duschen.)

Später, beim Frühstück, sehe ich mir noch mal meine Matheaufgaben an.

Ich: (So, 8, 16, 24, 32, 40, 48...)

Stimme: (98!)

Ich: (Ach du heiliger Nervenzusammenbruch! Kannst du nicht mal ruhig sein?)

Stimme: (Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass... JA! Aber warum sollte ich?)

Ich glaube, die Matheaufgaben kann ich vergessen. Wie auch immer, nachdem Frühstück gehe ich zur Schule. Als erstes haben wir Deutsch. Ein Diktat steht an.

Lehrer: Ich sitze im grünen Gras...

Stimme: (Ich furze grünes Gas...)

Ich: (Stimme, ruhig! Ich muss mich konzentrieren! Also, wie war das jetzt?)

Stimme: (Ich trinke ein volles Maß...)

Ich: (Schnauze, sonst saufe ich mir die Birne dicht, bis du weg bist. Oder durch was besseres ersetzt wirst!)

Stimme: (Also, du bist doch erst 14! Das kannst du doch nicht machen!)

Ich: (Ach, plötzlich machste einen auf Moralapostel? Toll! Was soll das?)

Stimme: (Denk doch mal nach!)

Ich: (Vielleicht, Weil du direkt von mir abhängig bist?)

Stimme: (Nöööd!)

Ich überlege eine Weile.

Ich: (Plötzlicher Sinneswandel?)

Stimme: (Nöööd!)

Ich überlege wieder eine Weile.

Ich: (Kein Plan.)

Lehrer: So, jetzt gebt bitte eure Hefte ab.

Stimme: (Ding Ding Ding! Die olle Bartfratze aus dem Publikum hat indirekt die richtige Lösung genannt!)

Ich: Verdammt! Das Diktat!

Lehrer: Also, Sebastian! Dein Heft ist ja noch leer! Hast du gar nicht mitgeschrieben?

Ich: Da war wieder die Stimme in meinem Kopf, die ärgert mich immer, wenn ich nichts lustiges mache!

Lehrer: So, so. die Stimme wieder! Du solltest dich mal wieder bei der Krankenschwester einfinden. Ein wenig ausruhen!

Stimme: (Au fein! Schulschluß!)

Ich ignoriere meinen geisteskranken Geist und gehe zur Schulkrankenschwester. Dort darf ich mich erst mal hinlegen und die Krankenschwester ruft meine Mutter an. Zum Zeitvertreib lese ich ein wenig.

Stimme: (Na, neues Buch?)

Ich: (Ja. Ein Krimi von Oma. Irre spannend. "Der Tote im Brunnen".)

Stimme: (Uih! Am besten fand ich die Stelle am Ende, an der rauskommt, das der Butler für alles verantwortlich war und das Onkel Heiner nur so getan hat, als wenn er durch Wände gucken könnte! Welche Stelle fandest du am besten?)

Ich: (Ich bin auf Seite 20. Danke schön, du wertloser Hall! Woher kennst du das Buch überhaupt?)

Stimme: (Hab ich während meinem Studium gelesen. Geisteswissenschaften.)

Ich: (Hahaha. Sehr lustig.)

Wenig später ist meine Mutter da und holt mich ab. Sie ist wütend.

Mutter: Was machst du da immer nur? Innere Stimme? Was soll der Blödsinn?

Stimme: (Was? Die Alte leugnet mich! Los, Vasal, mach sie alle!)

Ich: (Klappe zu. Ich werde meiner Mutter nichts tun.)

Stimme: (Dann raus aus der Karre! Das hat sie davon. In 10 Jahren gehen wir dann wieder nach Hause und du wirst sehen, die Alte freut sich wie sonst was!)

Ich: (Ich werde nicht türmen.)

Stimme: (Dann singe ich das Lied, das du nicht magst.)

Ich: (Wehe dir.)

Stimme: (Ä-hem! Huff Huff Huff... Ä- Ä- Ä-hem! Haaaaah-

You can dance, you can jive
Having the time of your life, o-o-o-ooh
See that girl, watch that scene
Dig in the Dancing Queen.
)

Ich: (Argh! Ruhe!)

Stimme: (Zweite Strophe! Uuuuund-

Friday night and the lights are low
Looking out for the place to go
Oh, where they play the right music
Getting in the swing
You come to look for king.
)

Ich: (Ich bring dich um!)

Stimme: (Mach dich nicht lächerlich! Fühl die Musik, lebe den Rythmus! Jetzt kommt meine Lieblinsstrophe-

Anybody could be that guy
Night is young and the music's high
With a bit of rock music,
Everything is fine.
You're in the mood for a dance
And when you get the chance,

You are the Dancing Queen
Young and sweet only seventeen.
Dancing Queen,
Feel the beat from the tambourine, oh yeah.
)

Ich: (Gnade, du Hirngewinsel!)

Stimme: (Gewinsel??? Jetzt hast du mich herausgefordert! Hör genau hin, dann spürst du die Musik bis tief in deine Seele! Und jetzt der Refrain! You.....-

You can dance, you can jive,
Having the time of your life, oh
See that girl watch that scene
Dig in the Dancing Queen.
)

Befinde mich auf der Flucht. Leider ist die Stimme immer noch da.

Stimme: (Lauf, Forrest, lauf!)

Ich: (Wenn du jetzt noch etwas von Pralinen erzählst, lasse ich mir das Gehirn auswechseln!)

Stimme: (Au ja! Besuchen wir Dr. Frankenstein!)

Ich: (Es gibt keinen Dr. Frankenstein. Sei ruhig.)

Stimme: (Mir ist aber langweilig.)

Ich: (Dann langweil dich doch! Ich gehe nach hause.)

Stimme: (Du lässt mir keine Wahl. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII.............)

Ich: (Lass das!)

Stimme: (IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII...........)

Ich: (Ruhe! Ich mach ja! Was soll ich denn machen?)

Stimme: (Banküberfall. 5 Jahre verstecken. Motorboot kaufen. Ab nach Malle!)

Ich: (Warum klauen wir dann nicht gleich das Motorboot?)

Stimme: (Das ist doch Diebstahl! Du schlimmer Finger!)

Ich: (Banküberfall ist aber in Ordnung, wie?)

Stimme: (Klar, der Staat ist viel zu reich.)

Ich komme an einem Krankenhaus vorbei. Nach kurzem Nachdenken gehe ich rein. An der Rezeption sitzt eine junge Frau.

Stimme: (Boah, scharfes Gerät! Krall sie dir!)

Ich: (Klappe!)

Ich trete an den Tresen heran.

Rezeptionistin: Guten Tag. Was kann ich für sie tun?

Ich: Mein Name ist Sebastian Fink. In meinem Kopf ist eine irre Stimme, die lässt mich nicht in Ruhe. Heute ist es besonders schlimm. Können sie mir hier das Gehirn auswechseln oder etwas anderes tun, damit die verschwindet?

Rezeptionistin: Äääh, ich werde sehen, was ich tun kann. Kleinen Moment.

Sie wählt an ihrem Telefon eine Nummer und ruft irgendwen an. Sie redet so leise, das ich sie nicht hören kann. Kurz darauf kommen zwei Männer und bitten mich, mitzukommen.

Stimme: (Hilfe! Entführung! Los, wir kämpfen uns frei! Ich übernehme den Linken! Du den Rechten!)

Ich: (Sei still!)

Stimme: (Jetzt! Hai-ya! Hu-ha! Wuuuuuuu-ga!)

Ich: (Hör auf rumzuschreien!)

Stimme: (Feigling. Dann lass dich doch entführen. Ich schau fern.)

Ich: (Was willst du tun?)

"Fizz" Kommen wir nun zu den Nachrichten. Im Schwarzwald wurde heute morgen eine Leiche gefunden. Der etwa 1,67 große Mann in dunkler Kleidung wurde von Radlern auf einem Feldweg entdeckt. Bisher keine Spur vom Täter.

Ich: (Mach das aus!)

Stimme: (Aber gleich kommt mein Lieblingsfilm! Der wird dir gefallen, auch als Hörspiel.)

Ich: (Das ist kein Spiel!)

Sehen sie jetzt den Klassiker "Casablanca". Zwischendrin die Morgennachrichten um 10:00 Uhr.

Stimme: (Dann mach ich's mir mal gemütlich. Hast du Popcorn?)

Ich: (Nein, habe ich nicht! Lass den Blödsinn!)

Die Pfleger und ich erreichen ein Zimmer, in dem schon ein Arzt sitzt. Ich setze mich vor ihn.

Arzt: Guten Tag. Du hast also eine Stimme im Kopf? Was erzählt die denn grade?

Ich: Nichts. die schaut "Casablanca".

Arzt: Die Stimme hat einen Fernseher?

Ich: Ja.

Stimme: (Nein.)

Ich: (Nein? Aber du siehst doch fern!)

Stimme: (Nö. Ich schaue Fernsehen auf meinem Computer.)

Ich: Herr Doktor, die Stimme hat doch keinen Fernseher. Sie schaut auf ihrem Computer fern.

Arzt: Gut. Wie oft hörst du denn diese Stimme?

Ich: Praktisch den ganzen Tag. Der fällt immer was ein, um mich zu ärgern. (Mach den Fernseher leiser, Stimme!)

Stimme: (Es ist kein Fernseher.)

Ich: (Dann mach den Computer leiser!)

Stimme: (Maff den Kompuder leifer!)

Ich: (Äff mich nicht nach!)

Arzt: Alles in Ordnung?

Ich: Nein. Die Stimme macht den Fernseher nicht leiser.

Arzt: War es nicht ein Computer?

Stimme: (Sogar der hat es begriffen.)

Ich: Ach ja, richtig. (Klappe!)

Arzt: Ich würde gerne mal mit deinen Eltern sprechen. Ist das in Ordnung für dich?

Ich: Hmm, ja. Die Nummer ist: Städtische Vorwahl, dann 994 121.

Der Arzt geht.

Stimme: (Jetzt! Flieh!)

Ich: (Schweig. Ich werde nicht fliehen!)

Stimme: (Dann bringen sie dich um. Ich weiss es.)

Ich: (Red keinen Blödsinn.)

Stimme: (Dann lass uns was spielen, ehe du stirbst. Casablanca kann ich später zu Ende schauen.)

Ich: (Ich will nicht spielen.)

Stimme: (Na komm schon. Wie wär's mit Schiffe versenken? Ich fang an! G7.)

Ich: (Ruhe.)

Stimme: (A6.)

Ich: (Mein Gott nicht nochmal! Ich will nicht spielen!)

Stimme: (C1.)

Der Arzt kommt zurück.

Arzt: Ich habe mit deiner Mutter gesprochen.

Stimme: (E8.)

Ich: Und? (Ruhe!)

Stimme: (B2.)

Arzt: Sie hält eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik für sinnvoll, zumal du schon länger davon redest, diese Stimme zu hören.

Stimme: (A3.)

Ich: Ich mache alles, um dieses Stimme loszuwerden. (Zum letzten mal: Klappe halten!)

Stimme: (H8.)

Arzt: Gut, dann rufe ich jetzt in ein paar Kliniken an und morgen dann wieder bei dir. Deine Mutter holt dich ab.

Wenig später sitze ich im Wagen meiner Mutter. Sie sagt nichts.

Stimme: (Das ist nicht deine Mutter! Das ist ein Roboter mit einer Bombe im Kopf! Flieh)

Ich: (Jetzt redest du aber Müll.)

Stimme: (Dann rufe ich jetzt mal bei deiner Mutter an. Du wirst sehen... Düt Düt Düt...)

Mutters Handy klingelt. Sie geht ran.

Mutter: Emilia Fink. Wer ist da?... Was? Die innere Stimme meines Sohnes?

Ich: Waaaah! Leg auf! Du fährst! (Du auch!)

Mutter: Was? Sie sind schuld, das er immer so komische Sachen macht? Auch das mit der rasierten Katze?

Ich traue meinen Ohren kaum.

Mutter: Und der Überfall auf den Kiosk? Woher hatte er die Waffe? Selber gebastelt? Aus Pappe? Und wie? Ach, Sie haben ihm dabei geholfen?

Ich verstehe das nicht. Warum hilft die Stimme mir?

Mutter: Ich verstehe.

Sie legt auf.

Mutter: Das war irre. Wie geht das?

Ich: Die Stimme hat sogar einen Computer.

Mutter: Ich glaube, ich verstehe dich jetzt. Wenn du wirklich durchgehend diese Stimme hörst, bist du wirklich arm dran. In der Klinik werden die dir helfen können.

Stimme: (Ich fahre in den Urlaub. Die nächsten 4 Wochen ist schlecht!)

Ich: Die Stimme sagt, sie fährt jetzt 4 Wochen in den Urlaub, deshalb sollen wir noch warten mit der Klinik.

Mutter: Na gut. Dann müssen wir das nur noch dem Arzt erklären.

Stimme: (Ich ruf an!)

Ich: (Das wirst du nicht tun!)

Stimme: (Eben hat es dir auch nichts ausgemacht... Düt Düt Düt...)

Ich: (Hör auf!)

Stimme: (Ja, Herr Doktor, hier ist die Stimme von Sebastian Fink. Auf ein Wort...)

Ich schlage meinen Kopf gegen die Scheibe, bis ich die Stimme nicht mehr höre. In tiefer Ohnmacht höre ich plötzlich wieder ein Geräusch...

Stimme: (Jo, Keule! So nah warst du mir ja noch nie auf den Fersen! Noch ein bisschen weiter, und wir können uns persönlich unterhalten!)

Ich:(AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!)


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