C.H.I.O.
„Welt Reiterspiele“sowie „Weltfest der Pferdesports“ umschreiben den „Concours Hippique International Officiel“, oder kurz "Offizielles Internationales Spring-, Dressur-, Vielseitigkeits-, Fahr- und Voltigierturnier der Bundesrepublik Deutschland", als internationale Bühne des who is who zum Champagnerschlüfen und Kaviar schlucken im Rahmen martialischer Hetze von gar überhaupt nicht (schwööööre) gebarrter Einhufer aus der Gattung der Unpaarhufer. Letzteres erklärt sich von selber, schließlich ist man als Linkshänder automatisch ein Unrechtshänder – obwohl Hufe immer paarweise auftreten, sonst hätte man ein Dreirad. Aber dies nur am Rande.
Nachdem 1924, gerade mal sechs Jahre nach dem 1. Weltkrieg anscheinend wieder genug Geld in den Kassen der Großgrundbesitzer vorhanden war, ersann man in Laurensberg eine frühzeitliche Methode der „Mein Haus- mein Auto- mein Pferd“ zur Schau Stellung, indem man ein erstes, nationales Rennen organisierte und jeder seine Cochones/Cojones präsentieren durfte. Getreu dem Motto „größer-schneller-weiter“ wurde die Bühne 1927 international erweitert. Seither wurde fast ununterbrochen dem elitären Treiben gefrönt.
Inhaltsverzeichnis
Lebenserwartung der Einhufer – Weitere Verwendung
Ein gutes Pferd (gut = erfolgreich = viel Geld für seinen Besitzer und die Wettbüros) lebt solange es hoch genug springt oder schnell genug läuft. Die kurzlebigste Rasse, muss beides Erfüllen (Military-Reiten, von Militär, da überlebt auch nicht jeder…) – und drückt die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich. Angetrieben vom Sensenmann rennt sich der Gaul die Seele aus dem Leib und hat schon nach 4 Jahren kaum noch die Kraft das Handtuch zu werfen.
Im Anschluss an eine mehr oder minder erfolgreiche Karriere (des Jockeys bzw. Besitzers) wird, wie es sich für eine ordentliche Anschiebung gehört, für das Pferd das Messer gewetzt. Bei einem Tier mit 400kg Gewicht, eben noch lebend oder gerade schon tot, kann man mit 10-15 kg Schmorbraten, Ausgangsstoff für den guten rheinischen Sauerbraten rechnen. Meist jedoch wird der abgedeckte Weltmeister vielfachen Prozessen unterworfen, welche ihn in den Regalen von Baumärkten auferstehen lassen; als Leim oder Tierfutter.
Exkurs:Das laute Rufen und Anpreisen von Sauerbraten beim C.H.I.O. und sonstigen HotteHüü-Veranstaltungen ist nicht erwünscht!
Generell wird von der Verwendung von Sportpferden als Nahrungsmittel für den Menschen abgeraten, um die Qualität und die Nebenwirkungen des Fleisches auf Grund der langjährigen Motivation veterinär-pharmazeutischer Produkte nicht für den Verbraucher nutzbar zu machen. Man erhofft sich dadurch steigende Umsatzzahlen in den jeweiligen Industriezeigen durch Neuinvestitionen der humanen Spritzer.
Sponsoring & Finanzen
Als Generalsponsoren sind MB, Nix-Plagiat-Rolläx sowie Dubai Equestrian Club zu nennen. Das War-mirgesternübel ebenfalls dieser Etikette entsprechen soll, liegt aller Warsteinlichkeit nach an der goldenen Alufolie am Flaschenhals.
- „Im Wein liegt Wahrheit, das Etikett ist der Schwindel.“
Finanziell geht es dem ausrichtenden Reitverein inzwischen sehr schlecht, was steuerliche Vorteile mit sich bringt. Die Reichen haben es nicht vom Ausgeben. Die horrenden Eintrittsgelder der Normalo-ichwillauchwasgutbetuchteLuftatmen-CowBoys, in ihren drittklassigen Reitstiefeln werden in den vergangenen Jahren von einer GmbH verwaltet, welche, ebenfalls steuerlich günstig, regelmäßig kurz vor dem Ruin steht. Den Kreis der Reichen und Schönen – dieser Begriff ist motiviert durch die US-Serie Reich und schön, wo manche Hauptdarsteller richtig scheiße aussahen – bezeichnet man deshalb als bauernschlau, aus wenn der Begriff als solcher unter der Würde ist, es aber auf den Kopf trifft, den meistens ein Hut schmückt.
Öffentlichkeitsarbeit
Unverblümt wird im Internet mit „…über 450 akkreditierten Journalisten…“ geworben. Siehe dazu auch [wikipedia] Akkreditierung (Journalismus). Ein der Stasi nachempfundenes Steuerungsorgan befasst sich umfangreich mit der Akkreditierung, Aussortierung, Inszene-Setzung und Überwachung von Meinungsbildnern, welche gerne auf das Recht der Pressefreiheit pochen, diese aber für die eine oder andere Mark (Vorgänger vom Euro in Deutschland, West wie Ost) gerne geschmeidig an die vertraglich ausgehandelten Eckpfeiler der Berichterstattung anpassen.
Zuschauerströmen Herr werden
350000 Zuschauer haben 2007 dem Spektakel beigewohnt in der Erwartung, dass ein Gaul sich vertritt, hochsteigt, verweigert, stolpert, stürzt, den Reiter abwirft oder sonstige interessante Nebenschauplätze geboten werden. Wie schnell sich 5000 Schaulustige auf einem Punkt versammeln können, merkt man immer erst, wenn mal wieder was passiert ist. Einfach mal „HILFE“ rufen ist eine interessante Erfahrung! Ordnung ist auf diesem Gelände leider ein Fremdwort. Dixi auch – und das ist beschissen!
Die S-Brückenschaltung
Def: (Brücken-)Kanalisierung von Pferde-begeisterten Zuschauern zur Verhinderung von nicht standesgemäßem Getue, Meinungsäußerungen, Rangeleien oder sogar einer Massenpanik als Folge von >sûr-le-pont<-ablem Stillstand. Die von „Hügel-s“ Anno 2007 erarbeitete und angewendete Strategie zur Kanalisierung von Zuschauerströmen entstand unter Alkoholeinfluss und verminderter Zurechnungsfähigkeit. Nach dem Prinzip „ein Problem mit Abstand betrachten“ wurde eine Methodik entwickelt, welche das Unterbewusstsein steuert. Der Europäer, der Deutsche ganz besonders, nimmt statistisch immer eine Abkürzung, falls der Weg eine Kurve/ einen Knick von über 35° aufweist. Außer man ist betrunken. Der empirisch ermittelte Wert folgert, einfach gesprochen, dass man die Brück von beiden Seiten nur um mehr als 35° knicken muss, damit die Zuschauer sich einen anderen Weg suchen. Und wenn man ihnen dann den Weg vorgibt, trottet der gemeine homo sapiens ohne Nachzudenken wie die Lemminge voran.
Materialbedarf: 6 Pfosten/Erdnägel/Zaunpfähle, 1 dicker Hammer, Flatterband en mass. Honorationen zu dieser Arbeit stehen noch aus.
Der Züchter
Ein Pferd vermehrt,
ein Pferd gelehrt,
hat Gegenwert!
Er fährt nicht Pferd - fährt Auto!
