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Bahnchef

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Bahnchef ist gleichzeitig Amt und zugehöriger Ehrentitel des obersten Beamten der Deutschen Bahn Bahn (kurz DB Bahn, noch kürzer DB oder eben Bahn). Der Bahnchef hat es nicht leicht: alle schimpfen über die Bahn, auch wenn sie noch nie damit gefahren sind.

Amt

Der Bahnchef führt die DB Bahn - eigentlich den ganzen DB-Konzern. Die anderen Konzernteile sind in der Öffentlichkeit jedoch weitestgehend unbekannt, und die ausländischen Beteiligungen dienen nur der Geldwäsche.

Der Bahnchef wird in einer Castingshow ermittelt, damit ein Fehlgriff nicht der Bundesregierung angelastet werden kann. Zugangsvoraussetzung ist nur, als Kind einmal mit der Holzeisenbahn gespielt zu haben (es genügt dabei auch die Verwendung als Brennholz). Die Kandidaten werden ausgewählt, indem man in Golfclubs und Luxushotels beliebigen Gästen K.O.-Tropfen ins Getränk kippt und sie verschleppt.

Zu seinen Aufgaben gehören:

  • Immer wieder den Börsengang vorzubereiten und auch ohne dessen Verwirklichung Boni dafür zu erhalten, weil man hätte ja können...
  • Die europäischen Hersteller von Schienenfahrzeugen und Eisenbahntechnik sowie die Baubranche mit Milliardenaufträgen zu versorgen. Dadurch sind etliche Millionen Baukosten für nur einen Bahnhof mit zwei Bahnsteigen (alles in einem frischen Steingrau) leicht erklärbar, die Qualität des Gekauften aber keineswegs.
  • Die Eisenbahn durch überhöhte Fahrkartenpreise als Luxus-Reiseform zu etablieren.
  • Spatenstiche für riesige Bauprojekte, deren Kostenexplosion ein Nachfolger zu verantworten hat, siehe Stuttgart 21.
  • Vorkosten der Speisen des Bordrestaurants. Serviert werden selbstverständlich die Originale vom Meisterkoch und nicht die Imitate aus der Großküche. Der Preis ist natürlicherweise der gleiche.
  • Rückbau von Bahnanlagen, damit Grundstücke in zentraler Lage teuer verkauft werden können, siehe nochmals Stuttgart 21.
  • Entwickeln von Bonussystemen für das Management, denn ohne finanziellen Anreiz mag sich dieses noch nicht einmal am Morgen aus dem Bett wälzen.
  • Entwickeln von Preissystemen, mindestens eine Reorganisation pro Jahr, Verteuerung sowieso. Schlechte Presse ist besser als keine Presse.
  • Erfinden von Entschuldigungen, warum der Betrieb mal wieder gestört war. Bisherige Spitzenreiter waren
    • unvorhersehbares Eintreffen von Winter (Schneeflocken verkanten sich ungünstig in Weichen), Frühling (Vegetation wuchert unkontrolliert), Sommer (tatsächlich: die Sonne scheint!) und Herbst (Schmierfilm auf den Schienen). Ach ja: der Karneval sollte nicht fehlen. Ganzjährig verwendbar sind außerdem Gewitter, Überschwemmungen, Orkane, Metalldiebe und zudringliche Eisenbahnfans.
    • die bösen Gewerkschaften, deren Bosse bisher weder mit Koks noch mit Prostituierten bestochen werden konnten
    • die bösen Angestellten, die für das kostenlose Mitfahren auch noch bezahlt werden wollen
    • die bösen Fahrgäste, die jeden Freitag völlig überraschend die Züge (und die Klos) verstopfen
    • die bösen Politiker, die der Eisenbahn viel zu wenige Milliarden pro Jahr schenken
    • die bösen Hersteller total unausgereifter Fahrzeuge
    • die bösen Baustellen - verflixt, schon wieder Stuttgart 21!
    • die bösen Bäume, die immer in die falsche Richtung fallen
    • das böse Eisenbahnbundesamt mit seinem Sicherheitsfimmel, z.B. dass Benzin im Tankwagen bleibt, statt zu explodieren
    • Personen im Gleis bzw. Personenpuzzle im Gleis
    • Störungen im Betriebsablauf, was auch immer das heißen soll.

Titel

Nur der amtierende Bahnchef trägt den Ehrentitel Bahnchef. Ehemalige tragen den Titel Bahnchef a.D. (außer Dienst, wie beim Bundeskanzler). Der Titel tritt an die Stelle des Vornamens, so ähnlich wie bei Päpsten auch.

Bahnchef und Bahnchefs a.D. haben auf Lebenszeit ein Büro im Bahntower in Berlin (wie bei Bundespräsidenten) und Anspruch auf einen auf dem Dach startbereit stehenden Hubschrauber, damit sie gar nicht erst mit Öffentlichen Verkehrsmitteln in Berührung kommen. Der Bahnchef verfügt außerdem über ein Railforce One genanntes Kommandoflugzeug, denn Linienflüge sind fast genauso schlimm wie Zugfahrten. Bei einer Sedisvakanz (zuletzt im Februar 2017) wird ein Bahnchef v.D. (vom Dienst) bestellt, in der Funktion ähnlich einem Kardinaldekan.

Bisherige Inhaber

Bahnchef Grube bei der Kindervorstellung von „Lucas der Lokomotivführer geht in Rente“
  • Bahnchef a.D. Dürr (bürgerlicher Name Heinz Dürr)
  • Bahnchef a.D. Ludewig (bürgerlicher Name Johannes Ludewig)
  • Bahnchef a.D. Mehdorn (bürgerlicher Name: unbekannt), außerdem unangefochtener Meister in der Disziplin Kunden beschimpfen.
  • Bahnchef a.D. Grube (bürgerlicher Name: Rüdiger Grube)
  • Bahnchef v.D. Lutz (bürgerlicher Name Richard Lutz)

Orden

Anlässlich der Privatisierung der DB wurde ein Verdienstorden geschaffen, dessen Kategorien den früheren Beamtenstufen entsprechen: Es gibt den Bahnhofsvorsteher, den Eisenbahninspektor, den Bundesbahnrat, den Bezirksdirektor und den Bundesbahnpräsidenten. Die höchste Stufe erhält nur der Bahnchef (der auch die Orden verleiht) sowie ausländische Chefbosse. Bahnbedienstete (und auch Fahrgäste) können sich die anderen vier Stufen verdienen, indem sie ungeplante Überstunden (bzw. Verspätungen), Klimaanlagenausfälle, Evakuierungen, nicht erfolgte Ablösungen (bzw. verpasste Anschlüsse) und Lokbrände ansammeln. Der Bahnbedienstete erhält ein Flügelrad (das ist ein Rad mit einem Flügel an jeder Seite) in Bronze, Silber, Gold und schließlich Gold am Bande, der Fahrgast eine Bahncard in den entsprechenden Ausführungen. Bahncard-100-Inhaber erhalten automatisch die erste Stufe.

Verantwortlichkeit und Kritik

Der Bahnchef ist so ziemlich an allem schuld, auch an den vier Jahreszeiten (siehe oben). Aufgrund seiner herausragenden Position wird statt seiner aber ein Prügelknabe namens Weselsky bestraft und an den Pranger gestellt.
Theoretisch ist der Bahnchef dem Aufsichtsrat und damit der Bundesregierung Rechenschaft schuldig. Doch alle bisherigen Verkehrsminister interessierten sich nur für Autobahnen und Dienstwagen, daher kann der Bahnchef schalten und walten, wie es ihm beliebt.

In der Praxis genügen Powerpoint-Folien über eine strahlende Zukunft, denn kein Politiker wird jemals eingestehen, dass er die Fachsprache der Unterlagen nicht versteht.

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