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Zillertaler Schürzenjäger

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Die Zillertaler Schürzenjägeroder so

Schweizer Jodeler.jpg
(Aufnahme aus frühen Jahren)

Gründerväter

Gesang, Hackbret, Oliven Peter Steinlechner
Gesang, Bass, Triangel, seltsame österreichische Instrumente Alfred Eberharter

Aktuelle Besetzung

Schlagzeug Eberharters Bastard
Gesang/Gitarre Hannes Hintersteiner
charismatischer Gesang Stevy
Bass Andy Marberger
E-Gitarre Georg Daviotis
auch dabei Alfred Eberharter

Ehemaliger Stab

Ziehwanst Freddy Fister (bis 1998)
Alles Patrick Cox
(bis 2007)
elektronischer Ziehwanst David Nischtda (bis 2007)
u.v.m.

Die Zillertaler Schürzenjäger (nicht zu verwechseln mit den Zillertaler Schützenjägern), seit 1996 aus dem Zillertal vertrieben und damit nur noch Schürzenjäger, waren eine Gruppe von Stromverschwendern aus Tirol, die bis 2007 mit Playbacks ihrer eigenen Lieder, die aus Studioplaybacks von Liedern der Kastelruther Spatzen mit Tonfilter bestanden, die Volksmusikszene aufmischten. Über ihre Biographie ist nur das bekannt, was sie in die Klappentexte ihrer Studioalben gedruckt haben, ihre Plattenfirma hat sich jedoch nach Kräften bemüht, ihnen mit viel Geld ein rockiges Rebellenimage aufzubauen und sie damit zum Durchlauferhitzer für jeden Musikantenstadl zu machen. Gegründet wurde die Gruppe 1973 von Peter Steinlechner und Peter Steinlechners Bart, sowie dem Ginzlinger Oger Urgestein Alfred Eberharter und ist trotz ihrer Auflösung 2007 bis heute aktiv, weil einige Bandmitglieder gemerkt haben, dass sie mit den bisher verdienten Millionen ihren aufwendigen Lebensstil nicht aufrecht erhalten können. Finanziert werden sie hauptsächlich von frustrierten Hausfrauen in den Endvierzigern, die meinen, mit dem Kauf eines 50 Euro teuren Schürzenjäger-T-Shirts ein Stück näher an das ruchlose Leben eines Volksmusikgroupies zu rücken.

Geschichte

Die Jodeljahre

Die Idee der Schürzenjäger kam, als sich die beiden Provinzbergbuam Peter und Alfred 1971 in der Hauptschule von Mayrhofen begegneten. Beide verstanden sich auf Anhieb, hatten sie doch die übliche, gruselige Außenseiterrolle inne, die Kindern von der inzestuösen Tiroler Alm so anhaftet. Beide waren ohne Fernsehen und Radio im Schafstall aufgewachsen, die einzige Musik, die sie jemals gehört hatten, kam aus den Tieren ihrer Umgebung und von Josef Pommers 1902 aufgenommener Langspielplatte 444 Jodler, die bei Eberharters seit geraumer Zeit im Plattenspieler hing und sich nicht anhalten ließ.

Weil die beiden Freunde in der Schule im Rechnen eher unterdurchschnittlich waren oder auch im Lesen oder in Naturwissenschaften oder in Sport oder in Geschichte oder im Malen oder in sonst einem Fach beschlossen sie mit Beginn der Pubertät ihre Energie in eine Band zu investieren und Musik zu machen. Albert hatte bei einem Praktikum als Wasserträger im Männerchor seines Onkels ein bisschen Basspielen auf einem alten Waschbrett gelernt, Peter blies dazu auf der Zitter. Für die Band sollte ein ganz alberner Name her, deshalb nannten sie sich erst "Die Alfredos" als rassistischer Kommentar auf die Gastarbeiterschwemme der 70er Jahre. Später fanden sie es humorvoller, einen Namen zu wählen, der so überhaupt nicht zu ihnen passte und so nannten sie sich schließlich "Schürzenjäger".

Die Wahl der Musikrichtung stand mit dem geographischen Hintergrund außer Frage und bald schon entwuchsen die jungen Buam ihrer rural-regionalen Berufswelt und trachteten danach, in enge Lederhosen gehüllt das ganze Zillertal, wenn nicht sogar ganz Tirol, mit ihren derben Volksschwänken erklingen zu lassen. Damit reihten sie sich in die Riege des Heimatmusikbooms der 70er Jahre bei Showgrößen wie den fidelen Mölltalern, den lustigen Lumberjahnen und den Sautaler Schweineschändern ein.

Ausstieg aus der Musikproduktion und Einstieg ins Musikgeschäft

Als Steinlechner und Eberharter Mitte der 70er mit ihrer Band eine ernstzunehmende Karriere starteten, tourten sie über die Freiluftbühnen und in den Skihütten Tirols ohne festes Ensemble. Bei vielen Shows kam es so vor, dass sich einige Leute während des Auftritts einfach mit auf die Bühne stellten, weil sie gerade halb im Scheinwerferlicht standen und dann beim nächsten Auftritt wieder mitgenommen wurden. So sammelten die Schürzenjäger über die Zeit ein immer größeres Ensemble zusammen, bis Steinlechner schließlich fand, dass es zu viele Musiker seien und von den 37 Bandmitgliedern wieder einige entließ, darunter zwölf Akkordeonspieler und sechs Gitarristen.

Irgendwann, warum auch immer, wurden die Schürzenjäger kommerziell erfolgreich und gelangten über medialen Ruhm in die exklusiven Kreise der korrupten Musikantenstadl-Prominenz. Als sie mit den Original Oberkrainern auf der Bühne standen und danach noch eine Käsekrainer im gemütlichen Zusammensein verspeisten, wusste Steinlechner, dass er es geschafft hatte. Schnell beugten sich die Schürzenjäger ihrem kommerziellen Erfolg, während Karl Moik im Hintergrund die Strippen zog. Sie wurden an Ariola verkauft und lernten, auf ihre eigenen Lieder live den Mund zu bewegen, während sie sich im Hintergrund unterhielten, an den Nägeln knabberten oder einen Apfel aßen.

Mit den Rocknummern kamen auch die kessen, smarten und hippen Fans.

Irgendwann kam Eberharter auf die Idee, dass es für Live-Auftritte realistischer aussähe, wenn sie an all ihre Instrumente Tonabnehmer anbauten und sie über große Marshall-Boxen spielten, denn dann hatten die Zuschauer die Kabel als Beweis dafür, dass gefühlt alles live war. Die Plattenfirma begrüßte diese Idee, um den sympathischen Zillertalern ein rockiges Lausbuben-Bad Boy-Image zu kreieren, denn Anfang der 80er Jahre war der Crossover in der Volksmusik angekommen. Seit Werbemacher gemerkt hatten, dass die debile Rentnerschaft völlig unabhängig vom Genre zu allem reflexartig im Takt klatschte, was im 0815-Takt mit schwerer zwei und vier gespielt wurde, mussten es nicht mal mehr Lieder sein. Eine Zeitlang wurden sogar Moiks jambische Anmoderationen im Takt mitgeklatscht.

Die Schürzenjäger schneiderten ihre Lederhosen zu Jacken um und begannen ihren Erfolgskurs mit Rocknummern von Sierra Madre und dem Zillertaler Hochzeitsmarsch, auf den Eddie van Halen ein achtminütiges Gitarrensolo einspielte. So wurden die Jahre mit grausamen Altherrenrocknummern verklatscht und die Albumverkäufe stiegen in die Höhe, wobei jedes Album der Schürzenjäger entweder "Zillertaler Schürzenjäger" oder "Zillertaler Schürzenjäger - das beste der letzten zehn Jahre" hieß. Erstaunlicherweise war gerade das Album am erfolgreichsten, in dem der Name Schürzenjäger nicht vorkam. Auf dem Höhepunkt ihrer kommerziellen Karriere wurden sie außerdem offiziell vom Tiroler Volksmusikkomitee geächtet, das aus Gründen des Nationalstolzes die Verwässerung der schönen Heimatweisen mit Juppi- und Negermusik nicht hinnahm; ein herber Rückschlag für die heimatverbundene Musikgruppe.

Abschiedstour zur Steigerung der Werbeeinnahmen und Comeback

Im Jahr 2007 gaben die Schürzenjäger bekannt, dass ihre "Lust auf mehr"-Tournee gleichzeitig die letzte sein würde, die die Band spielen würde. Warum die Tournee "Lust auf mehr" hieß, war ja wohl abzusehen, aber gleichzeitig markierte 2007 tatsächlich das Aus für viele altgediente Schürzenjäger. Seit sich 2005 das erste Bandmitglied umgebracht hatte, weil es den Betrug der "Live"auftritte nicht länger vor seinem Gewissen rechtfertigen konnte, war die Luft raus. Peter Steinlechner und Peter Steinlechners Bart verließen die Band. Im Jahr 2009 kam dann ein weiterer Schock: Der Livemusiker David Nischtda starb nach einem kurzen schnellen Rockerleben an einem Autounfall. Angeblich hatte er gerade auf der Fahrt von Düsseldorf nach Berlin ein neues Best of-Album der Schürzenjäger zusammengemischt und war beim Telefonieren einen Moment unachtsam vom Lenkrad weggeblickt. Freunde und Fans fragten sich, wie das nur passieren konnte.

Im Jahr 2011 gaben die Schürzenjäger ihr Comeback bekannt, was selbst von den Fans nicht wie erwartet aufgenommen wurde. Die verbliebenen sechs Zillertaler mussten sich schwere Vorwürfe von geplagten Musikkritikern anhören, dass ihre zu lange Abwesenheit aus der Volksmusik-Rockszene ein Machtvakuum hinterlassen hätte, das Andreas Gabalier zum Erfolg verholfen habe. Nun muss die schmerzbefreite Aprés-Ski-Kultur beide ertragen.

Stil und Texte

Schürzenjägertexte drehen sich um drei große Themenkreise, einmal um die Schürzenjäger selbst, dann um die emotional-topographische Beschreibung des Zillertals und schließlich um alle Arten weiblicher Devotion, vorgetragen mit einem charmanten Augenzwinker-Sexismus, der das Tiroler Rollenverständnis von 1809 wiederholt, als die Welt noch in Ordnung war. Dazwischen befinden sich einige lyrische Perlen, die Steinlechner von den B-Seiten vergessener Karat-Platten abgeschrieben hat.

Eine Zeitlang wartete die Band mit Medleys und Coverversion bekannter Rock 'n' Roll-Songs auf, was sie aber schnell wieder sein ließ, weil einige Fans Lieder wie Stairway to Heaven oder Hell's Bells als zynisch und anstoßend empfanden. Aber auch privat lebten die Schürzenjäger den Rock 'n' Roll.
Peter Steinlechner in jungen Jahren.
Steinlechner reiste z.B. zu jedem Konzert mit seiner Harley an, natürlich mit ultrastarkem Endschalldämpfer, um die Rentner der Umgebung nicht zu verschrecken und der verrückte Eberharter jr. soll auf einem Konzert sogar mal einer Lakritzfledermaus von Haribo den Kopf abgebissen haben.

Mitglieder

Peter Steinlechner

Steinlechner ist der Bruder und Schwager von Eberharter. Sie haben eine gemeinsame Großmutter und stammen beide von derselben Tante ab, was sie jedoch erst vor einigen Jahren herausgefunden haben. Trotzdem die Bandmitglieder über die Jahre immer wieder gewechselt haben, sind die meisten Mitglieder Cousins ersten oder zweiten Grades der beiden.

Steinlechner hat in seinem Leben schon einige Schicksalsschläge hinter sich, die ihn aber nie davon abgebracht haben, weiter Musik zu machen. Für seine lange Aktivität und seine Anläufe, es immer wieder als Peter Maffay der Volksmusik zu versuchen, verlieh ihm die UNO 1997 die Auszeichnung "Sonderbotschafter des Guten Willens", in der Hoffnung, ihn damit von weiteren Platten abzubringen.
Eberharter in seiner Blütezeit.
Das hat leider nicht funktioniert. Steinlechner ist Fleischesser, wie sich das für einen richtigen Rockstar gehört und mag am liebsten Tiroler Leber, am besten von frischen Kindern.

Alfred Eberharter

Eberharter ist eine Künstlerseele im Körper eines 60 Jahre alten, halbindianischen Lastwagenfahrers und der Bruder, Schwippschwager, Schwager und Cousin Steinlechners. Seine erste Frau war die Tochter und Schwester Steinlechners mit dem er seinen mutmaßlichen Sohn zeugte, den er aus Mangel an Fantasie Alfred Eberharter jr. nannte. Später nummerierte er seine Kinder einfach nur noch durch, um den Überblick zu behalten, denn die Ähnlichkeit der Eberharters untereinander ist frappierend. Alfred Eberharter spielt an die 50 Instrumente und er hatte ja über die Jahre sogar Zeit, einige davon richtig zu lernen. In seiner Freizeit malt er die Eindrücke seines überwiegend stummen Lebens, vornehmlich die der Liveauftritte, auf Leinwand und hat sich mit dem Verkauf derselben an Arztpraxen und Möbelhäuser einen lukrativen Nebenverdienst geschaffen.

Alfred Eberharter jr.

Ist der Sohn, Schwager und Bruder Alfred Eberharters, den er 1979 von seiner späteren Frau angehängt bekommen hat. Er spielte bereits mit vier Jahren alle Instrumente und hatte eine große Zukunft als Berufsmusiker vor sich, wenn ihn nicht die Schürzenjäger mit 25 Jahren von der Uni abgeworben hätten. Alfred Eberharter fand sich schnell in seine Rolle im Schatten seines Vaters ein und plante mit der im Volksmusik-Rockbereich fest etablierten Kombo eine große Hardrockkarriere. De facto hat er das mittlerweile aufgegeben, aber er wird wohl immer mal noch davon träumen können, denn Träume sind ja bekanntlich stärker, wie man von den Schürzenjägern weiß.

Patrick Cox

Ist ein Cousin, Halbbruder, Onkel und Schwippschwager von Steinlechner und Eberharter, der lange Zeit als Soldatensohn in München erfolglos Gitarren verkaufte und dann nach Tirol zog, um in der ländlichen Einsamkeit seinen Frieden zu finden. Dort wurde er, Anfang der 90er Jahre von den Schürzenjägern aufgelesen, die ihn gut gebrauchen konnten, um echt aussehende Styroporgitarren herzustellen, die die Band bei ihren Liveauftritten zertrümmern konnte. Doch Cox brachte als echter Hardrock-Fan frischen Wind in die Band, führte die Doublebass in die Schlagzeugtechnik der Schürzenjäger ein und war der erste Musiker in der Band mit einem echten Distortionpedal. Das alles zu verwenden, erschien den harten Alpenrockern dann aber etwas zu sehr avantgardistisch, sie waren ja schließlich nicht die Höhner oder die Scorpions!

Diskogravieh

Jahr Titel Charts Anmerkung
DE Ö S
1989 20 überproduzierte Singles 7
(11 Wo.)
1990 Zillertaler Hochzeitsblues 2
(20 Wo.)
1991 Schürzenjägerzeit 19
(8 Wo.)
1992 Teure Heimat 3
(17 Wo.)
Feature mit Heino
1993 Playback- Folge 2 21
(16 Wo.)
1993 20 Jahre Zillertaler Schürzenjäger 26
(31 Wo.)
6
(21 Wo.)
1993 Typisch Schürzenjäger 44
(10 Wo.)
5
(16 Wo.)
DE: Kupfer
1994 Rebellion in den Bergen - Ausländer raus! 2
(28 Wo.)
1994 Hallelujah - die Ausländer sind draußen! 26
(14 Wo.)
2
(16 Wo.)
1995 Rebellion in den Alpen - die Playbackplatte 17
(9 Wo.)
DE: Mangan
1996 Träume sind stärker 6
(21 Wo.)
2
(18 Wo.)
34
(6 Wo.)
DE: Blei, Kommentar von Klaus Meine: "Die Platte des Jahres, bester Untersetzer für meinen Kaffee"
1997 Homo phobicus 8
(15 Wo.)
10
(22 Wo.)
12
(9 Wo.)
1998 25 Jahre ihr wisst schon wer 12
(11 Wo.)
16
(13 Wo.)
11
(11 Wo.)
1999 Es hört nie auf - Wir drohen weiter 16
(11 Wo.)
8
(12 Wo.)
16
(7 Wo.)
AT: Blei
2001 Treff' ma uns an der Titt'n 14
(12 Wo.)
14
(13 Wo.)
9
(16 Wo.)
DE: Parantal Advisory
2002 Tu's jetzt! 31
(6 Wo.)
26
(8 Wo.)
64
(4 Wo.)
2003 30 wilde Jahre - Natürlich Schürzenjäger 19
(10 Wo.)
8
(12 Wo.)
36
(11 Wo.)
AT: Cobalt
2004 Erweitere deinen Horizont - mit den Schürzenjägern 23
(3 Wo.)
28
(7 Wo.)
55
(5 Wo.)
Grundlage für die meisten DJ Ötzi-Lieder
2004 A Weihnacht wie's früher war 65
(1 Wo.)
2006 Lust auf mehr 34
(4 Wo.)
42
(5 Wo.)
66
(3 Wo.)
2007 Schürzenjäger 07 - Die größten Verkaufsschlager 18
(8 Wo.)
2007 Wir kommen wieder - Schürzenjäger, Schürzenjäger, Schürzenjäger 18
(13 Wo.)

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