Weihtagsmann
Der Weihtagsmann ist der Überbrücker der geschenklosen Zeit zwischen Weihnachten und Weihnachten.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Der Weihtagsmann ist eine Symbolfigur für das zwanghafte Schenken. Ins Leben gerufen wurde er 2009 von der Vereinigung der Edelsteinschleifer Idar-Obersteins (VdEIO). In großangelegten Aktionen wurde mit dem Text "Ehret, wen immer ihr wollt, Hauptsache ihr schenkt!" erstmals am 24. Juni versucht, den einbrechenden Umsatz der Edelsteinindistrie zu stabilisieren. Wie auch die Verzweiflungstat der Abwrackprämie, traf auch diese Werbeaktion bei der immer debiler werdenden Bevölkerung Deutschlands auf fruchtbaren Boden und führte zu Hamsterkäufen bei Edelsteinen.
Religiöse Trittbrettfahrerei
Wie immer, wenn die Möglichkeit besteht eine Symbolfigur vor den Karren der katholischen Kirche zu spannen, verfasste der Papst am 28.Juni 2009 einen Hirtenbrief an die deutsche Bischofskonferenz. Hier betonte er die Barmherzigkeit des Schenkens. Gleichzeitig verwies er auf den Umstand, dass am 24.Juni Johannes der Täufer geboren sei und der Weihtagsmann deshalb mit diesem verwandt sein müsse. Aufgrund der Unfehlbarkeit des Papstes, wurde diese Behauptung von der christlichen Gemeinde in Deutschland als gottgegeben angesehen und die Beschenkten wurden zu Schenkenden. Dieses Verhalten potenzierte sich, bis auch der letzte Nachtwächter ein mit Edelsteinen besetztes Halsband trug. Von der VdEIO erhielt der Papst als Geschenk für seine Mühen eine Trillerpfeife aus Feldspat.
Gesetzlicher Feiertag
Eine Woche nach der Bundestagswahl vom 27. September 2009, trat Guido Westerwelle in einer Pressekonferenz im Goldenen Löwen in Paderborn an die Öffentlichkeit. In einer Grundsatzerklärung proklamierte er, dass Schenken Bürgerpflicht sei. Mit der Unterstützung der Gewerkschaften in Deutschland überzeugte er seine Tante Angie davon, den 24.Juni zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Innerhalb von zwei Tagen passierte die daraufhin formulierte Gesetzesvorlage den Bundesrat mit großer Mehrheit. In einem Nebensatz seiner historischen Rede in Paderborn erwähnte Westerwelle sein verwandtschaftliches Verhältnis zum Weihtagsmann. Dafür erhielt er vom VdEIO eine mit Smaragden besetzte Faltenbürste als Geschenk.
Verbreitung
Bislang ist die Symbolwirkung des Weihtagsmannes auf Deutschland beschränkt. Auch der Feiertag wird nur dort offiziell begangen. Es wurde jedoch um den 24. Juni 2010 herum eine Erhöhung des grenznahen Verkehrs an den deutschen Grenzen festgestellt. Andere Industriezweige bekunden ebenfalls ihr Interesse daran, mit dem Weihtagsmann zu werben. Darunter Müller-Milch, da der kleine Hunger nächstes Jahr in Altersteilzeit gehen werde. Die renommierte Fachzeitschrift für Feiertage Feste feste feiern brachte in ihrer Juli-Ausgabe 2010 einen detaillierten Bericht über heimliche Treffen polnischer Anhänger, des schon als neuer Heiland gehandelten Sympathieträgers. Auch hierfür gab es wieder ein Geschenk. Die gesamte Redaktion der Zeitschrift wurde mit Zahnersatz aus edel geschliffenem Bernstein ausgestattet.
Aufenthaltsort
Um dem Weihtagsmann eine adäquate Unterkunft zur Verfügung zu stellen, wurde ein achtköpfiges Team aus Marketingexperten, Bergbauingenieuren und anderen Dummschwätzern gebildet um einen Entwurf zu erarbeiten. Der fertige Entwurf ähnelte von seiner Grundstruktur her dem Firmensitz einer Versicherung. Prunkvolles Äusseres und im Inneren, niemand der arbeitet.
Als Standort für das Gebäude wurde ein großer Goldklumpen aus dem legendären Schatz der Azteken gewählt. Dieser wurde drei Seemeilen vor Helgoland in der See versenkt und das Gebäude wurde innerhalb von zwei Wochen errichtet.
Ausblick
Sind erst die anderen Grenzen Deutschlands überschritten, wird es nicht mehr lange dauern und die Prophezeiung der Maya von der verschenkten Welt rückt in greifbare Nähe. Wir greifen zu, wir greifen zu.
Recycling
Um Geschenke mehrfach machen zu können, wurde am 11.Juli 2010 das System des Trödelmarktes eingeführt. Hier werden einmal gemachte Geschenke wieder ihrem ursprünglich angedachten Zweck zugeführt. Sie werden angeboten um ein weiteres Mal verschenkt werden zu können. Der Trödelmarkt bietet reichlich beschenkten die Möglichkeit, Geschenke schnell wieder los zu werden um Platz für neue Geschenke zu schaffen. Der Mensch, der alles schon hat, gehört damit der Vergangenheit an.
