Wahlvieh
Als Wahlvieh bezeichnen die miteinander verbündeten Politiker aller Parteien den wahlberechtigten Anteil der Bevölkerung.
Das gemeine Wahlvieh zählt zur Gattung der Säugetiere und lebt bevorzugt in Städten. Die weniger wohlhabenden Exemplare völkern nach und nach auch noch die ländlichen Gegenden zu. Wohlbehütet und streng gegängelt, bringt das Wahlvieh schöne Steuern ein, die den Politikern ein ausschweifendes Leben in Wohlstand und Luxus ermöglichen.
Durch das selbstständige Aufsuchen der Wahlviehlokale bestimmt das Wahlvieh durch ein demokratisches Ankratzverfahren, wer es in den kommenden vier Jahren melken und schlachten soll. Es weiß natürlich nicht, dass alle Parteien gemeinsame Sache machen und sich nur zum Schein bekämpfen. Wenn das Wahlvieh dann endlich gewählt hat und wieder für vier Jahre machtlos ist, kann man wieder wie gewohnt in aller Ruhe die Steuern und Politikereinkommen erhöhen.
Das Wahlvieh zeichnet sich nicht durch eine hohe Intelligenz aus: Man kann es sofort nach der Wahl dreieinhalb Jahre lang nach Strich und Faden verarschen; Nur ein halbes Jahr vor der nächsten Wahl darf man am besten überhaupt keine Politik machen, im Gegenteil, man muss dem dummen Vieh mit gekreuzten Fingern erzählen, dass man nach der Wahl sogar Steuern senken wolle und ähnlichen Unsinn zu tun gedenke.
Siehe auch: Scheinopposition