1 x 1 Bronzeauszeichnung von Burschenmann I.

VfL Bochum 1848

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VfL Bochum
Logo des VfL Bochum.svg
Vereinsdaten
Vereinsname VfL Bochum
Gründung 1938
Arena ReWIR, DU oder auch ICH-Power Stadion
Plätze 30.000, für gewöhnlich unbesetzt
Trainer Ein bekifftes Rod Stewart-Double
Liga Wechselnd

Der VfL Bochum (Verein für Leidgeprüfte) ist ein deutscher Fahrstuhlverein, der derzeit irgendwo in den Niederungen der zweiten Liga herumdümpelt. Oder welches Jahr haben wir gerade?

Geschichte

Vor 1938: Unvorhanden

1848 – Zeit des Umbruchs. Es ist europaweit ein Jahr der bürgerlich-revolutionären Erhebungen gegen die zu dieser Zeit herrschenden Mächte der Restauration und deren politische und soziale Strukturen. Angefacht von der französischen Februarrevolution, greift die revolutionäre Stimmung auf die Staaten des Deutschen Bundes, das Reich der Habsburger, Italien und sogar Brasilien über.

Gleichzeitig gewinnen die USA durch den Sieg im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg und den Vertrag von Guadalupe Hidalgo die Gebiete zwischen Texas und Kalifornien und der kalifornische Goldrausch bricht aus. Und in Bochum? Da passiert gar nichts

1938 – 50: Unsinnig

Anhand des Vereinsmaskottchens vermittelte der VfL schon damals Ausstrahlung und Unverwechselbarkeit

1938 – Ein weiteres Jahr des Umbruchs. In Deutschland ist ein kleiner Mann mit noch kleinerem Bart, noch deutlich kleinerem Hirn, aber umso größeren Ego auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen. Und in Bochum? Da werden ein Turnverein, ein Handballclub, eine Boxabteilung und eine Kiste Rotwein aus dem Elsass zusammengelegt, um zusammen eine Fahrgemeinschaft zum nächsten Reichsparteitag zu gründen. Die Folgen dieser Zusammenkunft würden in den kommenden Jahren zu spüren sein (im doppelten Sinne) - doch von diesen Jahren war man 1938 noch weit entfernt, denn erst einmal wurde diese bunte Truppe im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung zum Fußball verdonnert, obwohl keiner der ehemaligen Vereinsbestandteile jemals etwas mit dieser Sportart zu tun hatte. Eigentlich ist das bis heute so geblieben, aber langfristig hatte damit auch keiner rechnen können.

1945 war der braune Spuk vorbei. Der weiß-blaue Spuk in Bochum jedoch nicht. Wieso es so und nicht anders kam, wusste keiner so genau, aber eigentlich nahm den Mischverein sowieso keiner für voll. Im Vergleich zu den Anfangsjahren änderte sich nicht viel, lediglich in einem Punkt bewiesen die Vereinsführer (böses Wort) Konsequenz – Das „1938“ als Gründungsjahr wurde gestrichen und gegen das politisch besser verkaufbare „1848“ geändert. Seitdem wird jedem Interessierten oder auch Desinteressierten eingeredet, der VfL hätte sich in den revolutionären Wirren des Jahres 1848 gegründet, anstatt im bösen Jahr 1938. Es klingt ja auch wunderbar. Hinderlich ist allein die Tatsache, dass im Jahre 1848 der Fußball in Deutschland noch völlig unbekannt war und erst gut 30 Jahre später über den Ärmelkanal schwappte. Dies zeugt bis heute vom Fußballsachverstand des VfL Bochum, für den der Verein ja bekannt berühmt und berüchtigt ist.

1950-71: Unwichtig

Es ist das ewige Leid eines Vereins, in dem keiner die Sportart beherrscht, die er zu spielen hat. Das Ende ist Gegurke, Gebrösel und Gejammer. Und so verliefen auch die kommenden Jahrzehnte, in denen man nicht im Entferntesten daran dachte, dass aus der Chaostruppe irgendetwas werden könnte. Fußballtechnisch blieb Bochum in Zeiten, in denen eigentlich alle 25 Nachbarstädte in der Region einen besseren Verein hatten, ein weiß-blauer Fliegendreckfleck auf der Landkarte. Die Veranstaltungen des VfL interessierten ähnlich viele Menschen wie die Parteitage der FDP es heute tun würden. Dabei war Philipp Rösler damals noch gar nicht geboren.

Irgendwann Ende der 1960er Jahre dachte sich dann ein schlauer Bochumer, man müsste an diesem Image der grauen Maus etwas ändern. Die Lösung war einfach, wie einleuchtend: In die erste Liga aufsteigen. Das wurde dann ein paar Jährchen später auch gemacht und bis heute hat keiner derer, die dabei waren, einen blassen Schimmer, wie das überhaupt passieren konnte. Und wenn man mal ehrlich ist: Eigentlich scherte es auch keinen so wirklich, da es Zeiten waren, in denen aus jeder größeren Stadt im Ruhrgebiet (und das sind ja schon einige) ein Verein in der Bundesliga spielte. So kam dann auch der VfL zu Bundesligaehren und die Massen reagierten wie erwartet: Sie nahmen es mit einem kurzen Schulterzucken hin.

1971-93: Unabsteigbar

Bochum in der Saison 1986/87: VfL-Spieler Walter Oswald (rechts) im fairen Zweikampf mit einem Gegenspieler

Es folgten die mystischen Jahre, in denen sich der VfL einen Ruf erarbeitete, von dem der Club bis heute zehrt und von dessen tatsächlicher Wahrheit er heute so weit entfernt ist wie Vladimir Putin vom Gewinn des Friedensnobelpreises. 20 Jahre lang stellte der VfL das fußballerisch schlechteste Team der Bundesliga und stieg wie von Zauberhand geleitet nicht ab. Ein Wunder? Eigentlich nicht, denn in Bochum hatte man ein Konzept entwickelt, mit dem man tatsächlich über die Runden kam.

Man besann sich auf die Tatsachen: Spielen konnte man eher schlecht als recht, also musste man die Punkte anders holen. Also traten die Spieler des VfL, zumeist ausgebildete Boxer, Bodybuilder oder Rugby-Profis einfach nach allem was sich bewegte und ein anderes Trikot trug. Frei nach dem Motto: „Gegenspieler die nicht mehr laufen können, schießen dir auch kein Tor rein und wehren sich auch nicht, wenn du mal selber am Ball bist.“

Es waren die Jahre, in denen das kleine Ruhrstadion seine stimmungsvollste Zeit erlebte. Wie im Alten Rom ergötzten sich die Zuschauer an brutalen Gladiatorenkämpfen mit Schweiß, Tränen und literweise Blut. An guten Tagen konnten selbst die Zuschauer in den hinteren Reihen ein paar herumfliegende Schienbeinschoner, Zähne oder abgetrennte Stollenschuhe mit Fuß und einem Stutzenrest in Bayern-Farben darin fangen. Man bekam etwas geboten für sein Geld und durfte am Ende einen 1:0-Sieg des VfL gegen einen zum Invalidenclub getretenen Gegner erleben. Und wenn nicht, konnte man sich wenigstens über das Schauspiel freuen, wenn der Rettungshubschrauber wieder nach 20 Spielminuten auf dem Feld landete und der Gästetrainer zu diesem Zeitpunkt auch bereits sein Auswechselkontingent erschöpft hatte.

Doch irgendwann kam die Wende und Bochum musste bitter dafür bezahlen, bis heute. Aber auch im Fußball tat sich was.

Die Schiedsrichter wurden mehr und mehr dazu angehalten, Fouls tatsächlich zu pfeifen und von den lustigen, farbigen Karten die sich mit sich führten mal Gebrauch zu machen – und nun war es plötzlich der VfL selbst, der Spiele mit drei Spielern beendete. Ein Umdenken musste her – Die spielerische Klasse war nun gefragt. Es folgte das Unvermeidbare….

1993-Heute: Unklassenerhaltbar

Die nächsten Jahre waren geprägt von wiederholten Versuchen, etwas ähnliches wie einen Plan in den Verein und auf den Platz zu bringen. Das Ende vom Lied war aber immer dasselbe: Man war auf Grund der Vergangenheit als Kloppertruppe in der zweiten Liga so ungern gesehen, dass die anderen Zweitligisten sich vor einer Saison bereits darauf einigten, den VfL freiwillig wieder aufsteigen zu lassen, damit man ihn in ihrer Liga nicht so lange ertragen musste – für die erste wiederum war der VfL aber nun einmal zu schlecht.

Es folgte ein ewiges Hin- und Her und irgendwann blickten nicht einmal mehr die Spieler durch, ob sie jetzt in der zweiten Liga spielten und gewinnen durften oder in der ersten angekommen waren und hier sowieso verloren. Dies führte in den Jahren 1997 und 2004 zu köstlichen Verwechslungen, als völlig verwirrte VfLler die Orientierung dermaßen verloren, dass sie am Ende der Erstligasaison übermäßig viele Spiele gewannen und plötzlich im Europapokal landeten. Dummerweise fiel dieser Irrtum mit dem Eintreffen des ersten ausländischen Gegners im Ruhrstadion wieder auf und es folgte stets der sofortige Abstieg, auf den wieder der Aufstieg folgte. Und immer so weiter….

Vor wenigen Jahren beschloss die Führung des VfL dann das Ende dieser verwirrten Zeiten. Man einigte sich, um den wenigen verbliebenen Spielern und Fans die Orientierung zu vereinfachen einfach auf eine Kompromisslösung und spielt nun immer in der zweiten Liga ohne irgendeine Art von System gegen den Abstieg. Auch wenn man sich zeitweise (wenn auch nur versehentlich) weiter oben in der Tabelle befindet, kann man sagen, dass die Gefahr eines Aufstiegs bisher immer abgewandt werden konnte. Also kann damit bestimmt jeder leben.

Personal

Je bekloppter, desto haltbarer...

Kennt jemand von einen großartigen Spieler, der den VfL und den deutschen Fußball über Jahre geprägt hat (den legendären Dennis Grote natürlich ausgenommen)? Nein? Richtig! Und damit ist eigentlich alles gesagt.

Spieler des VfL Bochums waren bis in die frühen 1970er namenlos, unbekannt und völlig unwichtig - und zu diesem Geschäftsmodell ist man mittlerweile wieder zurückgekehrt.

Dazwischen, in den 1970er bis 1990er Jahren, kannte man zumindest einige der aktuellen VfL Bochum-Spieler von Fahndungsplakaten wegen Körperverletzung und meist auch aus der Sünderkartei der Bundesliga, da sie, was Karten betraf, meist ganz oben zu finden waren. Aber sonst?

Kein Spieler, der tatsächlich in irgendeiner Form besser mit dem Ball als mit den Wadenbeinen seiner Gegner umgehen konnte, verirrte sich so lange zum VfL Bochum, um dort einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu können. Entweder verstarb er beim Training im Zweikampf mit einem der Abwehrspieler oder er verließ den Verein nach einem Jahr wieder, weil die Bank von Schalke oder den Bayern einfach schöner war, als in Bochum auf dem Platz zu stehen und sich das Elend in vorderster Front anschauen zu müssen.

Mit den Trainern verhält es sich ähnlich. Der Trainer ist immer der erste Zuschauer seiner Mannschaft und diesen Job tut sich in Bochum niemand an, der bei Trost ist. Deshalb gilt Peter Neururer heute auch als bekanntester und erfolgreichster Trainer des VfL und durfte den Job gleich mehrmals machen. Der Arme.

Stadion und Fans

Das Stimmungsvollste...ach ne Moment... das...ääh......das... das Ruhrstadion halt

Der VfL Bochum trägt seine Heimspiele in einem Stadion aus, dessen Name im Zuge der allgemeinen Traditionsverleugnung geändert wurde und heute so unfassbar dämlich ist, dass es fast schon wieder lustig ist: „ReWIR-Power Stadion“ heißt die enge, kleine Schüssel, die einst als Ruhrstadion bekannt war.

Das Ruhrstadion war nach englischem Vorbild errichtet worden und eines der ersten Stadien moderner Prägung in Deutschland. Auf eine Laufbahn wurde verzichtet, da auf dem Platz eh keiner laufen wollte und die Zuschauer konnten so nah an den Platz heranrücken, dass sie den Ersatzspielern die Schuhe zubinden konnten. Genaugenommen mussten sie das auch, denn Ersatzspieler des VfL sind geistig nur selten in der Lage, dies selber erledigen zu können.

Obgleich der VfL über ein wirklich schönes Stadion verfügt, dass sich, seiner Vorzüge sei Dank, locker zu einem Hexenkessel entwickeln könnte, ist die Stimmung in Bochum während eines Spiels meist nicht vorhanden. Gästefans schätzen das Ruhrstadion sehr, denn sie sind meist deutlich lauter als das Heimpublikum, welches den Gästen die Arena für gewöhnlich derart großzügig überlässt, dass selbst in guten Erstligazeiten meist weniger als die Hälfte aller Plätze im Ruhrstadion besetzt sind.

Die Gründe dafür sind einfach. Das Ruhrgebiet ist fußballbegeistert und dies lässt sich nicht mit dem VfL vereinbaren. Die wenigen verbleibenden, die so tun wollen, als würden ihnen Fußball auch Spaß machen gehen halt zum VfL, wo sie sich nicht an Fangesängen beteiligten müssen, keine überflüssigen Emotionen auf dem Platz ertragen müssen, vor, nach und während des Spiels die depressive Musik von Herbert Grönemeyer hören dürfen/müssen und am Montag im Büro trotzdem sagen können, sie wären beim Fußball gewesen.

Der kleine Rest von emotionalen Fußballfans in Bochum ist allerdings auch noch da. Dummerweise sind dies keine VfL-Fans, sondern solche, die bei den anderen Vereinen in der Region keine Karte mehr bekommen haben und deshalb nach Bochum fahren, weil es da immer so schön leer ist. Diese Leute kaufen sich dann einen VfL-Schal, gehen in die Kurve und fangen anschließend an, den VfL niederzuschreien, auszubuhen und Gegenstände auf die Spieler zu werfen, wenn diese auch nur einen Fehlpass spielen. Diese sogenannten Hass-Fans sind den Richtigen in Bochum mittlerweile so weit überlegen, dass es als allgemein normal gilt, wenn die Fankurve des VfL für den Gegner ist. Traurig aber wahr.

Ach ja und dann gibt es noch Frank Goosen und Ben Redelings, fast vergessen.

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