Verlobung

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Die Verlobung ist der Titel sowie zweiter Akt des antibürgerlichen Trauerspiels Die Verlobung von Gotthold Ephraim Lesichnich (geb. 30.02.1950 Köln-Lessenich).

Die Verlobung - Hauptwerk der deutschen Schöne-Menschen-Literatur

In seinem berühmten Dreiakter Die Verlobung schildert der junge Autor G. E. Lesichnich in wortgewaltigen Szenen Findung, Bindung und Gliederwindung des jungen gleichgeschlechtlichen Kölner Liebespaares Roman und Julian. Bereits die Titel der drei Akte Verliebung - Verlobung - Verleibung machten das Werk bei seinen Lesern zu einem Page-Winder ersten Ranges. Die jugendnahe zeitgenössische Sprache und literarpsychologisches Einfühlungsvermögen höchsten Niveaus machten Die Verlobung zu einem der meistaufgeführten Theaterstücke auf sämtlichen CSD der letzten Jahre.

Erster Akt - Die Verliebung

Roman, ein äusserst liebreizender junger Mann, ist Köbes im Kölner Gürzenich, wo er eines Tages dem ephebischen Julian (dieser ist Gast, ortsfremd und bestellt schüchtern ein Bier und einmal Flöns mit Öllisch) begegnet. Roman bedient Julian mit dem Gewünschten und beobachtet heimlich hinter einer Säule, wie Julian sich an Speis und Trank gütlich tut. In einem grossen Monolog ("Hach, wie herrlich stülpt er seine Lippen ...") hat der Leser/Zuschauer Anteil an Romans innerem Gefühlssturm. Julian fühlt sich ebenfalls hingezogen, besonders Romans schlanke, schwarzbestrumpfte Fesseln, die schelmisch unter seiner grünen fusslangen Köbesschürze hervornecken, haben es ihm angetan ("Nie sah ich edler's männliches Gebein denn hier!"). Julian bleibt in der heimeligen Wirtsstube, bis Romans schwerer Dienst beendet ist. Hand in Hand gehen sie von der Szene, den ergreifenden Dialog "Oh komm!" (Julian) - "Ich komme!!" (Roman) sprechend.

Zweiter Akt - Die Verlobung

Gesunde junge Menschen, die sie beide sind, verspüren Roman und Julian die Lockungen des Fleisches. Schon bereit, dem wollüstigen Streben in lauschiger Nacht unter dem Sternenzelt nachzugeben, erinnert sich Roman jedoch der Worte seines greisen Oheims ("Nie niemals nicht gib nach dem ersten Drängen! Gedenk der Sitte Pflicht!"). In schlichten Worten schildert er Julian seine ethischen Bedenken, woraufhin dieser in höchster Moralität spricht: "Nun denn, Kleinod meiner Seele, nimm diesen Ring als Unterpfand meiner ew'gen Treu'!". Roman, von der hohen Moral seines Geliebten schier überwältigt, hält jenem schüchtern seine Hand entgegen und empfängt den Verlobungsring. Mit den Worten "Wohlan, der Väter Sitte ist genügt, so nimm mich nun!" endet diese ergreifende, in ihrer sittlichen Geläutertheit in der deutschen Literatur unübertroffene Szene.

Dritter Akt - Die Verleibung

Julian und Roman vollziehen in seelischer Reinheit den Liebesakt, nur zugedeckt vom warmem Sternenlicht, an den Gestaden des Rheins. Dieser an Worten arme, an Innigkeit und emotionaler Expressivität jedoch äusserst reiche Akt des Dramas, begeistert sowohl den Leser, als recht erst den Zuschauer.

Gesellschaftliche Würdigung

Aufgrund der hohen ethischen Zielsetzung (zunächst Verlobung, dann Verleibung), ist Die Verlobung nahezu beispiellos in der deutschen Dramenschreibung. Von höchster sittlicher Warte aus beleuchtet der Autor die sündhaften Verlockungen der Liebe als auch ihre vorbildlich reine Überwindung unter Wahrung von Anstand, Moral und sonstigen bürgerlichen Tugenden. Die Verlobung trug hiermit wesentlich zum Sichtwandel der deutschen Gesellschaft in Bezug auf Schöne Menschen bei. Nachdem der Kölner Kardinal J. Obermeisner einer Aufführung des Stückes beigewohnt hatte (speziell der dritte Akt hatte es ihm, dem Vernehmen nach, besonders angetan), befürwortete er alsgleich die Homo-Ehe und vollzog drei Tage später eine Massentrauung im Kölner Dom.

Literatur

  • G. E. Lesichnich: "Die Verlobung" - PinkPowerVerlag Köln, 1991
  • J. R. Atzinger: "Liebe deinen Nächsten - aber heftig!" - Edition Regenbogen, 2007

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