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Tokio

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Tokio - die Hauptstadt der Kleinstwohnungen, Schmelztiegel der japanischen Landflucht, die Metropole der Schulmädchen und das Weltzentrum der Pokémontrainer!


Tokio ist eine Stadt in Japan. Dort wohnen ca. 34,5 Millionen sogenannte Tokioten - verglichen mit anderen berühmten Weltstädten hat Tokio also 105mal so viel Einwohner wie Bielefeld, 3285mal so viele Einwohner wie Bischofshofen und 1000mal so viele Einwohner wie Liechtenstein. Die reichlichen Bewohner sind konsequenterweise auch ziemlich alle Japaner.

Struktur

Die Bucht von Tokio und die Stadt zur Zeit der Kirschblüte aus dem Weltraum betrachtet. Die Stadt erscheint durch ihre vielen Kirschbäume wie ein Meer aus Blütenblüttern.

Tokio ist eine sogenannte Metropolregion. Das leitet sich vom französischen Wort für polnische U-Bahn (Metro Pol) ab und heißt, dass die Stadt über die komplette Fläche eine woanders entwendete U-Bahn unter der Oberfläche hat und dass man die Häuser sowohl ebenerdig als auch unterirdisch betreten kann. Die U-Bahn nutzen die 34,5 Mio. Tokioten meist mehrmals täglich und in der Hauptverkehrszeit zwischen 03:00 Uhr morgens und 05:00 Uhr morgens ist sie immer ziemlich überfüllt, so dass man allenfalls als Japaner einen Stehplatz abbekommt. Für ausländische Touristen über 1,20m Körperhöhe empfiehlt es sich einen großen Bogen um den tokiotischen ÖPNV zu machen.
Tokio hat kleine enge Straßen und ist überall flächendeckend bebaut. Oft liegen die Straßen viele hundert Meter von den Dächern der Häuser entfernt, was allerdings nicht an der Größe der üppigen Vorgärten liegt, sondern von der japanischen Tradition in die Höhe und nicht in die Breite zu bauen. So ist die Stadt auch eher hoch als breit und eher klein als lang. Das macht aber nicht viel aus, denn auch die tokiotischen Bewohner sind nicht sonderlich groß und passen alle gut rein. Es ist sogar noch Platz für den ein oder anderen Kirschbaum.

Lage der Stadt

Die Stadt Tokio liegt auf der Insel Honshu an einer Bucht, die selbst von den größten Schiffen befahren werden kann. Diese Lage macht die Stadt weltoffen und die Unterkellerung durch U-Bahnen zu einem echten logistischen Problem. Allerdings liegt Japan selber ziemlich ab vom Schuss und somit führt auch die Stadt Tokio ein weltgeschichtliches Randdasein unweit vom Arsch der Welt. Ab und zu verirrt sich ein Kreuzfahrtschiff oder ein Flugzeugträger in den tokiotischen Fjord, sogar der ehemalige Weltstar Michael Jackson war schon einmal da (auf der Durchreise zu einem Konzert in Wladiwostok). Die Stadt ufert am Ufer wie ein Krebsgeschwür in Diether Krebs.
Inmitten der Stadt liegt ein ziemlich alter Kaiserpalast, aber das macht nichts, denn den kann man aufgrund der hohen Gebäude kaum sehen. Viel sichtbarer sind bereits bei der Einfahrt in den 400km langen Hafenfjord die Berge, die die Stadt schützend umrunden. Durch die zahlreichen Neonreklametafeln an den Hochhäusern liegen die Berge in der Dunkelheit der Nacht in bunteleuchtendes Farbenspiel gehüllt. Vor allem der Schulmädchen Rock (3.102m) und die Jungfrau (3.422m) mit ihren kleinen Höhlen und ihren unheimlichen, unbewaldteten Felswänden erstrahlen allabendlich in unberührtem wildem Spiel der spannenden Lichtkontraste.
Hinter der Bergkette mit ihren verschiedenen landestypischen Gipfelnamen endet die Stadt abrupt und es beginnen weitläufige Reisfelder, denn die Tokioten essen für ihr Leben gerne die getreidig-frische Frucht der überfluteten Felder. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass niemand landwärts aus Tokio entkommen kann - denn Berge und mannshoch (japanische Männerhöhe!) überflutete Reisfelder wirken wie die wuchtige Wehranlage einer mittelalterlichen europäischen Trutzburg. Nur halt nicht gegen Feinde von außen, sondern gegen die Flucht der Insassen, wird die Lage Tokios in dieser Hinsicht in der Fachliteratur völlig zurecht mit dem antifaschistischen Schutzwall der DDR 1961-1989 verglichen. Nur wohnen in Tokio mehr als doppelt so viele Menschen, wie in dem gescheiterten Versuch eines Arbeiter- und Bauernstaats - nur das ist auch schon das Ende der direkten Parallelen, denn in Tokio wohnen vergleichsweise wenige Bauern (vier!), sondern nur Arbeiter und allenfalls noch ein paar Funktionäre.

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Die japanischen Alpen, die Tokio von allen Seiten umrunden. Tokio liegt unter den Wolken gut verborgen. Großansicht


Geschichte Tokios

Der Gründer Tokios, Herr Tokugawa.

Gründung

Wie in den meisten Buchten dieser Welt, war auch in der Tokioter Bucht ganz früher nur ein kleines Fischerdorf. Die Fischer gingen ihren dubiosen Geschäften nach und niemand scherte sich um die Bewohner und die Ansiedlung. Dann kam jedoch eines Tages um das Jahr 1590 nach Christus der berühmte 180 Kilo schwere japanische Shogunspieler Tokugawa Ieyasu ins Dorf und erklärte den Fischern, dass sie nun seine Untertanen seien und neben der Fischerei ihm eine tolle Burg bauen sollten. Der Dorfälteste und Oberfischer Tazikoshi Forellakawa fragte den Shogunmeister, warum sie das tun sollten, doch Tokugawa wedelte mit einer großen Schriftrolle. Er erklärte den Fischern, dass darin eine göttlicher Befehl geschrieben steht, demzufolge die Fischer nun zu machen hätten, was er sage. Da keiner der Fischer lesen konnte, und man sich mit Göttern ja dermeist nur ungern anlegt, kriegte Tokugawa seinen Willen und seine Burg gebaut. Die Burg nannte er "To" - die Abkürzung seines Namens - und "Kio", was soviel heißt wie "verarschtes legasthenisches Fischerpack". So wurde To-Kio gegründet.

Der Weg in die Moderne

Als die Burg fertig gebaut war, stieg To-Kio schnell zum Handelszentrum ersten Ranges auf. Nachdem Tokugawa als Start seine Burg gebaut bekommen hatte, wurden über die folgenden Jahrhunderte noch viele weitere göttliche Schriftrollen umgesetzt und To-Kio bekam in der Folge vier Fischmarkthallen, fünf Stadtautobahnen, sechs Opernhäuser, sieben Baseballstadien und dreihundertvierundfünfzig U-Bahnlinien, die die vielen Häuser miteinander verbanden. Verschiedene Stadtbrände und Erdbeben trugen zur regelmäßig fälligen Grundsanierung der Ansiedlung bei. Auch motivierten die Katastrophen die Bewohner immer wieder zum Neuaufbau, denn die Erben des Shogunmeisters erklärten die fatalen Ereignisse zur göttlichen Rache an den Baufehlern der Fischer.

Tokio heute

Japanische Stadtplaner diskutieren über einem Stadtplan, wo sie das neue Hochhaus des Konzerns Kawasaki denn platzieren können.

Als der Kaiser von Japan 1868 die relativ junge Stadt zum ersten Mal besuchte, gefiel sie ihm so gut, dass er gleich da blieb. Von nun an und aufgrund des gottgleichen Status der japanischen Kaiser nahm das Wachstum der Stadt einen noch rasanteren Verlauf. Jeder wollte in der hübschen Bucht mit den majestätischen Bergen und dem noch majestätischeren Mitbewohner wohnen und ein wahrer Exodus der Landflucht ergoss sich über die Stadt. Bereits 1899 war die gesamte Fläche Tokios vollgebaut und es gab keinen Platz mehr für neue Häuser - selbst die hochfrequenten Erdbeben kamen nicht mehr mit der Flächenbeschaffung und der damit einher gehenden Bevölkerungsdezimierung nach. So beschloss eine Teamsitzung der tokiotischen Stadtplaner, dass man von nun an nicht mehr in die Breite, sondern nur noch in die Höhe bauen werde. So entstanden die ersten hohen Hochhäuser, für die die Skyline der japanischen Metropole heute so berühmt ist.
Tief in die Trickkiste griffen die Stadtplaner in der Mitte des 20. Jahrhunderts, um die Bevölkerung wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, jedoch spielte die zur Sanierung eingeteilte US Air Force nicht richtig mit. Stattdessen wurden die Großstädte Hiroshima und Nagasaki von grundauf saniert. Ein feiner Winkelzug der Geschichte, der Tokio zur wahrscheinlich größten Stadt der Welt anschwellen ließ.

Die Einwohner

Der japanische Kaiser - ein Relikt aus alten Zeiten! Er ist in Tokio der letzte verbliebene Bewohner eines Hauses aus Cellophan. Alle anderen Tokioten stellten im Laufe der Zeit auf modernere Baustoffe um. Der Kaiser ging sogar noch einen Schritt weiter und ließ sich bunte Kleidung aus Cellophan fertigen! (vgl. Abb.)

Die Tokioten sind zu 99,9% Japaner, aber die 0,1% sind ja immer noch 35.490 Einwohner und somit hat Tokio immer noch mehr ausländische Einwohner als Liechtenstein Einwohner. Der durchschnittliche Bewohner Tokios hat etwa 0,1m² Wohnraum und 0,4m² Büroraum. Das zeigt schon die wirtschaftlich ausgeklügelte Verteilung von Wohn- und Arbeitsfläche innerhalb der Stadt. Der berühmteste Sohn der Stadt ist neben dem japanischen Kaiser die in Deutschland wohnende multimediale Landplage Ulrich Wickert, der allerdings nach seinen jacksonhaft vielen Gesichtsoperationen mit seinem runden Augen und seiner erkerhaften Nasenform kaum noch als Japaner zu erkennen ist.

Siedlungsformen

Über die Jahrhunderte wandelte sich das Bild Tokios von einer flachen romantischen Ansiedlung zu einer sexuell anregenden Schlitzaugen City(obwohl die Schlitzaugen eigentlich auch schon vorher da waren).

Häuser aus Cellophan

Am Beginn der Besiedlung baute man wie im restlichen Japan auch in Tokio alle Häuser aus Cellophanwänden, die von dünnen Bambusträgern gestützt werden. Cellophanwände haben in ganz Japan eine lange Tradition, da man schnell und unauffällig und unbemerkt kleine Löcher in die Wände stechen kann. So kann man dann ebenso unauffällig und unbemerkt die kleinen Nachbarsschulmädchen bei ihrer Morgentoilette beobachten - das geht mit anderen Materialien nicht so leicht. Nur als es mehr und mehr Einwohner in Tokio gab, musste man die Mehrgeschosser aus anderen Werkstoffen bauen: Holz löste das bambusgetragene Cellophan ab.

Häuser aus Holz

Auch der neue, tragendere Stoff gab dem wissbegierigen Japaner noch relativ leicht Zugang zu den Objekten seiner Begierde. Entweder man nutzte einen Holzbohrer oder züchtete sich Holzwürmer. Doch wehe Zweitere nahmen überhand, dann fiel hier und dort schonmal ein Anlehnender mitsamt der Wand ins Nachbarhaus.
Generell ist Holz als Baustoff langlebiger als Cellophan. U.a. deswegen kam z.B. in Europa auch niemals jemand auf die beknackte Idee aus Butterbrotpapier ein Haus zu bauen. Mit der Einführung von Holz konnte man endlich in Tokio höher und somit auch viel platzsparender bauen. Und immer noch schafften es das rettende reinigende Feuer und der Holzbock, die gewaltige Bevölkerungsexplosion über mehrere Hundert Jahre gut im Griff zu halten. Tokio hatte um die Jahrhundertwende 1900 gerade einmal etwas mehr als eine Million Einwohner. Die japanischen Kaiser hatten sich im Gegensatz zu ihrer Bevölkerung gar nicht vermehrt. Es gab nach wie vor nur den Einen und da sein Haus solitär in einer großen Parkanlage gebaut war, konnte er es sich als Letzter und Einziger in Tokio noch leisten auf das gute alte Wandcellophan zurück zu greifen.

Nachkriegsjapan: Beton wurde immer moderner. Sogar die Straßen wurden modernisiert und über Betonbrücken geführt. So entstand unterhalb der Trassen reichlich neuer Wohn- und Arbeitsraum fürs immer zahlreicher werdende Volk.

Häuser aus Beton

Nach dem zweiten Weltkrieg gerieten die leicht brennbaren Materialien nun in Tokio endgültig aufs Abstellgleis. Dafür gibt es drei Gründe:

  1. die immer größer werdende Bevölkerung verlangte auf derselben Fläche nach immer mehr Wohnraum. Auch das in aller Welt bekannt gewordene kaiserliche Wohnraumreduzierungsgesetz von 1951, das jedem Japaner 0,2m² Wohnraum und weitere 0,5m² Arbeitsfläche garantierte, wirkte in der Hinsicht kontraproduktiv. Ein Zenit war erreicht - Holzbauten kann man nicht beliebig hoch bauen. Vier Geschosse, sechs, mit sehr guter Statik vielleicht auch mal elf.
  2. der Kaiser persönlich mochte keine Holzbauten.
  3. Holzbauten waren und sind viel anfälliger gegen Erdbeben als Cellophanbauten mit Bambusgerüst. Außerdem kracht auf die Verschütteten schon mal der ein oder andere Holzbalken hernieder und so verstarben beim alljählichen Frühjahrsbeben 1957 in einer Nacht in Tokio 70.000 Tokioten.

Als dann die Japaner von dem bis dahin in Japan unbekannten Baustoff "Beton" hörten, dass er innen porös sei, freuten sie sich endlich eine statisch sinnvolle Ablösung für das in Ungnade gefallene Holz gefunden zu haben. Porös, mit Löchern, also kann man im Notfall dann sogar durchgucken.
Beton erwies sich als extrem praktisch:

  1. man kann nahezu unbegrenzt bis in den Himmel bauen
  2. er ist günstig zu erwerben und nahezu unkaputtbar
  3. während für den Holztransport große und starke Männer bevorteilt waren, kann selbst der Durchschnittsjapaner einen Betonmischer bedienen.

Nur mit der gewünschten Transparenz hapert es, doch da war es auch schon zu spät und die Vorteile hatten obsiegt. Dass Betonhäuser auch bei Erdbeben Nachteile haben, fand man erst im folgenden Herbstbeben heraus.

Tokio Hotel

Ein Sündenpfuhl aus der Hauptstadt: ein verruchtes Tokio Hotel. Kleinste Zimmerchen mit aufgetransten Emotunten!

Ein Tokio Hotel ist der Verfall der Kultur und war anfangs eine rein tokiotische Erscheinung, die erst viel später in die ganze Welt und sogar nach Magdeburg in Dunkeldeutschland exportiert wurde. Es handelt sich dabei um eine japantypische Abwandlung des ältesten Übernachtungsgewerbes, bei dem sich aufgetranste Emotunten als Modehuren für Geld lächerlich machen und mit billigen Perücken oder nach tagelangen Friseurbesuchen filzmähnig in seltsamen nicht alltagstauglichen Klamotten einem artfremden Publikum präsentieren.
Dabei kriecht ein Teil des abgestumpften Publikums dorthin, wo keine Sonne scheint, denn derartige unartige Hotels haben ihren Eingang hinten unten. So etwas nennt man übrigens "metrosexuell", Liebe im dunkelen U-Bahntunnel.
Die Begegnung führt bei Ungeübten oft zur Ohnmacht. Die Tokio Hotels sind 24 Stunden am Tag entsetzlich laut und schräg und voller Misstöne und wenn sie nicht gerade mal wieder aufgrund der vorherrschenden Lärm- oder sonstigen Belästigungen zugenagelt werden nach hinten offen. Im Regelfall ist ein paar Jahren jedoch der Reiz des perversen pubertären Spiels wie eine Kirschblüte im kaiserlichen Obstgarten verblüht und das Hotel schließt zum Pubertätsende oder zum überfälligen Stimmbruch für immer seine dunklen Pforten.

Wirtschaft und Wirtschaften

Die japanische Wirtschaft lebt vom ameisengleichen Fleiß ihrer Wirtschaftenden. Der normale Arbeitstag in einem Betrieb, einer Firma oder Fabrik beginnt mit der Einschwörung der Arbeiter und Angestellten vor dem Gebäude auf den Chef, das Vaterland und (natürlich) den Kaiser. Sobald der Ameisling dieses Brainwashing durchlaufen hat, funktioniert er doppelt so gut wie jeder vergleichbare Werktätige westlicher Industrienationen und wird allenfalls noch in England an Tagen nachdem die Nationalmannschaft gewonnen hat halbwegs erreicht. Dieses Verhalten der Untergebenen macht die kleinen Japaner zu einem Giganten der Weltwirtschaft.
Doch unter dem Strich trügt das Verhältnis: Obwohl man nur weniger als halb so viele Einwohner und doppelt so viele Arbeiter hat, die halb so groß sind und in doppelt so vielen Fabriken die doppelte Anzahl an Jahren mit halb so vielen Rohstoffen und doppelter Kraft doppelt so viel zu halbem Gehalt und halben Sozialleistungen bei halbem Jahresurlaub leisten, produziert die Stadt Tokio gerade mal doppelt so viel wie Deutschland. Verwunderlich.

Berühmte Tokioten

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Gelungen

Der Artikel Tokio ist nach einer erfolgreichen Abstimmung mit dem Prädikat Gelungen ausgezeichnet worden und wird zusammen mit anderen gelungenen Artikeln in unserer Hall of Fame geehrt.

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