Task-Manager
Der Task-Manager ist der Chef im Windows-System und der Grund, wieso Strg+Alt+Entf auf den meisten Rechnern so abgenutzt ist.
Funktionen
Heutzutage sind eine ganze Reihe von PC-Benutzern (bis auf die beiden, die Linux nutzen) regelmäßigen Abstürzen ihrer Programme ausgesetzt. Selbst "saubere" Programme wie Firefox werden allein durch ihre pure Anwesenheit auf einer Windows-Umgebung schleichend kompromittiert, sodass sie bereits nach wenigen Tagen öfter abstürzen als die CDU in den Umfragen. Mozilla & Co. versuchen zwar, dies verzweifelt durch Sicherheitsupdates zu beheben - doch Windows wäre nicht Windows, wäre es kein Experte in Sachen Sicherheitslücken.
Es gibt mit dem Task-Manager allerdings eine Waffe, die dem User die Möglichkeit gibt, sich gegen den tiefen Schlund aus Bits zur Wehr zu setzen. Der Manager hat nämlich die Möglichkeit, einzelne Programme in einem mit wirren Wörtern gefüllten Fenster anzuvisieren und einzeln zu sezieren. Diese Funktion ist selbst unter einem Gastkonto verfügbar, was die Frage aufwirft, ob Microsoft wirklich noch mit Herzblut an seinen Betriebssystemen arbeitet.
Die Anwendung ist simpel: Strg+Alt+Entf gleichzeitig betätigen, abstürzendes Programm mit Strg+A anwählen und nach einem Klick auf "Task beenden" ist der Prozess weg. Futsch. Beendet. Gekillt. Terminiert. Abgeschossen. Wurde künstlich eliminiert. Hat einen Fehler festgestellt und musste beendet werden. Wurde aufgrund eines ungültigen Vorgangs geschlossen. Vor lauter Freude starten die meisten Nutzer ihren PC dann meist neu. Und machen lange Gesichter, wenn sie ihn direkt danach neu neu starten können, weil alle Prozesse wieder da sind und aus Rache gleich zweimal abstürzen.
Beim Beenden von Prozessen neigen unerfahrene Nutzer dazu, zufällige Namen wie "winTro32.exe" als gefährlich einzustufen und sie so unbedacht abzuschießen. Der gewieftere PC-Spieler weiß, dass es sich bei solchen Programmen um Schadware - also Programme, die die Windows-Funktionen beeinträchtigen - handelt und hütet sie daher wie seinen Augapfel. Geheimnisvolle Hiroglyphenanordnungen mit angelsächsisch angehauchtem Akzent wie "explorer.exe" sind die wahren Bedrohungen für den Nutzer, da sie ihm erst erlauben, Programme zu starten und so Windows zu destabilisieren (auch wenn das bei Windows 95 eh keinen großen Unterschied mehr macht).
Wer GANZ verrückt ist, kann in einigen Taskmanagern sogar selbst Programme ausführen. Hoffentlich hat derjenige seine Daten gesichert.
Probleme
Da der Task-Manager unter einem normal eingerichteten Windows permanent dazu verwendet wird, irgendwelche Anwendungen zu killen, ist er ungefähr so beliebt wie der Lehrer, der die spontane Feier in der Schulaula auflöst. Dementsprechend behandeln die anderen Programme ihn auch. Die Palette beginnt durchaus harmlos bei Windowsprogrammen (zweimaliges Abschießen nötig). Diese sind meist einfach nur sauer, dass dem Nutzer das Werkzeug mitgegeben wird, Microsoft-Produkte zu beenden, auch wenn diese es aktuell nicht für richtig halten. Besonders genervt sind häufig abstürzene Programme. Gerüchterweise hat iexplore.exe bereits Beschwerde bei der europäischen Gerichtsmatrix eingelegt.
Wer schon einmal an einer Berliner Hauptschule war, weiß, dass damit noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die "bösen" Jungs unter den Programmen starten sich selbst wieder neu oder beschweren sich sogar bei der Registry, dem Verfassungsgericht des PCs. Diese nimmt dem Task-Manager dann den Wind aus den Segeln, indem sie ihm virtuellen Stubenarrest verordnet. Blöderweise neigen die meisten Registrys dazu, danach erst mal einen Tee trinken zu gehen und den armen Task-Manager zu vergessen. Dann muss der Obermotz namens "User" ran und das Prog mit der Eingabeaufforderung aus dem Knast knüppeln. Alternativ, zur Steigerung des Nervenkitzels, kann man ihn auch drinlassen und sich dem Bundespolizei-Virus nur mit dem Avira-Schirm bewaffnet stellen.
Trivia
Im Task-Manager können unter Windows 7 auch Prozessprioritäten geändert werden. Das hat zwar keinen Effekt, aber Windows weiß dann immerhin, was der Benutzer gern hätte.