Sub:Hitler-Tagebücher/1

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Hitlers erste Tagebuchseite, Notizheft, Altpapier, geheftet, gekauft in Linz beim Krämer Abraham Lindgrün von Klara Hitler am 10. Dezember 1900, Preis 2 Heller.







20. August 1895(Fragment auf Papierstück)

I Lährn lääsen unt schraiben.

Klara Hitler. Foto 1882. Jugendbesserungsanstalt Braunau. Ausgeprägter Damenbart, irrsinnig-treudoofer Blick. Sie sollte später nach einvernehmlichem Beischlaf mit einem Blutsverwandten Adolf per Rektalgeburt das Leben schenken...
Adolf als Baby. Häßliches Balg. Schade, zum Abtreiben zu spät...


25. Dezember 1900

Mein liebes Tagebuch,
heuer habe ich Dich von meiner geliebten Frau Mutter geschenkt bekommen. Denn heuer ist Weihnachten. Dazu bekam ich einen Bleistift, einen Zinnsoldat und einen Apfel. Von Vater bekam ich eine Tracht Prügel mit dem Lederriemen, so wie immer. Meine Schwester Paula bekam das gleiche Geschenk von ihm. Ich finde, er ist ziemlich einfallslos – immer das gleiche jedes Jahr...
Es ist schön jemand zu haben, dem man sein ganzes Leben anvertrauen kann. Ich denke, ich werde dich führen, bis ich irgendwann sterben werde. Ich hoffe, das ist noch lange hin, denn ich möchte noch viel erleben. Letzte Woche war ich mit meiner Mutter in der Stadt unterwegs. Du musst wissen, ich gehe jetzt auf die Realschule hier in Linz. Früher auf der Volksschule hat es mir besser gefallen. In der Stadt haben wir den Herrn Lehrer getroffen. Er hat meiner Frau Mutter gesagt, das ich sehr schlecht in der Schule sei und das er bis Jänner warten will, ob ich mich verbessern würde. Ansonsten müsste ich die fünfte Klasse wiederholen. Meine Frau Mutter hat gesagt, wir sollen dem Herrn Vater nichts davon sagen, sonst würde er wieder so böse. Er schimpft dann immer und brüllt „Aaaadolf, Du bringst mich noch ins Grab!“ Ich mag halt das Rechnen und das Schreiben nicht so. Ich mache so viele Rechtschreibfähläär, sagt der Herr Lehrer. Schreibe immer alles ohne ß. Ich mag halt SS viel lieber. Ausserdem mache ich nicht gerne was andere mir sagen. Werde wohl nie ein grosser Diktator, oder wie heisst der Mann, der anderen sagt was sie schreiben sollen. Dafür mag ich das Malen und Zeichnen. Vielleicht werde ich mal ein guter Maler, wenn ich gross bin. Ich male gerne Häuser. Und Naturkunde mag ich. Besonders mag ich Ameisen. Da gibt es eine Ameise, auf die alle hören und wenn die sagt, lauft hier hin oder dahin, dann macht der ganze Ameisenstaat das alles.
Freunde habe ich keine seit wir hier in Leonding wohnen. Das sind immerhin drei mehr als früher in Braunau, Passau und Lambach. Irgendwann wird sich jemand finden, mit dem ich ein festes Band der Freundschaft knüpfen kann. So, jetzt gehe ich zu Bett und Du, mein wertes Tagebuch, wirst die erste Nacht in meinem Nachtkasterl neben meinem Bett verbringen. Hoffentlich mache ich heute Nacht nicht wieder ins Bett...

26. Dezember 1900

Ich lasse die Anrede weg. "Liebes Tagebuch." Ich habe diese Anrede nur genommen, weil ich es in der Schule so gelernt habe. Es ist auf jeden Fall eine unmögliche Anrede. Es ist nicht lieb, denn es ist eine Sache. Ab jetzt werd ich jeden Tag hier rein schreiben. Mache ab jetzt nur noch kurze Sätze. Mein rechter Arm tut schon weh. Was? Heute nichts passiert. Viel gezeichnet. Mit Bleistift den Schnee gemalt. Langweilig. Versucht rauszufinden wer in der Nachbarschaft auch alles kein christliches Weihnachten feiert. Hubers gehen in die Christmette. Mayrhofers auch. Geheimrat Samtling nicht. Der ist aber auch Heide sagt Frau Mutter. Hab nicht verstanden, was ein Geheimrat ist. Frau Mutter sagt, jeder, der in Österreich den Namen des Kaisers fehlerfrei aussprechen kann, sei Geheimrat. Dann verschiedene Aussprachen von FRANZ JOSEPH geübt. Frants Joseeef. Frans Josääf. Alle fehlerfrei. Werde mich ab sofort Geheimrat Hitler nennen. Goldmanns gehen auch nicht in die Kirche und Sterns und Grünbachs auch nicht. Schlomo Grünbach ist von Beruf Rabbiner und deswegen schneidet er Jungen unten alles ab. Das machen die so, erklärt Frau Mutter. Hab nicht verstanden, wieso. Macht doch Spass.

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27. Dezember 1900

Anstatt mich Geheimrat Hitler zu nennen gab es zwölf hinten drauf. Kann jetzt noch nicht sitzen. So ein Mist. Verstehe gar nicht, was da falsch war. Aua. Er wird schon seinen Grund haben. Bleib ich halt ein Adolf und kein Geheimrat. Weiss eh net, was das genau ist. Ein Beruf bestimmt nicht. Krankenbesuch bekommen. Stephanie aus der Salzburger Gasse. Eigentlich wollte sie nur den Bleistift wieder haben, den ich gekl mir gestern ausgeliehen habe. Dann ist sie da geblieben - als ich ihr mein blutendes Gesäss gezeigt hab. Sie meinte, es geschehe mir recht. Sie spricht so süss, wenn sie das R rollt.

Adis erste Wichsvorlage. Hat er 1901 auf dem Bahnhofsklo in Leonding gefunden. Diverse Flecken. Sollte sein Frauen- und Sado-Maso-Bild für immer prägen.

18. Jänner 1901

Erwischt! Jetzt wird mein Rückmark verkümmern und ich kriege einen schiefen und krummen Rücken und Zitteranfälle. Merken tu ich noch nix. Lass ich aber besser bleiben, sicher ist sicher. Zeichnen gewesen bei Geheimrat Samtling. Er meint das mit dem Rücken ist wissenschaftlich erwiesen. Aber er konnte mir helfen. Werde im Sommer Nachhilfe bei Herrn Geheimrat bekommen, wenn meine Zensur im Rechnen nicht besser wird. "Du wirst noch ganze Völker in den Ruin treiben, wenn Du nicht ordentlich rechnen kannst!" hat meine Frau Mutter gemeint.

20. Februar 1901

Bin entzürnt. Asrael Rosenthal hat mich beklaut. Der doofe Vorhautlose hat mir mein Pausenbrot gestolen. Dann hat er es aufgeklappt und weggeworfen, weil er es nicht fressen kann, weil es nicht koscher sei. Kann doch nichts dafür, das Schweinebraten drauf war und kein kleines Kind. Mutz sagt immer, die Juden essen kleine Kinder. Wenn ich etwas gewachsen bin, dann finde ich raus wo der wohnt und dann gehe ich dahin und werde ihn schlagen. Mit einem Knüppel. Mit einem vergifteten Knüppel. Aus einem Baum mit echt schlechter Laune.

04. April 1901

Wird Zeit das man erfindet die Klo's im Haus einzurichten. Bin gestern abend nach dem zu Bett gehen noch mal raus zum Kacken. War heftig dunkel da heraussen. Habe dann auf dem Häuserln meine Würschtel gelegt. Wollte gerade mit einem Stück der Ilustrirten Zeitung mit dem Bild des Kaisers drauf den Oarsch abwischen, da rutsche ich aus und plumpse in den Abort. Jetzt weiss ich auch, warum es Plumpsklo heisst. Bis heute Nachmittag stand ich bis zum Hals in der Scheisse, bis Paula mich fand. War aber nicht so schlimm. Irgendwie auch angenehm warm und weich. Werde meine Lieblingsfarbe fortan in braun wählen. Ausserdem dadurch ein Tag Schulfrei. Die Geschichte werde ich morgen in der Klasse zum Besten geben.

1903. Finanzielle Not und erste Misserfolge. Klein-Adolf ist zu häßlich für den Kinderstrich.

7. Jänner 1903

Friere mir auf dem Friedhof während des Begräbnisses des Herrn Vaters fast der Oarsch ab. Wieso musste der im Winter ins Gras beissen? Vor lauter Schnee ist hier doch sowieso kein Halm zu finden, verstehe ich nicht. Hauptsache die Prügel hören nun auf. Jetzt ist der Weg frei für mich!

12. Juni 1903

Habe mir heute ein Buch von diesem Karl May gekauft. Das wäre ein Bästzeller sagt mein Buchhändler und der Autor und seine Werke in aller Munde und sehr beliebt. Habe angefangen "Winnetou" zu lesen. Sehr interessante Geschichte. Wenn nur nicht immer diese vielen Indianer wären. Werde die entsprechenden Stellen überspringen.

5. September 1907

Bin nun ein paar Tage in Wien. Habe mir bereits ein paar Kronen hinzuverdient, indem ich auf dem Naschmarkt die Passanten gezeichnet habe. Die waren so begeistert, dass ich mich glatt an der Malerschule eingeschrieben habe. Vielleicht kann ich die Leut dort von meinem Talent überzeugen! Meine Wohnung ist nicht so doll. Miese Aussicht auf einen Hinterhof, und viel zu weit vom Steffl weg. Lieber würde ich auf einer Parkbank schlafen, als weiter in diesem Loch zu hausen. Male die Tage weiter an meiner Bewerbungsmappe. Dauert eben etwas länger als bei einem Politikstudium, so eine Bewerbung.

23. September 1907

Heute habe ich Bescheid bekommen! Endlich durch die Aufnahmeprüfung gelangt! Mein Vorteil war die Arbeitsmappe, die mit freudigen Werken nur so brilliert. Der Professor war besonders begeistert von meinen Hundezeichnungen. So einen schönen Schäferhund habe er noch nie gesehen, meinte er. Ich ja auch nicht. Vielleicht hole ich mir mal einen treuen Gefährten, der mich durch Not und Glück begleitet. Anfang Oktober muss ich mich nochmal an der Akademie melden, um den anderen Anwärtern zu zeigen, wo der Pinsel hängt!

2. Oktober 1907

Das Probezeichnen war eine Katastrophe. Und das, obwohl die Aufgabe perfekt auf mich zugeschnitten war. Das Thema war "Helden und Heldensagen", und eine ideale Gelegenheit, meinem Idol Wagner mit einem Siegfriedsbild die Ehre zu erweisen. Aber diese Banausen von Professoren haben nur über mich gelacht! Meine Pinselführung wäre lachhaft, meinten sie. Pah, ich zeige ihnen schon noch, was eine Führung ist, und wenn mich das noch umbringen sollte!
Habe Mutz die traurige Nachricht mitgeteilt, dass ich wohl noch weiter von Vaters Halbweisenrente zehren muss. Hoffe sie macht sich keine Sorgen. Aber malen werde ich auch weiterhin, koste es was es wolle. Irgendein Laie wird schon für meine Kunst bezahlen.

1907. Adolf in Wien. Vergebliche Versuche als Kunstmaler zu arbeiten. Aushilfsjob als Laternenmasthalter im Prater.

8. November 1907

Wohne jetzt wieder ein paar Tage bei Mutz. Nicht weil ich Herrn Vaters Nachlass verblasen habe, sondern weil Mutz krank ist. Dieses Schwein Dr. Bloch hats mir in einem Brief mitgeteilt. Bin natürlich sofort zurück nach Linz geeilt, um ihr zur Seite zu stehen. Sie sagt, sie habe einen Krebs und müsse sterben. Ich sag aber dauernd zu ihr, dass so ein Schalentier doch keinen Hitler umbringt.
Bloch hat mich noch dazu geärgert, in dieser traurigen Stunde. Meinte zu mir, dass ein einzelner Hoden nicht normal wäre. Da scheiss ich doch drauf! Ich in meinem Verstand, ich wüsste doch wohl selbst, was normal ist und was nicht! Und er mit seinen jüdisch überteuerten Rechnungen, er ist nicht mehr normal hier! Aber genug davon. Mutz hat immer gesagt, dass meine Aufreger auf andere einschüchternd wirken, und das ist ja wohl kaum nützlich, wenns ums Kontakte knüpfen geht!

Paula Hitler, Adolfs kleine Schwester. Lacht sich gerade über den Tod der Mutter schlapp. Geistig noch weiter zurück als Adolf (ja, ist möglich!) Wird nach dem Krieg behaupten als Findelkind falsch ausgeliefert worden zu sein.

22. Dezember 1907

Ich bin tieftraurig. Mutz ist gestern gestorben. Der Doktor meinte, der Krebs habe sie endlich dahingerafft. Ich fragte ihn ob man denn wenigstens das Schalentier mal sehen dürfte, aber er schüttelte nur den Kopf und ging heim. Mieses Schwein, verputzt bestimmt den ganzen Hummer als Weihnachtsschmaus! Oder Hannutahmahl, was auch immer die feiern.
Muss erstmal Paulinchen trösten. Sie kann das noch gar nicht recht verarbeiten. Ich meine, Menschen fallen ja auch nicht einfach so von einem Tag zum Andern um.
Werde nach Weihnachten aber zurück nach Wien gehen, sobald wir die Beerdigungsgeschäfte geführt haben. Einer meiner Cousins hat mich an so einen Bühnenbauer empfohlen. Soll bei dem in die Lehre gehen. Meine Gelegenheit, den Sängeleien Wagners ganz nahe zu sein!

9. März 1908

War gestern bei diesem Bühnenkleisterer. Pappnase. Meinte, ich würde zu detailliert arbeiten, und sagte, das Publikum auf den billigen Plätzen könnte mein Werk nicht erkennen. Pah, wenn ich male, dann nur für die Leut mit vollem Geldsäckel. Hat mit meinen Postkarten und Plakaten auch immer geklappt. Wo wäre ich denn, würde ich meine Arbeiten auf hausgrosse Leinwände malen? Wer soll das bitteschön kaufen? Ein Wanderzirkus? Schonmal einen Wanderzirkus in Wien-Meidling gesehen? Die kommen nur höchstselten vorbei. Und wenn in die Taschen des Grossbürgers nur kleine Postkarten passen, dann werden die des Kleinbürgers wohl auch zu klein sein. Und an denen kann man nichts verdienen, die können nur für einen die Drecksarbeit erledigen. Aber auch dafür braucht man erstmal genug Drecksarbeit, die man verteilen kann.

20. Juli 1908

Habe nun wieder angefangen, für eine Mappe zu malen. Man kanns ja nochmal versuchen, hab ich mir gesagt. Bin vielleicht zu voreilig gewesen, mit meinem Blitzauftritt bei der Akademie. Diesen Herbst ist wieder Einschreibetermin. Dann kann ich nochmal brillieren, und zeigen, wie sehr ich mich verbessert habe. "Wer stillsteht, kommt nicht weiter!", hat mein Oheim immer gesagt. Hätt ich mich mal dran gehalten. Werd ich jetzt auch.

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3. Oktober 1908

Es ist Herbst und das ist Scheisse. Sie haben mich wieder abgewiesen, diese törichten, intellektlosen Wichtigtuer! Bloss weil sie einen Hut tragen, heisst das noch lange nicht, dass sie unter der Schädeldecke auch genug zum Warmhalten haben. Ich verstehe das nicht. Wie können sie so einen überragenden Schaffer und Kunstmann wie mich einfach niederschmetternd von dannen weisen? Mir bricht eine Welt zusammen.

8. November 1908

Habe mir von meinem Brotgeld einen dieser neuen Schinken vom Buchmarkt gekauft. Die Armanenschaft der Ario-Germanen von Guido von List. Dachte erst, das wär eine dieser Abenteuer-Erzählungen. Sowas wie Moby Dick, oder Robinson Cruseo. Mit Wilden und sowas. Nun ja, über Wilde handelt das Buch auch. Teilweise.
Hab jetzt herausgefunden, dass ich ein Arier bin. Besser als die anderen. Wusste ich schon vorher, aber ich brauch die Bestätigung. Ist ja Wissenschaftler, dieser von List.
Hab mir gleich einen zweiten Wälzer gekauft. Man muss ja was zu tun haben, während man über ignorante Kunstprofessoren zetert. Hat der Bürgermeister Lügner Luger Lugner Lueger geschrieben. Der sagt ja schon im Wahlkampf, das man die Juden rauswerfen soll. Ist mir vorher garnicht aufgefallen, dass die doch ziemlich stinken. Und geizig sind sie obendrein! Und sie vermehren sich wie die Rammler. Und das, nur um die deutsche Rasse zu unterwerfen. Famos, diese Erkenntnis. Wahrlich, wenn man des Lesens mächtig ist, hat man die Macht des Wissens!
Gestern war ich wieder in der Oper. Eigentlich vielmehr darunter. In der Kanalisation. Von dort hat man eine perfekte Klangbeschallung durch die Bühnendielen. Wagners Götterdämmerung. Wie zauberhaft. In mir kribbelts, während der bombastreichen Arien, oder den tosenden, stampfenden Schritten der tanzenden, übergewichtigen Solistinnen, im 3. Aufgang.

2. August 1914

Komme gerade vom Odeonsplatz. Dort war Grossdemonstration, die den Sieg des Reiches forderte. Tausende Männer anwesend. Bin immer noch geknickt, das die hochnäsigen Österreich-ungarischen k.u.k.-Banausen mich als wehruntüchtig eingestuft haben. Als ob es beim Kampf auf den zweiten Hoden ankommt... Werde mich mal bei den Bayern hier bewerben. Die werden sicher erkennen, dass ich etwas drauf habe. Bin eine Führungspersönlichkeit.

14. August 1914

So, war heute bei der Musterung in der Kaserne. Der Stabsarzt hat mich untersucht und mich wehrfähig geschrieben. Habe ihn aber trotzdem auf meinen Makel hingewiesen. Das Abtasten war etwas eigenartig aber auch irgendwie schön. Muss zukünftig drauf achten kein Latterl mehr dabei zu bekommen. Der meinte nur "Des is fei net wichtig. Sollst ja net fück'n sondern schieas'n". Ausserdem hat er gesagt, ich sei Rechtsträger. Jawoll! Recht hat er! Werde ihm morgen als Dank einen Stapel meiner selbstgemalten Postkarten, Motiv: "Nackter Bolschewik tanzt zu entarteter Negermusik vor dem Stephansdom", als Dank überlassen.

Hitlers (3. von links, verdeckt) erster Tag in der Kaserne. Der Offizier am Tisch kann es kaum glauben. "So eine Pflaume haben die eingestellt?". Da nützt auch das Tarngestrüpp nix.

16. August 1914

Rückte heute in die Kaserne ein. Kameraden lachen, das ich ein Tagebuch hier abends in der Stube führe. Machen Witze und sagen, ich sei ein Mädel, das Poesie-Alben schreibe und nennen mich fortan nur noch Adolfine. Mir egal. Du bist ein Dokument, das eines Tages sehr wichtig sein wird, wenn ich ein grosser Maler sein werde. Habe denen das gesagt, so! Soll die Stube anstreichen, dann hätte ich was zu malen und dem Vaterland gedient. Die meiden mich sowieso weil ich kein Deutscher bin. Hasse meine österreichische Staatsabkunft. Wenn ich könnte würde ich dieses Land auslöschen. Will lieber Deutscher sein. Hoffentlich merken sie nicht, das ich manchmal einnässe, dann ist es mit der Stimmung ganz aus. Werde meinen Waffenrock des Nachts unterlegen. Der saugt auf.

3. März 1915

Bin immer noch beim Reserve-Infanterie-Regiment 16 als Meldegänger eingesetzt. Immer nur Botengänge und Rumlatschen. Nie mal was Spannendes. Wie soll ich da aufsteigen hier in dem Laden. Sehe es schon kommen, dass der Krieg aus ist und ich immer noch Gefreiter bin. Verstehe die Generalität nicht. Erkennen die nicht meine Fähigkeiten? Mit mir an der Spitze würden wir den Krieg Nullkommanix gewinnen. Seis drum. Dann wird wohl nichts mit der militärischen Karriere. Muss es wohl mit der Politischen versuchen. Dabei bin ich so ein guter Stratege. Wenn nicht sogar ein guter Feldherr. Vielleicht sogar der grösste Feldherr aller Zeiten Die Zeit wird es sicher weisen.

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4. August 1917

Habe heute morgen nach dem Frühstück im Schützengraben das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhalten. Freude hielt nur bis Mittags. Bin sehr enttäuscht. Man darf damit nicht kostenlos in der ersten Klasse mit der Eisenbahn fahren. Scheiss Reichswehr. Wollte es nachmittags in einer Kampfpause mit einem Thommy gegen eine Dose Corned Beef eintauschen. Wollte es auch nicht haben. Scheiss Thommys.

15. Oktober 1918

Heute früh Einlieferung ins Reservelazarett in Pasewalk. Nie vorher gehört, das Kaff. Die Deppen von der Feldambulanz scheinen den Trick mit der Senfglasvergiftung geglaubt zu haben. Na gut, spiele ich halt hier den Blinden und schreibe meine Aufzeichungen des Nachts unter der Decke im Schein der Wundbrandlampe. Eigentlich schönes Leben hier, besser als im Schützengraben. Neben mir liegt ein fettes Schwein namens Göring. Jagdflieger, wie er aussagt. Kann ich mir nicht vorstellen. Sowas passt doch nicht in die Kanzel. Der ist bestimmt ein Hochstapler und niemals bei der Fliegertruppe. Der furzt höchstens Luftschiffe prall. Weshalb liegt der eigentlich hier? Nervt mich mit ständigem Fliegerlatein und damit, dass er mir regelmässig den Nachtischspudding wegfrisst und mir meine Morphiumspritzen klaut. Meint wohl ich wäre blind! Oarsch!

11. November 1918

Das gibt es doch nicht. Diese Novemberverbrecher haben in Franzland die Kapitulation unterschrieben. Wie ich diese Emporkömmlinge kenne, haben die bestimmt nicht das Kleingedruckte gelesen. Das wird mir was Schönes geben...
Und der Feigling von Kaiser ist gestern nach Holland exiliert. Was sind das alles für Versager?! Muss ich denen mal zeigen, wie man das macht? Und was mache ich? Ich liege hier im Spital auf der faulen Haut. Das muss anders werden! Werde diesen Franzosen, Engländern und dem Finanzjudentum aus den U.S.A. zeigen, was eine Harke ist. Habe mir heute morgen beim Spaziergang im Park eine beim Gärtner besorgt.

12. September 1919

Komme gerade von einer Versammlung aus dem Sterndecker Bräu. Hitzige Diskussion. Vorsitzender Drexler will mich als Mitglied in der DAP haben. Mache dem Schnarchkopp klar, das ich kein Bier trinke. Versehen, DAP ist eine Partei und keine Brauerei. Werde wohl bei denen mitmachen und den Sauhaufen mal aufmischen und vor allem: ein neuer Name!

Adolf hat gern alles dabei. Er scheitert auch als Rennfahrer 1923. Da bleibt ihm nur ein debiler Gesichtsausdruck übrig.

24. Februar 1920

Habe heute den neuen Namen der Partei verkündet: NSDAP. Klingt gut! Muss mir jetzt nur noch einfallen lassen, wofür das stehen soll. Vielleicht: Nichtsnutze, Sozialschmarozer, Deppen, Asoziale, Pack.
Besser doch nicht von den Mitgliedern zum Namen inspirieren lassen. Eher an mir orientieren: Niemand scheisst derart abartige Procken.
---> Namen einfallen lassen. Ausserdem meine 25 Punkte verkündet. Bin ganz stolz auf die. Niemand anderes hat 25 Stück - und das ganz ohne Führerschein!

28. August 1920

Pah, die U.S.A. haben heute das allgemeine Frauenwahlrecht eingeführt. Brauche ich nicht. Wähle mir meine Frauen auch ohne irgendein Recht aus - irgendwann mal.

29. September 1920

Erste Rede in Österreich gehalten. Bin von mir beeindruckt. Nehme mir vor, das nächste Mal drauf zu achten, Zuhörer zu haben.

29. Juli 1921

Endlich Vorsitzender der NSDAP geworden. Hat ja lange genug gedauert, meine erste Anweisung als 1. Vorstehender vor knapp einem Jahr umzusetzen, Stühle anzuschaffen.

12. April 1923

Versuchte mich heute als Rennfahrer. Hatte mir eine Karre geliehen und machte mein (Wahl)Kampf(Team) zur Mannschaft. Brauche Geld für meine Wahlkampfkasse. Totaler Reinfall. Wurden Letzter. Gegner hatte andere Taktik. Sollte mein Boxenteam und das Material wohl nicht die ganze Strecke mitschleppen... Ausserdem scheiss Fahrer gehabt. Mache vielleicht doch noch den Führerschein.

1923 hat sich Hitler Autogrammkarten bei Fotograf Hoffmann machen lassen. Aber irgendwie kommen die nicht so an...
Adolf hat sich dann doch für ein Mathebuch entschieden. Sollte eigentlich Standardwerk in BWL werden. Schade nur, das er keinen Dunst vom Rechnen hat.
Der Autor: "Abgörrröchnet wörd zum Schluss".

1. April 1924

Na toll, bin zu fünf Jahren Festungshaft und 200 Goldmark verurteilt worden. Im Knast nützt mir die Kohle jetzt auch nichts. War ja auch eine Scheissidee mit dem Sauhaufen einen Putsch zu machen. Nächstes mal mache ich das alleine. Zu allem Unglück haben die mich hier in eine Zelle mit dem bekloppten Hess gesteckt. Ich glaube, der ist wirklich verrückt und tut nicht nur so. Entweder der schnarcht die ganze Nacht oder der redet im Schlaf. Ständig fragt er die englische Luftüberwachung nach einer Landeerlaubnis. Es wird noch böse mit ihm enden... Seltsamer Typ. Vater: Zigarettendreher (Marke: Kamel), Mutter: Putzfrau. Wurde in Ägypten geboren, als seine Mutter gerade dabei war, die 300 Stufen der Cheops-Pyramide zu wischen. Sturzgeburt. Der Depp poltert alle Stufen runter. Daher wohl der Schaden und der Drang zum Fliegen. Muss mir den Kerl zu nutze machen. Vermutlich werde ich ihm mein Buch diktieren. Muss noch entscheiden ob Kochbuch oder Strickmuster.

Joseph "eau de Cologne" Goebbels: Gehbehindert, Schleimer und Arschkriecher. Hier bei der Bestellung eines Malzbiers im Café. Aber draussen gibts nur Kännchen.


06. November 1925

Hatte heute in Braunschweig ein Treffen mit Genossen Getreuen. Darunter der Neuzugang Joseph Goebbels. Labersack aus dem Rheinland. Hasse Rheinländer mit ihrem beschissenen Singsang-Dialekt. Ausserdem hat er einen Klumpfuss und stinkt nach billigem Schwuchtelparfüm. Entweder schwul (dann verachten) oder notgeil und will so Weiber aufreissen (dann verachten). Hoffentlich muss ich dem nicht mehr begegnen. Strasser hält aber grosse Stücke auf ihn. Als er hört, das ich Tagebuch führe, will er sich einschleimen und berichtet, er führe auch eins seit gut einem Jahr. Ha, der holt mich eh nicht mehr ein! Ausserdem habe er ein Manuskript für einen Roman, an dem er jetzt arbeite: Michelle, ein deutlicher Schakal in Bananenblättern, oder so. Muss ich mir vom Laib Leib halten!

16. Februar 1928

Mein erstes Mal. Kurz, zackig und schnell erledigt. Das nächste Mal dann mit einem Mädel. Danach mit Muck direkt zum Tierarzt.

Adolfs zweite Wichsvorlage und Evas erstes Pornofoto. Beide sollten es später in diesen ihren jeweiligen Disziplinen an die Weltspitze bringen.

15. Oktober 1928

Bin in Berchtesgaden angekommen und habe mir das Haus Wachenfeld gemietet. Miete gebe ich beim Nachbarn, dem Gammelsepp, ab. Keine Ahnung wem der Schuppen gehört. Wahrscheinlich einer Industriellenwitwe aus Buxtehude oder so. Naja, mir egal. Werde versuchen das Haus zu kaufen. Wird mir auf die Dauer dann zu teuer mit der Miete. Gefällt mir hier. Saubere Luft, gute Aussicht und keine Rheinländer.

18. Februar 1929

Heute Fototermin bei Hoffmann für neue Autogrammkarten. Die Alten gehen mir aus und kommen nicht so an. Hat neuen Lehrling. Eva heisst sie. 17 Jahre, Rasseweib, Jungfrau (hat also keine Ahnung von vollständiger Eieranzahl - ideal!). Will unbedingt mehr von diesem Mädel. Biete ihr 200 Mark für spezielles Erinnerungsfoto. Ist dazu bereit und Hoffmann macht gleich eine ganze Serie. Suche mir das Beste aus und trage es fortan in meiner Brieftasche. Will sie wiedersehen. Ein süsser Fratz.

13. Mai 1931

Miese Stimmung. Schlecht gegessen. Ganzen Tag bedrückt, nachdem ich Extrablatt gelesen habe, dass 1936 olympische Spiele nach Berlin vergeben wurden. Wieso nicht München? Wieso nicht Nürnberg? Immer Berlin. Dreckskaff. Sollte man mal umbauen. Irgendwie weltstädtischer. Germanisieren. Was ist das Olympia eigentlich? Muss mich mal informieren. Die kommen glaub ich aus allen Ländern, auch aus Afrika und rennen dann. Na sollen die Preussen doch den Neger und den Jud beherrbergen müssen. Immerhin ein guter Aspekt, Wiedergutmachung für ausgefallene Spiele 1916. Hätt ich eh nicht hin gekonnt, war an der Front. Muss 1936 mal nach Berlin reisen und da eine Rede halten. Hoffentlich denk ich dran.

27. Februar 1932

Heute Veranstaltung im Sportpalast in Berlin. War gut in Form. Muss aber an meinen Gitarrensoli arbeiten. Vorgruppen: Berchtesgadener Zipfi-Zapfi-Buam und die Obersalzberger. Bormann hatte ein Mädel zur Nachschaufeier eingeladen. Eine gewisse Riefenstahl. Anders als die gewöhnlichen Anhängerinnen. Muss ich fördern, das Kind.

1. März 1932

Endlich Deutscher!!! Die Trottel vom Landtag in Braunschweig haben meinen Antrag angenommen. Bin jetzt dazu noch Landesbeamter im Landeskultur- und Vermessungsamt. Pah, die werden mich da nicht sehen. Müsste dann ja einer geregelten Arbeit nachgehen. Soweit kommts noch! Wenn es wenigstens als Fremdenführer gewesen wäre in dem schönen Braunschweig. Aber so?!

19. Jänner 1933

Heute abend Filmabend mit Hinke-Goebbels und anderen. Sahen Der Rebell mit dem grossartigen Luis Trenker. Die Spitzenleistung. Ein nationalistischer Aufbruch. Ganz grosse Massenszenen ... Bin Feuer und Fett [1].


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