Sub:Geister in Gambia/Seite 1

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20.3.07, Banjul, Gambia.

Banjul, die Hauptstadt von Gambia. Es war finsterste Nacht und alles schlief, nur einige Katzen schnurrten noch in den Ruinen der Katzenkerker, die durch die neue Administratorin Liliana niedergerissen wurden.
Ja, alles schlief. Fast alles. Nur einer arbeitete noch, und das war Sherman. Er saß in einer kleinen Hütte, die an einen Mini-Palast erinnerte. Sherman hatte diese miese Hütte als Ersatz für seinen Palast gekriegt, in dem jetzt das Arschloch Harvey Stinker residierte. Immer wenn Sherman dran dachte, bekam er eine große Wut. Meistens redete er dann mit einer fiktiven Person, um sich zu beruhigen. Diese Eigenschaft hatte er noch aus seiner gestörten Jugend.
So tat er es auch jetzt. "Hallo Fritz", sagte Sherman. "Wie geht's?"
Es kam keine Antwort, aber das war Sherman gewohnt. Er sagte, als ob Fritz geantwortet hätte: "Was ich hier mache? Die Geschäfte, Fritz, die Geschäfte! Transvestitien wird doch gerade wieder aufgebaut! Und ich - ja, ich - helfe dabei mit!" Stolz nickte Sherman.
"Gut, dass Ro I. tot ist. Der wurde ihnen schon ausgetrieben in Transvestitien! Ja, ja, ich weiß ja, dass ich gesagt habe, dass Ro I. gar nicht mein Feind war, aber du weißt ja, dass mir dieser Anhänger von Ro dafür so viel Geld gegeben hat... Wenn Ro hier wäre, würde er mich bestimmt erwürgen, hahaha!"
Der fiktive Fritz nickte (zumindest bildete sich Sherman das ein). "Kalt, nicht?", sagte Sherman. "Ich mach mal das Fenster zu." Sherman wickelte sich eine Decke um sein Skelett und ging zum Fenster, um es zu schließen; doch der kalte Wind wurde noch stärker.
Sherman sah sich paranoid um. Der Wind kam aus dem Schrank! "Ist... ist... ist da jemand?", fragte Sherman ängstlich.
Da plötzlich ging die Schranktür auf, sodass Sherman vor Schreck nach hinten sprang, und eine laute Stimme brüllte: "Scheisse, Sherman, du mieses Arschloch! Na warte!!!"

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