Sub:Erlebnisse in der Hölle der Pädiatrie7

Nein, mit meiner Hose stimmte fast alles, wenngleich der Reißverschluss hakte und von mir gewaltsam bedient wurde unter schützender Hand und etwas vornübergebeugt, was meine Sitznachbarin zur Rechten argwöhnisch genau beobachtet zu haben schien, verächtlich schlug sie die Augen auf und ich konnte nicht mal lachen.

„Wissen Sie,“ versuchte ich fatal vor ihren Blicken, die sich tastend an mir entblößend herunter arbeiteten, „Sie erinnern mich an ... an... Madame Chauchat aus den ... aus dem „Zauberberg“ aus äh.. von Thomas Mann.“ Sie drehte sich weg. Jetzt gab es kein zurück mehr! „Na, wer hat denn das Buch nicht gelesen? Gut, viele haben es nicht gelesen, aber da gab es eine sich oft wiederholende Stelle, wie eine alte Langspielplatte, die aus einem Kratzer nicht mehr herausfindet (ich war so furchtbar) ...immer wenn sie, also die Maidame Chauchat, den Frühstückssalon verließ, ließ sie die Tür genau so brutal ins Schloss schlagen, so wie Sie Ihre Augen aufschlagen!“

Irgendwie hatte ich also doch noch den Bogen gefunden und das recht gut für meine Verhältnisse. Ein asthmatischer Mann mit Strohsommerhut und stark beglaster Brille, ließ ein Keuchen erklingen, bärbeißiges breites Lachen entwickelte sich und schließlich schüttelte sich der ganze Körper: "Ja, man müsste Klavier spielen können, nech?" Ich wurde mit diesem Pyrrhussieg sonst zur unerwünschten Person, doch hatte einen großen lachenden Freund und scheinbar auch eine kleine Bewunderin gefunden.