Stupidedia:Adventskalender 2014/21

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Weihnachten im Kohlenpott

Näh, wat is dat heute wieder Besinnlich, Kähr...

Weihnachten, dat is die Zeit vonne Besinnlichkeit. Und weil dat so is, wird et auch bei uns im Kohlenpott gefeiert.

Ich gucke aussem Fenster...
Nun, der weihnachtlichste Orte vonne Welt ist dat Ruhrgebiet nich. Der einzigste Schnee den et hier gibt is meist vonne Kraftwerke. Da Holland nich weit wech is und der Treibhauseffekt hier ganz besonders ihm sein Klonschnack am treiben is, is dat an Weihnachten meist anne Fuffzähn Grad warm und wundervollst am fisseln. Eigentlich kannste sagen, je beschissener dat Wetta am sein is, desto näher biste dran an Weihnachten. Wir finden dat praktisch, denn so kannste dich den Kalendar sparen.

Kurz vor Elf. Et klingelt anne Tür.
Dat schönste an Weihnachten is, datte da nich am Malochen bis. Dat tuste ja sonst dat ganze Jahr. Urlaub brauchste schließlich nich, deine zwei Stunden nachem Feierabend, dat is jeden Tach Urlaub genuch. So geht dat uns allen hier und so wat dat schon immer. Also freuen wir uns jedet Jahr aufs neue auf die Feiertage – obwohl wir da die Blagen den ganzen Tach sehen müssen.

Kähr, Hömma, sonne Familie kann dich schon so richtich auffen Rappel gehen. Gerade an sonnem Tach wo die ganze Bande mit dich inne Bude am hocken is kannste da glatt die Pimpernellen kriegen. Et is schon kommisch, dat die ganzen Escheks, die dich dat ganze Jahr mittem Duppa nich unna die Döppen kommen plötzlich alle auffe Matte am stehen sind. Kannste dich nich gegen wehren. So sitzen die am Heilich seinen Abend bereits Mittags bei dich annem Tisch und hoffen, dat du die bewirtest. Und du bis so, dat du dat auch noch tust.

Traditionell gibbet im Pott an Weihnachten Kannickel zu mampfen. Wir haben ja nich allzu viel Zeit bei all der Maloche, uns nen fetten Festagsbraten ausse Rippen zu leiern. Mal abgesehen davon, dat unsere Fauna hier nich so viel am anbieten hat wie der Rest vonne Welt. Abba so Kannickels, die hoppeln hier überall zwischen Halde und Köttelbecke rum, da isset nich so schwer, sich mal einen zu fangen. Und sonne Gans, wie die anderen dat an Weihnachten wohl haben.... Nänänänäh, dat geht hier nich. Bei dem Kohlenstaub inne Luft werden sonna Gans ihre Federn ganz schnell schwatt und sonne schwatte Gans kommt hier keinem auffem Teller. Hömma, dat sieht doch nich aus, du! Da steckt die Ärna lieba ihr Kannickel innen Ofen und gut is. Dazu gibbet traditionelle Kartoffelsalat vonne Omma und dann passt dat. Wir wollen ja nich so tun als sei dat festlich hier. Feste werden hier nur gefeiert, wenn Schalke ma wieda gewonnen hat. Dat passiert ja auch nich alle Tage.

Der Nachmittach zieht sich hin. Sinnlose Bekakelei lässt die Zeit bedrohlich langsam verfliegen. Mittlerweile isset draußen dunkel geworden. Die Sonne hat sich nache Amerikaners verzogen. Der Regen is geblieben. Mittlerweile isset Zeit, dat Bäumken mal anzumachen. Wir stöpseln die Plastiktanne – echte Bäume sind inne Gegend eh Mangelware, also lassen wa die schön vor Ort am stehen bleiben – inne Steckdose und die Lichterkette tut ihr schäbbiget Werch. Eigentlich wollte der Oppa noch ne alte Grubenlampe oben auf dat Bäumken stülpen, aber mit ihm seinen Rücken isset leider nich mehr so. Die Blagen sind mittlerweile am plärren. Sie wollen endlich ihre beschmierten Geschenke haben, anstatt für Omma Weihnachtslieder zu krähen, die nicht von Cro oder wie der Ballerkopp mit der Plüschbremse inne Fleppe am heißen is sind.

Gegen Achzähn Uhr haben wa ein Einsehn. Die Blagen kriegen ihren Killefitt, freuen sich einen Ast darüber und werden ins Bett geschickt, bevor se et ausprobieren können. Dat Leben is ja kein Ponyhof. Der lästige Rest wird auch irgendwann ausse Bude geschmissen.

Dat schlimmste is – getz is inne Bundesliga Winterpause, Schalke is erst wieder im Januar. Da frag ich mich doch wieder, wat annem Weihnachten so toll sein soll. Aber wat solls, wieder ein Jahr überlebt. Nächstet Jahr is wieder dieselbe Scheiße angesacht. Ich denke nur ungern dran. Getz erstma ne Kiste Bier für mich. Die schönsten Geschenke macht man sich noch immer selba.

Frohet Fäst und Glück auf!

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