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Sub:Stupid News Channel/Archiv: Sommer des Schreckens

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Archiv: Alles begann am 17. Juli 1900 (OZR) Präsident Kennedy wurde Opfer eines Attentats, sein Vizeprpasident Johnson übernahm die Regierung. Zuvor, am 28. August 2008 (AWZ) sorgte der Aussgang der Königswahl in Wanne-Eickel für universumweites Aufsehen: Amtsinhaber Günter der Große verlor die Wahl gegen Norbert Ruplack. Die Ereignisse in den beteilgten Ländern Amerikanien, Königreich Wannec-Eickel und Aquanoplis überstürzten sich daraufhin, es kam zu Militärschlägen. nachfolgend sind die SNC-Nachrichten zum "Sommer des Schreckens" archiviert.
Älteste Sendung zu erst.



Meine Damen und Herren, ich bin Sandra Doppelberger und begrüsse Sie zu diesem Brennpunkt, der Sondersendung des SNC zu den Gerüchten um ein Attentat auf die Kennedy-Familie in Newburryport

28. August 2008, Morgensendung::
Eine erschütternde Meldung erreichte gestern Nacht die Redaktion des SNC. Angeblich wurde auf die Kennedy-Familie in Newburyport ein Mordanschlag verübt, dem alle Familienmitglieder zum Opfer gefallen sein sollen. Eine offizielle Meldung hierüber aus Amerikanien liegt bislang lediglich in Form einer knappen Wortmeldung des Weissen Hauses vor.

Ausländische Touristen, die sich derzeit in Newburyport aufhalten, berichten zwar von mehreren explosionsartigen Geräuschen in der vergangenen Nacht, führen diese aber auf reisende Dunkeldeutsche zurück, die, wie üblich betrunken, auf dem Campingplatz beim Aufpumpen ihre Luftmatratzen sprengten.

Auffällig ist, dass bislang keinerlei Bildmaterial über das Attentat vorliegt. Unser Korrespondent Peter Voll-Auftour in Aquanopolis berichtet, dass der aquanopolitanische Geheimdienst von einem groß angelegten Täuschungsmanöver Amerikaniens ausgeht, in das möglicherweise der machthungrige kleine Bruder Bob des Präsidenten JFK verwickelt sein könnte. Die offizielle Stellungnahme der aquanopolitanischen Regierung zu den Vorfällen lautet allerdings: "Vermutlich liegt die Bagage besoffen wie die Schweine irgendwo im Wald und vögelt!"

SNC hofft, im Laufe des Tages mit weiteren Meldungen und vor allem präzisen Informationen Licht in diese mysteriöse Angelegenheit bringen zu können. Eine weitere Sondersendung wird für heute Mittag (Ortszeit Newburyport) erwartet.


28. August 2008, Mittagsendung::
Soeben wurde offiziell bestätigt, dass der Pensionär Lyndon B. Johnson die Amtsgeschäfte JFKs übernommen hat. Johnson selber bestätigte in anteilnehmenden Worten noch einmal, dass die gesamte Kennedy-Familie, ja sogar der ganze Kennedy-Clan Opfer eines abscheulichen Verbrechens geworden sei, ohne sich hierbei in Details zu verlieren. Johnson, der zufälligerweise gestern Geburtstag hatte, hat sich mit seiner Ernennung zum Staatsführer wohl selber das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht. Seine Andeutungen über die künftige Aussenpolitik Amerikaniens wurden in ersten Kommentaren von hohen Vertretern anderer ozeanischer Nationen mit einer Mischung aus Ablehnung, Misstrauen und Mahnungen zur Wachsamkeit bedacht.

Doch nun sind wir geschaltet zu einem Interview mit Sebastian Hupffner, Kryptohistoriker an der Universität von AquaPolis, der Hauptstadt von Aquanopolis.

SNC: Herr Hupffner, wie beurteilen sie die aktuellen Vorgänge im Weissen Haus?

Hupffner: Ja gibt es denn Vorgänge? Wissen Sie, es ist doch schon ein bisschen auffällig, dass ausgerechnete Amerikanien, welches sonst jeden Pups des Präsidenten im Bild festgehalten und der Welt aufgenötigt hat, ausgerechnet diesmal nicht ein einziges optisches Zeugnis präsentiert. Und dieser Edelreservist Johnson, der gestern Geburtstag hatte, seinen Hundersten im übrigen, aus welcher Versenkung taucht der denn so plötzlich auf? Nein nein verehrte Festgemeinde, das ist mir denn doch alles ein bisschen zu durchsichtig!!

SNC: Wie ist denn Ihre Interpretation der Ereignisse?

Hupffner: Ähm, junge Frau, das ist doch offensichtlich!! Das Ganze ist der Auftakt zu einer neuen Runde im Welteroberungsplan Kennedys. Zuerst dieser seltsame unbestätigte Flugzeugabsturz, dann die angebliche wundersame Rettung und nun dies?!? Jetzt schickt man erstmal als Versuchsballon diesen senilen Johnson vor und ich verwette meinen Hut darauf, dass der innerhalb der nächsten zwei Wochen sich ein harmloses Land Ozeaniens unter den Nagel reissen will. Hält Ozeanien still, nun, dann greift der Moloch Amerikanien nach der nächsten Beute. Geht die Sache schief, kann man alles diesem Johnson in die Schuhe schieben. Und am Ende wird Kennedy wie ein Phönix aus der Asche wieder auftauchen, mit rauchendem Gewehr im Arm, und der Welt weismachen, er selber hätte an vorderster Front in geheimster Mission für Frieden und Freiheit mitgekämpft.

SNC: Hmm, möglicherweise ein bisschen sehr weit hergeho....

Hupffner: Heissen Sie Hupffner oder ich?! Na also! Solche Tricks schreiben meine Studenten am Lehrstuhl für Kryptohistorik reihenweise in ihren Seminararbeiten! So läuft halt moderne Weltgeschichte, so und nicht anders. Wer glaubt, mit simplen Verschwörungstheorien die Dinge erklären zu können, lebt hinter dem Mond. Heutzutage bedarf es schon der mehrfach rückgekoppelten Super-V-Theorien, um einigermassen Herr der Lage zu sein.

SNC: Herr Hupffner, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

(dieses Interview wurde kurz vor der Sendung aufgezeichnet)

Verehrte Zuschauer und Zuschauerinnen, sie sehen, zu welch komplizierten Erklärungsmodellen Fachleute derzeit greifen, um die aktuellen Ereignisse zu deuten. Wir hoffen, bis spätestens zur Abendsendung weitere Stimmen von Offiziellen aus ganz Ozeanien präsentieren zu können und weitere Informationen über die tatsächlichen Geschehnisse senden zu dürfen.


28. August 2008, Nachtsendung:

Sommerzeit in Ozeanien: trotz intensivster Bemühungen der SNC-Auslandskorrespondenten konnten bis auf eine Ausnahme keine ozeanischen Staatschefs vor die Kamera geholt werden, um zu den mysteriösen Vorgängen in Amerikanien Stellung zu beziehen. Während der Staatenlenker von Kinderland Stubenarrest hat (ihm droht zum Ende der Sommerferien eine böse Nachprüfung in Latein und Mathematik), vergnügt sich die gesamte Scoutländische Regierung im Zeltlager irgendwo fernab jeglicher Zivilisation. Die Führungsleite des Mondreiches hingegen war mit der Vorbereitung etwelcher seltsam anmutender Rituale beschäftigt, wobei zu stören für unseren Reporter vor Ort leicht tödliche Folgen hätte haben können. Die Hebridische Staatsspitze hingegen war gerade beim Kochen und verbat sich strikt jede Störung (inwieweit dies mit dem Verschwinden eines bushländischen Fischerbootes in hebridischen Gewässern in Zusammenhang steht, bedarf noch der näheren Überprüfung). Nu'r der Kleine Führer, Staatsoberhaupt von Aquanopolis, war zu einer Stellungnahme vor der Kamera bereit, eine Stellungnnahme liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, die es in sich hat.

SNC: Herr Örg, vielen Dank, dass Sie so kurzfristig für ein Interview zur Verfügung stehen und wir bitten vielmals um Entschuldigung, Sie während der Ferien gestört zu haben?

Örg: Ja wie jetzt, Ferien? Ein Staatenlenker ist der erste Diener seines Volkes, da gibt es keine Ferien!

SNC: Herr Örg, bereits gestern äusserte sich ja der bekannte Historiker Sebastian Hupffner sehr kritisch über den Mord an der amerikanensischen Führung. Wie ist Ihre Einschätzung der Lage?

Örg: Hmm, ich sage es mal so: nicht dass ich diesem rübenstrunkigen irischen Saufbold und seiner ganzen Bagage auch nur eine Träne nachweinen würde, wenn er tot im Graben läge. Aber ... aber, und soviel muss gesagt werden, Format hatte diese Kanaille!! Und ein Kerl von Format, den meuchelt man nicht hinterrücks und gleich gar nicht mitsamt Anhang! So jemanden besiegt man im Wettsaufen bis die Schwarte kracht, oder ersticht ihn im fairen Degenduell oder meinethalben richtet man ihn auch öffentlich hin mit einer Seeigelfallbirne, mit Fanfaren, Ehrenböller und in seiner Ehrenuniform. Aber nicht hinterrücks, bäh, nee, niemals!! Und, und das darf sich jeder, der an dieser eventuellen Tat beteiligt gewesen sein sollte, gut hinter die Löffel schreiben: Aquanopolis wird ein Aufklärungskommando bilden, welches die gesamten Vorfälle lückenlos aufklären wird, wenn es denn wahr sein sollte! Und so wahr ich Örg heisse, die Verantwortlichen würden in diesem Falle von mir persönlich zur Verantwortung gezogen werden!!

SNC: Dann gehen Sie also davon aus, dass die Gerüchte um das gelungene Attentat wahr sind?

Örg: Sach ma Mädchen, keine Logik gehabt in der Schule? Ich sagte WENN. Ich persönlich gehe immer noch davon aus, dass die Bande irgendwo in den Wäldern Urlaub macht und paar Wochen dranhängen möchte. Und um dem alten Johnson zum Hundertsten eine Freude zu machen, veranstaltet man jetzt diesen Zinnober und lässt ihn bisschen Number One spielen. Nun ja, wenn´s schön macht! Politisch ist die Sache ohnehin bedeutungslos. Bereits die UM hat es doch gezeigt: die alten Staaten sind passe´, die kleineren Nationen Ozeaniens wollen zu neuen modernen Vorbildern aufblicken. Staaten, die nicht mit magischen Schwertern sondern mit den Errungenschaften der rationalen Welt ihre nachvollziehbaren und verdienten Erfolge erzielen!

SNC: Gesetzt den Fall, das Attentat wäre nun doch wahr, wieso wollen Sie dann Kennedy und seine Familie rächen?

Örg: Bei allen politischen Differenzen muss ich sagen, dass ich dieses wandelnde Whiskeyfass doch irgendwie gern gewonnen habe, als Gegner meine ich. Und Gegner von zumindest halbwegs meinem Kaliber sind in dieser Welt dünn gesät. Und ich lasse mir nicht so einfach von anderen meine Gegner wegmeucheln, verdammte kalte Nacht nochmal!!

SNC: Herr Örg, noch ein Wort zu Lyndon B. Johnson?

Örg: Nun, wenn der alte Sack einen Antrittsbesuch bei mir wagen will, bitte sehr, Aquanopolis respektiert jeden Diplomatenpass, warum nicht auch seinen. Ansonsten ist mir der Herr persönlich nicht bekannt und wird auch in den aquanopolitanischen Geschichtsbüchern nur jeweils im Abspann erwähnt.

SNC: Herr Örg, vielen Dank für dieses Gespräch.

Örg: Horrido!!

(auch dieses Interview wurde kurz vor der Ausstrahlung aufgezeichnet)

Tja, liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, klare Worte, gewohnt klare Worte des Kleinen Führers. Aber wirklich Licht in diese weiterhin dunkle Affäre konnte auch er nicht bringen. Mit Spannung erwartet die Welt weitere Aufklärung. Gibt es vielleicht doch Zeugen des behaupteten Verbrechens? Oder gar Bildbeweise? SNC bleibt am Ball, für Sie und die Wahrheit!

29. August 2008, Abendsendung:
Endlich lüftet sich der Schleier des Schweigens, der bislang über dem abscheulichen Verbrechen auf JFK und seine Familie lag. Wie soeben aus Amerikanien verlautet, ist die ruchlose Tat zwar noch nicht gesühnt, aber zur Gänze aufgeklärt. Ein gewisser Johannes Blindwurm, wohnhaft in einem der Asozialenviertel der Stadt, soll nach einem präzise ausgearbeiteten Plan das Verbrechen kalten Blutes begangen haben. Selten wurde ein derart spektakuläres Verbrechen dermassen rasch aufgeklärt. Den ermittelnden Behörden gebührt hierfür offenbar der größte Respekt.

Bilder der Leichen und Ankündigungen über ein Staatsbegräbnis liegen derzeit noch nicht vor. Nichtsdestotrotz sehen viele politische Beobachter die These von Sebastian Hupffner durch die Ergebnisse der Warren-Kommission als zweifelsfrei widerlegt an. SNC bemüht sich um Stellungnahmen führender Fachleute zu diesen brisanten Fragen.



31. August 2008 Mittagssendung

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Immer noch herrscht weltweit betretenes Schweigen zu dem nun 3 Tage zurückliegenden Attentat, der die gesamte Herrscherfamilie Amerikaniens ausgelöscht hat. Das Universum steht unter Schock. Unsere Korrespondenten bemühen sich weiterhin Interviews führerender Staatschefs zu erhalten und Berichte zur Lage vor Ort drehen zu können. Angesichts der Tatsache, dass wegen der drohenden Kriegsgefahr überall die Grenzen dicht gemacht wurden, keine leichte Aufgabe.

Heute jedoch gelang es uns, den neuen Präsidenten Amerikaniens zu einem Gespräch zu bewegen. Es folgt ein Interview mit Präsident Lyndon B. Johnson:

SNC: Präsident Johnson, was sagt eigentlich das amerikanensische Volk zum Tode Ihres Vorgängers? Da Sie in ihrem Land keinerlei Berichterstattung zulassen war es bislang unmöglich, uns ein Bild von der allgemeinen Stimmung zu machen.

Johnson: Dem Volk geht’s gut, Danke der Nachfrage.

SNC: ja nun war JFK bei seinen Untertanen ja sehr beliebt. Viele haben ihn ja sogar als eine Art Gott-König verehrt. Erste ausgereiste Amerikanier berichten denn auch, dass es Selbstmorde gab und andere erschütternde Szenen. Überall in Brookline soll es Mahnwachen geben und Trauergottesdienste in allen religiösen Gemeinden. Kriegen Sie davon eigentlich etwas mit?

Johnson: Illegale Zusammenrottungen werden von meiner persönlichen Garde schnell und effizient aufgelöst, keine Sorge.

SNC: Auch hält sich hartnäckig der Glaube, dass JFK vielleicht sogar noch lebt. Was natürlich auch dadurch begünstigt wird, dass es immer noch keinerlei Bildmaterial weder zum Attentat noch von den Leichen gibt. Diese Nacht-und-Nebel Einäscherung scheint vielen suspekt.

Johnson: Diese hirnrissige Rural Legend, von wegen Kennedy lebe noch wurde doch einzig und allein von diesem Wichser Örg in die Welt gesetzt. Und das mit dem Ziel, Unsicherheit und Verwirrung zu säen, auf dass er die Krise nutzen kann um unser Land anzugreifen, einmal mehr. Aber ich werde dem Arschloch zuvor kommen, Verlassen Sie sich darauf. Er hat ja sogar so ein bescheuertes Kommando zusammensetzen lassen, die die Haarlocke von JFK suchen soll oder sowas in der Art. Aber zumindest das kann ich jetzt vielleicht abstellen: Hier, meine Damen und Herren, hier ist die Haarlocke von John F. Kennedy!

SNC: Oh, das ist aber jetzt eine Überraschung. Woher haben Sie die?

Johnson: Ich ließ John F. das Fell abziehen, ehe er verbrannt wurde. Diese Locke habe ich mir als Trophäe Souvenir behalten. Bitte, die ganze Locke, samt der Oberwolle:

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SNC: So wollig ist die gar nicht. Irgendwie hat man sich das weltberühmte JFK-Haar weicher vorgestellt. Es ist eher drahtig, so wie Rosshaar. Also ganz ehrlich, Mister President, aber wenn Sie nicht etwas anderes sagen würden, täte ich annehmen, das ist einfach ein Büschel Mähne von einem Fuchsfarbenen Pferd.

Johnson: Hehe, Na das tut mir leid, dass ich Ihnen eine weitere Illusion über JFK nehmen musste. Der Alte Öko-Spinner hat sich das Haar halt nur mit irgendwelchen Brennessel-Absuden gewaschen, keinerlei Chemie, wie sie ein zivilisierter Mensch verwenden würde. Da wurde sein Pelz mit der Zeit eben hart und strohig.

SNC: Glauben Sie, dass man in Aquanopolis nun den Tod JFK’s akzeptiert?

Johnson: Wenn nicht, sind sie nicht mehr zu retten. Ach, der Örg ist doch nur stinksauer, weil er Kennedy nicht selber erlegt hat und ihm da irgendeine unbekannte Pfeife zuvor gekommen ist. Soll der mal drüber wegkommen, der kleine Choleriker.

SNC: A propos Mörder von JFK: Wie denken Sie, wird Joe Blindworm bestraft?

Johnson ist für eine angemessene Bestrafung des Attentäters

Johnson: Na, ich hoffe doch nicht zu knapp! Ich meine, eine Ordnungswidrigkeit liegt durchaus vor. Und dann kommt dazu noch nächtliche Ruhestörung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Einfach aus einem Fenster zu ballern! Da hätte ja sonst was passieren können. Nene, schluss mit lustig, eine saftige Geldstrafe muss schon sein.
Was ich aber ganz und gar nicht in Ordnung finde, um das mal klar zu sagen, sind diese unangebrachten, geschmacklosen Morddrohungen gegen Blindworm – mal wieder aus Aquanopolis übrigens. Dort fantasiert man laut herum, Blindworm mit einer Seeigel-Fallbirne hinzurichten. Wie krank ist das denn? Als nächstes wird man wegen Falschparkens auf den elektrischen Stuhl geschnallt oder was? Von Bürgerrechten hat man in Aquanopolis wohl auch noch nichts gehört.

SNC: Der kleine Führer hat Sie, so weit ich das verstanden habe, zu einem Staatsbesuch eingeladen. Werden Sie das annehmen?

Johnson: Wie komme ich denn dazu? Aquanopolis ist gerade mal so groß wie ein Parkplatz, wenn ich da einmal pinkeln würde, stünde das ganze Land unter Wasser! Ich werde mir diese drei Inseln ansehen, nachdem wir sie erobert haben.

SNC: Sie gedenken einen Angriffskrieg gegen Aquanopolis zu führen?

Johnson: na klar, wozu bin ich sonst Präsident?

SNC: Gibt es eigentlich ein Land, das Sie nicht anzugreifen gedenken?

Johnson: Das Königreich Wanne-Eickel. Dessen Staatschef ist ganz brauchbar. Guter Politiker, hat sein Volk im Griff, macht was getan werden muss. Ein richtiger Mann eben.

SNC: Wir reden hier aber doch nicht über Norpert Ruplak!?

Johnson: Doch, ich glaube, so heißt er. Ich werde Anfang nächste Woche nach Wanne fliegen um mich mit Ruplak bei einem Bier über eine Zusammenarbeit zu unterhalten. So und jetzt hab ich zu tun, Sie entschuldigen mich.

Dieses Interview wurde kurz vor der Sendung aufgezeichnet.


2. September Sondersendung zum amerikanensischen Angriff auf Bella Vista

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Tagelangen Drohungen, Säbelrasseln und verbalen [{Spiegelwelten:AquaPress - Informationsagentur von Aquanopolis|Unfreundlichkeiten]], folgten nun auch seitens Amerikanien Taten: In den frühen Morgenstunden drang ein Geschwader amerikanensischer Luftkavallerie in den Aquanopolischen Hoheitsraum ein und begann um 8:00 Uhr Ortzzeit mit der Bombardierung der Stadt Bella Vista.

Dabei kam nun erstmals in der Geschichte der gefürchtete, biologische Kampfstoff Agent Orange zum Einsatz. Agent Orange besteht aus Orangensaft, den man absichtlich 10 Wochen stehen gelassen hat, bis er säurig-vergoren und mit einer dicken Schimmelschicht bedeckt ist. Dann füllt man das teuflische Zeug in Mägen: Pferdemägen, Rindermägen, Schweinemägen, Lopenmägen - was der Schlachthof so liefert. Die so präparierten Bomben werden von den auf Pegasusen reitenden Piloten über dem Ziel abgeworfen. Mit verheerender Wirkung: Agent Orange zerfrisst einfach alles. Allein der Gestank fordert in der Regel hunderte von Todesopfern.

Mit der glanzvollen Stadt Bella Vista haben sich die amerikanensischen Bomber ein prominentes Ziel für ihre tödliche Fracht ausgesucht. Die Lage ist noch immer völlig unübersichtlich, aber ich erfahre gerade, dass wir unseren Korrespondenten in Aquanopolis Peter Voll-Auftour in der Leitung haben:

SNC: Herr Voll-Auftour, was konnen Sie uns zur Lage in Bella Vista sagen?

Peter Voll-Auftour: Es is ein einziges Chaos. Sicher ist, der Luftschlag war einer der schwersten in der Geschichte der - Luftschläge eben. Mindestens 40 Luftkavalleristen, so genau weiß man das nicht, haben einen wahren Bomben-Teppich an Agent Orange über der Stadt niedergehen lassen.

SNC: Können Sier uns schon etwas über die Anzahl Opfer sagen? Weiss man schon, ob und wieviele Tote es gab?

Peter Voll-Auftour: Das kann zur Stunde niemand genau sagen, denn noch rauchen hier überall die Trümmer. Leichter gebaute Häuser sind einfach weggeäzt worden, durch die Straßen wälzt sich die tödliche Brühe und sondert seine höllische Gase ab. Es gibt in jedem Fall hundete von Verletzten. Verätzungen, Extreme Brechkrämpfe und Ekelinfarkte sind die Hauptverletztungsarten. Das Krankenhaus ist vollig überfüllt. Am schlimmsten traf es jene, die auch mit dem Schimmel in Berührung kamen. Ein Augenzeuge berichtet, wie zehn Männer innert Sekunden ihre gesamten Innereien erbrachen.

SNC: Bella Vista gilt ja als Kur- und Erholungsort für die Führungselite des Landes. Weiss man schon, ob vielleicht auch ein Mitglied der Regierung unter den Opfern ist?

Peter Voll-Auftour: Das vermag zur Stunde niemand zu sagen. Die Lage ist einfach zu unübersichtlich.

SNC: Danke, wir wünschen Ihnen viel Glück, Herr Voll-Auftour. Wir werden sicher später noch mal zu Ihnen schalten um uns nach dem neusten Stand der Dinge zu erkundigen.

Meine Damen und Heren, das war Peter Voll-Auftour live aus Bella Vista in Aquanopolis, die Stadt, die als erste in der Geschichte Opfer eines Einsatzes mit dem biologischen Kampfstoff Agent Orange wurde. Wir halten Sie auf dem Laufenden!


3. September - Bella Vista vom Erdboden verschwunden - Strategischer Schlag gegen das VKWE
Nur wenige Stunden nach dem verheerenden Luftschlag hat Bella Vista, auch das Venedig Ozeaniens genannt, aufgehört zu existieren. Für Jahrzehnte wird das ehemalige Stadtgebiet unbewohnbar bleiben. Da bereits Stunden vor dem Angriff aus Verteidigungsgründen Aquanopolis die Mobilmachung ausgerufen hatte, befanden sich in diesem Kultur- und Erholungsort gottlob nur noch wenige Menschen, meist Angestellte der dortigen Hotels und Kulturstätten. Sie allesamt wurden evakuiert und werden in Spezialkliniken behandelt.

Unterdessen hat in einer Rundfunkansprache der Kleine Führer seinerseits den Aggressoren Amerikanien und VKWE den Krieg erklärt. Steht die Welt am Abgrund? Aquanopolis soll dem Vernehmen nach über furchtbare Waffen verfügen, Waffen, die alles bisherige in den Schatten stellen.

Zu welch verheerenden Angriffsformen Aquanopolis greift, wenn es mit dem Rücken zur Wand steht, wurde bereits in den frühen Abendstunden im VKWE deutlich. Der Unrechtsstaat VKWE hatte das großzügige 18Uhr-Ultimatum zur Freilassung des gegen jedes Völkerrecht inhaftierten Freiheitskämpfers K.Öbes ungenutzt verstreichen lassen. Kurz vor 19 Uhr erfolgte der aquanopolitanische Militärschlag. In einer konzertierten Aktion besetzten von Zeppelinen eingeflogene Spezialeinheiten sämtliche Transformatorenhäuschen des Königreiches und polten sämtliche Steckdosen des VKWE um. Hierdurch funktionieren nun sämtliche elektrischen Geräte des Königreiches falsch herum. Insbesondere Kühlschränke kühlen nun das Bier nicht mehr, sondern wärmen es, die Lieder im Radio laufen rückwärts und sämtliche Ampeln zeigen rot, wenn sie grün zeigen sollten. Wie lange der rückständige Staat Wanne-Eickel diesem Chaosdruck standhalten kann, ist ungewiss. Nach Ansicht unabhängiger Militärexperten ist jedoch bereits in den ersten 12 Stunden mit erheblichen Verlusten, insbesondere unter der trinkenden Bevölkerung, zu rechnen.

Gleichzeitig mit diesem Schlag gegen die Stromversorgung wurden Informationshefte über Wanne-Eickel abgeworfen, in denen allen Bürgern Freibier sowie eine Heim-Kleinbrauanlage versprochen wurde, sofern sie den Tyrannen Zirrhonorbert Ruplack noch binnen dieser Woche stürzen und Ex-König Günther wieder auf den Thron setzen.



5. September (Morgensendung)- Erneuter schwerer Militärschlag gegen das VKWE - Kapitulation nur noch eine Frage von Stunden?

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Nach der verbalen Kriegserklärung des VKWEs an Aquanopolis, der aber bislang keine Taten folgten, hat nun Aquanopolis die zweite Runde in der Schlacht um Wanne-Eickel eingeläutet. Inmitten das Chaos von roten Ampeln, revoltierenden Toastern und dampfenden Kühlschränken, allessamt Folgen des verheerenden Anschlages auf die Energieversorgung, waren das Primärziel der aquanopolitanischen Luftlandeeinheiten diesmal die Wanne-Eickler Stehimbisse, Trinkhallen und Toto-Annahmestellen. Vor jeder Trinkhalle stand ab den frühen Morgenstunden bis gegen 16 Uhr Ortszeit eine bewaffnete Einheit Aquanopolitaner, die Probeschlückchen Tüfel an die Säufer ansässigen Kenner liquiden Hochgenusses verteilten, zusammen mit einer Informationsbroschüre, die jedem Bürger, der am Sonntag zum Norbert-Ruplack-Absetzungssternmarsch sowie der anschließenden König Günter will be back soon-Fete auf dem Wanner Marktplatz kommen würde, ein 10-Literfass Gratistüfel versprach. Weitere Einheiten besetzten die Toto-Annahmestellen und ersetzten die herkömmlichen Tippscheine durch neuartige, verbesserte Scheine, auf denen jeder Toto-Tipp mit dem gleichzeitigen Votum für die Wiedereinsetzung König Günters ins Amt des Staatenlenkers verbunden war. Die Stehimbisse schließlich verteilten gratis Schnipopi zuzüglich dreier Zwipis an jeden Bürger, sofern dieser sich I love Günter auf den Oberarm tätowieren liess. Angesichts der desolaten Ernährungs- und insbesondere Getränkeversorgungslage der letzten Tage machten nahezu 90% der männlichen, aber auch immerhin gute 60% der weiblichen Bevölkerung von letzterem Angebot Gebrauch. Für den Abend wird nun mit Ausschreitungen spontanen Günter-Jubelzügen und möglicherweise Anti-Norbert-Aktionen gerechnet. Alle ausländischen Korrespondenten inklusive der SNC-Mitarbeiter sind aufgefordert, zugunsten ihrer Sicherheit ihre Arbeit von Bord der aquanopolitanischen Zeppeline aus zu verrichten, da nur so eine weitere unabhängige Berichterstattung über die empörenden und menschenverachtenden Verhältnisse im Unrechtsstaat VKWE möglich seien, wie ein Sprecher des aquanopolitanischen Aussenministeriums es formulierte.

Zweifellos steht das VKWE vor der schwersten Herausforderung seiner Geschichte und Experten halten es nur noch für eine Frage weniger Tage, bis die öffentliche Ordnung vollends zusammen bricht. Aus ganz Ozeanien mehren sich die Stimmen, die eine Rückkehr König Günters fordern, da nur er eine weitere Eskalation und Destabilisierung der Krisenregion verhindern könne. SNC-Reporter sind derzeit dringend auf der Suche nach Günter, der sich im liparischen Exil befinden soll, um ihn für ein Interview vor die Kamera zu holen.


5. September (Nachmittagssendung)- Wanne-Eickel startet Gegenoffensive - Aquanopolis zugemüllt.

Wie vor wenigen Minuten bekannt wurde, ist nun doch auch Aquanopolis Opfer eines Militärschlag geworden.
Nach unabhängigen Augenzeugenberichten sind heute Nachmittag gegen 16:20 Ortszeit zwölf große Frachtflugzeuge aus Wanne-Eickel im Luftraum von Aquanopolis aufgetaucht und haben an mehreren Stellen des Landes eine erschreckend große Menge Müll abgeworfen. Die Straßen der Hauptstadt AquaPolis stehen nach Schätzungen des Internationalen Messinstituts nun unter einer ca. eineinhalb Meter dicken Müllschicht. Die Einwohner sind in ihren Häusern gefangen und können nur durch die Fenster der oberen Stockwerke aus ins Freie gelangen.
Nicht weniger schlimm zeigt sich die Situation auf dem Meer. Entlang der Küsten von Aquanopolis schwimmt ein kilometerbreiter Müllteppich. Zahlreiche Meerestiere sind im Hausmüll verendet. Der Umweltschaden ist derzeit nicht überschaubar. Selbiges gilt auch für die Anzahl der Verletzten. Angeblich seien zahlreiche der Müllsäcke arglosen Passanten auf den Kopf gefallen.

Die Frage ist nun, was wollte Wanne-Eickel mit dieser Aktion bezwecken? Rache für die Putsch-Versuche zu Ungunsten Norbert Ruplacks? Oder war dies die endgültige Solidarisierung mit Amerikanien. Zugeschaltet aus Wanne-Eickel ist nun Peter von Ankerhagen, der offizielle Sprecher des Wanner Königshauses. Peter, Ich gebe die Frage an sie weiter...

v.Ankerhagen: Dies war ganz und gar die Retourkutsche für die Steckdosenaktion von vorgestern. Ich habe gesagt, wir lassen uns so etwas nicht bieten und Wir halten unser Wort.

SNC: Nun stellt sich natürlich die Frage, woher sie den ganzen Müll hatten...

v.Ankerhagen: Eine ganz einfache Antwort: diesen Schlammassel hat sich Aquanopolis selbst bereitet. Es handelt sich nämlich um jenen Müll, der durch den Transportstopp auf dem Kanal vor einigen Tagen nicht fortgeschafft werden konnte. WIESO er nicht weggeschafft wurde, ist wohl hinreichend bekannt. Aquanopolis hat ihn sich selber zuzuschreiben. Die Idee stammte übrigens von unserem neuen Kriegsminister Petr Wlogga, der sich in der Müllbranche bestens auskennt.

SNC: Stichwort Kriegsminister: Günter der Große hat zu seiner Amtszeit alles selber geregelt. Wieso ist dies nun anders? Inkompetenz seitens des neuen Königs?

v.Ankerhagen: Quatsch! Entlastung! Wenn man alles selbst regeln will, sind Fehler vorprogrammiert. Norbert IX setzt auf weniger Risiko und stellt daher ein Kompetenzteam auf, welches er von seiner Kommandozentrale im Keller des Palastes aus leitet. Aussedem ist noch immer Lyndon B. Johnson im Lande und der will ja auch unterhalten werden.

SNC: Was gibt es neues vom Staatsbesuch?

V.Ankerhagen: darüber darf Ich leider noch keine Auskünfte geben. Vielleicht innerhalb der nächsten Tage, wenn der Herr Präsident den Besuch auch beendet hat.

SNC: Von Seiten Aquanopolises gibt es Spekulationen um eine baldige Kapitulation von Wanne-Eickel...

V.Ankerhagen: Bullshit! Wir haben diesen Krieg nicht gewollt, doch wir werden ihn jetzt niemals aufgeben. Die Elektronischen Probleme im Land sind so gut wie beseitigt. Zumindest die Kühlschränke funktionieren wieder. Jedliche Form von Unruhe sind völlig unangebracht. Im übrigen stören mich die unflätigen Versuche, einen Putsch gegen Norbert IX zu starten. Er ist immerhin das rechtmäßige Oberhaupt von Wanne-Eickel. Günter der Große ist Geschichte und vermutlich nicht mal mehr am Leben. Die Drecks-Zwerge sollen sich lieber um ihren eigenen Scheiß kümmern und ihre vollgemüllten Straßen mal sauber fegen, damit wir unsere Panzer demnächst da durchjagen können! Das ist alles, was Ich zu sagen habe! Tschüss!

SNC: Ähh ja... Vielen Dank, Peter von Ankerhagen....

Vom kleinen Führer liegen derzeit noch keine Stellungnahmen vor. Offenbar ist er in seinem Palast eingeschlossen. Wir verabschieden uns daher vorerst, bis es weitere Neuigkeiten gibt.




6. September 2008 - SNC ab sofort unter neuer Leitung

Neuer Krisenherdkorrespondent: objektiv, neutral und unbestechlich: K. Kujau

Mehrfach in den letzten Tagen wurde SNC, dem weltweiten freien Nachrichtensender, mit großem Aufwand gefälschtes Bild- und Nachrichtenmaterial von verschiedenen Interessengruppen rund um die Aggressorstaaten Johnson-Amerikanien und Ruplack-VKWE zugespielt. Die hoffnungslos überforderte und gutgläubige Redaktion ließ diese wahrheitswidrigen Lügenmeldungen ahnungslos über die Schirme ozeanischer Haushalte flimmern.

So wurde noch gestern nachmittag ein Lügenteppich über einen angeblichen Luftangriff der Wanne-Eickler auf Aquanopolis vor den Augen einer leichtgläubigen Welt ausgebreitet. Von meterhohen Müllbergen und ahnungslos getroffenen Passanten war die Rede sowie von einem abfallverseuchten Meer vor der aquanopolitanischen Küste. Dabei weiß jeder, dass seit vorgestern in Aquanopolis Kriegsordnung gilt und fast alle Einwohner entweder in den unterirdischen Produktionsstätten oder aber auf See bzw. in der Luft bei den Kampfverbänden zur Verteidigung von Heimat und Freiheit sind.

Um nicht weiter Opfer gefälschter und grob wahrheitswidriger Meldungen zu werden, hat die Führung von SNC das friedliebende Volk von Aquanopolis gebeten, bis auf weiteres den Schutz der Sendeanstalt zu übernehmen, um eine freie und unabhängige Berichterstattung zu gewährleisten. Seit 0.00 Uhr steht SNC daher unter dem Schutz aquanopolitanischen Militärs, welches auch Spezialisten zur Überprüfung und Aufbereitung aller ausgestrahlten Meldungen bereit stellt. Die Welt darf daher ab sofort wieder objektive und wahrheitsgetreue Meldungen über die wichtigen Ereignisse im Konflikt zwischen dem friedliebenden Volk von Aquanopolis und den menschenrechtsverletzenden Unrechtsdiktaturen Ruplack-VKWE und Johnson-Amerikanien erwarten.



6. September 2008 - Erste freie Vormittagssendung

In der Ballonsperre beide Tragflächen abgesäbelt: gescheiterter Angriff eines VKWE-Flugzeuges

Soeben erreichte sensationelles Bildmaterial die Redaktion des SNC. Offenbar hat der behauptete Flugzeugangriff des VKWE auf das friedliebende Volk von Aquanopolis tatsächlich stattgefunden. Allerdings hat keines der Flugzeuge sein Ziel erreicht. Vielmehr flogen alle in die getarnten aquanopolitanischen Ballonsperren und säbelten sich an den messerscharfen Spezialdrähten ihre Tragflächen ab. Der behauptete Müllgürtel im Küstenmeer existiert daher tatsächlich, besteht aber hauptsächlich aus organischen Abfällen, die von Spezialbakterien aus den Labors von Biologe Sax derzeit eliminiert werden.

Unser Korrespondent im VKWE berichtet, dass seit den frühen Morgenstunden vor allen Schlagbäumen des Vereinigten Königreiches gecharterte Lastwagen mit laufenden Motoren warten. Ihre Ladung besteht aus humanitären Hilfsgütern für die Wanne-Eickler wie Schnipopi und vor allem Tüfel. Wir senden nun ein kurz vor der Sendung aufgezeichnetes Gespräch mit unserem neuen Korrespondenten K.Kujau aus Wanne-Eickel.

SNC: "Konrad Kujau, was können Sie uns zur aktuellen Lage im VKWE sagen?"

KK: "Liebe Zuschauer, erschütternde Szenen haben sich in der vergangenen Nacht hier abgespielt. Nach wie vor funktionieren hier die Kühlschränke nicht und warmes Bier, das wissen wir alle, verursacht verheerende körperliche Wirkungen. Zu Hunderten wankten die Menschen mit ekelverzerrten Gesichtern durch die Freitagnacht, am Schwarzmarkt wurden Kühlakkus und angeschmolzene Eiswürfel aus ausländischer Produktion zu Höchstpreisen gehandelt. Polizisten beteiligten sich offenbar an dem von ausländischen Gangstern organisierten Schmuggel und die öffentliche Ordnung kann jeden Augenblick vollends zusammenbrechen."

SNC: "Konrad, wie verhält sich Norbert Ruplack, welchen Rückhalt gibt er seinen Untertanen?"

KK: "Tja, genau das ist hier die Frage, die sich alle stellen. Die offiziellen Verlautbarungen des VKWE, in denen in jedem zweiten Satz von der Legalität der Königswahl die Rede ist, sie alle sind offenbar reine Propaganda. In Wahrheit regiert seit Stunden Peter von Ankerhagen das Land, und dies illegal. Ruplack ist verschwunden und wird vermutlich im Keller des Königshauses gefangen gehalten. Ankerhagen, ein schwächlicher Typus, der bei jedem Wettsaufen bereits nach der zweiten Palette unter der Bank läge, hat die Gunst der Stunde offenbar genutzt und will sich heimlich die Krone aufsetzen."

SNC: "Wie reagiert die Bevölkerung? Steht ein Umsturz bevor?"

KK: "Das ist derzeit schwer abzuschätzen. Einerseits ist Günther nach wie vor sehr beliebt bei den Menschen und einige weniger delirierte Einwohner erinnern sich sogar noch daran, wei Günter aussah! Auch haben die aquanopolitanischen angekündigten Hilfen, insbesondere Tüfel und Schnipopi, die Stimmung zuungunsten Ruplacks kippen lassen. Ob aber die Wanne-Eickler an einem Samstag den Arsch hochkriegen, um einen Umsturz zu wagen, oder ob sie nicht vielmehr ihre Autos waschen, Brieftauben streicheln und vor den Radios Fußball hören, bleibt abzuwarten."

SNC: "Konrad Kujau, vielen Dank für ihren Vor-Ort-Bericht."

Für den Mittag erwartet SNC ein sensationelles Interview mit Eleanor Roosevelt, eine der Führungsfiguren der amerikanensischen Freiheitskämpfer im liparischen Exil.



6. September 2008 - Interview mit Eleanor Roosevelt, live aus dem Untergrund

Verehrte Zuschauer, geehrte Zuschauerinnen.

Truman Capote, der Gesellschaftskolumnist von SNC

Live aus dem Schlupfwinkel, ja, so muss man es formulieren, dem geheimen Schlupfwinkel der vereinigten Wanne-Eickler und Amerikanensischen Freiheitskämpferbewegung auf Lipari, sendet SNC nun ein Interview mit Eleanor Roosevelt, einer der tonangebenden Stimmen in der amerikanensischen Politik seit vielen Jahrzehnten. Das Interview führt Truman Capote, unser wortgewaltiger Reporter und Kenner der Ozeanien-Prominenz.

Truman Capote: Mrs. Roosevelt, Eleanor, wenn Sie mir diese intime Anrede gestatten, (Regie, war die Alte schon in der Maske ... was ... war sie ... ah ja ... ähm), Eleanor, phantastisch sehen Sie aus, die Verhältnisse hier im Exil scheinen Ihnen nicht das geringste auszumachen?!

Mrs. Roosevelt: Das habe ich eben gehört, Sie altes Arschloch! Ich sollte Sie übers Knie nehmen, aber für solchen Kleinkram haben wir keine Zeit. das Exil ist soweit schon in Ordnung. Die Liparier sind ein ausgesprochen gastfreundliches Volk - bleibt ihnen ja auch gar nichts anderes übrig, die leben vom Tourismus. Trotzdem zählt ein jeder von uns die Tage, bis wir wieder in die Heimat zurückkönnen.

TC: *Huust* Ähm, ja, Eleanor, Sie sind ja für viele nach wie vor der Inbegriff der First Lady. Was bewegt Sie, sich diesen Strapazen auszusetzen und sich auf die Seite der Kennedy-Anhänger zu schlagen? Oder verfolgen Sie andere, persönlichere Ziele? Wird es bald wieder eine Roosevelt im Weissen Haus geben?

Mrs. Roosevelt: Letzteres sowieso. JFK ist schließlich tot, will heissen, wenn Johnson weg ist, muss ein anderer Präsident her und warum sollte besagte Person nicht wieder Roosevelt heissen? Unter den Roosevelts ging es Amerikanien immer gut.
Aber um mal etwas politischen Klartext zu reden: Gegen Kennedy zu sein, heißt ja nicht zwangsläufig für Johnson zu sein. Oder fressen Sie Scheiße nur weil Ihr Gegener Fäkalien auch eklig findet? Die "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" Maxime ist eine primitive und äußerst kurzsichtige Strategie. Kennedy war ein lotterhaftes, männliches Flittchen ohne Prinzipien. Ein lasziver Schönling, der sich im Ruhm seiner vornehmen Herkunft sonnte. Aber das Volk liebte ihn. Das kann ich nicht ignorieren.

TC: Lassen Sie uns, bevor wir über die Zukunft reden, doch versuchen, etwas Licht in die Ereignisse der vergangenen Tage zu bringen. Wer, Ihrer Meinung nach, ist verantwortlich für das angebliche Attentat auf den Kennedy-Clan? Johnson? Oder gibt es andere Kreise in Amerikanien, von denen die Welt noch nichts weiß?

Mrs. Roosevelt: Außer diesen bescheuerten Kornkreisen, die die Leute für das Werk von übernatürlichen Kräften halten gibt es in Amerikanien nur die von ihnen gennanten Kreise: Die großen Familenclans und Stämme, die seit Jahrhunderten unser Land beherrschen und die ihre Meinungsverschiedenheiten so regeln, indem sie sich gegenseitig auf Banketten vergiften, in dunklen Gassen erdolchen oder Rosensträusse mit versteckten Giftschlangen darin schicken. Natürlich war das ein Staatsstreich! Auch schon gemerkt, Sie Genie?!

TC: Ja, Eleanor, so kennen und lieben wir Sie: streitbar und doch stets zu einem kleinen Bonmot bereit. Glauben Sie, die Widerstandsbewegung kann aus dem Exil heraus entscheidend in die inneramerikanensischen Vorgänge eingreifen? Oder ist es vielmehr so, dass sie auf einen militärischen Schlag durch Aquanopolis hoffen, der Johnson aus dem Amt oder am besten gleich über den Jordan fegt? Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zu dieser neuen aufstrebenden Nation, der JFK ja offen-feindselig gegenüberstand?

Mrs. Roosevelt: Die Frage ist in der Tat diffizil. Ich bin Realistin genug um zu wissen, dass nicht ein Haufen gestrandeter Exilanten, die Abends im Grotto del Vesuvio mit einer Karaffe Chianti ihren Weltschmerz herunterspült in der Lage sein wird, die Machtverhältnisse in Amerikanien zu verändern. Das geht nur militärisch. Und da wiederum sehe ich derzeit nur Aquanopolis, das überhaupt Willens ist, einzugreifen.
Die Nationen des Kennedy Reiches glänzen ja derzeit ausnahmslos durch Schweigen. Aber ich sags Ihnen ganz ehrlich: der Gedanke, dass aquanopolische Soldaten in unser Land einmarschieren macht mich krank.
Glauben Sie der Örg macht das, um danach ein freies, selbstbestimmtes Amerikanien zu hinterlassen? Mein Arsch!
Es ist daher höchste Zeit, dass sich der bewaffnete Widerstand im Amerikanien regt. So wie damals im großen Krieg. Irgendwe scheint aber das Volk ohne JFK wie gelähmt. Das ist das Problem. Wissen Sie, JFK war ja nicht nur Staats- sondern auch irgendwio das geistliche Oberhaupt des Landes. Was er auf der spirituellen Ebene symbolisiert hat war deutlich schwerwiegender als seine Rolle als Mann und Politiker. Dieser Aspekt fehlt jetzt einfach. Ganz schön Scheiße.
Aber den Wanne-Eicklern geht es da ja ganz ähnlich. Günter war auch gleichzeitig das Oberhaupt der harmelitischen Staatskirche. Irgendwie können die Leute in beiden Ländern es nicht wahrhaben, dass ihre religiösen Führer nicht mehr da sind und warten, wie versteinert, auf ein Zeichen.

Ach und was ich von Aquanopolis halte? Nicht viel. Sie haben unser Land in Schutt und Asche gelegt. Außerdem scheinen die ihre Frauen wie Dreck zu behandeln. Oder haben Sie je auch nur einmal etwas von einer Aquanoploschen Frau gehört? Oder eine gesehen? Fast könnte man meinen, der Staat bestünde nur aus Männern. Die schließen die Frauen offenbar wasserdicht ein. Diese Schweine! was denen fehlt, ist eine Alice Schwarzer im Handtaschenformat!

TC: Das hört sich nicht so an, als würden Sie Örg zu einem Dankestee ins Weisse Haus einladen wollen. Stichwort VKWE: worin bestehen die politischen Gemeinsamkeiten hier vor Ort? Oder gibt es gar keine und man leistet sich lediglich gegenseitige moralische Aufbauhilfe. Denn, mit Verlaub gesagt, Eleanor, angesichts der mir bekannten Umgangsformen der Wanne-Eickler fällt es mir schwer zu glauben, dass Sie mit solchen Leuten auf Augenhöhe verhandeln.

Mrs. Roosevelt: Nun, wenn ich im Weissen Haus einen Kinderstuhl finde, kann Örg meinetwegen auf einen Tee vorbeikommen. Vorausgesetzt, er bringt Misses Örg mit.
Naja, was heißt auf Augenhöhe verhandeln. Diese deftig-kernige Männerfreundschaft, wie sie JFK und Günter einte, werde ich sicher nicht mit welchem Nachfolger auch immer des VKWE unterhalten. Aber unsere Völker sind ja befreundet und das soll sich wegen mir nicht ändern. Ich strebe ohnehin keinen außenpolitischen Stunk an. Es gibt genug, was es in Amerikanien zu reformieren gibt.

TC: Eleanor, was sagen Sie zu den nicht enden wollenden Gerüchten darum, dass JFK noch lebt und nur darauf wartet, mit dem Säbel in der Hand durch Brookline zu preschen und Vergeltung zu üben? Was befürchten Sie in diesem Falle für sich selbst, nachdem Sie hier so offen und freimütig Ihre eigenen Pläne dargelegt haben?

Mrs. Roosevelt: Also dass JFK nicht so schnell weg vom Fenster ist, auch nach einem Attentat nicht, hat er ja schon mal bewiesen: Glaubt man der Volkssage, so hat er ja schon mal in einer anderen Welt gelebt und wurde dort ebenfalls Opfer eines Attentates. Meinetwegen. Doch selbst wenn er einmal mehr neu geboren wird, muss er ja erst mal heranwachsen, um ins Alter zu kommen, mit Säbeln herumfuchteln zu können. Mit anderen Worten: JFK ist tot! Der kommt nicht wieder, jedenfalls nicht so schnell.
Natürlich gibt es diese Spekualtionen, dass er noch lebt. Skrupellose Individuen nutzen die Leichtgläubigkeit und die Trauer des Volkes aus, indem Sie zB Fotos machen, wie das hier, was seit Gestern überall kursiert:

Treck-blur.jpg

Das soll ja angeblich JFK und seine Familie auf einem Plawagentreck in den Great Aspen Woods zeigen. Wie üblich, wenn einem der Yeti oder Nessie oder irgendein UFO begegnet, streikt ja die Kamera oder schiesst grundsätzlich nur verschwommene, wackelige Aufnahmen. Damit man nicht erkennen kann, dass da bloß ein Depp im Affenfelll durch den Wald trampelt. In diesem Fall war das nicht anders. Und dann noch der angebliche Ort: Die Aspen Woods! da kommt ja immer jeder Mist her, den man sich nicht erklären kann. Passt wie Arsch auf Eimer.
Wenn man genau hinschaut, erkennt man aber ganz genau, dass das Bild einfach ein Käsesandwich in Nahaufnahme zeigt. Tja, mit solchen billigen Tricks versucht man uns zu verarschen. Traurig ist das schon. Ein anderes Foto, dieses hier:

Soll angeblich Günter zeigen:

Guenterbaum-blur.jpg

Also ich sehe hier allenfalls einen Hund beim Pinkeln. Wie auch immer: Zu Ihrer äußerst theoretischen Frage: Sollte JFK noch leben und seinen Thron wieder in Anspruch nehmen, werde ich weiter das tun, was ich immer tat: Aktiv Opposition betreibn und das Volk dazu erziehen, nicht alles, was dieser Spinner von sich gibt kritiklos zu konsumieren. Von Kennedy befürchte ich nichts. Er kennt meine Ziele. Das ist natürlich auch wieder seine gute Seite: Er hat die Opposition noch nie versucht zu behindern oder zu bedrohen. Er weiß - pardon, wusste - natürlich auch, dass seine vier wichtigsten Argumente, seine Bäckchen, immer für eine Mehrheit gut sind. Schnüf, jetzt fange ich auch noch an. haben Sie ein Taschentuch?

TC: Ergreifende Szenen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, die Grande Dame der Amerikanien- ja der Weltpolitik sitzt vor mir und ringt um Fassung. Aber wir alle zweifeln nicht einen Augenblick daran, dass Sie, würde JFK jetzt hier unser improvisiertes Studio betreten, ihm mit dem Regenschirm gehörig eins überbraten würde, egal ob seiner schmutzigen Fingernägel oder wegen Unrasiertseins.

Eleanor, eine letzte Frage, b|evor ich Sie Ihr wohlverdientes Schlummerchen ... wieder zu Ihren friedenspolitischen Aufgaben entlasse: verraten Sie unseren vielen Tausend Zuschauerinnen an den Bildschirmen daheim das Rezept ihrer unnachahmlich guten Blauberrmuffins? Ich bin sicher, dass Ihnen das ungezählte Sympathiepunkte quer durch alle Nationen bringen würde.

Mrs. Roosevelt: Ich habe es doch nicht nötig, mir Sympathien mit Naturalien zu erkaufen! Heiss ich Kennedy oder was!?

TC: Eleanor, ich danke Ihnen herzlich für dieses charmante Gespräch. Stossen wir noch darauf an, dass wir in ein paar Wochen zum Herbstball in Brookline ein gepflegtes Tänzchen wagen können. Stösschen!!

Mrs Roosevelt: Ich habe zu danken. Prost!

Das, verehrtes Publikum, war das Liveinterview, geführt von Truman Capote, aus dem Flüchtlingslager auf Lipari, mit Eleanor Roosevelt, Wortführerin der amerikanensischen Exil-Widerstandskämpfer. Was es mit diesen erst vor wenigen Minuten aufgetauchten angeblichen Beweisphotos vom Überleben JFKs auf sich hat und ob der pinkelnde Hund nicht doch Ex-König Günter ist, wir versuchen es für Sie daheim herauszufinden. Wie immer war dies ihr SNC, unter der sicheren Obhut aquanopolitanischer Sicherheitskräfte, SNC, Ihr Garant für freie, unabhängige und überparteilche Berichterstattung!

Ein Bild aus besseren Tagen: Eleanor Roosevelt geht John F. Kennedy auf die Nerven.

8. Spetember 2008 - Abendsendung - Sensationelle Wendung im Fall Kennedy?

Die seit Tagen kursierenden Gerüchte um ein Überleben nicht nur JFKs, sondern auch seines gesamten Clans, reissen nicht ab. Neuerliche Nahrung erhalten sie nun durch Schriftbotschaften aus den Aspen Woods, die seit ihrem Auftauchen von einem internationalen Konsortium von Fachleuten auf ihre Echtheit überprüft wurden. In einer Sondersendung schalten wir live in die Pressekonferenz des Konsortiums. Unser Reporter vor Ort ist Truman Capote.

Truman Capote: Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, ich freue mich, Sie mit wahrlich sensationellen Enthüllungen konfrontieren zu dürfen. Ich bin hier im Gespräch mit dem Kryptohistoriker Sebastian Hupffner von der Universität AquaPolis und der berühmten Schrift- und Stilexpertin Gertrude Stein. Außerdem ist uns über Satellitentomograph Absalon Dutzendzwölf, aquaopolitanischer Informationsexperte, zugeschaltet. Herr Hupffner, wie beurteilen Sie die aufgetauchten Zeugnisse, bzw. sind es überhaupt solche und keine plumpen Fälschungen?

S. Hupffner: Aber, aber, mein Bester, ich habe von Anfang an gesagt, es gibt keinen Fall Kennedy. Natürlich lebt er und es verhält sich exakt so wie von mir vorausgesagt: die Bande hat im Urlaub bisschen über die Stränge geschlagen und vergnügt sich in den Aspen Woods. Wer wollte es ihnen verdenken, ich kenne die Gegen aus einer Wanderung in Jugendtagen, herrlich herrlich! Und nun haben sie Schiss, das einfach zuzugeben und sie machen bisschen Brimborium. Die Amerikanensier stehen ja auf derlei Firlefanz.

TC: Madame Stein, können Sie sich der Meinung Hupffners anschliessen?

G. Stein: Einen Scheiß kann ich! Wer Urlaub macht und jauchzend die Natur geniesst, der schreibt eine ganz andere Prosa, als sie sich in diesen uns zugespielten Dokumenten offenbart. Hier ist keine freie Dichternatur mit baumelnder Seele am Werke gewesen, nein! In diesen erschütternden Worten begegnet uns die gesamte Urgewalt des auf sein Innerstes zurückgeworfenen Individuums, dem Verderb und der Verdammnis fast schon preisgegeben und nur durch eine äußerste Willens- und Glaubensleistung noch imstande, den breit geöffneten Armen des es warm umhüllen wollenden Wahnsinns knapp zu entrinnen. Oder, um es mit anderen Worten zu sagen: eine Schneelilie ist keine Rose ist keine Rose ist keine Rose!

TC: Ähm ... jo ... eine erfrischend klare ähm ... Analyse. Absalon Dutzendzwölf, kann uns die Informationstechnologie hier vielleicht doch noch ein wenig Erhellung bringen?

A. Dutzendzwölf: Wieso? Die Worte Madame Steins, meine Verehrung gnädige Frau, lassen doch wirklich keine Frage mehr offen. Natürlich sind die Schreiben authentisch und natürlich stammen sie von JFK persönlich. Er folgt damit exakt einer Desinformationsstrategie, wie sie der Kleine Führer in vielen Aufsätzen theoretisch beschrieben hat. Traurig ist lediglich, dass JFK nicht bekennt, hier einfach ein Plagiat zu begehen!!

TC: Einigkeit herrscht aber jedenfalls unter Ihnen als Experten, dass JFK lebt und die Schreiben tatsächlich von ihm stammen. Mit welcher weiteren Entwicklung dürfen bzw. müssen wir rechnen?

A. Dutzendzwölf: Während wir hier debattieren, werden an anderen Orten Entscheidungen bereits vorweggenommen. Die Aufklärung der gesamten Vorfälle steht unmittelbar bevor. Eine Spezialeinheit von 12 Fachleuten, der anzugehören ich selber die große Ehre habe, ist im Begriff, der Welt eine lückenlose und glasklare Dokumentation der ungeheuerlichen Vorgänge zu liefern, die sich in Amerikanien abgespielt haben und derzeit noch abspielen. Die letzten Knoten des Netzes, in dem die wahren Täter ahnungslos bereits gefangen sind, werden in den nächsten 48 Stunden geknüpft. Ein Entkommen der Schuldigen ist aber bereits jetzt ausgeschlossen, Aquanopolis sei Dank!!

G. Stein: Nun mal nicht ganz so vorlaut, junger Herr!! Unterschätzen Sie nicht das Ausmaß urgewaltiger Kräfte, welches ein unfreiwilliger Urlaub in den Aspen Woods freisetzen kann. Vor allem dann, wenn man im Einklang mit Busch und Baum, mit Lope und Schneewolf, mit Himmel und Erde steht! Ob da ein kleinliches Erbsenzählen und Beweise vorlegen durch ein Kommando RL nicht zurücktreten muss vor dem Feuer der Wahrheit, welches sich auf Sturmes Schwingen vermutlich bereits in diesen Augenblicken von den Aspen Woods her unaufhaltsam Brookline nähert, wer mag das hier entscheiden.

S. Hupffner: Ja klar. Und die Erde ist eine Scheibe, in der an manchen Stellen ein rostiger Säbel steckt, den nur ein ungekämmter irischer Raufbold rausziehen kann. Um Jottes Willen!! Wenn Religion Opium fürs Volk ist, dann muss halb Amerikanien bereits im Delirium tremens sein ob solch irrationaler, ach was, ob solch strunzdummer Altweiberlogik.

TC: Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, Sie sehen, hier wird derzeit noch mit großem persönlichen Engagement wissenschaftlich disputiert. Nun, wenn es denn der Wahrheitsfindung dient! Vorerst gebe ich zurück ins Sendehaus. Ihr Truman Capote.

Ja, verehrtes Publikum, JFK scheint wirklich zu leben und die zweite geheimnisvolle Person, leeres Bierfass oder so, ist nach Ansicht führender Kryptologen kein geringerer als Ex-König Günter aus dem VKWE. Reaktionen hierzu erwarten wir in der Nachtsendung, live aus Wanne-Eickel sowie aus dem liparischen Exil. Dies war SNC, unter dem Schutz von Aquanopolis. SNC, Ihr Garant für freie, überparteiliche und unabhängige Berichterstattung. Vivat Aquanopolis!

8. September 2008 - Erschütternde Szenen im VKWE

K. Kujau, beschützt von aquanopolitanischen Friedenskräften, berichtet live von den Krisenherden Ozeaniens

Aus dem VKWE erreichen uns aktuell dramatische Bilder, die befürchten lassen, dass das Königreich vor seiner Auflösung steht. Wir schalten daher zu einer ersten Morgensendung live nach Wanne-Eickel, wo, geschützt durch aquanopolitanische Friedenstruppen, unser Korrespondent K.Kujau von den neuesten Geschehnissen berichtet.

SNC: Konrad Kujau, wir sind live auf Sendung und sehen schon die spektakulären Szenen im Hintergrund. Wie stellt sich Ihnen vor Ort die Lage dar?

KK: Ja, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer ozeanienweit, in der Tat, Gewaltiges, Dramatisches spielt sich hier vor unseren Augen ab. Doch lassen Sie mich der Reihe nach berichten. Wie von uns prognostiziert (und von internationalen Beobachtern ja auch vorausgesagt), verlief der Samstag relativ ruhig. Die batteriebetriebenen Kofferradios und auch die Autoradios der Bevölkerung übertrugen ja sämtliche Sport- und hier insbesondere Fußballübertragungen völlig korrekt und offenbar hatten mehr Bürger als erwartet noch Getränkevorräte in kühlen Kellerräumen oder kaltwassergefüllten Badewannen. Mit Sonnenuntergang jedoch kroch das Chaos wieder aus allen Ritzen des geschundenen Königreiches. Entgegen aller Propagandalügen aus dem Königspalast war nämlich die gesamte Stromversorgung des Landes immer noch unter Umpolkontrolle des übermächtigen aquanopolitanischen Feindes. Während die älteren Bewohner in ihren Fernsehern Günter Jauch und Kandidaten rückwärts über die Bildschirme flimmern sahen, wurden die Jüngeren in den Discotempeln bei brühwarmen Getränken durch rückwärtslaufende Tanzmusik gequält. Gegen Mitternacht entlud sich endlich der Volkszorn in einer ersten Eruption.

SNC: Soll das heissen, es kam zum lange erwarteten Volksaufstand und Sturm auf die Bastille Norberts Königshaus?

KKK: Nein, im Gegenteil. Zunächst sah es so aus, als wollten weite Teile der Bevölkerung ins Exil gehen. In einem Massenumzug strömten die Menschen zu den Grenzübergängen, wo hinter den Schlagbäumen immer noch die von Aquanopolis gecharterten Lastwagen mit ihren humanitären Hilfsgütern warteten. Per Katapult wurden Schnipopi-Carepakete über die Grenze des Königreiches geschleudert, sowie Notrationen von Tüfel und alkoholversetzter Gerstensaftschorle. Jedoch feierte auch das Verbrechen wieder neue Triumphe. Die Organisation eines gewissen Bo Frost, ausgerüstet mit Kühlwagen, schmuggelte wieder Eiswürfel und sogar tiefgefrorenes Bier ins Land. Bis in die frühen Morgenstunden torkelten vor allem jüngere Menschen durch die Straßen und lutschten Bier am Stiel, mit verheerenden Folgen, wie man sich vorstellen kann.

SNC: Konrad, wie verlief der Sonntag? Kam es hier zu den erhofften befürchteten Ausschreitungen?

KK: Nein! Mit Tagesanbruch lag der Großteil der ausgemergelten Menschen entweder mit Darmverkühlung und vor Schmerzen sich windend in den heimischen Betten oder schlief seinen Tüfelrausch aus. Der Sonntag verlief bis gegen Abend wiederum sehr ruhig. Lediglich eine Kolonne gelboranger Müllwagen kreuzte durch die Straßen, Müllwagen mit seitlich angeklebten Pressspantragflächen, die aussahen wie eine Faschingsparodie auf einen Flugzeugkorso. Mit aufkommender Dunkelheit dann wieder das gewohnte Bild: die Schmuggler und Schwarzhändler von Bo Frost, die den verzweifelten Menschen die letzten Ersparnisse aussaugen für eine Dose kühles Bier. Vielfach hört man hinter vorgehaltener Hand das Wort "jetzt müssen wir der Omma ihr klein Häusken versaufen!". Die mittelfristigen Auswirkungen auf die Wanner Volkswirtschaft sind nicht im entferntesten abzusehen. Die Rede ist vom Schwarzen Sonntag!

SNC: Konrad Kujau, wie stellt sich die Lage aktuell dar? Im Hintergrund sehen wir Menschenschlangen wie auf einem Flüchtlingstreck. Steht der Umsturz bevor, oder gar der Zusammenbruch?

KK: Nun, die Schlangen, die Sie hier sehen, vereehrte Zuschauer, sind Schlangen vor den Hausarztpraxen. Nahezu jeder Berufstätige lässt sich offenbar heute Morgen krank schreiben. Viele der Fabriken und Betriebe haben bereits wieder geschlossen, nachdem mit Schichtbeginn um 6 Uhr praktisch kein arbeitsfähiger Kollege auf der Matte stand. Nach dem Schwarzen Sonntag wird der heutige Tag als der Blaue Montag in die Geschichte eingehen. Beamte, also auch Polizisten, sind ebenfalls gleich daheim geblieben, in den ersten Supermärkten und Baumärkten ist es zu Plünderungen gekommen: Batterien, Dieselstromaggregate, aber auch Fackeln und Mistgabeln stehen weit oben auf den Wunschlisten der Plünderer. Ob sich hier im Untegrund der Mob organisiert, man weiß es derzeit nicht. Gerade läuft hinter mir ein verzweifelter Jugendlicher Amok und trinkt auf einen Schluck eine bullerwarme Flasche Kölsch leer - eine Szene, die noch vor wenigen Tagen in dieser Hochburg des Pilsbieres völlig undenkbar gewesen wäre.

SNC: Wie ist Norbert? Und wo ist Peter von Ankerhagen, die heimliche graue Eminenz, wie er von manchen ausländischen Beobachtern ja bereits unverhohlen genannt wird?

KK: Aus dem Wanner Königspalast ist seit gestern Abend nichts mehr an die Öffentlichkeit gedrungen. Das letzte, was wir Reporter hier beobachten konnten, war ein Fahrradbote aus dem Palast, der mit 10 leeren Henkelmännern zu einem der aquanopolitanischen Hilfstransporter fuhr und dort Schnipopi bunkerte, was die Henkelmänner hielten.

SNC: Konrad Kujau, wir danken Ihnen für diesen eindrucksvollen Bericht zur Lage in VKWE.

Verehrte Zuschauer, ist das VKWE am Ende? Bricht die Ordnung nun vollends zusammen? Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden. SNC, der Sender unter dem Schutz von Aquanopolis. SNC, der Sender Ihres Vertrauens für freie, unabhängige und überparteiliche Berichterstattung.



8. September 2008 - Liveinterview mit Peter von Ankerhagen, der grauen Eminenz des VKWE

Soeben ist Peter von Ankerhagen im Sendehaus eingetroffen. Peter von Ankerhagen, diese geheimnisumwitterte Person im Umfeld König Norbert IX. des Vereinigten Königreiches Wanne-Eickel. Herr von Ankerhagen wird sich den kritischen Fragen von Truman Capote stellen und sicherlich weiteres Licht in das bislang schier undurchdringlich scheinende Dunkel um das weitere Schicksal dieses kleinen und nicht gänzlich unsympathischen Landes bringen.

Truman Capote: Herr von Ankerhagen, vielen Dank, dass Sie sich so rasch zu einem Interview vor den Augen einer kritischen Welt entschlossen haben. Lassen Sie uns zunächst einige Fakten zu Ihrer Person zusammentragen. Den meisten Zuschauern sind Sie allenfalls als abstrakter Name bekannt. Das einzige, was ich über Sie in den Archiven finden konnte, war eine unbestätigte Bemerkung über Sie des Inhaltes, dass sie bei jedem Wettsaufen bereits vor Ende der zweiten Palette Richtung unterm Tisch abheuern. Also, Peter von Ankerhagen, WER sind Sie wirklich?

Peter von Ankerhagen:Nun, zuerst mal: Ja, das mit der Palette stimmt wirklich. Und wer Ich bin lässt sich ganz einfach erklären: Ich bin Norbert Ruplacks Stellvertreter - Ich war übrigens auf Günters Stellvertreter - und auch Grund meiner fehlenden Trinkfestigkeit fungiere Ich als Zeremonienmeister der Königswahl.

TC: Tief in Ihnen schlummert also der König Peter, der lediglich bislang nicht heraus konnte aufgrund mangelnder Trinkfestigkeit? Oder gar ein Königsmörder? Peter von Brutushagen??

PvA: Zu diesen Haltlosen Vorwürfen muss Ich mich nicht äußern... Wie kommen sie denn eigentlich immer auf so einen Kappes?

TC: Sie werden verstehen, dass wir unsere journalistischen Quellen nicht preisgeben können. Nur soviel, diese Meinungen stammen aus Cranger Kreisen. Aber lassen wir die Psychologie beiseite und kommen wir zu den aktuellen Ereignissen. Ihr verbündeter, Lyndon Buerlecithin Johnson, soll kurz vor der Verhaftung stehen, JFK soll am Leben und bei bester Gesundheit bereits im Vormarsch auf Brookline sich befinden, Ihr eigenes Land ist von aquanopolitanischen Einheiten praktisch umzingelt. Das VKWE ist außenpolitisch isoliert, sein letzter Verbündeter mit einem Bein auf dem Schafott. Wie soll es weiter gehen? Mit Norbert, mit Ihnen, mit dem VKWE?

PvA: Nun, Ich muss zugeben, die letzten politischen Entwicklungen sind nicht unbedingt die, die Ich persönlich mir erhofft habe... Und alles was Ich ihnen sagen kann, ist DAS es mit dem VKWE weitergeht. Wanne-Eickel wird nicht sterben. Mit wem an der Spitze ist letztendlich doch egal. Zur Zeit ist Norbert IX an der Macht. Nächstes Jahr vielleicht schon wieder ein anderer. Wer kann das schon wissen? Ich weiß nur, dass ICH es definitiv NICHT sein werde. Ich habe keine Lust auf das Königsamt.

TC: Von Anfang an hatten Sie Gegenwind aus Amerikanien, welches unverhohlen mit ernsten Konsequenzen drohte und die Wiedereinsetzung König Günters forderte. Nun soll Günter sich sogar im Freiheitskämpfertross von JFK befinden. Wie wollen sie auf die Forderung reagieren, unverzüglich den Thron zu räumen? Dem Vernehmen nach wurde Norbert ein fürstliches Exil in verschiedenen Orten Ozeaniens angeboten bei lebenslanger Tüfelversorgung.

PvA: Nun, die Sache ist die: so schön es auch wäre, wenn Pater Günter Harmeln tatsächlich noch leben würde, es wäre völlig nebensächlich. Tatsache ist: Er wurde NICHT gestürzt, er ist aus einer bierokratischen Wahl als Verlierer hervorgegangen. Genauso, wie es 376 andere teils große Könige vor ihm auch sind. Norbert IX ist König von Wanne-Eickel. Und so wird es bis zur nächsten Wahl auch bleiben. Basta!

TC: Setzen Sie damit nicht die Gesundheit, ja das Leben Ihrer Bürger aufs Spiel?? Aquanopolis scheint wild entschlossen, den Sack zuzumachen. K.Kujau berichtete in seinen Übertragungen von hunderten Bürgern, die "I love Günter" auf ihre Arme tätowieren liessen. Das Volk dürstet, und alles, was Sie erwidern, ist, mit Verlaub gesagt, warmes Bier! Der Gangster Bo Frost hat den Schwarzmarkt im Griff und Dutzende von Omma ihr klein Häuskens sollen bereits für einige Dosen geschmuggeltes Kaltbier in ausländische Verbrecherhände gelangt sein.

PvA: Na, was kann Ich denn dafür??? Natürlich seh Ich nicht gerne, wie unser Volk da leidet, aber WER hat denn angegriffen, häh? Das waren doch nicht wir selber, sondern diese komische kleine Inselstaat, wo die kleinwüchsigen und kleinhirnigen Menschen leben. Namen nenne Ich keine, sonst zensiert der Sender hier schon wieder. Ist doch alles abgekatert...

TC: (Regie .... REGIE ... NEIN, in meiner Sendung wird NIEMAND verhaftet und schon gar nicht vor laufender Kamera erschossen!!) Herr von Ankerhagen, ich weiß nicht, ob ich Sie wegen Ihres Mutes bewundern oder wegen Ihrer, nun sagen wir Unbedarftheit verlachen soll. Meinen Sie nicht, die Würfel sind gefallen? Doch nun zu etwas anderem. Was meint Herr Ruplack denn zu dem ganzen Thema? Ist ihm die Aussicht auf ein ruhiges Plätzchen mit Tüfel und Schnipopi satt nicht lieber, als die Aussicht auf ein schändliches Ende unter einer aquanopolitanischen Seeigelfallbirne?

PvA: Der König sieht dem ganzen entspannt entgegen. Er glaubt nicht an die Niederlage und wird es auch nicht tun, eh der letzte Schluck wodka versiegt ist.

TC: Möchten Sie unseren Zuschauern noch mitteilen, wie es dem Freiheitskämpfer K.Öbes geht?

PvA: Wem??? Ach so, diesem Kneipenheini... Ähh.. ja.. Wir wissen immer noch nicht, wo wir ihn eingekerkert haben. Ist uns auch egal. Ich verstehe ohnehin nicht, wieso den jemand für nen Freiheitskämpfer halten kann...

TC: Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, ich unterbreche kurz für die Bekanntgabe der Gewinner der Erholungsreise nach Heldenbucht, dem Umerziehungslager Kurort auf Isla di Gumba in Aquanopolis. Gewinner ist ein gewisser Peter von A. aus W.-E. Doch nun weiter in unserem politischen Gespräch. Herr von Ankerhagen, ich glaube, es ist alles gesagt. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, ähm Heimreise und grüssen Sie alle, die Sie kennen. Vielen Dank.

PvA: Jaja, sie mich auch... Und Tschüss. Was man sich alles bieten lassen muss...


Das verehrtes Publikum, war SNC mit einem Liveinterview mit Peter von Ankerhagen, einem vormaligen Politiker des VKWE. SNC, der Sender Ihres Vertrauens. SNC, frei, unabhängig und überparteilich. Vivat Aquanopolis!


9. September 2008 - Schwere Panne bei Verhaftung von Kriegsverbrecher

Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Wanne-Eickler Kriegsverbrecher Peter von Ankerhagen, Drahtzieher im völkerrechtswidrigen Überfall auf das friedliebende Volk von Aquanopolis, konnte sich gestern durch eine verkettung unglücklicher Umstände seiner Verhaftung entziehen. Direkt nach Beendigung seines Interviews im Studio von SNC sollte Ankerhagen festgenommen werden. Auf die Lautsprecherdurchsage "Los, schnappt euch die Sau" brachen im Sendehaus tumultartige Zustände aus, in deren Verlauf der Studiopförtner, zwei aquanopolitanische Friedenshüter sowie Hans Schneider (der gerade zur Sendung "Aktuelle Sportbude" im Hause weilte) von aufgebrachten Angestellten als vermeintliche Täter rüde arretiert und diszipliniert wurden. Von Ankerhagen selbst konnte um Getümmel entkommen und befindet sich seither auf der Flucht.


9. September 2008 - Finaler Militärschlag gegen das VKWE

Durch einen neuerlichen Militärschlag hat Aquanopolis dem VKWE endgültig den Todesstoss versetzt. Im Zuge einer minutiös geplanten und auf präziseste Weise durchgeführten Nacht- und Nebelaktion haben aquanopolitanische Spezialeinheiten sämtliche Straßenschilder und Hausnummern im Vereinigten Königreich vertauscht. Wir schalten live zu unserem Korrespondenten Konrad Kujau.

SNC: Konrad Kujau, welche Auswirkungen hat dieser verheerende Schlag gegen die Infrastruktur des VKWE tatsächlich?

KK: Liebe Zuschauerinnen, werte Zuschauer! Es ist unbeschreiblich, die Bilder, die Sie sehen, können das ganze Ausmaß der Katastrophe gar nicht beschreiben. Militärhistoriker vergleichen diesen Angriff bereits jetzt, wenige Stunden nach dem Schlag, als auf Augenhöhe mit Karthago oder der Hermannsschlacht. Zu Tausenden irren hoffnungslos desorientierte Menschen durch die Straßen des Königreiches. Praktisch jeder, der sein Haus verlassen hat, findet nicht mehr in seine Wohnung zurück! Das gesamte Transportwesen ist zusammengebrochen. Soeben wurden beispielsweise durch das Bestattungsunternehmen "Letzte Ruhe" drei Leichen an die Kantine der Stadtverwaltung geliefert, während eine Messdienergruppe zur Chorprobe mitten in eine Gerichtsverhandlung platzte. Die wenigen Briefträger, die zur Arbeit erschienen sind, werfen ihre für sie nun unzustellbare Post verzweifelt in die nächsten Mülleimer.

SNC: Ist dies nun das erwartete Ende, Konrad? Oder reicht die Moral der Bevölkerung noch, einen weiteren Tag dem übermächtigen Gegner aus Aquanopolis die Stirn zu bieten?

KK: Ja, das ist eines der Mysterien dieses Krieges. Nahezu stündlich erwarten wir den Zusammenbruch, doch dieses tapfere Volk, noch hält es durch. Aus welchen Quellen sich dieser Heldenmut und diese Opferbereitschaft speisen, ich weiß es nicht. Von seiner Führung schmählich im Stich gelassen, ja verraten und verkauft, ist es immer noch nicht zur vorhergesagten Revolution gekommen.

SNC: Der Kriegsverbrecher Peter von Ankerhagen soll sich auf der Flucht befinden und möglicherweise in Wanne-Eickel Unterschlupf suchen. Was können Sie uns hierüber berichten?

KK: Tja, hierfür hat Aquanopolis natürlich vorgesorgt. Von Ankerhagens Adresse ist, welch herrlicher Trick, mit der Adresse des Stadtgefängnisses vertauscht worden. Sollte er es also wirklich wagen, bei sich zu Hause aufzutauchen, so wird er unweigerlich hinter Schloss und Riegel landen.

SNC: Konrad Kujau, danke für diese Eindrücke vom Kriegsschauplatz.



10. September 2008 - Wanne-Eickel vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch

Die zunehmende Anzahl von versoffenen Omma ihr klein Häuskens, die durch skrupellose Machenschaften an den Schwarzmärkten den Besitzer wechselten, hat zur schwersten Bankenkrise in der Geschichte des VKWE geführt. Die Vereinigte Grund- und Hypothekenbank "Franz&Fritzken" wurde daher unter die Aufsicht des amerikanensischen Bankhauses Rocka Fella aus Old York gestellt. Peter Blackfriday, Chefanalyst von Rocka Fella und zur Zeit wegen feindlicher Übernahme Kooperationsgesprächen in Wanne-Eickel, hierzu in einem Gespräch mit SNC: "Ein ganz normaler Vorgang. Der Markt war ohnehin überhitzt und jede Spekulationsblase muss einmal platzen. Im übrigen, die ganzen Omma ihr klein Häuskens sind ja nicht weg, sie gehören jetzt lediglich jemand anderes, nämlich UNS."

Unterdessen wurde die Wanne-Eickler Währung vom Handel an den internationalen Devisenmärkten ausgeschlossen.


11. September 2008 - 11:00 Ortszeit, SNC-Sendehaus: Expertenrunde

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, dramatische Ereignisse spielen sich ab in diesen Vormittagsstunden des 9. September. Manche glauben an den Untergang der zivilisierten Welt, andere sehen die Chancen auf einen politischen Neubeginn in Ozeanien. Wir hier in der Expertenrunde von SNC wollen Licht ins Dunkel bringen und Ihnen daheim Analysen und Meinungen präsentieren. Im Studio sind Sebastian Hupffner, Kryptohistoriker der Universität AquaPolis, Peter Voll-auf-Tour, Nah-Ozeanienexperte, Gertrude Stein, Kulturexpertin und Friedhelm Scholtissek, Angehöriger der Exilfreiheitskämpfer des VKWE. Live zugeschlatet sind unsere Kriegsberichterstatter Truman Capote aus Brookline, Norman Mailer aus den Wäldern um Schrankhorst sowie Konrad Kujau aus Old York.

SNC: Herr Hupffner, Ihre kurze Einschätzung der Lage.

S. Hupffner: Es verhält sich genau so, wie ich es, kryptohistorisch gesprochen, die ganzen Tage vorausgesagt habe. Kennedy lebt, natürlich nicht als Urlauber, das war nur eine Kryptotrick von mir. Wie eine aquanopolitanische Heldeneinheit ja zweifelsfrei bewiesen hat, lag ein Staatsstreich vor, der nun gescheitert ist. Die aquanopolitanischen Angriffe gehen nicht gegen das amerikanensische Volk, sondern sind lediglich gegen die Johnsonbande gerichtet und müssen als Vergeltung für Bella Vista gewertet werden. Und wer bislang nicht wusste, was Kryptohistorik ist: genau das, was wir hier erleben durften!!

Peter Voll-auf-Tour: Aufhören, aufhören!! Nun geben Sie doch zu, dass Sie die ganze Zeit im Dunklen tappten. In einem gebe ich Ihnen allerdings Recht. Der Staatsstreich ist gescheitert und Aquanopolis wird die Gunst der Stunde nicht nutzen, um Amerikanien zu stürzen. Man wird sich zurückziehen und sich dieses Stillhalten auf die ein oder andere Weise versilben lassen.

K. Kujau: Auch hier in Old York haben alle Beobachter den Eindruck, dass es Aquanopolis nicht auf eine weitere militärische Demonstration anlegt, sondern dass mit dieser exemplarischen Vernichtung von Rocka Fella, der ehemals größten Bank Ozeaniens, ein Zeichen gesetzt werden sollte. Ein Zeichen, welches keineswegs gegen das amerikanensische Volk gerichtet ist, sondern gegen Vormachtsstreben allgemein und insbesondere zu Lasten der Kleinen Leute.

G. Stein: Nebbich! Als wenn es darum ginge. Viel wichtiger ist doch vielmehr, dass JFK lebt, und lebendiger ist als je zuvor!! Wir werden es in den nächsten Stunden erleben, mit welch Macht er sich das zurückerobert, was IHM gehört. Die ganzen halbherzigen Taktiken der Aquanopolitaner sind doch nur aus dem Grund entstanden, weil sie wissen, dass sie auf Dauer dieser mythologischen Einheit von Land, Volk und JFK nichts aber auch gar nichts entgegenzusetzen haben und einen Krieg gegen Amerikanien daher nie gewinnen können. Wir werden keinen großmütigen Rückzug Aquanopolis´ erleben, sondern eine als Großzügigkeit getarnte Flucht, solange noch die Zeit dafür ist!! Mit einem Rentner wie Johnson fertig werden, dass kann nun wahrlich jeder!

F. Scholtissek: An dieser Stelle muss ich ma auf den wichtigen moralischen und auch überhaupt Anteil der Wanner Liberati... der ... also der Leute aus Wanne-Eickel hinweisen, die sich nicht vorschreiben lassen, in welcher Kneipe sie ihr Bier trinken und die von Anfang für Kennedy und gegen den Rest der Welt waren, woll!!

SNC: Ja, ähm ... sicher (Regie, wer ist das denn???)

T. Capote: Ich habe soeben ein Funkgespräch mit Eleanor Roosevelt führen dürfen. Eleanor befindet sich an Bord eines aquanopolitanischen Zeppelins, der sie in Kürze nördlich von Schrankhorst absetzen wird, wo sie sich mit anderen Exilanten an der Treibjagd auf Johnson beteiligen will. Sie sagte mir, ich zitiere wörtlich, "wenn ich die Johnsonsau vor John erwische, dann muss er mich zur Vizepräsidentin machen, ob er will oder nicht!" Waidmannsheil, Eleanor!.

N. Mailer: Der Kessel zieht sich enger. Angeblich haben die ersten Späheinheiten der Schneelilie und Aquanopolis´ bereits Brieftaubenkontakt.

S. Hupffner: Wollen wir nicht vergessen, dass heute auchz noch über andere Schicksale entschieden wird: Norbert IX, Ankerhagen und Ex-König Günter z.B.

P. Voll-Auftour: In der Tat, nach allem, was wir wissen, hat Günter bei JFK so einiges gut und es ist kaum vorstellbar, dass Amerikanien nun noch länger ein VKWE mit einem Norbert an der Spitze dulden wird. Aber vermutlich kommt es darauf nicht an, weil aufgrund der aquanopolitanischen Angriffe das VKWE ohnehin zusammengebrochen ist. Von offizieller Seite ist seit mehr als 48 Stunden nichts mehr zu hören gewesen und lediglich der Lethargie der Bevölkerung und der Massierung der aquanopolitanischen Kräfte auf Amerikanien ist es zu verdanken, dass der Königspalast in Wanne-Eickel noch nicht gestürmt wurde.

F. Scholtissek: Ankerhagen du Sau, dich krieje mer!! Und dä Nobbes, also von uns aus kann der Platzwart beim TuS05 werden, da jibbet Spässkes satt und imma jenuch zu trinken. Eijentlich is dä Nobäät in Ordnung!

SNC: Ähm, ja... Herr äh Scholtissek. Danke an die Experten hier in der Runde und draußen an den Funkstationen. Wir melden uns später wieder, mit den neuesten Meldungen aus Amerikanien.


11. September 2008 - 10:28 Ortszeit Old York: Nordturm des RFFC bricht zusammen

KK: Hier ist wieder Konrad Kujau, live aus Old York. Mir raubt es fast die Stimme, liebes Publikum, aber so etwas hat die Welt noch nicht gesehen. Seit mehr als einer Stunde lief nun flüssige Luft auf den Nordturm des RFFC. Und nun ist uns allen klar geworden, warum. Vor wenigen Augenblicken wurden aus der Gondel des Zeppelins mehrere Hammerschläge auf den völlig unterkühlten und froststarrenden Nordturm abgegeben ... und mit einem unbeschreiblichen Knirschen, einem Geräusch, welches wohl Eisberge von sich geben mögen, wenn sie im Meer aufeinandertreffen, mit markerschütterndem Knarrzen splitterte der Nordturm von der Spitze her auf und, einem Kristallregen gleich, zerlegte er sich von der Spitze her nach unten fort in Myriaden von glitzernden Einzelteilen ... und ... es ist unfasslich ... der Turm ist weg ... ausradiert ... in sich zusammengestürzt. Und nun sehen wir alle, sieht die staunende Welt, was sich in diesem Nordturm befunden hat. Eine gewaltige Wolke aus lauter Papier schwebt über Old York: Geldscheine, Schuldververschreibungen, Pfandscheine, mit den Stempeln von Banken aus aller Herren Länder, den Unterschriften von Menschen aus ganz Ozeanien, ja sogar aus der Alten Welt. Offenbar war dieser Nordturm ein gewaltiger Geld- und Schuldscheinspeicher nahezu entenhausenscher Dimension. Welche Auswirkungen die Zerstörung und Vernichtung all dieser Papiere auf die internationalen Finanzmärkte haben wird, es ist überhaupt noch nicht auszudenken.


11. September 2008 - 10:03 Ortszeit Schrankhorst: Zeppelin gelandet

Live von einem Lufteinsatz mit aquanopolitansichen Sondereinheiten berichtet hier per Funk Norman Mailer aus dem Norden Amerikaniens.

SNC: Norman Mailer, Sie sind seit Tagen quasi Mitglied einer Sondereinheit und haben soeben die Erlaubnis erhalten, ab nun live zu berichten. Was können Sie uns sagen?

NM: Ja, liebes Publikum, es stimmt, ich bin ... entschuldigen Sie, wenn ich ein wenig außer Atem bin, wir bewegen uns hier gerade im Laufschritt durch schweres Gelände, ich bin in der tat Mitglied einer Sondereinheit. Soeben sind wir mit dem Zeppelin in der Nähe von Schrankhorst, nördlich von Brookline, notgelandet. Eigentlich war unsere Aufgabe, aus der Luft die Verfolgung des Kriegsverbrechers Johnson zu organisieren. Ein ungeklärter Schaden führte jedoch zum Beinahabsturz, sodass wir jetzt zu Fuß in diesem schweren Gelände nach Johnson suchen müssen. Soweit ich mitbekommen habe, soll er noch eine gute halbe Stunde Vorsprung vor uns haben. Unsere Späher haben soeben die unverkennbaren Spuren seiner Cowboystiefel an einer Waldecke entdeckt.

SNC: Norman, sind sie die einzige Einheit, die dort oben operiert?

NM: Nein! Soweit ich weiß, verfolgen wir Johnson von Süden her. Von Nordern nähert sich, bislang unbestätigten Berichten nach, eine Einheit der Schneelilie und nach Südosten hin ist der Fluchtweg abgeschnitten durch eine soeben von Lipari her eingetroffene alliierte Gruppe amerikanensischer und wanne-eicklerscher Freiheits-Exilanten. Es kann noch Stunden dauern, bis die Dreckssau Johnson gefasst wird, aber ein Entkommen ist ihm nicht mehr möglich.

SNC: Norman Mailer, vielen Dank erst einmal an Sie, dort oben in den Wäldern bei Schrankhorst.


11. September 2008 - 9:59 Ortszeit Old York: Südturm völlig entglast

SNC: Wir sind wieder live in Old York. Konrad Kujau, was können Sie uns berichten?

KK: Ja, Ozeanienbürger, es ist passiert. Vor wenigen Augenblicken ist die letzte Glasscheibe des Südturms krachend zerborsten und vor uns steht nur noch ein winddurchzaustes Gerippe, endlose Stockwerke, allesamt den Blicken der Welt schutzlos preisgegeben. Und was sehen wir hier nicht alles. In den unteren Etagen sitzen sie noch zu Dutzenden reglos hinter ihren Schreibtischen, all diese gutgläubigen Angestellten und Handlanger des Kapitals, während in den oberen, den Chefetagen, ein hektisches Treiben herrscht. Offenbar denkt hier niemand an Flucht, vielmehr sehen wir allenthalben die Herren Aktenbündel aus den Schränken zerren und in ihren Aschenbechern verbrennen. Ersichtlich sollen hier Spuren verwischt werden, Spuren wovon? Von Finanzverbrechen an den Menschen Ozeaniens? Welche Geschäfte wurden hier betrieben? Ich sehe dutzende aquanopolitanische Feuerwehrleute durch die Treppenhäuser nach oben rasen, um möglichst viele der Akten vor dem Flammentod zu retten. Wir werden sehen, ob und inwieweit es ihnen gelingt. Doch ich höre, nördlich von Brookline spielen sich dramatische Szenen ab. Zurück ins Sendehaus.


11. September 2008 - 9:37 Ortszeit Brookline: Zeppelinangriff auf das Weisse Haus

Mittlerweile steht die Liveschaltung in einen Reporterzeppelin des dritten aquanopolitanischen Luftgeschwaders, welches sich im seit Stunden im Anflug auf Brookline, die Hauptstadt Amerikaniens befindet. Mit an Bord Truman Capote, unser Korrespondent und Kenner der politischen wie gesellschaftlichen Szene ozeanienweit.

SNC: Truman Capote, was können Sie uns sagen, wird auch Brookline, die Hauptstadt Amerikaniens, Opfer eines Vernichtungsschlages?

TC: Atemberaubend, liebes Publikum, einfach nur atemberaubend. Und das sage ich voller Dankbarkeit, denn nie, ich betone, niemals zuvor sah ich ein Manöver von solcher Präzision und, ja, man muss es so sagen, von solch ästhetischem Zusammenspiel gebündelter Kräfte. Vor wenigen Minuten wurde hier mit einer von einem Zeppelin abgeworfenen Korallenfallbirne ein mehr als drei mal vier Meter große Loch ins Dach des Weissen Hauses gebombt!! Nur wenige Augenblicke darauf seilten sich aquanopolitanische Spezialeinheiten, ich meine die Barrets der Eliteeinheit Dutzendzwölf erkannt zu haben, vom Zeppelin ab und drangen durch das Loch ins Weisse Haus ein. Wiederum nur wenige Minuten später ließen sie sich wieder in die Gondel hochziehen und präsentierten winkend einen offenbar handgeschriebenen Zettel, den sie auf dem Schreibtisch des Oval Office gefunden haben. Durch mein Fernglas kann ich deutlich die Worte lesen "Bin mal kurz weg, weiß noch nicht, wann ich wiederkomme, kann spät werden! LBJ" Und wer wie ich in den höchsten Kreisen Amerikaniens verkehrte, weiß, dass diese Unterschrift echt ist! Mit anderen Worten, Johnson hat sich aus dem Staub gemacht!!

SNC: Bedeutet dies das Ende des Staatstreiches? Und wird Aquanopolis nun Gnade vor Recht ergehen lassen und seine Angriffe stoppen? Oder will der Kleine Führer in einem Rutsch auch den Kennedy-Clan in den Orkus der ehemaligen Staatsoberhäupter befördern und ein für alle mal die politische Landkarte Ozeaniens neu schreiben?

TC: Ich habe heute morgen noch mit dem Kleinen Führer ein Funkgespräch führen dürfen. In diesem war nicht die Rede von einer Unterwerfung Amerikaniens. Im Gegenteil, ich darf den Kleinen Führer wörtlich zitieren, er meinte: "Hach, ab Morgen wird wieder dieser rübenstrunkige, nach lopenbeize stinkende irische Raufbold im Weissen Haus sitzen. Da macht Aussenpolitik wenigstens wieder richtig Spass."


11. September 2008 - 9:03 Ortszeit Old York: zweiter Zeppelin greift Südturm des RFFC an

Konrad Kujau: Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, seit vorgestern bin ich unter strengster Bewachung vom VKWE hierher gebracht worde, ohne selber zu wissen, wieso und warum. Doch jetzt offenbart sich mir zumindest ein Teil des Planes. Offenbar will Aquanopolis Rache nehmen für den Luftschlag gegen Bella Vista und hat sich dafür die symbolträchtigste amerikanensische Stadt ausgesucht, Old York, und hier wiederum das architektonische Wahrzeichen der Stadt, das Doppelturmgebäude des Finanzriesen Rocka Fella. Der Nordturm des RFFC .... aber nein, was ist das .... ein zweiter Zeppelin ist soeben hinter dem Südturm aufgetaucht und aus seiner Gondel heraus wird aus hunderten Steinschleudern ein Vernichtungshagel von Geschossen auf den Südturm abgefeuert. Stockwerk um Stockwerk wird eine Scheibe nach der anderen zerschossen ... Zentnerweise prasseln die Glasscherben auf die Straßen herab, Pferde scheuen, kutscherlose Gespanne rasen durch die Straßen und zu Hunderten stehen die Menschen wie gelähmt und betrachten das gigantoische Schauspiel, was sich ihnen an diesem herrlichen Spätsommermorgenhimmel bietet. Aquanopolitanische Zeppeline im Angriff auf die Großmacht Amerikanien, auf Johnson-Amerikanien muss man sagen, denn dass dieser Angrff in direktem Zusammenhang mit dem mittlerweile klar als Staatsstreich identifizierten Überfall auf den Kennedy-Clan zusammenhängt, ist bestätigt. Ich hoffe, wir bekommen eine Live-Schaltung nach Brookline. Bleiben Sie an den Geräten, weren sie Zeugen geschichtlicher Ereignisse.


11. September 2008 - 8:46 OrtszeitOld York: Zeppelinangriff auf den Nordturm des Rocka Fella Financial Center (RFFC)

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, die Welt hält den Atem an!! Zeppelinangriff auf das Finanzzentrum Amerikaniens, das Zwillingsturmgebäude des Rocka Fella Financial Centers in Old York. Mitten in den beginnenden Arbeitsalltag der Finanzmetropole Old York, aus heiterem Himme sozusagen, erfolgte dieses unerwartetet Geschehnisse. Rocka Fella, eine der größten Banken Ozeaniens und Schicksalslenker für tausende Firmen und private Kreditnehmer, geriet zuletzt ins Gerede durch vermutlich illegale Geschäfte auf dem Grundstücks- und Hypothekemarkt, die in ganz Ozeanien zu Privatinsolvenzen führten und im VKWE den gesamten Hypotheken- und Privatkreditmarkt zum Zusammensturz brachten.

Augenzeugenberichten ist ein Unfall völlig ausgeschlossen, denn aus einem Zeppelin der Transozeanienklasse strömt seit Minuten gezielt flüssige Luft von oben auf den Nordturm des RFFC und verwandelt den Turm zunehmend in einen eisstarrenden Klotz.

Offiziell erhalten wir hier im Sendehaus soeben die Bestätigung, dass Aquanopolis Urheber dieses Angriffs ist. Seit Beginn des Angriffs (8:46 Ortszeit Amerikanien) spielt der aquanopolitanische Rundfunk die Nationalhymne der Heimat der Tapferen. Bleiben Sie an den Geräten. Wir melden uns, sobald unser Reporter vor Ort ist.


11. September 2008 - 13:15 Ortszeit Brookline-Schrankhorst:

Meine damen und Herren, wir haben wieder eine Live-Funkschaltung zu Norman mailer erhalten, der unterwegs mit der Spezialeineit ist, die den flüchtigen Johnson verfolg:

SNC: Herr Norman Mailer, hören Sie uns?

NM: ja, ja, sorry, ich habe Mühe sowohl das Funkgerät als auch den Sattelknauf festzuhalten; ich hups! ...Fast abgerutscht!

SNC: Heisst das, Sie sitzen auf einem Pferd?

NM: ja, also die Stiefelfährte führte ja geradewegs auf einen Hof zu und als wir dort ankamen, keifte uns schon ein zahnloser Greis entgegen, das man ihm ein Pferd gestohlen habe. Wir stahlen ihm die restlichen borgten uns weitere Pferde von dem freundlichen Landwirt und verfol...HUÄH! Hey, kannst Du Mistvieh mich nicht warnen, ehe Du über eine Hecke springst.!!!

SCN: Hört sich an, als befänden Sie sich in schwierigen Gelände.

NM: Brookline-Schrankhorst eben, so eine richtig öde Gegend; Endstation der Omnibus-Linie 11, kalt, windig und matschig, der Arsch der Welt wo es hernach nur noch in gottverlassene Einöden geht...

SCN: Aber die Spur vo Johnson haben Sie noch?

NM: Wir galoppieren hier ja nicht einem Fuchs hinterher...Oh! OH!

SNC: was? was ist?

NM: na, da vorne ist er! ich sehe ganz weit vorne galoppiert ein Reiter über das Stoppelfeld! Der Cowboy-Hut, das ist Johnson!

Liebe Zuhörer, jetzt geht...geht hier die Post ab! Wir preschen in atemberaubenden Tempo hinter dem Flüchtigen her. Einer unser Männer hat gerade seine Seeigel Steinschleudfer ausgepackt und...voll an den Arsch von Johnson Gaul, nur ist der dadurch schneller geworden, von daher keine so gute Idee..Aber was ist das? Donnern? ein Gewitter...? Nein, oh, das ist , das ist unglaublich!!

SNC: Nun sagen Sie uns doch bitte, was los ist!

SNC: Herr Mailer? Sind Sie noch da?

NM: Welch ein Anblick! Hunderte von Reitern sind von Norden her aus den Wäldern aufgetacht! Es muss die Schnelilie sein! Und in der tat, an der Spitze, auf dem rappen sehe ich Kennedy! in der Hand seinen Säbel, der angeblich magische Säbel. da ist auch Robert Kennedy und seine Frauen und viele, viele Getreuen, indianische und keltische Krieger, was für ein Spektakel! JHohnson musste eine Vollbremsung einlegen, weil die goldene Horde, so nenne ich diese kavalkade jetzt mal, im den Weg abgeschnitten hat, er reitet jetezt nach Westen, JFK und wir natürlich hinterher, und...

Ein großteil der Wertpapiere von Joseph Kennedys Firmen befanden sich im RFFC

SCN: Liebe Zuschauer, wir verlassen Schrankhorst kurz, denn wir haben eine Liveschaltung nach Cape Cod, dem Sommersitz der Kennedy-Familie, von wo uns geradee die Nachricht erreicht hat, dass JFK's Vater, der Patriarch Joseph Kennedy einen Herzfall erlit. Ich bin nun verbunden mit unserer Gesellschaftsreporterin Elfriede Klatsch.

SCN: Frau Klatsch! Ist es die Freude über die glorreiche Wiederauferstehung des geliebten Sohnes, die vielleicht in diesen dramatischen Stunden zuviel war, für das Oberhaupt des Kennedy Clans?

EK: Äh nein, Sowohl das Attentat als auch die Nachricht vom Überleben seines zweitältesten Sohnes hat Joseph Kennedy sagen wir mal, sehr gefasst aufgenommen. Es ist der Einsturz des Rocklafella Centers in Old York, welches dem alten Finanz-Tycoon offenbar so schwer getroffen hat.

SCN: Nun, der dramatische Anblick der einstürzenden Türme war natürlich schon herzzerreissend.

EK: ja das auch, aber Joseph Kennedy ist natürlich voralllem deswegen geschockt, weil ein Großteil seiner Wertpapiere im RFFC gelagert wurden. Das Firmenimperium des Kennedy Patriarchen wurde größtenteils im Rockafella Center verwaltet.

SCN: Wie geht es Joseph P. Kennedy denn jetzt?

EK: Er ist über dem Berg und wird gerade von einer Hundertschaft Krankenschwestern und Ärzten versorgt.

SCN: Danke erst mal Frau Klatsch. Wir schalten nun wieder zu Norman Mailer und fragen ihn, wie es nun um die Gefangennahme Jhnsons steht.

SCN: Herr mailer, können Sie mich hören?

Der spektakulärste Staatsstreich Amerikaniens endet im Sumpf

NM: ja, sehr gut. Also, Johnson ist vor ungefähr zehn Minuten über einen Graben gesprungen, als ihn mitten im Sprung ein Hagel aus pfeilen und Seeigeln traf. das Pferd ist daraufhin ausgerutscht und in den Sumpf gefallen, wo Ross und Reiter nun festsitzen. Johnson prügelt vergeblich auf seine Reitunterlage ein. Einige Männer nseres Kommandos wollten sich sofort auf ihn stürzen um sich die Stiefel zu holen (Auf die hat der kleine Führer ja eine recht hohe Belohnung ausgesetzt.)
Aber Kennedy ist vorgeprescht und hat die Jungs mit seinem Säbel weggescheucht. Jetzt ist er gerade dabei, Johnson zu drohen, dass wenn er nicht aufhöre, den Gaul zu prügeln er ihm den Säbel in den Wanst hauen würde. Johnson ist wie von Sinnen, macht weiter - oh, jetzt hat JFK die Reitgerte mit einem Säbelhieb gekappt.
Nun gibt es auch für die anderen kein halten mehr, Bobby Kennedy, der ja für sein cholerisches, nachtragendes Naturell bekannt ist, hat sich wie ein tollwütiger Iltis auf Speed auf Johnson geworfen, er prügelt auf ihn ein - und Auu! beisst ihn in die Nase!...derweil versuchen einige andre, sowohl Leute der Schneelilie als auch unsere Jungs, immer noch an die Stiefel zu kommen, ich kann nicht genau erkennen, wer nun was macht, aber es fliegen die Fetzen...

SNC: Hört soch so an, als würde Jonson bei lebendigem Leib zerissen, wie ein Fuchs am Ende einer Treibjagd.

NM: ja, so in etwa passt diese Beschreibung schon...da! Na wenn das keine Sensation ist! Da kommt doch tatsächlich Günter, ja Ex König Günter der Große aus Wanne-Eickel der sein Exil offenbar bei der Schneelilie hatte, reisst den nächstbesten Weidezaun aus und haut selbigen Johnson über die Birne.
Der Zaunpfahl ist Kleinholz, aber da...Johnson kann sich doch tatsächlich befreien, blutüberströmt und in Fetzen glitscht er unter der Menge durch und entwischt? Der Alte ist zäher als ein Rindersteak...ob er doch noch entkommen kann?

NM: ja, sieht ganz so aus...aber da! da kommt ein ganzer Trupp Exilanten angeprescht und in Wagen angefahren, an vorderster Front ist Eleanor Roosevelt mit ihrem Regenschirm! Sie rammt den Schirm in den Johnsons Bauch...Johnson geht zu Boden und jetzt knallt sie ihm den Schirm noch mal über den Kopf. Ich glaube, liebe Zuschauer, das war's, Johnson ist nun entweder tot, oder im Koma.
JFK mahnt den wütenden Mob nun zur Ruhe und befielt, dass man Johnson fesseln möge. Er ist wieder ganz Staatsmann, zummindest soweit so ein zerzauster, wilder Ire überhaupt Staatsmann sein kann. Eleanor Roosevelt schimpft mit JFK, wirft ihm vor, dass er so mit Schlamm eingesaut ist, JFK seinerseits zeigt Frau Roosevelt den Stinkefinger, ja so langsam kommt ja fast ein Hauch von Normalität auf, in diesem geschundenen Land.

SNC: Herr Mailer wir Danken Ihnen für diese spannende Liveübetragung. Wir werden wieder berichten, sobald es Neues gibt und sich JFK selber zu Wort meldet.

11. September 2008 - 18:30 Ortszeit Brookline:

Verehrte Damen und Herren, so eben erreichen uns Berichte, dass in Brookline die Sankt Potemkin Kathedrale mit dem Läuten der Freiheitsglocken begonnen hat. Dieses Glockenspiel, bei dem auch die große, tausendjährige "Fürst Gologin" Glocke, die größte Ozeaniens, eingesetzt wird, erklang zum letzten mal Anlässlich des Ende des Ersten Ozeanischen Weltkrieges, auch Ozeanienkonflikt genannt.
Das bedeutet, dass offensichtlich offiziell das Ende der Krise ausgerufen ist und Präsident Kennedy wieder im Weissen Haus weilt. Wir erwarten minütlich die erste Pressekonferenz von JFK.

In ganz Brookline steht, wie in anderen Amerikanensischen Städten auch, das heutige Lughnasad-Fest, einem der acht Hauptfeuertage des Paganistischen Jahres unter dem Zeichen der Wiederkehr des Monarchen. Wie dicht doch Trimph und Tragödie nebeneinander liegen: Während man in Old York fassungslos vor den Trümmern des RFFC steht, tanzen hier in Brookline vereinzelt die Menschen in den Straßen.

Sobald wir neues aus dem Weissen Haus haben, werden wir uns wieder melden.

Ah, jetzt hält Joh F. Kennedy gearde seine erste Pressekonferenz nach seiner Rückkehr ins Weisse haus. Wir übertragen live!


12. September 2008 - Aquanopolis beendet Schutzbesetzung des SNC

Mitteilung des Intendanten:

"Seit Mittag 12 Uhr hat das friedliebende Volk von Aquanopolis seine Schutzbesetzung des SNC beendet. Durch den beispiellosen Friedensakt des aquanopolitanischen Heeres vom Vortag konnten ozeanienweit sämtliche politischen Halunken, Marodeure und sonstige Kriegsgewinnler ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Der SNC ist nunmehr vor äußeren Beeinflussungen sicher und kann wieder, unter den gütigen beobachtenden Augen Aquanopolis, seiner Verpflichtung zu freier, unabhängiger und überparteilicher Berichterstattung nachgehen.

Der SNC dankt dem friedliebenden Volk von Aquanopolis für seine uneigennützige und aufopferungsvollen Dienste zum Schutz der freien Meinungsäusserung. Vivat Aquanopolis! Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, bitte erheben Sie sich nun von Ihren Sitzen, wir spielen die aquanopolitanische Hymne!"


13. Spetember 2008, 10.00 Uhr - Politische Neuordnung auch im VKWE bald abgeschlossen?

K. Kujau, live aus dem VKWE

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, brisante Meldungen erreichen uns aus dem VKWE, jenem kleinen geschundenen Land, welches, durch Kriegsverbrecher aus Amerikanien verführt, sich offenbar auf politisches Glatteis begeben hat, wo es sich nun das Genick brechen könnte. Immer noch ist Peter von Ankerhagen auf der Flucht und das Land von aquanopolitanischen Truppen umzingelt. Doch in den frühen Morgenstunden hat sich an mehreren Schauplätzen offenbar entscheidendes getan. Wir schalten live zu Konrad Kujau, unserem Mann vor Ort.


SNC: Konrad Kujau, es kursieren die wildesten Gerüchte, die letzte Königswahl soll gefälscht worden sein, von schwerstem Wahlbetrug ist die Rede? Und es soll entscheidende Hinweise auf den Aufenthaltsort des mit ozeanienweitem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrechers Peter von Ankerhagen geben? Was können Sie uns berichten?

KK: Ja verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer, beide Gerüchte kursierten in der Tat seit den frühesten Morgenstunden und verdichteten sich von Minute zu Minute hin zu nackten Tatsachen und zu historischer Wahrheit. Es ist ein Beweisphoto aufgetaucht, welches eine schwere ungeheuerliche Wahlmanipulation bei der letzten Königswahl zeigt. Mit unlauteren Mitteln (hochprozentiger Wodka statt Bier soll im Spiel gewesen sein) soll Ruplack seinen Sieg über König Günter errungen haben. Derzeit prüfen aquanopolitanische Experten das Bild auf Echtheit, unbestätigten Meldungen zufolge jedoch kann an der Authentizität der Aufnahme kein Zweifel mehr herrschen.

Das Beweisphoto: Wahlbetrug bei der Königswahl

SNC: Und was tut sich bei der Verfolgung bzw. Jagd auf Ankerhagen?

KK: Ich bin hier live vor Ort, in einem Wanner Hinterhof und unsere Kameras werden gleich Sensationelles zeigen. Ankerhagen soll in diesem Hof in einem Erdloch sich versteckt haben und ja ... soeben wird eine völlig verwahrloste Gestalt aus einem, ich würde schätzen 1 mal 1 Meter großen und knapp knietiefen Loch hervorgezerrt, verlottert wie ein Yeti, aber es ist eindeutig Ankerhagen, der sich nun die Arme schützend vor das Gesicht hält. Aquanopolitanische Soldaten und Wanne-Eickler Sicherheitskräfte sehe ich hier, Hand in Hand arbeiten. Offenbar war dies eine vorbereitete, eine konzertierte Aktion und ebenso offenbar zeigt sich hierin, dass Aquanopolis, nun wo auch die letzten Drahtzieher gefasst sind, sich nicht länger in die inneren Angelegenheiten des VKWE einmischen will.

SNC: Konrad, was wird mit Ankerhagen geschehen und wo ist der Freiheitskämpfer K.Öbes?

KK: Ich habe soeben den Einsatzleiter zu einem DSchnellinterview vor der Kamera, Träger des Seepferdchens am Bande und Waffenmeister Erster Klasse, Hangwart Dutzendzwölf aus Aquanopolis. Herr Waffenmeister, was wird mit Ankerhagen geschehen und was können Sie uns über K.Öbes sagen?

Hangwart Dutzendzwölf: Sehen Sie den Zeppelin da oben? In diesem Hochsicherheitszeppelin wird Ankerhagen noch heute nach Amerikanien, nach Brookline, gebracht und dort den amerikanensischen Behörden überstellt. Verhörspezialisten werden dort aus Johnson und Ankerhagen die Wahrheit herausholen und beide Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuführen. K.Öbes wurde bereits heute Nacht von einem Einsatztrupp unter Leitung meines Bruders Secundus Dutzendzwölf, aus einem leeren Bierfass befreit, in dem er die letzten mehr als 10 Tage gefangen gehalten worden war. Er wurde sofort unter einen Zapfhahn gelegt und erhält seit Stunden oral frisches Pils eingetröpfelt. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

KK: Herr Waffenmeister, vielen Dank für den Zwischenbericht. Ja, liebes Publikum, Sie sehen, auch die letzten Unklarheiten lüften sich, dank des unermüdlichen Einsatzes von Aquanopolis für die Wiederherstellung von Recht und Freiheit in Ozeanien. Soeben schwebt der Zeppelin ein und Ankerhagen wird an einem Strick in die Sicherheitsgondel hochgezogen. Viele Menschen stehen hier, zeigen ihre Tätowierung "I love Günter" und soeben, ich erfahre es gerade über meinen Kopfhörer, sind die Grenzschlagbäume geöffnet worden und Dutzende Lastwagen, Biertransporter und ähnliche fahren ins VKWE ein. Zusammen mit dem Fußballheimspiel heute Nachmittag dürfte das ein schöner tag für die Bevölkerung werden.

SNC: Was wird mit Ruplack? Und wie wird Günter reagieren?

KK: Ruplack ist, bei Zusicherung freien Geleits, eingeladen worden, mit nach Brookline zu fliegen und dort an den Verhandlungen gegen Johnson und Ankerhagen teilzunehmen. Ruplack selber ist offenbar nicht in die Wahlmanipulationen und auch nicht in die kriegstreiberischen Abenteuer Ankerhagens verwickelt, sondern selber das Opfer einer gigantischen Intrige. Seit Amtsantritt soll er durch Zugabe von Strohrum systematisch vergiftet und überdosiert worden sein. Und damit zurück ins Sendehaus.

SNC: Konrad Kujau, vielen Dank für diese imposanten Informationen aus Wanne-Eickel.

Ja liebe Zuschauer und Zuschauerinnen. Das ging rasch wie Semmelbacken, zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen und Ozeanien kann aufatmen. Wir melden uns wieder aus Wanne-Eickel, sobald neue Nachrichten vorliegen.

13. September 2008, 11.00 Uhr - Bestürzende Wendung im Fall Ankerhagen

Wie SNC soeben erfährt, soll es sich bei der als Peter von Ankerhagen verhafteten Person um einen gewissen Horst Schimanski, einen Doppelgänger des Kriegsverbrechers handeln. Aquanopolis hat darauf hin sämtliche Grenzschlagbäume zum VKWE wieder schließen lassen und den Ring um das VKWE verstärkt. Aus höchsten Kreisen ist zu hören, dass der Kleine Führer getobt haben soll "Wenn diese Hosenscheißer glauben, sie könnten uns verarschen, dann dreh ich denen bis zum Ende des Jahrhunderts sämtliche Bierhähne zu!", und wer Örg kennt, weiß, dass dies keine leere Drohung ist. Offenbar besteht die aquanopolitanische Führung auf der Auslieferung von Ankerhagens, dem eine erhebliche Mitschuld am amerikanensischen Angriff auf Bella Vista zugesprochen wird.

KK: Hier ist noch einmal Konrad Kujau, live aus Wanne-Eickel. Ich weiß nicht, wie lange ich noch von hier berichten kann. Der Himmel ist voller Zeppeline, unter anderem erkenne ich solche der Transozeanienklasse, die vorgestern noch den Angriff auf das RFFC in Old York geflogen haben. Sie stehen zwar außerhalb der Landesgrenze am Horizont und auch höher als die 300Meter-Sicherheitszone, die für Kleinstaaten wie das VKWE verbindlich ist, aber wir alle kennen die Blitzangriffe der aquanopolitanischen Armee und auch ihre äußerste Entschlossenheit, wenn sie sich heldenmütig für Frieden und Freiheit in den Kampf stürzt. Örg selber hat das Oberkommando übernommen, wie ich soeben erfahre. Der Kleine Führer selber, seit Wochen unermüdlich im Einsatz, koordiniert von seinem Schiff DKFS Örg aus sämtliche Einsätze. Zurück ins Sendehaus.

13. September 2008, 14.00 Uhr - Funkinterview mit aquanopolitanischem Staatschef

Verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer, uns von SNC ist es gelungen, den Kleinen Führer, Staatschef Örg von Aquanopolis, live für ein Funkinterview vor das Mikrophon zu bekommen. Interviewpartner ist Truman Capote.

TC: Herr Örg, die Welt hat widersprüchliche Informationen. Einerseits soll Peter von Ankerhagen ein königstreuer Patriot, Ruplack jedoch der Drahtzieher eines gigantischen, bis ins Feinste gesponnenen Netzes von Intrigen, Lügen, Gegenlügen und Doppeltricks sein. Andere hingegen stellen die Sache so dar, als wäre Ruplack ein wandelndes Schnapsglas, unfähig,sich selber die Schuhe zu binden und Peter von Ankerhagen, stets nüchtern und durchtrieben bis in die Socken, sie der Ränkeschmied, der bereits seit Jahren Wanne-Eickel fest im Griff hat und bereits als Berater Günters in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll. Nach neuesten Bekundungen soll Ankerhagen sogar für das vorzeitige Ausscheiden Wanne-Eickels bei der UM im Sommer 2008 verantwortlich sein.

Örg: Ja. Soll, hätte, könnte. Was sind denn das für Vokabeln. Wir sind doch schließlich Rationalisten und keine Wahrsager oder Kaffeesatzleser. Darum lassen Sie mich kurz und knapp die Wahrheit schildern. Ankerhagen ist der Drahtzieher aller Unruhen, die seit je von Wanne-Eickel ausgehen. Ankerhagen hat sein Volk betrogen und sämtliche seiner Könige, denen er als Berater Treue geschworen hat. Ruplack, dieser einfache Geist, wem bitte will man denn dieses Märchen aufbinden, dass Ruplack auch nur imstande wäre, ein Skatturnier zu leiten, geschweige denn einen militärischen Angriff gegen Aquanopolis auszuhecken. Nein nein, Ankerhagen, Ankerhagen, und ich sage das in aller gebotenen staatsmännischen Ruhe, ANKERHAGEN DIE DRECKSAU ist verantwortlich.

TC: Herr Örg, wie wird es weitergehen. Kritik wurde laut, gewisse .. ähm ... aquanopolitanische Friedensmassnahmen (puh, gut , dass mir diese hohle Phrase eingefallen ist) träfen nur die arme Bevölkerung des VKWE, wären aber letztlich im Kampf gegen das korrupte Regime wertlos.

Örg: Schauen Sie, wir wollen niemandem vor dem Spiegel der Geschichte beschämen. Durch eine leichte Erhöhung des Drucks auf die Bevölkerung wollten wir die Rahmenbedingungen schaffen, dass sich das Volk aus eigener Kraft und eigenem Antrieb befreit. Revolution!! Dies war bislang nicht der Fall, nun gut, sei es drum. Dann werden wir eben von außen die Fackel der Freiheit ins VKWE tragen. Unsere Devise ist seit jeher Friede den Hütten, Krieg den Palästen!

TC: Und was bedeutet dies konkret?

Örg: Derzeit prüfen wir noch an Hand von Unterwäscheanproben, Trinkfestigkeit, Dialektvergleichen und anderen, geheimeren Verfahren, ob wir wirklich einen gewissen Horst Schimanski oder vielleicht doch den echten Peter von Ankerhagen inhaftiert haben. Ich kann Ihnen versichern, sollte es tatsächlich diese ominösen Doppel- und Drei- oder Vierfachgänger geben, wir werden sie ALLE fangen und ALLE über einen Kamm scheren. Ich rufe jetzt alle Bürger des VKWE auf: liefert Ankerhagen oder jede Ankerhagen ähnlich sehende Person an uns aus. Ich rufe weiterhin jeden Ankerhagen oder Ankerhagen ähnlichen Menschen auf: ergib dich, Drecksau, und ich verspreche dir, nach deinem Geständnis wird es dir besser gehen!! Und ein Wort an die freie Welt da draußen: Aquanopolis wird nicht eher ruhen, bis Ankerhagen und sämtliche seiner Klone ruhen, ob auf dem Grund des Meeres, in einer amerikanensischen Einzelzelle oder als Galionsfigur unserer neuen Raumschiffe, da will ich nicht kleinlich sein, das soll das Volk entscheiden. Ich darf erinnern, dass ein Spezialkommando mit der Lizenz zum Hinrichten nach Schnellgerichtsverhandlung im Namen des friedliebenden Volkes von Aquanopolis noch unter Waffen steht und nur auf mein Kommando wartet, um im VKWE auf Kriegsverbrecherjagd zu gehen!!! Ich warte noch auf einen Anruf von Günter, aber der scheint besoffen bei Schrankhorst seinen Sieg zu geniessen.

TC: Herr Örg, vielen Dank für dieses Gespräch. Das war Truman Capote in einem Livefunkinterview mit dem großen Staatsmann Örg, live für SNC, live für Sie daheim!!

14. September 2008, 12.00 Uhr - Interview mit König Günter

Liebes Zuschauerinnen und Zuschauer,

seit wenigen Stunden ist König Günter erst wieder im Amt und schon ist er bereit für ein Interview mit SNC, dem Sender für freie Berichterstattung weltweit. Truman Capote, unser Mann für die Gespräche mit den Großen und Mächtigen dieser Welt, berichtet live aus dem Königspalast in Wanne-Eickel.

Truman Capote: König Günter, wie fühlt man sich, nach diesen harten Wochen im Exil und nun wieder mit dem Humpen in der Hand und der Krone auf dem Kopf?

Günter der Große: Ein befriedigendes Gefühl. Die Tage im Wald, hilflos dem Chaos zusehend waren nicht einfach für mich.

TC: Majestät, wie haben Sie überhaupt zum Palast gefunden? Noch sind ja alle Straßenschilder und Hausnummern im gesamten VKWE vertauscht.

Günter: Also bitte... Ich bin ohne Straßenkarte bis nach Amerikanien geflohen, da werde Ich mich doch wohl in meinem eigenen Königreich zurechtfinden können... Glauben sie mir: Jeder, der in Wanne-Eickel lebt, findet sich auch ohne Straßenkarte zurecht. Und den Palast übersieht man ja so schnell auch nicht...

TC: Worte eines wahren Herrschers, liebe Zuschauer. Lassen Sie uns zur aktuellen Lage kommen. Nach wie vor kursieren verschiedene Darstellungen über die Manipulationen der letzten Königswahl und über die Verstrickungen des VKWE in die Verbechen der Johnson-Gruppe. Was können Sie uns hierzu sagen?

Günter: Nun, die ganze Situation ist recht schwierig. Meiner Meinung nach könnte es sich aber auch um einen großen Zufall handeln. Ich glaube nicht einmal, dass die Regierung Ruplack bewusste Verstickungen mit der Johnson-Gruppe geplant hatte. Ich schätze mal, es haben sich einfach zur selben Zeit zwei Dumme gefunden und daraus ist dann eine Situation entstanden, die noch wesentlich übler hätte enden können...
Was die Wahl betrifft: Das Ruplack von Wodka magisch angezogen wird, ist ja hinreichend bekannt und war es auch schon länger. Und das der Depp nicht checkt, dass es bei einer bierokratischen Wahl um Bier geht war ja beinahe zu erwarten...

TC: Damit wir uns hier richtig verstehen, mit "zwei Dumme gefunden" meinen Sie Johnson und Ruplack? Ankerhagen, immerhin mit internationalem Haftbefehl gesucht, soll also unschuldig sein? Und ein gezielter Luftangriff auf die friedliebende Nation Aquanopolis wäre dann der "dumme Zufall"?

Günter:Sie müssen zugeben, dass es sich bei dem Luftangriff um eine Reaktion auf zwei von Aquanopolis durchgeführte Aktionen handelt. Ich sage nur Rochenscheiße und Steckdosen! Dies geschah VOR dem Luftangriff auf Aquanopolis. Und ja: Mit "zwei Dumme" meine Ich selbstverständlich Ruplack und Johnson. Was die Schuldfrage betrifft: Der Angriff wurde durch Kriegsminister Wlogga ausgeführt. Dies ist schließlich die Aufgabe eines Kriegsministers, wenn man sich im Krieg befindet. In Auftrag des Königs - Und dies war bekanntlich Ruplack. Ankerhagen hat als Stellvertreter nur PR-Aufgaben. Seine Aufgabe ist bzw war es, Ruplacks Anweisungen pflichtgerecht auszuführen, bzw das Ausland darüber zu informieren. Dies hat er getan. Ich kann ihm persönlich nichts vorwerfen. Er hat lediglich seinen Job gemacht.

TC: Ankerhagen als erklärter Stellvertreter des Königs ist also an der Misere unschuldig? Wer solche Stellvertreter hat, braucht keine Feinde mehr, das ist mal sicher. Ist Ankerhagen bereit, sich vor einem aquanopolitanischen oder internationalen Gericht zu verantworten?

Günter: Wieso eigentlich immer Ankerhagen? Was ist denn mit Ruplack? DER war doch König oder? DER hat das Volk leiden lassen! Wieso Ankerhagen? Das ist doch nur ein Bauernopfer!
Ich sage es jetzt klar und deutlich: Ankerhagen hat NICHTS zu Sagen. Er hatte überhaupt keinen Einfluss auf die Entscheidungen Ruplacks. Der hätte eh nichts begriffen. Und alleinige Entscheidungen darf Ankerhagen überhaupt nicht ohne Absprache durchbringen. Sollte Ankerhagen vor welchem Gericht auch immer bestraft werden, weil er dem König gedient hat, ohne das der König selbst schwerer bestraft wird - Dann verstehe Ich die Welt nicht mehr. Und dann wäre es wohl besser, mein Amt zur Verfügung zu stellen.

TC: Majestät, haben Sie heute morgen schon aus dem Fenster geschaut? Der Himmel voller Zeppeline, die Straßen voller aquanopolitanischer Truppen. Der Kleine Führer Örg besteht angeblich auf der Auslieferung Ankerhagens und sämtlicher Doppelgänger. Wie werden Sie sich verhalten, im Hinblick auf das Wohlergehen der Bevölkerung?

Günter: Der kleine Führer soll mal auf dem Teppich bleiben und endlich mal aufhören, sich hinter seinen Zeppelinen zu verstecken. Wieso will er eigentlich Ankerhagen und nicht Ruplack? Den Fußabtreter statt dem König? Hat der kleine Führer etwa Angst vor Ruplack? Ist der kleine Führer in Wirklichlkeit ein kleiner Schisshase? Das solte man sich Angesichts seiner Verhaltensweisen mal fragen.
Wenn Z.W.Örg Eier in der Buchse hat, dann sollte er seine Scheiß-Zeppeline mal nach hause gondeln lassen, mein Volk in ruhe lassen und höchstpersönlich in meinen Palast stiefeln. Dann können wir mal in Ruhe über die Sache reden. Diese ewigen Drohungen sind für mich ein reines Zeichen der Schwäche.

TC: Klare Worte, wie man sie von einem König auch erwarten kann. Was sagen Sie zu den Behauptungen, Ankerhagen sei für das frühe Ausscheiden des VKWE bei der UM 2008 verantwortlich? Immerhin noch während Ihrer ersten Amtszeit und lange vor Ruplack?

Günter: Schwachsinn! Wie soll er das gemacht haben? Wir sind damals ausgeschieden, weil Amerikanien die bessere Mannschaft war und deshalb am Ende auch verdient Universumsmeister wurde. Eine unglückliche Niederlage in einem spannenden Elfmeterschießen. Ich werde mein Lebtag stolz sein auf meine Mannschaft und ihre Leistung an jenem Tag. Verantwortlich für die Niederlage war einzig und allein die Mannschaft von Amerikanien - weil sie an diesem Tag stärker war als unsere.

TC: In den Spielhöllen Newburyports stehen die Quoten 13:1, dass bereits ein aquanopolitanisches Spezialkommando im VKWE operiert und dass innerhalb der nächsten drei Tage alle Ankerhagens auf dem Grund des Ozeans ruhen werden. Ihre Meinung hierzu?

Günter: Wie gesagt: Örg, komm mich mal Besuchen, lass dein Personal mal Urlaub machen und zeig, dass dein Mut größer ist als dein Körper. Dies ist eine Sache, die sich unter Männern aus der Welt schaffen lässt. Sollte seine Reaktion anders ausfallen, hat er den Beweis erbracht, dass er ein kleines Würstchen ist, das jeden Tag von seiner Frau mit Wattebäuschchen verprügelt wird, bis er heulend zu Mami rennt - also ca. Vier Sekunden.
Ich leg den roten Teppich raus, feg die ganzen leeren Wodkapullen weg, die hier noch rumliegen und erwarte Örg morgen um Halb Fünf hier im Palast. Ich werde ihn mit offenen Armen empfangen. Das ist alles, was Ich noch zu sagen habe.

TC: Harsche Worte eines Königs, der ohne den selbstlosen Einsatzes aquanopolitanischer Kräfte heute noch im Exil auf den Bäumen sässe. Wir werden sehen, wie Aquanopolis auf diesen Affront reagieren wird. Majestät, Danke für das Gespräch und Gottes Segen auf all Ihren Wegen. Das war Truman Capote für SNC.

Günter: Ich ihnen auch. auf Wiedersehen.

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, das war ein Liveinterview mit König Günter, Oberhaupt des VKWE. Ob seine Äußerungen den brüchigen Frieden wirklich sichern, oder ob nun nicht vielmehr die letzten Brücken für eine gütliche Einigung mit Aquanopolis abgebrochen wurden, wir werden hierzu im Laufe des Tages eine Expertenrunde befragen müssen. Bis dahin einen schönen Sonntag wünscht Ihnen daheim SNC, ihr Sender für freie, unabhängige und überparteiliche Nachrichten.

14. September 2008, 18.00 Uhr - Liveinterview mit dem Kleinen Führer

Ein Archivbild des jungen Örg (links) mit seinem Vater, einem gallizischen Puddingfabrikanten

Hier ist wieder SNC, live mit einem Interview vom Kommandoschiff der aquanopolitanischen Flotte, der DKFS Örg. Für SNC berichtet Norman Mailer.

SNC: Norman Mailer, wie sind die Ansichten König Günters, die er heute Mittag hier so freimütig geäussert hat, bei der aquanopolitanischen Regierung angekommen?

Norman Mailer: Seit Mittag war die Türe zur Kajüte des Kleinen Führers geschlossen, vor den Bullaugen hingen schwarze Vorhänge und nach Aussen drang nur der erste Satz der 5. Symphonie Beethovens, der offenbar in einer Endlosschleife aus dem Grammophon Örgs schallte. Vor wenigen Minuten aber verstummte die Musik, dei Vorhänge wurden zurückgezogen und ein sichtlich gut gelaunter Örg verließ die Kajüte und ... ja, ich glaube, es ist soweit, der Kleine Führer hat unser improvisiertes Studio betreten ... ähm... in etwas seltsamer Aufmachung, wie ich erwähnen darf. Um die Hüften trägt er einen Revolvergurt mit einem langläufigen Engelmacher 66er Schmitz&Westen ... doch nun sitzt er mir gegenüber. Exzellenz, vielen Dank für Ihre Bereitschaft zu einem Liveinter......

Örg: Nu setz Dich mal hin Männeken, du hast jetzt erst mal Sendepause. Also, ich sag erst mal drei Worte: "SO NICHT, GÜNTER." Was bildet dieses versoffene Wrack sich eigentlich ein?? Gestern noch ein Flüchtling in den Aspen Woods, der sich von Baumrinde ernähren musste und hintern Busch gekackt hat und der nur dank des heldenhaften und verlustreichen Kampfes des friedliebenden Volkes von Aquanopolis seine speckigen Hosen wieder auf dem Wanner Königsthron abwetzen darf, und heute die dicke Lippe?? Mich einladen wollen und über einen roten Teppich laufen lassen??? ROT??? Ja komm´ ich aus dem Roten Meer oder wie? Die ganze Welt weiß, dass Aquanopolitaner über blaue Teppiche laufen, blau, die Farbe des Meeres.

Und diese endlosen LÜGEN über Ruplack und Ankerhagen. Wir haben den Wanne-Eicklern Ruplack und Ankerhagen praktisch auf dem Silbertablett geliefert. Und statt sich dieses menschliche Elend Ruplack nun selber zu greifen und zur Verantwortung zu ziehen, wird UNS zugemutet, diesen Kretin unter irgendeinem Kneipentisch hervorzuzerren?! Mal Klartext geredet: Ruplack ist Geschichte und ob er nun vor eine Straßenbahn läuft, an einer Zirrhose krepiert oder im Streit um einen Schluck Wodka von einem Polen gemeuchelt wird, das ist uns doch schnurz!!

Was fuchtelt der Typ da hinter der Kamera denn so rum? Ich hau` hier solange mit meinem Schuh auf den Tisch, wie ich das will!! Und zum Thema Ankerhagen, guck mal hier Schnuggi, Schmitz&Westen, Kaliber 66, damit nageln wir normalerweise Ankerhaken (haha) in unsere Schiffsswände, aber ich mach da gerne mal eine Ausnahme und leg dir eine neue Knopfleiste an, Drecksau, verlogene!! Deinen freigelassenen Doppelpenner Schimanski haben wir uns schon wieder geschnappt und Dich und deine restliche Identibrut holen wir uns auch noch. Aber keine Bange, wir werden unsere Seeigelfallbirnen nicht mit deinem Specknacken besudeln. Du und deine Klone werden die Chance erhalten, in ihrem verkommenen Leben wenigstens eine nützliche Tat zu vollbringen. Ihr werdet Testastronauten im aquanopolitanischen Raumfahrtprogramm. Irgendjemand muss ja die neuen 45g-Beschleuniger mal testen, woll!!

Ich hab gesagt SITZENBLEIBEN Norman. Kamera auf mich, du Lusche dahinten!! Damit das ein für alle Mal klar ist, ohne Ankerhagen werden wir das VKWE nicht verlassen und es liegt an anderen, wieviel Scherben dabei anfallen. Jedem Wanner Bürger verspreche ich lebenslängliches Freibier, Schnipopi satt und freies Asyl in Aquanopolis, der uns einen der Ankerklone ausliefert. Sollten die für diese intriganten Schweine vorbereiteten Käfige morgen abend jedoch noch leer sein, so werden hier andere Seiten aufgezogen. Dagegen wird das 0:9 gegen den Cranger TuS09 von vor 60 Jahren ein Zuckerschlecken gewesen sein. Kannst wieder aufstehen Norman, gutes Interview von DIr, prima gemacht, Hau rein, woll. Ich habe fertig.

NM: Ja verehrtes Publikum, das war das Interview mit Staatschef Örg, Exzellenz, vielen Dank. Zurück ins Sendehaus.

SNC brachte ein Liveinterview mit dem aquanopolitanischen Staatsführer Örg, SNC, ihr Sender für freie, unabhängige und überparteiliche Berichterstattung.

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Sommer des Schreckens

Staatsstreiche, Wahlmanipulation & Militärschläge: Chaos in den Spiegelwelten!
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