Spiegelwelten:Sibirska Cup 2011 Hinterwald vs. Florentia (Viertelfinale 4)

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Vorbericht

Chaim Windbeutel.png
Linda Gisela Parvasena.png

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Tiere und Roboter Sibirskas, der Welt und der Gebiete jenseits davon!

ich heiße Sie auf das Herzlichste hier in Reichsstadt, Luxusburg willkommen. In wenigen Minuten wird hier das vierte Spiel des Sibirska Cup zwischen den Mannschaften Hinterwalds und Florentias ausgetragen - der Abschluss eines schon jetzt fulminanten Viertelfinales. Meine überaus reizende Kollegin Linda Gisela Parvasena und ich, Chaim Windbeutel, werden Sie den Abend über begleiten. Freuen Sie sich mit uns auf ein spannendes Spiel, über das ja im Vorfeld allerhand Gerüchte kursierten, oder was sagst du, Linda?

Linda: Danke Chaim. Auch von mir ein herzliches Willkommen an Sie, liebe Gäste! Ja, es gab da so einige wilde Spekulationen, die auf den Kommunistischen Krieg zurückgehen. Ich halte das ja alles für maßlos übertrieben, immerhin wohnen in Florentia zivilisierte Menschen.
Chaim: Ach, und in Hinterwald und dem Rest der Welt nicht?
Linda: Mhm, wahrscheinlich schon. Diejenigen, die bei der Festwoche in Florentia an der Krönung unseres Königs teilnahmen, waren weitgehend zivilisiert, selbst die Roboter und die Tiere. Aber wir wollen unsere Gäste auch nicht mit solchen Geschichten langweilen, immerhin steht ein Spiel an. Sag, Chaim, worum ging es nochmal?

Aufstellung HIN FLO.png

Chaim: Tja, Linda. Eigentlich eine Sache, die man im Beisein von Damen nicht ohne Weiteres anspricht: Das Runde muss ins Eckige.
Linda: (errötend) Das hätte man mir auch gleich sagen können. Damit komme ich zurecht. Bevor man mich hierher geschickt hat, wurde ich mit einer unfassbaren Anzahl von Regeln, Situationen, Ausnahmen und Hintergrundinformationen gepäppelt, die jede für sich keinerlei Sinn ergaben. Man hätte gleich sagen können, dass es um Sex geht.
Chaim: ...und Gewalt, meine Liebe, und Gewalt. Jetz wollen wir uns doch einmal die Mannschaften anschauen, die am heutigen Abend aufeinandertreffen. Beide sind ja ganz neu auf dem internationalen Rasen, nein, ehrlicherweise muss man sagen: Sie sind beide völlig neu auf dem Rasen überhaupt. Könnte sich das als Nachteil erweisen?
Linda: In Sachen Aufstellung ganz gewiss. Weißt du, Chaim, beim Briefing hat man mir tausende Tafeln mit möglichen Aufstellungen gezeigt, damit ich solche Sachen wie, "Ah, eine klassische Viererkette" sagen kann. Aber das, was ich hier sehe, dürfte in keinem Lehrbuch auftauchen. Die Hinterwalder haben anscheinend die Raumaufteilung eines Gerichtssaales als Vorbild für ihre Aufstellung gewählt zu haben, jedenfalls etwas ganz Ungewöhnliches. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich die eingezeichnete Blickrichtung zum eigenen Tor als etwas nachteilig herausstellen könnte, aber ich will da nicht spekulieren.
Chaim: Die Florentiner scheinen eine ähnlich gewagte Aufstellung gewählt zu haben. Sie erinnert ein bisschen an die angetretenen Reihen der Infanterie vor zweihundert Jahren. Dicht an dicht stehen die Spieler da, eine lange Kette. Wenn das mal gutgeht. Eine Aufstellung mit enormen Schwächen in der Flanke, wenn da die Kavallerie...
Linda: ...die Hinterwald nicht hat...
Chaim: Äh, genau.
Linda: Mir fällt auch auf, dass Hinterwald mit zwölf Spielern auf dem Platz ist. Wie ist denn soetwas möglich?
Chaim: Das liegt daran, dass unser Torwart formal den Status eines Maskottchens hat. Rein juristisch spielt Hinterwald ohne Torwart. Die Rasenball-Gelehrten aus Itz haben diese Lücke im Reglement entdeckt und waren der Meinung, man könne ganze Horden von Maskottchen mit auf den Platz bringen, sollte dies einmal notwendig sein. Nun, in jedem Fall zwei sehr ungewöhnliche Spielsysteme... Ich sagte Systeme, aber ich habe keine Ahnung, ob man damit überhaupt spielen kann. Das ganze wirkt für mich ein wenig wie am Reißbrett entworfen - aber wir werden sehen. Aber nun gut, das ist die Aufstellung, die gewählt wurde, und wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Dafür bliebe uns auch gar keine Zeit mehr, denn die Geräuschkulisse hier im Stadion verrät uns: Jetzt geht's los!

Einmarsch der Mannschaften

Linda: Hier im Stadion schwillt der Beifall gerade mächtig an, doch es mischt sich auch eine gehörige Portion Verwunderung mit ein. So, wie die beiden Mannschaften da nebeneinander her gehen, zeigen sich schon deutliche Unterschiede. Während die Florentiner, jeder mit einer Tulpe und einem Balljungen ausgestattet, ziemlich geordnet und zielstrebig in Richtung Mittelkreis gehen, dominiert bei den Hinterwaldern völliges Chaos. Die Hälfte der Mannschaft hat eine Menge Bücher mit noch mehr Lesezeichen bei sich, eine Spielerin - sie trägt tatsächlich einen Hut! - hat sogar eine Schrotflinte über der Schulter. Meine Güte! Die Mannschaftsmitglieder von Zwietracht Hinterwald bekommen es nicht hin, in einer geordneten Reihe das Spielfeld zu betreten, ständig latschen sie sich gegenseitig auf die Füße, schubsen und drängeln. Ganz vorne sehe ich die massige Gestalt von Großkanzler Solon Winckelzug, der es sich nicht nehmen lässt die Hinterwalder Auswahl selbst ins Feld zu führen. Jetzt brüllt er seine Mannschaft jedoch ersteinmal ordentlich zusammen. Wenn ich mir das alles so anschaue, Chaim, dann frage ich mich doch sehr, wie ihr es geschafft habt, uns im Kommunistischen Krieg zu besiegen.
Chaim: Ach, das war ganz einfach, das Meiste habt ihr ja selbst erledigt. Im Ernst, ich vermute, dass hinter der ganzen Sache ein Plan steckt. Hinterwalds Trainer Abdulhamid Mahmudxo'ja Ustimjon will die Mannschaft möglichst schwach erscheinen lassen - und ich muss sagen: es gelingt ihm. Jetzt stellen sich die Mannschaften zum Absingen der Hymnen auf, Florentia beginnt. Auf den Tribünen haben sich einige Besucher erhoben und singen mit, aber es sind doch nicht viele. Naja, es ist ein weiter Weg bis nach Luxusburg. Allerdings scheinen die übrigen Besucher nicht allzu angetan von der Florentinischen Hymne - man muss ja der Ehrlichkeit halber sagen: zu Recht. Das Ganze ist schon ein bisschen langweilig...

Florentias Hymne, König und Florentia ihr gleicht der Sonne!
Datei:HymnaFlorentia.mp3

Linda: Es ist eine Hymne, Chaim. Das muss so sein. Aber es wird ja nur eine Strophe gespielt. So, jetzt sind die Hinterwalder an der Reihe. Wie ich sehe, ihr habt eine Band mit gebracht, die... Meine Güte! Das ist eure Hymne? Das ist doch ein Sauflied! Ich will nicht wissen, wie unser König reagiert hätte, wenn man ihm soetwas vorgeschlagen hätte. Chaim! Zeigt ihr eurem Land so wenig Respekt?

Hinterwalds Hymne, der Choral von Rauthen

Chaim: Tja Linda, in Hinterwald sind wir der Meinung, dass man Leuten Respekt entgegenbringen kann, nicht aber Ländern. Da wir aber dennoch alle ziemlich patriotisch sind, halten wir es für völlig bescheuert, auch noch Lieder darüber zu singen, wie patriotisch wir sind. So, die letzten Takte der Hymne verklingen... es kann gespielt werden!

Stein des Anstoßes

Barbara Salesch.jpg

Linda: Zuvor muss allerdings noch geklärt werden, wer den Anstoß ausführen wird. Die Käpitäne beider Mannschaften kommen nun beim Unparteiischen im Mittelkreis zusammen. Oh, Chaim, ich fürchte, wir haben völlig vergessen, etwas zum Schiedsrichter der heutigen Partie zu sagen.
Chaim: Du hast Recht. Es handelt sich dabei um die bekannte Friedensrichterin Barbara Salesch. Sie ist der Frauenquote wegen hier akreditiert, besteht allerdings darauf, mit männlichen Personalpronomen und Bezeichnungen angesprochen zu werden. Sie versteht diese Wahlfreiheit als höchste Stufe der Emanzipation. Im Augenblick sagt sie ihr Sprüchlein zum Thema Fairplay auf, hat aber schon eine Münze in der Hand.
Linda: Anscheinend hat Hinterwald "Zahl" gewählt. Aus dem Hintergrund kommt nun Hesekiel Waldschrat, Chef der Anwälte ohne Grenzen, und reicht dem Unparteiischen - also eigentlich der Unparteiischen, aber sie will es ja so - eine einstweilige Verfügung, wonach beide Seiten der Münze als "Zahl" definiert werden müssen, weil ein Kopf auch eine abstrakte Verbildlichung einer Zahl sei. Oh, der Schiedsrichter, der/die eine Sie ist, rollt nur mit den Augen und erteilt Florentia den Zuschlag. Es scheint, als habe die Friedensrichterin wenig Verständnis für juristische Spitzfindigkeiten. Damit sind auch wir gewarnt - ab sofort benennen wir Frau Salesch geschlechtsumfassend als der/die/das Schiedsrichter/in. Wir wollen schließlich keinen Ärger bekommen.

Erste Halbzeit

1. Minute

Hinterwald: Schwierigkeiten beim Spielaufbau

Chaim: Florentia macht sich bereit zum Anstoß, was angesichts de gewählten Reihenfomation mehr als schwierig ist. Der Ball verfängt sich für einen Augenblick in den unzähligen Beinen, aber was ist das? Brause mit der Nummer 11 brüllt einen Befehl, worafhin die gesamte Reihe Gleichschritt fasst und wie durch ein Wunder den Ball immer zwischen den marschierenden Beinen hin und her tänzeln lässt. Was für ein Anblick. Die Hinterwalder sind schockiert und wie gelähmt. Sie können dieser Walze nur zuschauen, die sich unaufhörlich in ihre Spielfeldhälfte hineinschiebt. Die Hinterwalder Flanken werden einfach zur Seite geschoben und selbst der Schiri weicht an den Rand zurück. Eine geniale Taktik, verwunderlich nur, dass Florentia diese schon in dieser frühen Phase des Spiels zum Einsatz bringt.
Linda: Die Florentiner Walze ist jetzt schon auf Höhe des Hinterwalder Strafraumes angekommen. Die Verteidigung wirkt geradezu hilflos. Und da! Aus der anrückenden Reihe heraus gibt es einen ersten Schuss und - Hinterwaldi hält! Der Kerl beziehungsweise das Faultier scheint sich kaum bewegt zu haben, dennoch prall der Ball von seinem schwammigen Körper ab. Aber der Ball bleibt gefährlich. Wieder gerät er in das Mahlwerk der Florentinischen Angriffslinie, tänzelt kurz, ein gepfefferter Schuss und - Pfiff! Tor! Nein, der/die/das Schiri/in hat abgepfiffen! Chaim, was ist da los?
Chaim: Scheint, als hätten die Hinterwalder Klage gegen Florentia eingereicht. Der/Die/Das Schiedsrichter/in, dessen Gehilfen, die Mannschaftskapitäne und eine Reihe Anwälte kommen jetzt in Nähe des Mittelkreises zusammen. Mal sehen, ob die Hinterwalder damit durchkommen.

7. Minute

Winckelzug im Siegeslauf

Linda: Noch immer wird am Mittelkreis heftig debattiert. Wie wir von einem Reporter vor Ort erfahren haben, hat Hinterwald verlangt, Florentia wegen erneuter Führung eines Angriffskrieges aus dem Weltsicherheitsrat auszuschließen. Das erscheint mir ziemlich seltsam, immerhin sind wir ja schon das diesem Gremium rausgeflogen - wegen genau dieser Sache. Der/Die/Das Schiedsrichter/in scheint das ähnlich zu sehen, immer wieder schüttelt er den Kopf. Bis zu uns hier oben ist Solon Winckelzugs Stimme zu hören, die immer wieder einwirft: "Es geht hier ums Prinzip." Das scheint aber nichts zu nützen. Florentia bekommt erneut den Anstoß zugesprochen, die Hinterwalder müssen sich in ihre Spielfeldhälfte zurückziehen.
Chaim: Erneuter Anstoß Florentia. Wieder rollt die Walze los, doch dieses Mal scheinen die Hinterwalder vorbereiteter zu sein. Die Band am Rand des Spielfeldes beginnt einen Walzer zu spielen. Dreivierteltakt! Tödlich für eine Marschformation. Die Spieler der Florentinischen Auswahl sind irritiert, und das nutzen die Hinterwalder. Zu dritt stürmen sie los! Dakota, Schalom und Winckelzug schnappen sich den Ball und durchbrechen die Florentinische Kette. Wie eine Rotte wildgewordener Nilpferde sind sie schon tief in die Florentinische Hälfte eingedrungen. Immer wieder lassen die drei den Ball zwischen sich hin und her gehen. Die Florentiner befinden sich in planlosem Rückzug - und die restlichen Hinterwalder setzen nach. Der Hinterwalder Angriff erreicht den Florentinischen Strafraum, steiler Pass von Dakota auf Winckelzug, Schuss - TOOOOOOOOOOOOOR! Hinterwald geht mit 1:0 in Führung! Winckelzug hat es geschafft, den Ball an Faettons Massen vorbei in die linke untere Ecke des Kastens zu bekommen. Was für ein Spielzug. Die Florentiner wirken geknickt, vor allem Faetton wirkt regelrecht verlegen.

10. Minute
Hinterwald 1 : 0 Florentia


12. Minute

Cartellino giallo.jpg

Linda: Es scheint arge Uneinigkeit darüber zu geben, wer jetzt den erneuten Anstoß durchführen darf. Die Florentiner sind offensichtlich der Meinung, dass ihnen der Anstoß zusteht, zumal sie ja ein Tor kassieren mussten. Hinterwald hingegen argumentiert hingegen, die Florentiner hätten schon zwei Anstöße gehabt, jetzt sei Hinterwald endlich einmal an der Reihe. Auf die allgemeinen Fußballregeln beruft sich aber offensichtlich keiner - eigentlich nicht verwunderlich bei zwei Mannschaften, die ohne jede Erfahrung in dieses Turnier hineingegangen sind. Der/Die/Das Schiedsrichter/in wirkt arg genervt und versucht beide Seiten zur Räson zu bringen.
Chaim: Auweia. Gerade versucht einer der Florentinischen Spieler - Milko, ja, es ist Milko mit der Nummer 4 - Frau Salesch mit einer Tafel Schokolade zu besänftigen. Das war zuviel des Guten. Der/Die/Das Schiedsrichter/in läuft rot an, zückt die gelbe Karte und drückt dem überraschten Winckelzug den Ball in die Hand. Gelb für Nestlo, Ballbesitz Hinterwald.

17.-34. Minute

Linda: Es zeigt sich, dass Ballbesitz noch nicht alles ist. Florentia hat sich aus dem Angriff nun in die völlige Defensive zurückgezogen. Mag sein, dass das Hinterwalder Tor hierfür den Ausschlag gab, jedenfalls haben die Florentiner zwei Verteidigungsringe um ihr Tor gezogen, die in Vielem einer Wagenburg gleichen. Der erste Ring zieht sich halbkreisförmig um den Strafraum, der zweite befindet sich in diesem. Vor allem scheinen die Florentiner aus dem Winckelzug-Tor gelernt zu haben: beständig lümmeln zwei oder drei Spieler vor dem Tor herum und decken die wenigen Stellen mit ihren Körpern, die Faettons massiger Leib überhaupt noch offen lässt. Eine kniffelige Situation für die Hinterwalder.

Ungehaltene Fans machen das Spiel auf ihre Weise sehenswert.
Flaggentechnisch ist wird gewisse Verwirrung deutlich, aber Hauptsache, man hat etwas in der Hand, um es zu schwenken - eine Moritat über das Nationalgefühl.

Chaim: Ja, Linda, so ist es. Natürlich wollen die Spielerinnen und Spieler von Zwietracht Hinterwald an ihren Führungstreffer anknüpfen, aber die Florentiner machen ihnen das ziemlich schwer. Das scheinen auch die Hinterwalder allmählich zu merken. Der Elan der Mannschaft lässt deutlich nach. Zwar versuchen die Stürmer Dakota, Mayr und Schalom zusammen mit Winckelzug nach wie vor pausenlos durch die Verteidigung zu kommen, jedoch gelingt ihnen das nicht. Das könnte unter anderem daran liegen, dass vor allem die Verteidiger nicht mehr mitspielen. Hesekiel Waldschrat hat es sich am Spielfeldrand bequem gemacht und schmökert in einem gewaltigen Wälzer, vermutlich sucht er nach einer Möglichkeit, die Florentiner per Eilklage aus der Defensive herauszubringen. Hinterwald muss jetzt aufpassen, dass es nicht plötzlich zu einem unschönen Konter kommt.
Linda: Das Spiel zerfasert zusehens. Während ein Teil der Hinterwalder Mannschaft sich verausgabt, sitzt der andere einfach nur herum und schaut dem Treiben zu. Sara Tilozin ist dazu übergegangen, ihre Schrotflinte zu putzen - mich wundert ja, dass sie die mit auf den Platz nehmen durfte. Das alles gefällt mir ganz und gar nicht. Man hat den Eindruck, dass hier zwei Mannschaften am Werk sind, die bislang nur mit sich selbst gespielt haben, und nun einfach das fortsetzen, was sie vom Trainingsplatz her kennen.
Chaim: Das sehen auch die Zuschauer so. Immer häufiger werden Unmutsbekundungen laut, Gegenstände werden geworfen und Feuerwerkskörper abgebrannt. Die Mannschaften müssen sich zusammenreißen. Jetzt scheint Waldschrat etwas gefunden zu haben. Er geht hinüber zu Frau Salesch, die ziemlich gelangweilt dem Gebolze vor dem Florentinischen Tor zuschaut. Die Gesten sind schwer zu deuten, aber anscheinend versucht Waldschrat mit einer umfänglichen Abstandsklage einstweilige Verfügungen gegen die Florentiner zu erwirken. Wenn er damit durchkommt, dürfen sich die Florentiner den Hinterwaldern nur bis auf eine bestimmte Entfernung nähern. Das würde auch bedeuten, dass sie den Hinterwalder Stürmern Platz machen müssten.

35. Minute

Linda: Das Spiel hat weiter an Schwung verloren. Die Hinterwalder sind damit beschäftigt, die Florentiner mit Klagen einzudecken, während es den so Angegriffenen schwerfällt, Ordnung in ihre Reihe zu bekommen. Lediglich zwei Spieler scheinen davon wenig beeindruckt zu sein, nämlich Faetton, der sich in seinem Kasten hingesetzt hat, was kaum optisch einen Unterschied hervorruft, und der Hinterwalder Keeper Hinterwaldi, der tiefenentspannt an der Querlatte baumelt und dem Treiben genüsslich zusieht. Das hat jetzt auch der/die/das Schiedsrichter/in bemerkt. Leicht verärgert läuft er zum Hinterwalder Kasten und ruft dem selig Herumgammelnden etwas zu. Keine Reaktion. Oh, Frau Salesch zückt die gelbe Karte. Gelb für Hinterwaldi wegen übermäßigem Herumlungern. Das scheint den Hinterwalder Keeper aber wenig zu beeindrucken. Lächelnd betrachtet er die gelbe Karte, die ihm da entgegengestreckt wird - und greift zu. Meine Güte! Hinterwaldi reißt dem/der Schiedsrichter/in die Karte förmlich aus der Hand und, oh nein! Hinterwaldi verspeist die gelbe Karte, die er soeben erhalten hat. Das war's dann wohl.

Cartellino rosso.jpg

Chaim: Stimmt, das sieht nicht gut aus. Leider völlig zu Recht sieht Hinterwaldi für diese Aktion Rot und muss vom Platz. Hinterwald jetzt mit einem Spieler weniger auf dem Platz, also Gleichstand. Der/Die/Das Schiedsrichter/in ruft den mittlerweile komplett um ihn versammelten Mannschaften zu, ab jetzt gebe es nur noch Rot, da er keine gelbe Ersatzkarte habe. Man könne sich dafür bei Hinterwaldi bedanken. Tja, aber es scheint, als sei es leichter das Hinterwalder Maskottchen des Platzes zu verweisen als ihn tatsächlich von diesem herunterzubringen. Es kostet einige Mühe, ihn wenigstens hinter das Tor zu bringen, wo sich der vom Platz gestellte Keeper an der Bande festklammert und weiterhin selig lächelnd verweilt. Unschlüssig stehen die Mannschaften um Frau Salesch herum. Keiner scheint so recht zu wissen, wie es weitergehen soll. Der/Die/Das Schiedsrichter/in schaut in die Runde und bekommt einen Tobsuchtsanfall. Die Spieler stieben auseinander und begeben sich wieder in ihre jeweiligen Hälften. Milko hält kurz an, schaut den/die/das Schiedsrichter/in an und fragt ihn/sie/es, wer denn nun eigentlich im Ballbesitz sei. Im ersten Moment reagiert der/die/das Unparteiische durchaus zurückhaltend, aber dann, ohoh, ich ahne da Schlimmes...
Linda: Ja, Milkos gefürchteter Silberblick scheint den/die/das Schiedsrichter/in nicht nur zu verwirren. Er/Sie/Es steht einen Augenblick bewegungs- und ausdruckslos da und zückt dann ohne weiteres die ihm/ihr verbliebene Karte. Rot für Milko wegen des Anschielens des/der Unparteiischen. Eine Katastrophe für Florentia, die nun wieder in Unterzahl spielen müssen. Wenn das so weitergeht, steht bald niemand mehr auf dem Platz.

44. Minute

Wohin auch das Auge blicket, keine Abwehr hier ringsum...

Chaim: Florentia ist irgendwie in den Ballbesitz gelangt, keine Ahnung wieso. Die Hinterwalder scheinen das als ziemlich fragwürdig zu empfinden, denn schon stürmt die ganze Mannschaft wie eine zornige Entenfamilie in Richtung des/der Unparteiischen. Den scheint die anrollende Woge Hinterwalder Spieler ziemlich ängstlich zu stimmen und er versucht, die Mannschaft mit einem Pfiff zur Ordnung zu rufen. Die Florentiner verstehen das allerdings als Signal für die Fortsetzung des Spieles. Wieder setzt sich die Florentinische Schlachtreihe in Bewegung, lässt den Ball tanzen, zieht vorbei an der noch ziemlich irritierten Hinterwalder Mannschaft, die nun krampfhaft versucht, vor der Florentinischen Mannschaft zu bleiben, die auf das leere Hinterwalder Tor zustürmt. Keine Chance! Die Florentinische Linie erreicht den Strafraum stürmt weiter. Schuß. Tor.
Linda: Ja, Toooor! Ähm, verzeihen Sie diesen Geführlsausbruch. Vermutlich wurde der Treffer von Gelano erzielt, aber das ist bei der Masse der Spieler nicht eindeutig zu sagen. Der/Die/Das Schiedsrichter/inbestätigt die Gültigkeit des Treffers. 1:1 Gleichstand kurz vor der Pause! Florentia schafft damit den Anschlusstreffer, und da pfeift der Schiedsrichter auch schon ab. Beide Mannschaften ziehen sich in die Kabinen zurück, die Florentiner gestärkt durch den Treffer kurz vor der Pause, die Hinterwalder schwer demoralisiert. Einige Spieler Hinterwalds wälzen schon Gesetzestexte. Florentia muss mit dem Beginn der Halbzeit mit einer Klagewelle rechnen. Wir melden uns in einer Viertelstunde wieder. Genießen Sie die Werbung!

Halbzeit
Hinterwald 1 : 1 Florentia


Halbzeitwerbung

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Thanks for Unterstützung!

Your Hussein Obama


Zweite Halbzeit

Bildschirmschoner
Hat zwar überhaupt nichts mit Fußball zu tun, aber sollte dann doch mal gezeigt werden.

47 . Minute

Chaim: Wir begrüßen Sie zurück, meine sehr verehrten Zuschauer, beim Spiel Hinterwald gegen Florentia und hoffen sie haben die Halbzeit genauso gut genutzt wie wir.
Linda: Genau. Wir haben nämlich Kochrezepte ausgetauscht und uns über nationale Gepflogenheiten ausgetauscht. Sehr interessant. Wahrscheinlich wesentlich interessanter als das Fußballspiel, wenn es denn noch ein solches ist, das wir hier bisher ertragen mussten. Daher schlage ich vor, wir lassen die Deppen da unten einfach weiter auf den Ball eindreschen und unterhalten uns lieber weiter. Welches Gewürz nimmst du nochmal für Kalbsragout? Rosmarin oder Oregano?
Chaim: Es tut mir Leid Linda, aber wir müssen leider dieses Spiel kommentieren, wir werden doch dafür bezahlt! Ich empfehle aber Rosmarin. Vielleicht können wir uns zu einem anderen Zeitpunkt darüber austauschen. Nun wollen wir aber unsere Zuschauer nicht länger auf die Folter spannen und ihnen weiter das Spiel kommentieren, das schon vor zwei Minuten wieder angepfiffen wurde. Florentia ist immer noch in Unterzahl, ist aber in Ballbesitz dank Lambertino, der nun andächtig wie ein Nashorn nach zum Tor von Hinterwald brettert. Doch was sehe ich? Er ist ausgerutscht, auf einer Tulpe!
Linda: Vielleicht sollte Florentia doch aufhören, Tulpen mit auf das Spielfeld mit zu nehmen. Sara Thilozin eilt nun zum davon humpelnden Ball. Thilozin dribbelt Richtung des florentinischen Tors und bleibt stehen. Ganz entgeistert schaut sie sich um und legt einen länglichen Gegenstand an ein Blatt Papier an und läuft nun wie eine Irre auf dem Spielfeld herum und stellt den Florentinern und der, die, das Schiedsrichter/in Fragen. Nicht nur das Publikum scheint entgeistert auch die Mitspieler und Gegenspieler.
Chaim: Endet das Spiel jetzt in einer Interviewphase? Ah, nein! Wie ich sehe ruft der/die/das Schiedsrichter/in die Spieler und vorallem Frau Thilozin dazu auf, endlich weiterzuspielen, sonst müsse das Spiel wiederholt werden und das wollen wir doch wirklich keinem zumuten.
Linda: Doch Frau Thilozin scheint dies nicht zu passen. Sie läuft rot an, zückt ihre Schrotflinte und sieht dafür nun die gezückte Rote Karte. Aus Wut schießt sie auf den achtlos liegengelassenen Ball, der duch die Schrotkugeln zwar Luft verliert, aber mit Wucht in das leere Tor Hinterwalds fliegt. Das nenne ich gerechte Strafe!

53. Minute
Hinterwald 1 : 2 Florentia


58. Minute

Chaim: Bloß nicht parteiisch werden, Linda!
Linda: Aber als Florentologin nicht an die Überlegenheit Florentias zu glauben wäre doch wie ein Priester, der glaubt was er erzählt!
Chaim: Aber es war immer hin ein Eigentor Hinterwalds!

Cartellino rosso.jpg

Linda: Genau genommen war es ein Tor der Schrotflintenkugel. Man befüllt Flinten doch mit Kugeln, oder? Auf jedenfall sollten wir uns nicht an solchen Spitzfindigkeiten aufhängen!
Chaim: Ja, wenden wir uns dem Spiel zu, das gerade auch keine wirklichen Fortschritte macht. Seit einer gefühlten Halbenstunde stehen der/die/das Schiedsrichter/in und Hesekiel Waldschrat zusammen und unterhalten sich. Dieser versucht, wenn ich es richtig verstehe, mit einem juristischen Kniff, die Situation der Hinterwalder zu verbessern. Indem der die ursprüngliche Spielfeldhälftenverteilung in Zweifel zieht, müsste demnach ein Torstand von 2:1 für Hinterwald zu Buche stehen. Der/Die/Das Schiedsrichter/in hört sich die Ausführungen des Juristen geduldig an.
Linda: ... und verpasst ihm eine mit ihrem Holzhammer, den er/sie/es als Richter/in immer bei sich führt. Er/Sie/Es schmeißt Waldschrat jetzt vom Platz, mit der Begründung "Ich habe noch nie etwas derart Dämliches gehört". Die Florentiner ziehen nun nach und Alpino Gelano schießt aufs Tor Hinterwalds. Tor!

64. Minute
Hinterwald 1 : 3 Florentia


Intensive Verteidigung
Thilozin hat ihr Inventar auf dem Spielfeld gelassen, das dient nun dem Festungsbau

69. Minute

Chaim: Mittlerweile scheint sich das Blatt zu Gunsten Florentias zu wenden, da nun Hinterwald in Unterzahl spielen muss. Doch noch ist nicht verloren. Auf meine Kameraden!
Linda: Wie war das noch mit dem parteiisch sein, he? Doch nehmen die Hinterwäldler dich wörtlich, wie es scheint und Schmulik Dakota lässt aus militärischem Reflex heraus Schützengräben rund um das Hinterwalder Tor ausheben und Stacheldrahtverhaue errichten. Sollte das nicht geahndet werden? Ich finde schon!
Chaim: Ich auch, und zwar mit einem Tor für Hinterwald! Ihr habr nämlich beiweiten nicht eine so schöne Festung ausgehoben wie wir.
Linda: Wir sind auch nicht mehr im Mittelalter! Wir haben genug Burgen daheim, da brauchen wir hier keine! Hört dieses Lochgegrabe zu Reichsstadt auch mal auf? Ah, wie ich sehe bekommt Dakota Rot wegen des Verwechselns von Krieg und Fußball. Der General musste abdanken. Die Hinterwalder Spieler hocken aber dennoch in ihren Gräben. Aber Florentia zeigt nun, dass es in der Neuzeit angekommen ist, indem es versucht mit artillerieartigem Beschuss des Hinterwalder Tores einen Treffer zu erzielen, bis... Geschafft, Gelano trifft! Tor!

75. Minute
Hinterwald 1 : 4 Florentia


77. Minute

Chaim: Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe noch nie einn derartiges Spiel gesehen. Eigentlich habe ich noch nie eins gesehen, aber dem, was einem hier geboten wird, fehlt ein bisschen der Schwung oder Aggression. Ich würde mir für beide Mannschaften mehr Kampfgeist wünschen, der würde auch dem noch verblieben Publikum mehr Freude bescheren.
Linda: Genau, Chaim, ich verstehe was du meinst und sehe es genauso. Das errinnert mich an ein florentinisches Sprichwort "Andres Aspargilli trocharikae kekasque katalasko quinnai belantoto anxyla exchetron. Ballatana Xabusi ichtryon!"
Chaim: Und was heißt das nun wieder? Bitte übersetz' es mir und allen die des Florentinischen nicht mächtig sind, in eine verständliche Sprache!
Linda: Ähm, das ist nicht ganz übertragbar, ähm, äh. Es geht auf jeden Fall ums Spargelstechen und einen Spargel, der nicht herraushüpfen will. Und die Botschaft ist eben, das man Spargel nur aus dem Boden bekommt, wenn man ihm vors Schienbein tritt.
Chaim: Spargel hat ein Schienenbein?
Linda: Äh, ja?
Chaim: Aha, danke Linda für diese Parabel. Doch zurück zum Spiel. Ah jetzt verstehe ich deinen Spruch: Saul XIII. versucht im Strafraum den Gegner durch feste Tritte in die Schienbeine zum wahren Glauben zu bringen - in diesem Fall den an den Endsieg Hinterwalds.
Linda: Für diese Aktion kassiert er Rot und Florentia erhält einen Elfmeter auf das leere Tor...
Chaim: ... den es vergeigt. Der Ball prallt jedoch zurück und trifft Mayrs Dickschädel und fliegt ins Tor. Es ist zum Heulen.

81. Minute
Hinterwald 1 : 5 Florentia


82. Minute

Zutritt fuer Unbefugte verboten.svg

Linda: Tja, da scheint etwas zu passieren... irgendjemand pfeift herum, und alle - Mannschaften und Zuschauer eingeschlossen - suchen nach der Quelle und dem Grund.
Chaim: Oh, schau mal da. Der/Die/Das Schiedsrichter/in beendet die Partie vorzeitig angesichts der Zerstörung des Spielfeldes und aus Mitleid mit der Hinterwalder Mannschaft. Protest seitens der Florentiner, die gerne das 20:1 erreichen wollen, werden mit der Drohung beantwortet, im Fall der Fälle jeden per verbliebener roter Karte vom Platz zu stellen. Florentia siegt.
Linda: Den Triumph hätte man uns doch schon lassen können!
Chaim: Um uns noch mehr durch den Kakao zu ziehen? Nein, danke! Wir bedanken unbs bei Ihnen, meine Zuschauer und hoffen, Sie konnten sich dieses wahrhaftig ätzende Fußballspiel ohne bleibende Schäden anschauen! Linda und ich verabschieden uns hiermit. Bis bald!
Linda: Sag Chaim, was verstehst du denn von Kakao?

Endstand
Hinterwald 1 : 5 Florentia


Spielstatistik

Zwietracht Hinterwald
(Hinterwald)
Sibirska Cup 2011, 4. Viertelfinale Xinolingue d'aux Florentia
(Florentia)
Hinterwald 22. Juli 2011, Reichsstadt (Luxusburg)

Zuschauer: 18.252
Schiedsrichter: ...

Florentia
Soccerball.svg 1:0 Solon Winckelzug
Soccerball.svg 1:2 Sara Thilozin
Soccerball.svg 1:5 Hiob Mayr
Soccerball.svg 1:1 vermutlich Alpino Gelano
Soccerball.svg 1:3 Alpino Gelano
Soccerball.svg 1:4 Alpino Gelano
Beste Spieler:
Solon Winckelzug
Beste Spieler:
Alpino Gelano
Yellow card.svg Hinterwaldi (Herumlungern)
Red card.svg Hinterwaldi (Verspeisen der gelben Karte)
Red card.svg Sara Thilozin (Mitführen von Schusswaffen)
Red card.svg Hesekiel Waldschrat (Spitzfindigkeit)
Red card.svg Schmulik Dakota (Verwechseln von Krieg und Fußball)
Red card.svg Saul XIII. (tätlicher Missionsversuch)
Yellow card.svg Silvero Milko (Versuchte Bestechung)

Red card.svg Silvero Milko (Anschielen des Schiedsrichters)

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