Spiegelwelten:Relegationsspiel für die UM 2012 - Electronia vs. Saga
Guten Tag, liebe Erdenbewohner. Mein Name ist Rainer Langhans, und ich kommentiere heute dieses Ballspiel. Das Wetter ist kühl, feucht, und äußerst neblig, aber das soll uns kaum verwundern, schließlich sind wir hier auf der dicht bewachsenen Insel Tamok, direkt in der Mitte von Saga. Dies ist eine heilige Stätte, die die alten sagrahischen Helden voller Stolz und Ehrfurcht errichtet haben, um ihren heidnischen Göttern zu fröhnen.
Heute stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Auf der linken Seite sieht man die Elf aus Electronia. Hochtechnisierte Roboter, Industrieschmarotzer, Blechlawinen, die den Tod über unsere Natur bringen und...
Al Shebiq: Nun mach mal halblang, einfältiger Christ!
Wie bitte?
Shebiq: Du hast richtig gehört. Ich bin hier, um mit dir diese Partie hier zu kommentieren. Mahmud Al-Shebiq, Ölmagnat und Wirtschaftsexperte aus Kurdistan, zu ihren Diensten.
Was? Das stand aber nicht in meinem Vertrag! Diese großkapitalistischen Tiermörder haben mich geneppt!
Shebiq: Tja, damit haben wir natürlich gerechnet, also habe ich dich schonmal vorsorglich mit einer Fußfessel an deinen Stuhl geheftet, ordentlich Tofu- und Malzbiervorräte mitgebracht, und natürlich auch die traditionellen Räucherstäbchen nicht vergessen.
Damit kommt ihr nicht durch!
Shebiq: Doch. Weil die Einschaltquoten es so wollen. Also, Langhans, kläre mich auf. Was sollen wir heute erwarten?
Angesagt ist eine Partie zwischen dem FECFE von Electronia gegen Sagas Nationalmannschaft, den 1. FC „Schwarzmäntel von Tamok“
Shebiq: Warum nennen diese Idioten ihre Mannschaft eigentlich den „1. FC“ ? Das ist doch die einzige Mannschaft in diesem gottverlassenen Inselreich.
Das sind Fragen mein lieber. Ich nenne das ziemlich notdürftig und ideenlos. Und ich vermute, davon werden wir in den nächsten 90 Minuten noch mehr erleben. Saga hat hier eindeutig den Heimvorteil. Das hier ist eigentlich eine hohe heilige Stätte, und war früher ein gut behüteter Zugang nach Lupercania, bevor das Land geöffnet wurde. Die Satellisten-Affäre hat hier verhältnismäßig wenig Spuren hinterlassen.
Der Schiedsrichter dieses Spiels ist... ist... moment... das muss ein Fehler sein...
Shebiq: Was denn?
Die haben allen ernstes Hussein Barrack Obama als Schiri engagiert? Geht es denn noch blöder?
Shebiq: Was ist denn so schlimm an Obama?
Sie verstehen nicht. Immer wenn Obama bisher in den Spiegelwelten von Schlichtung und Frieden gesprochen hat, wurde es nur noch schlimmer. Meistens ist irgendwas gestorben, oder wenigstens ist jemand an seinem eigenen Erbrochenen erstickt.
Das kann ja heiter werden.
In der Tat. Immerhin ist momentan die heiße Phase im Wahlkampf und Obama hat besonders jetzt das Bedürfnis, jede öffentliche Plattform ausgiebig auszukosten. Die Aufstellungen der Mannschaften sind hingegen wenig überraschend. Electronia, bereits erfahren mit diesem Sport, hat eine sehr klassische Aufstellung gewählt, während Saga... nun ja... wie eine wildgewordene Meute über den Platz verteilt wurde. Ich sehe da irgendwas Ogerartiges... einen Drachen... eine... Moment... ein DRACHE? Ist das noch Fair Play?
Bedenken sie, die Electronier werden auch nicht sauber spielen.
Obama kommt jetzt endlich auf einem Paradewagen reingefahren. Dutzende Menschen in Anzügen vor und hinter ihm halten Schilder mit dem Logo der amerikanischen Demokratenpartei hoch. Im Publikum rührt sich wenig.
Ähm... ist eigentlich verständlich, wenn es hier auf der Insel weder Tribünen noch Begrenzungszäune gibt. Das ganze erscheint mir derart provisorisch, dass das Publikum dichtgedrängt um das Feld herumstehen muss, und kaum einer etwas vom Geschehen mitbekommt. Alles in Allem, dürften wir gerade etwa knapp 4000 Zuschauer haben. Äußerst unrentabel.
Aber wenigstens im Einklang mit Gaia. Obama ruft die Kapitäne der Mannschaften zu sich, und die Seiten sind entschieden. Das Tor der Electronia ist unterhalb einer alten Trauerweide, während die sagrahischen Kicker den Kasten direkt an einem Weiher sauberhalten müssen. Obama wirft den Ball in die Höhe, pfeift, und das Spiel kann endlich beginnen!
Inhaltsverzeichnis
1. Halbzeit
1. Minute
Spontan kommt Saga in Ballbesitz. Wenn man das so nennen kann... der Schatten ist gerade zum Ball gestürmt, hat ihn hochgelupft, um ihn eigentlich an Karl den Chroark weiterzureichen, doch leider hat sein Kuscheldrache Fauchi ihn zuvor gegriffen.
Und was ist daran so schlimm?
Das Biest lässt den Ball nicht mehr los und hat sich auf einen nahegelegenen Felsen verzogen.
Das kann ja heiter werden.
Obama verzichtet darauf, einen neuen Ball einwerfen zu lassen. Stattdessen gewährt er demjenigen, der den Ball aus dem Schlund des Drachen rettet, einen Elfmeterstoß im gegnerischen Strafraum.
Klingt verlockend. Ich riskiere mein Leben gegen eine fast sieben Meter hohe Echse, damit ich ein Tor schießen kann. Dieser Deal ist fast so ausgeklügelt und abgesichert wie ein finanzieller Rettungsschirm.
Bitte was? Ist das etwa Kapitalistensprache?
Neeeeeeeein... garantiert... schwöre...
5. Minute
Nun ist ganze 4 Minuten nichts passiert. Der Schatten versucht gerade vergeblich sein Schoßtier mit frischen Ziegenbeinen von dieser Erhebung zu locken, während die Electronier ratlos in der Gegend herumstehen und sich nebenbei die Gelenke einölen.
Das sieht mir aber leicht cyber- homo-erotisch aus.
Und noch dazu benutzen diese Bastarde Erdöl statt pflanzliche Fette!
Obama hält indes eine Rede an das Volk über die Schließung von Guantanamo, die immer noch für August letzten Jahres angekündigt ist.
Jetzt tut sich was. Langsam wird der electronische Stürmer und Ruhe- und Ordnungsminister nervös, und wirft Fauchi mit einem Toaster ab!
Das ist kein Toaster, das ist Miele Backfix Esotére, der linke Innenverteidiger der Electronier. Fauchi scheint mir über diese Geste nicht sehr begeistert zu sein.
Immerhin hat der Toaster sein Auge getroffen. Fauchi lässt den Ball fallen, und stürtzt sich mit Geschrei auf Hühnerbrüh. Der Arme kann sich kaum wehren, und wird von dem Drachen einfach mitgerissen.
Jetzt verschwinden die beiden am Horizont, und der Elfmeter wird vollzogen.
Für Electronia am Ball ist nun... ersatzweise für Hühnerbrüh, der verständlicherweise fehlt... Peter Packstation. Wie der Name schon sagt: Eine Packstation. Ein Automat mit Armen und Beinen, der dafür konzipiert wurde, Pakete einzuladen und abzustempeln. Dennoch ist er äußerst behände und schussgewaltig. Sagas Torhüterin Kalla Brembor macht sich bereit, und zieht zwei stumpfe Bastardschwerter.
Was hat die vor? Fliegenfischen? Auf jeden Fall fuchtelt sie jetzt wild herum, und versucht, möglichst viel vom Torraum zu belämmern.
Packstation holt Anlauf, rüttelt ein wenig mit vergessenen Weihnachtsgeschenken, holt aus, und schießt. Der Ball fliegt in hohem Bogen in Richtung linke ober Ecke. Brembor springt, fuchtelt wild herum, doch der Ball landet im Netz! TOOOOOOOR! TOOOOOOR FÜR ELECTRONIA!
Jubelstürme in den Mannschaftsreihen. Brembor liegt fassungslos am Boden. Sieht wohl ihre Kriegerehre verletzt.
Damit steht es 1: 0 für Electronia, und Saga bekommt nach diesem desaströsen Elfmeter den Anstoß.
13. Minute
Da Fauchi immer noch verschwunden ist, samt dem Top-Stürmer von Electronia, wird der Schatten beim Anstoß von Helmut Rahn unterstützt. Putziges Kerlchen.
Putzig nennen sie das? Das ist eine wandelnde Killermaschine auf Kriechbeinen!
Jedes Lebewesen hat eine Daseinsberechtigung.
Wenn ich ihnen aber sagen würde, dass sagrahische Wesen grundsätzlich Ausgeburten der... Ach lassen wir das...
Der Schatten passt dem Rahn den Ball zu. Da dieser erheblich kleiner als normale Spieler bekommt er ihn nicht recht zu fassen... und... Iron Man gerät in Ballbesitz und haut das Leder zurück in die eigene Hälfte.
Was macht er jetzt?
Er fängt an, eine Szene aus Macbeth zu zitieren. Das macht er immer. Ist schließlich kein echter Superheld, sondern nur ein britischer Schauspieler, der in seinem Kostüm von der letzten Avantgardistischen Goethe-Inszenierung feststeckt.
Aha.
Ingo Strieh fängt den Ball mit seinem Schweißgerät-Schwenkarm ab, und befördert ihn mit einer gezielten Stichflamme hinüber zu William Mockturtle. Dank einem Spezialleder hat es der internationale Sportverband endlich geschafft, einen Ball zu entwickeln, der nicht alle 5 Minuten wegen rabiater Spielmethoden zerstört wird.
Mockturtle prescht jetzt in die gegnerische Hälfte. Gonragon Machtfunk, oberster Schüler eines Erzmagiers von Saga, stellt sich ihm in den Weg und will anscheinend Blocken.
Wenn er das mal nicht mit einem Schildbeschwörungs-Zauberspruch machen würde, sondern stattdessen mit seinen Füßen. Mockturtle hat leichtes Spiel, steht jetzt vor Mjollnir Zitterfaust.
Was für ein Hüne.
Eindeutig. Der Typ ist fast zwei Meter groß, und fast so breit wie hoch. Zitterfaust greift sich seinen Hammer, und versucht, Mockturtle damit eins auf die Rübe zu geben. Dieser weicht im letzten Moment aus, und der sagrahische Krieger schlägt sich mit dem Hammer selbst die Zehen blau. Das tat sicher weh.
Mockturtle passt zu Iron Man, dieser macht sich bereit, schießt...
LATTENKRACHER! Dieser Schuss war wohl nichts.
21. Minute
Die Sagrahischen „Kuttenkicker“ setzen jetzt zum Gegenschlag an.
Das ist eine wilde Meute, irrer Barbaren, aber dennoch scheinen sie so langsam zu kapieren, worum es in diesem Spiel geht, und werfen ihre Schwerter, Äxte, Keulen, Bögen, Armbrüste, Magierstäbe, Magische Schriftrollen, Hämmer...
Ja, wir haben es mittlerweile kapiert!
...an den Spielfeldrand, und stürzen sich ins Ballgeschehen.
Tarundum erhält den Ball, passt ihn in hohem Bogen und Tempo über das Spielfeld zu „Archer“. Dieser Typ ist für seine außerordentliche Genauigkeit berühmt. Archer prescht vor, umdribbelt Ingo Strieh mit Leichtigkeit. Karl der Chroark gerät durch eine Flanke in Ballbesitz, und schießt den Ball in hohem Bogen in die Luft hinauf.
Warum glotzen die noch immer nach oben?
Der kommt irgendwie nicht mehr runter. Was für ein Wunder. Der gigantische Schatten auf dem Rasen deutet an, dass des Schattens Kuscheldrache wieder zurückgekehrt ist. Das Biest hat sich wieder den Ball geschnappt, und lässt diesen mitsamt Friedrich Hühnerbrüh auf das Tor der Electronier fallen. Unter großem Krachen bricht die provisorische Lattenkonstruktion hinter Expräsident und Torwart H.J. Blechheld zusammen, und das bedeutet:
Bei Allah! Tor für Saga! Das ist der Gegentreffer! 1:1 in dieser Partie!
30. Minute
Wieder Anstoß für Electronia. Hühnerbrüh fällt es sichtlich schwer, sich auf den Beinen zu halten. Ich würde ihm ja einen meiner berühten Kräutertees machen, aber leider bin ich ja an diesen Stuhl gekettet.
Das ist auch gut so. Ich wette ein Heißgetränk aus Cannabis und Mohnblüten ist das letzte, was ein knapp 2 Meter großer Roboter, der für Terminierung sämtlicher Lebewesen gebaut wurde, gebrauchen kann.
Und sowas wählt man zum „Ruhe- und Ordnungsminister“? Geht' s noch?
Tja. Electronia ist halt ein krankes Land.
Unterdessen gab es bereits den ganzen langweiligen Anstoß-Larifari und wieder einige bahnbrechende Ballmaneuver. Wieder ist Saga im Ballbesitz, und anscheinend werden die Electronier zunehmends nervöser. Noch dazu hat sich dieser Drache nach seinem Rundflug zum Schlafen auf die Mittellinie gelegt, und keiner, weder von den Robotern, noch von der sagrahischen Mannschaft hat den Mut, an ihm vorbeizugehen.
Deswegen finden Ballmaneuver über das Mittelfeld nur am Rand und über hohe Schüsse statt
Calvia Orealis ist nun am Ball. Überraschend gut unter Kontrolle, muss man sagen. Doch der Schiri pfeift ab.
Was ist denn nun los? Gab's einen Busenblitzer unter ihrer Magierrobe?
Nein. Obama hat eindeutig gemerkt, dass Orealis geschummelt hat. Anscheinend nutzte sie Beschwörungsmagie, um den Ball vor ihren Füßen herumschweben zu lassen. Das war kein Dribbeln und Tricksen, das war glatter Betrug. Der Schiri belässt es bei der Verwarnung, und gibt einen Freistoß für Electronia. Ungefähr 3 Meter von der Mittellinie entfernt.
Ziemlich nah am Drachen, würde ich sagen.
Eindeutig. Seltsamerweise wurde Miele Backfix Esotére für den Freistoß erwählt.
Die Zuschauer warten gebannt auf Esotéres Abschlag.
43. Minute (Eigentlich 2 Stunden später)
WARUM PASSIERT DA NICHTS?
Das ist immer noch ein Toaster. Jetzt endlich fällt Hühnerbrüh ein, dass er noch die Backstufe einstellen muss, damit der Freistoß erfolgen kann.
Was müffelt hier eigentlich so?
Der Drache ist inzwischen aufgewacht und hat mitten in die Zuschauertribüne einen Haufen in der Größe eines Nissan Micra gesetzt.
Aha. Das ist also das Braune. Dachte das wäre ein Felsen.
Mittlerweile ist es so hart wie ein Felsen, so lange wie wir hier warten. Jetzt endlich klingelt der Timer von Esotére, und zwei Toasts springen aus den Backschlitzen. Sie berühren den Ball, und...
er bewegt sich! Ganze 3 Zentimeter!
Der Drache ist aber deswegen wieder aufgewacht.
Und mit einem Haps verschwindet der Toaster in seinem Schlund! Grobes Foul! Ein Spieler wurde verspeist! Große Proteste seitens der Electronier, doch der Schatten streitet sämtliche Schuld ab. Obama ist in einer prekären Lage. In beiden Teams sind Politiker zugegen, die er sonst auf der Weltbühne antrifft, und mit ihnen diplomatische Beziehungen unterhält.
Doch er gibt Fauchi eine Rote Karte! In der nächsten Halbzeit ist das Biest offiziell vom Platz verwiesen.
Damit wäre das Spiel pausiert, und wir sehen uns in der nächsten Halbzeit wieder, die auf Grund der verlängerten ersten Halbzeit stark verkürzt wird. Darf ich jetzt endlich von diesem Stuhl runter? Bei diesem Drachenkot-Geruch muss ich auch mal ganz dringend für kleine Dschungelcamp-Bewohner...
Nein. Wenn du mal in deinen Vertrag gucken würdest, wüsstest du, dass Toilettenbesuche nur vor und nach dem Spiel gestattet sind.
Ach verdammt!
Zweite Halbzeit
Tja, die Dämmerung bricht langsam an, und wir werden immer verzweifelter und wahnsinniger, bei dem Anblick, der sich dort unten vor uns auftut. Wir haben hier einen riesigen Scheißhaufen, einen Berg aus Waffen, eine völlig verwüstete Moor-Landschaft, und ein zerstörtes Tor, in dem sich Sagas Torhüterin Calla Brembor bereit macht, für die zweite Hälfte. Das ist der größte Horror für einen Naturmenschen wie mich.
Wenn du wüsstest, wie viele Regenwälder für die Cannabisplantagen für deine Joints abgeholzt wurden, wärst du auch schon längst davon runter.
Ich benutze nur Kräuter aus eigenem Anbau.
Jaa, aber die Blumentöpfe, die Wärmelampen, und die Befeuchtungssysteme müssen auch erst einmal hergestellt werden. Und dafür braucht man Platz. Und den gibt’s, wenn man mal mit viel Spiritus und einem Feuerzeug durch den Regenwald läuft und fröhlich pfeifend ein paar neue Arten mit der Kalaschnikow aus dem Forst treibt.
LALALA, ich kann dich nicht HÖÖÖÖREEEEN!
Naja. Das Spiel geht unterdessen weiter, ohne Fauchi und Miele Backfix, aber für letzteren kommt ein gewisser... Lohdaar... Matätät... Matätät... ach, les' du den Namen, westlicher Kommunist. Ich kann eure Kacknamen nicht aussprechen.
Geb mal her. Oh. Mein. Gott.
Was?
Laron Soware schickt ernsthaft Lothar Matthäus aufs Feld!
Ist der Typ gut? Ich kenne mich mit euren Spielern nicht so aus. Solange die nicht von Bayern nach Katar verkauft wurden.
Wenn du die Reaktion vom Publikum siehst, wirst du merken, was für einen Ruf dieser Kerl hat.
Die rennen alle panisch davon.
Siehst du. Das ist Lothar Matthäus. Sieht sich selbst als Pélé, ist aber mehr eine Mischung aus der Zielgenauigkeit von Fernando Torres, dem Schwanz von Hugh Hefner, und dem Hirn von Goofy.
Das stelle ich mir jetzt vor... das Bild geht mir wahrscheinlich nie wieder aus dem Kopf.
Eben. Das ist der Matthäusfaktor.
Nunja, Lothar Mattäus setzt zum Anstoß für die Electronier an... und verfehlt den Ball. Das kann noch seeeehr lange dauern...
Nach Acht Versuchen und etwas Zielhilfe durch einen Backstein schafft es Lothar Matthäus endlich, den Ball zu treffen, und passt ihn rüber zu Friedrich Hühnerbrüh. Jedenfalls war es ein Versuch. Karl der Chroark gerät ohne Probleme in Ballbesitz und zieht ab. Der Schatten nimmt den Ball an, stürmt nach vorne, und schafft es ohne Probleme, an Ingo Strieh vorbeizulaufen. Dieser Industrieroboter ist eigentlich viel zu langsam für ein Fußballspiel.
Plötzlich hält der Schatten inne. Was hat er vor?
Anscheinend beschwört er eine Flammenwand, um den Scheißhaufen wegzubrennen.
Ein dichter Nebel breitet sich über das Feld aus, und Gestank erfüllt die Geruchssensoren der Electronier und die Nasen der Sagraher. So wie es aussieht, sind nur Blechheld und der Schatten gegen diese Wolke unempfindlich.
Das könnte ein Showdown geben. Eindeutig.
Schatten rennt durch den Nebel auf Blechhelds Strafraum zu.
57. Minute
Schatten schießt. Obama ist abgelenkt, also kann er unbemerkt seine dunkle Magie einsetzen, und beschwört jetzt ein Wesen, das aus den Untiefen der Hölle kommt, um die Erdenwesen heimzusuchen und den Zorn der Götter von Walhalla und Niflheim auf die Menschheit zu tragen. Ich kann nicht hinsehen. Was hat er herbeigerufen?
Ein rosa Pony.
Was? Der Schatten kratzt sich am Kopf. Da muss etwas heftigst schiefgelaufen sein. Kannst du verstehen, was er dort unten jetzt herumbrüllt?
Irgendwas mit „Das sollte doch eigentlich braun sein!“
Auf jeden Fall schwingt sich der Schatten jetzt auf das Pony, und lässt es den Ball vor sich hertreiben. Wie ein brachiales Schlachtross bahnt es sich seinen Weg durch die hustenden und keuchenden Verteidiger der Electronischen Mannschaft. Er zieht seinen Kampfstab hervor, gibt dem Ball einen kräftigen Stoß, und Blechheld kann nur knapp die Ecke erreichen, in die der Ball trudelt.
Er kommt gerade noch mit den Fingerspitzen ran, und schafft es, den Ball aus dem Tor herauszuhalten. Gerade nochmal gut gegangen...
Es steht immer noch 1:1. Und wir haben gerade fast die Hälfte der zweiten Halbzeit erreicht. Nun geht es in eine äußerst prekäre Phase dieses Spiels.
63. Minute
Das bedeutet Ecke für Saga. Mittlerweile ist der Nebel verflogen, und es herrscht wieder freie Sicht und frische Luft.
Dschimmli Kleinfuß wird ausführen. Leider ist die Sicht dieses Mickerlings eindeutig behindert. Vor ihm haben sich der Goliath 2000.1 Kampfroboter, Ingo Strieh, und Friedrich Hühnerbrüh aufgebäumt. Der Arme kann kaum darüber wegschießen. Diese Mauer ist für diesen Knirps unüberwindbar.
Sagas Trainer Ysmaak Nebel greift zu einer drastischen Maßnahme. Kurz bevor Kleinfuß schießen will, wechselt er ihn spontan aus. Nun wird Erzmagier Polidorius Piffpaff die Ecke ausführen. Das wird ja immer schlimmer. Ist jetzt wirklich jeder minderbegabte Z-Promi dieser beiden Nationen auf dem Rasen versammelt?
Piffpaff schwingt jetzt seinen Zauberstab, und richtet ihn auf den Ball. Das Ding entwickelt ein leibhaftiges Eigenleben.
Genau. Das Leder schwebt jetzt über die Köpfe der drei Androiden hinweg und direkt auf das Tor zu! Das wird ein eindeutiger Treffer.
Nicht ganz, denn Blechheld hängt sich jetzt an den Ball, und trudelt damit unkontrolliert durch die Lüfte. Ich fürchte, das wird ein böses Ende nehmen.
Blechheld und der Ball düsen direkt auf den Zuschauerblock zu, durch die Imbissmeile, ins örtliche Thermalbad, und wieder zurück auf die Stadion-Insel. Irgendwie gelingt es Blechheld, seinen körpereigenen Düsenantrieb einzuschalten, und zischt geradewegs in Richtung gegnerisches Tor. Piffpaff versucht verzweifelt, den Ball wieder unter die Macht seiner Magie zu bannen, doch der electronische Torhüter rauscht direkt in den Trümmerhaufen, der früher mal das sagrahische Tor war!
Damit steht es 2:1 für Electronia! Was für ein Treffer! Sowas habe ich noch nie gesehen!
Was für ein Wunder. Ist das nicht dein erstes Fußballspiel?
Das erste als Kommentator. Sonst vermittel ich irgendwelche Erstligavereine an irgendwelche arabisch geprägten Ölkonzerne mit zu viel Kohle. Sowas nennt man Anwerbung von Sponsoren. Wenn man dabei noch Kohle abzweigt, kann man dabei viel verdienen.
78. Minute
Saga erscheint mir völlig gebeutelt. Nun versuchen der Schatten und Piffpaff, mit diesem neuen Anstoß noch ein letztes Fünkchen Hoffnung zu retten. Obama eröffnet das Spiel erneut, nachdem er einen einminütigen Monolog über die Wichtigkeit eines geregelten Krankenversicherungs-Systems für die öffentliche Wohlfahrt beenden konnte.
Der Schatten passt zurück zu Karl dem Chroark, dieser führt ein überraschend griffiges Dribbling aus und schafft es, quer über das Feld zu Calvea Orealis zu passen, die sich einen Freiraum schaffen konnte. Iron Man streckt sie mit einer sauberen Ballgrätsche nieder, und passt den Ball an Matthäus weiter.
Was ist nun denn los?
Ich hab grad nicht aufgepasst, mir ist mein Tofu-Sojabohnen-Sandwich heruntergefallen.
Einige Agenten des Weltsicherheitsrates stürmen aufs Feld und nehmen Matthäus fest. Der Ball wird ebenfalls konfisziert.
Hmm? Sieht mir nach Sittendezernat aus.
Mir scheint es, als hätte Matthäus vor seinem Eintreffen ein paar Abiturientinnen zu viel gedatet. Nun wird er wegen Kindesmissbrauch abgeführt. Obama lässt trotz dieser Festnahme das Spiel weiterlaufen. Matthäus versucht zu flüchten, wird jedoch von den Ordnungshütern niedergeschlagen. Er spricht irgendwelche Flüche aus. Ich kann das nicht recht verstehen... du etwa?
Ich denke er versucht irgendwie wieder Englisch zu sprechen.
Nun wo Matthäus vom Feld ist. Wird das Spiel wieder eröffnet. Es sind noch 89 Minuten zu Spielen. Der Schatten ist wieder am Ball, spielt an Ingo Strieh vorbei, trickst I-Lahm aus. Nun ist nur noch Blechheld vor ihm. Ein weiterer Schuss in die linke obere Ecke. Blechheld springt...
...und fängt den Ball! Damit ist das Spiel endgültig entschieden! Gerade im falschen Moment ließ der Schatten mehr Fernando Torres raushängen als Arjen Robben.
Damit bleibt es beim 2:1! Obama pfeift ab, und hält wieder eine Rede an das Volk, dieses Mal über eine weitere Aufstockung des Bildungsetat in den Ländern der dritten Welt.
Spielende
Der Schatten und seine Männer sind moralisch am Boden. Jetzt ist nicht nur ihr Sportsgeist, sondern auch ihre Kriegerehre zerstört.
Electronia hingegen feiert ihren Top-Torwart Blechheld. Kaum einer hat derart viele Schüsse halten können. Sowares Trainingskombination aus Software-Updates und körperlicher Optimierung machen sich bezahlt. Wenn diese Mannschaft so weitermacht, und bald einen Ersatzspieler für Matthäus finden konnte, sehe ich keinen Grund zur Sorge für die Universumsmeisterschaft 2012!
Mein Name ist Rainer Langhans...
… und mein Name ist Mahmud Al-Shebiq. Wir wünschen ihnen ein schönes Wochenende, und...
...always think green and positive!
Statistikum
| FECFE (Electronia) |
Relegationsspiel zur UM 2012 | 1. FC "Schwarzmäntel von Tamok" (Saga) | |
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16. April 2012, Tamok Zuschauer: 6.000 |
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 Peter Packstation (12.)
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Fauchi/ Friedrich Hühnerbrüh/ Schwerkraft(28.)
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| Beste Spieler: Blechheld, Ingo Strieh |
Beste Spieler: Der Schatten, Calla Brembor | ||
 , 45. Minute, Fauchi (Tödlicher Angriff auf einen Toaster) | |||
