Spiegelwelten:Peperonia

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Stadtwappen Peperonia.jpeg

Wahlspruch: "Gehe nicht über das Gras - rauche es!"

Bürgermeisterin Hana Marihuana
Einwohnerzahl 107 832
Fläche 250 km²
Bevölkerungsdichte 431 Einwohner/km²
Zeitzone SOT+2h; Non Standard Time (NST)
Nationalgericht Chili
Kfz-Kennzeichen Keine Kraftfahrzeuge
Vorwahl 22


Peperonia ist nicht nur die Hauptstadt der Chiliinsel, sondern auch das Zentrum der ozeanischen Hippiebewegung. Zudem ist Peperonia auch die älteste und größte Stadt der Chiliinsel, was aber vor allem auch daran liegt, dass Städte auf dieser Insel keine so lange Tradition haben.

Wirtschaft

Da es auf der Chiliinsel an jeglichen fossilen Brennstoffen völlig fehlt, hat man in Peperonia ein sehr komplexes System aus Flüssen und Kanälen entwickelt, um sich die Wasserkraft optimal zunutze zu machen. Überall rollen hier nur die Wasserräder an allen Flüssen und Wasserfällen. Sogar einen unterirdischen Fluss hat man zu diesem Zweck angezapft. Hier arbeitet das größte unterirdische Wasserkraftwerk Ozeaniens. Die meisten dieser Systeme dienen der Stromerzeugung. Viele Fabriken bedienen sich jedoch auch unmittelbar der Wasserkraft, um ihre Fließbänder und Maschinen zu betreiben, was zweifellos einen höheren Wirkungsgrad hat, als wenn man die Wasserkraft in Strom und dann wieder mit einem Motor in Bewegungsenergie umwandeln würde.

Diese Art von Energiegewinnung erscheint nur auf den ersten Blick so umweltfreundlich. Einige Wasserkraftwerke bilden ganze Seen und die dort lebenden Flussfische sterben massenhaft an Sauerstoffmangel. Oft kommt es vor, dass Fische durch die Turbinen regelrecht zerfleischt werden. In manchen Gewässern stauen sich auch Sedimente auf, welche für eine Verstopfung der gesamten Anlage sorgen. Doch für diesen Fall hat man inzwischen auch vorgesorgt und Ersatzturbinen eingebaut, so dass es heutzutage zu keinen Stromausfällen mehr kommt. Auch die vielen Fischleichen weiß man zu verwerten. Wenn sie an der Oberfläche auftauchen oder ans Ufer gespüllt werden, fäng man sie und verarbeitet sie zu Dünger.

Peperonia ist hochindustrialisiert, doch werden alle Produktionsbereiche, wo man viel Wärmeenergie verbraucht entweder gar nicht, oder nur auf Sparflamme betrieben. Aus diesem Grund wird jegliches Essgeschirr in Peperonia nur aus Kunststoff hergestellt. Dies wurde auf der Chiliinsel allerdings erst ab Anfang der 1750er möglich, als Dr. S. C. Harlatan ein spezielles Herstellungsverfahren auf pflanzlicher Basis für Plastik entwickelte, weil man sonst Öl dafür gebraucht hätte. Metallgeschirr ist auf der gesamten Chiliinsel fast gar nicht zu bekommen. Auch in vielen anderen Bereichen zieht man es vor, Plastik anstatt Metall zu verwenden.

Handel

Ein Heißluftballon verlässt Peperonia mit viel chilliger Ware an Bord.

Im Zuge der Gründung Peperonias im Jahre 1639 erfinden die Bewohner das Heißluftballon. Dadurch kann die Stadt und damit auch die gesamte Chiliinsel zum ersten Mal Kontakte mit dem restlichen Ozeanien aufnehmen, was der jungen Inselrepublik Anfangs nur gewaltigen Ärger und eine Reihe ergebnissloser Kriege mit Russland einbringt, in welchen es jedoch keinem einzigen Russen gelingt, auf der Chiliinsel zu landen. Zwischen 1640 und 1700 führen Peperonias Luftballone Saatgut zahlreicher wichtiger Pflanzen ein, welche aus der heutigen peperonischen Küche gar nicht wegzudenken sind. Chili wurde erst 1670 allgemein bekannt und wird seit etwa 1690 massenhaft konsumiert.

1720 beginnt das chilianische Wirtschaftswunder. Seitdem werden die Märkte Peperonias mit Agrarerzeugnissen von der gesamten Insel überflutet, was ein weiteres Mal zu drastischen Veränderungen der Essgewohnheiten führt.

Küche

Die peperonische Küche kommt ohne Chili nicht aus.

Die meisten, wenn auch nicht alle Speisen sind roh und vegetarisch. Tagsüber ist es sehr heiß. Deswegen besteht das Essen zu dieser Zeit fast nur aus Obst, Gemüse und Salaten. Typisch ist der Verzehr von Äpfeln, Birnen, Datteln, Feigen, Oliven, Zwiebeln, Tomaten, Karotten, Gurken, Zitrusfrüchten, Salatblättern und Sauerkraft. Bananen, Kokosnüsse, Kiwis, und Ananas werden dagegen eher zu feierlichen Anlässen verwendet. Neben Quell- und Mineralwasser werden viele Limonaden getrunken.

Erst gegen Abend, wo das Wetter deutlich abkühlt, findet das Hauptmahl statt, wo Fleisch, Fisch oder Eier gebraten und die Kartoffeln gekocht auf den Teller kommen. Sojabohnen spielen auch eine große Rolle. Sie werden sowohl in Suppen, als auch zu Hauptmahlzeiten oder in Beilagen serviert. Man mischt sie auch vielen Salaten bei.

Gebäck, also Mehlspeisen sind dagegen fast unbekannt. Alkohol, Kakao und Kaffee gehören ebenfalls nicht zur Ess- und Trinkkultur.

Das wichtigste Gewürz ist natürlich das Peperoni. Es findet sich in praktisch allen peperonischen Beilagen und Salaten wieder. Auch die Hauptgerichte selbst sind so stark mit Chili gewürzt, dass es viele Touristen für eine Zumutung halten.

Nach jeder größeren Mahlzeit wird bei chilliger Musik erst einmal ordentlich gekifft. Zu diesem Zweck sendet das Radio Peperonia fast rund um die Uhr weitgehend unbekannte und avantgardistische Lieder, welche stilistisch irgendwo zwischen Trance und Reggae wandeln und sich sowohl zum Tanzen, als auch zum Abhängen und zum Einschlafen recht gut eignen.

Berühmte Persönlichkeiten

Günter Grass raucht grünes Gras.

Obwohl die Städte auf der Chiliinsel offiziell keine Ehrenbürgerschaften vergeben dürfen, wurde natürlich auch die Gesellschaft Peperonias durch wichtige Persönlichkeiten geprägt. Die jüngste von ihnen ist über 80 Jahre alt und heißt Günter Grass. Er wird in Peperonia wie ein Star verehrt. In vielen Haushalten steht ein Foto von ihm. Manche versuchen ihn gar nachzuahmen und lassen sich den typischen Schnurrbart wachsen. Andere nehmen seinen Nachnamen wortwörtlich und kleben sich Gras knapp über der Oberlippe. Aber die meisten ziehen es immer noch vor, das Gras zu rauchen. So mancher Kiffer muss zweifellos an ihn denken. Seit Günter Grass 1783 in Bushland verhaftet und zu Tode verurteilt wurde, finden in Peperonia verschiedene Protestveranstaltungen statt. Bis zu 100 000 Demonstranten wurden auf den Straßen Peperonias gezählt.

Viele Bürger forderten sogar, die chilianische Regierung möge Günter Grass aus der bushländischen Haft einfach freikaufen, was jedoch aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht möglich ist. Die chilianische Verfassung verbietet nicht nur jede Art von Menschenhandel, sondern fordert ausdrücklich auch die Gleichbehandlung aller Menschen durch den Staat und in allen öffentlichen Institutionen. 1784 stellten die Verfassungsrichter fest:

"Das Zahlen eines Lösegeldes oder einer Kaution bedeutet ebenfalls Menschenhandel und dieser ist unzulässig. Außerdem hat die Chiliinsel auch in allen anderen Fällen kein Lösegeld gezahlt. Wenn der Staat plötzlich bei Prominenten eine Ausnahme macht, dann widerspricht das dem Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz und ist somit absolut verfassungswidrig."

1785 ergriff schließlich ein privater Verein die Initiative und gründete einen Fonds zur Befreiung von Günter Grass, wo Spenden für den Freikauf gesammelt werden. Aktuell besitzt der Fonds ein Vermögen von fast einer Million Chilidollar. Die hohen Vermögenssteuern drohen diesen Fonds jedoch schnell wieder aufzufressen, falls dieser nicht laufend aufgestockt werden würde.

Der Gründer und Verwalter des Fonds, Ron Jones geriet außerdem in heftige Kritik, als er 1787 die Häfte des Fondsvermögens an der Börse verzockte. Solche Praktiken sind auf der Chiliinsel zwar gerade noch legal, irritieren jedoch die Spender, welche teilweise ihre Gelder sogar zurückfordern.

1790 wird Jones schließlich zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt, nachdem er 200 000 Chilidollar in seine private Geldtasche eingesackt hat. Kurz darauf tritt er seinen Posten als Fondsverwalter an Günter Freeman ab, welcher sofort öffentlich verspricht, den Ruf des Fonds wiederherzustellen und jeden Missbrauch im Keim zu ersticken.

Geschichte

Peperonia wird während des Jahres 1639 von revolutionären Intellektuellen als die erste Stadt auf der gesamten Chiliinsel gegründet. Sie erfinden die Verwaltung und bauen diese bald zu einer straffen Organisation aus, mit welcher es gelingt, die Bevölkerung massenhaft zu rekrutieren und die mit Abstand größte Streitmacht der Insel aufzustellen. Der unorganisierte und seit Ewigkeiten zerstrittene Adel kann mit Leichtigkeit besiegt und gefangen werden. Schließlich wird die Republik ausgerufen und Peperonia zur Hauptstadt der Chiliinsel erklärt.

Während der folgenden Jahrzehnte nimmt Peperonia einen bescheidenen Aufschwung an. Doch ab 1665 bis 1675 tobt ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den bürgerlichen und sozialistischen Revolutionären, bis sich Letztere schließlich durchsetzen. Durch Artilleriebeschuss und schwere Straßenkämpfe wird die Stadt zu 70% zerstört.

Ab 1880 baut die neu gegründete Räterepublik die Stadt komplett neu auf.

Architektur

1680 bis 1720 wird der Aufbau der Stadt sehr dezentralisiert vorangetrieben. Lokale, basisdemokratisch organisierte Räte experimentieren mit zahlreichen Stilrichtungen. So muten die Bauten aus dieser Zeit sehr funktional bis hin zu avantgardistisch und futuristisch an.

Der Energiemangel verhindert jedoch seit Ewigkeiten die Errichtung moderner Ziegelbrennereien und so sind viele Gebäude dieser Stadt aus Stein errichtet. Auf Druck rebellierender Studenten leitet die chilianische Regierung ab 1760 ein ehrgeiziges Programm zur Modernisierung des Wohnungsbaus ein. In den folgenden vier Jahren werden 30 große Wohnkomplexe aus industriell vorgefertigten Bauteilen errichtet, auch wenn der Transport dieser schweren Bauteile mit der Eisenbahn direkt an die Baustelle viel Energie verbraucht. Diese neu errichteten Wohnungen werden mit frischem Leitungswasser versorgt, haben ein WC, ein Bad, ein Elektroherd und somit den höchsten Qualitätsstandard auf der gesamten Insel. Allerdings wird dieses Projekt wegen mangelhafter Energieversorgung kurz darauf beendet.

1770 wird eine zweite Modernisierungswelle ins Leben gerufen. Dieses Mal setzt man nicht mehr auf schwerfällige Tafelbauten, sondern auf den Import leichter Ziegel zum Bau kleinerer Mehrfamilienhäuser. Vor allem sollen alte Wohnbestände modernisiert werden. Heute verfügt jede Wohnung Peperonias über einen Wasseranschluss. Auf der restlichen Chiliinsel sind Häuser oder Wohnungen mit Wasseranschluss deutlich seltener, aber auch zum Teil völlig überflüssig, weil viele Chilianer direkt an frischen Bächen, Flüssen und Seen wohnen.

Stadträte

Eine Lieblingsbeschäftigung in Peperonia ist das Kiffen im Regen.

Die Stadtverwaltung ist in Blockräte und einen zentralen Stadtrat basisdemokratisch organisiert. Hier darf sich jeder anwesende Mensch an den Diskussionen beteiligen, Anträge stellen und abstimmen. Vereinzelt mischen sogar Kinder und Touristen eifrig mit, auch wenn sie in einer kleinen Minderheit sind. Meistens jedoch wettern dort gelangweilte Rentner und neugierige Jugendliche herum.

Diese Praxis führt zu ewigen Diskussionen um belanglose Kleinigkeiten, etwa über die Frage, ob noch eine Parkbank oder doch lieber eine zusätzliche Schaukel aufgestellt werden soll. Die Debatte, in welcher Farbe man das Bürogebäude Nummer 13 anzustreichen hat, zieht sich zwei Monate lang, bis man sich schließlich mit knapper Mehrheit auf einen weiß-gelblichen Farbton einigen kann. Bis heute ungelöst bleibt die Frage, mit welcher Baumart die linke Seite der vierten Allee gepflanzt wird. Hier ändert sich die Mehrheitsmeinung so oft, dass die dortige Erde schon zum zehnten Mal umgegraben werden muss.

Trotzdem sind die Bürger Peperonias stolz auf das hohe Maß an Basisdemokratie, welches es hier gibt. Die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten betrachtet man als wichtigen Teil der politischen Kultur. So reisen Dichter, Philosophen und Poeten durch die ganze Chiliinsel und sorgen dafür, dass die Debatten in den Räten zwar noch länger, dafür aber künstlerischer gestaltet werden. Politiker und Demagogen üben sich hier in ihren Manipulationskünsten.

Der berühmteste Populist Peperonias, Nick Bacon schafft es mit seiner Redekunst im Block Nummer 17 die Gier seiner Zuhörer zu wecken und reißt die Initiative in den Debatten an sich. Er sorgt dafür, dass dieser Block nur so mit Geld um sich wirft. Im Innenhof wird ein Swiming pool errichtet und eine Cocktailbar aus dem Boden gestampft, wo man kostenlose Getränke haben kann. Danach beschließt dieser Rat auch noch jede Wohnung des Blocks mit einem sündteuren Fernseher gratis auszustatten. Nach wenigen Jahren ist Block Nummer 17 fast pleite und sitzt heute auf einem Schuldenberg von 250 000 Chilidollar.

Auch Satiriker nutzen die Räte als Plattform. Anstatt Reden zu halten, erzählen sie Witze oder veranstalten ein regelrechtes Theater, welches im Happening oder gar im völligen Chaos mündet. Gelegentlich ergreifen auch freche Rebellen das Mikrophon, um über ihre sexuellen Erlebnisse oder Probleme zu erzählen, Texte zu singen, zu rappen oder um die Anwesenden zu beschimpfen. So wird aus so manchen Ratsdebatten eine einzige Lachnummer, welche sich Tage lang hinzieht.

Infrastruktur

Im Vergleich zur restlichen Chiliinsel ist Peperonia trotz des Fehlens fossiler Brennstoffe verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Hier wird der Binnenverkehr hauptsächlich von den elektrischen Straßenbahnen getragen, wo nicht nur der Güter- sondern auch der Personentransport tadellos verläuft. Um das Zentrum der Stadt fährt eine kreisförmige Straßenbahn. Die restlichen Bahnen verlaufen weitgehend linienförmig.

Daneben sind auch Fahrräder und Pferdekutschen von erheblicher Bedeutung, die hier jedoch eher der sportlichen Betätigung und touristischen Attracktion dienen, während man außerhalb der Stadt immer noch des Öfteren darauf angewiesen ist.

In Peperonia befindet sich auch der größte Landeplatz für Heißluftballone, wo Touristen und internationale Händler auf der Insel landen, um ihrer Erholung oder ihren Geschäften nachzugehen.

Sehenswürdigkeiten

Nach dem scharfen Essen kühlt man seinen Rachen mit Marihuanarauch ab. Das weltweit einmalig gute Gras ist immer noch der Hauptgrund, warum Touristen in Peperonia landen.

Im Zentrum der Stadt findet sich die 100 Jahre alte Spielwarenmanufaktur, welche mechanisch raffinierte Spielzeuge und Holzpuppen herstellt. Sie ist bis heute in Betrieb und Touristen können preiswert durch die Produktionshallen geführt werden.

Peperonia hat einen kleinen Zoo, wo man unter anderem noch lebendige Exemplare des amsonsten ausgestorbenen chilianischen Tigers findet.

Die Architektur der Stadt besticht ebenfalls. Hier stechen vor allem die Banken Peperonias hervor, welche zu den prächtigsten Gebäuden auf der gesamten Insel gehören. Hier legen vor allem Sparer ihr Geld an. Die Industriebetriebe nehmen dort Kredite auf. Eine kleine Gruppe von Spekulanten versucht ihr Glück auch an der Aktienbörse, doch spielen Geldgeschäfte in der chilianischen Wirtschaft insgesamt gesehen nur eine geringe Rolle.

Wenige Straßen weiter erstreckt sich der riesige Marktplatz, wo Bauern und Händler ihre Produkte anbieten. Die Tante-Emma-Läden liegen dagegen über die gesamte Stadt verstreut. Echte Supermärkte gibt es in Peperonia nicht. Die Regierung bemüht sich zwar um entsprechende Investoren, doch bisher will keine Supermarkt- oder Hotelkette ihre Filialen hier aufmachen. Für Touristen und Binnenwanderer gibt es jedoch ausreichend Pensionen und Privatunterkünfte.

Medizin, Sicherheit und Sonstiges für Touristen

Überall auf der Chiliinsel erhältlich!

Früher war der Großraum Peperonias von malariaübertragenden Fiebermücken geplagt, bis man sie ab 1750 durch die Trockenlegung der umliegenden Sumpfgebiete und massiven Einsatz verschiedenster Chemikalien fast ausgerottet hat. Einzelne Fälle von Malaria sind dennoch nicht ganz ausgeschlossen. HIV-Infektionen wurden bisweilen nicht gemeldet. Trotzdem: Bitte verwenden Sie Kondome!

1762 kam ein internationales Gesundheitsabkommen zwischen der Chiliinsel, dem Hetenland und der Republik Skelettküste zustande. Letzteres Land führte wichtiges know how zur Vorbeugung und Heilung diverser Knochenkrankheiten ein. Seitdem wurden Tausende Ärzte zwischen den Staaten für den Wissensaustausch verschickt. 1765 bis 1789 waren sogar das technologiefeindliche Amerikanien und das mit ihm verfeindete Bushland mit diesem Abkommen assoziiert. Allerdings brachen in diesen Ländern politische Probleme aus und Amerikanien ging sogar völlig unter. Nur auf der Chiliinsel hat sich dieses gesammelte Wissen bewahren können und so unterhält Peperonia das legendärste Zentrum moderner Medizin in ganz Ozeanien, auch wenn es aufgrund des fehlenden Elektronikkrams trotzdem nicht mit den "westlichen Standards" der alten Welt mithalten kann. So haben sich die Kliniken und Krankenhäuser Peperonias in einem nicht geringen Maß zu einem Exporteur ärztlicher Behandlungen für Patienten aus ganz Ozeanien entwickelt. Allerdings profitiert die Wirtschaft Peperonias nicht die Bohne davon, da die Ärzte komplett staatlich bezahlt werden und von den Patienten kein Geld verlangen dürfen.

Das chilianische Gesundheitssystem wird direkt staatlich finanziert. Es gibt keine gesetzlichen Krankenkassen, welche es sinnlos verkomplizieren würden. Arztpraxen erhalten ein fixes Budget, welches nach Meinung der meisten Ärzte jedoch viel zu niedrig bemessen ist. Der Sinn dahinter besteht darin, dass die Ärzte daran interessiert sein sollten, die Bevölkerung gesund zu erhalten, weil es sonst mehr Patienten gäbe, welche aus demselben Budget betreut werden müssten. Ärzte sind dazu verpflichtet, jeden kostenlos zu behandeln. Dabei sind Touristen den Einwohnern gleichgestellt. In der Praxis müssen die Patienten unverhältnissmässig lange Wartezeiten und ein unhöflich-abweisendes Verhalten der Ärzte und Assistenten hinnehmen, weil jeder Patient zusätzliche Kosten und Zeitaufwand verursacht. Der bushländische Gesundheitsminister Hon. Jehova O'Donald nannte das chilianische Gesundheitssystem einen "kommunistischen Bockmist".

Auf den Straßen Peperonias begegnet man fast keinen Hunden. Das Halten von Haustieren ist hier zwar erlaubt, aber nur sehr selten üblich.

Peperonia hat zwei Universitäten. Die größere von ihnen ist die technische Universität und wurde 1720 gegründet. Sie ist vor allem ein international anerkanntes Zentrum für hervorragende Radiotechnik und Energiewirtschaft. Die andere Universität ist kleiner und 30 Jahre älter. Sie beschäftigt sich mit Literatur, Philosophie, Politologie, Psychologie usw.. Auf der gesamten Chiliinsel werden keine Studiengebühren erhoben und die Betreuung von Studenten ist hier vorbildlich. Wer gute Noten hat, der erhält hohe Stipendien. Diese heutzutage einmalig großzügigen Bedingungen haben dazu geführt, dass es einen Ansturm an ausländischen Studenten gibt, welche hier überall genauso wie chilianische Staatsbürger behandelt werden. Sie haben inzwischen ein Drittel der Studienplätze Peperonias inne, weswegen die Universitäten unter großem Aufwand immer weiter ausgebaut und neue Professoren unter Hochdruck ausgebildet werden.

Die meisten chilianischen Politiker und Stadträte Peperonias sehen darin eine Spende an die ozeanischen Mitbürger. Präsident Clement Gottlos erklärte, es sei ein Gebot der Klugheit, einen Beitrag zur Bildung, Kultur und Völkerverständigung auf dieser Welt beizutragen, indem man auch auswärtige Menschen am Bildungssystem kostenlos nutzen und an den Genuss der Stipedien gleichberechtigt teilhaben lässt.

Doch in letzter Zeit mehren sich auch kritische Stimmen, welche das System als Verschwendung kritisieren. Manche Zeitungen prangern diesen Zustand an und meinen, ausländische Studenten würden in Peperonia nur Kosten verursachen und alle Großzügigkeiten hemmungslos für egoistische Zwecke oder gar für staatsfeindliche Aktivitäten missbrauchen. "So verschenken wir wertvollstes Wissen und importieren dafür auch noch mehr Kriminalität!", prangert das rechtsgerichtete Blatt "Chilnat" an. Auch wenn solche populistische Stimmungsmache auf der Chiliinsel weitaus schwächer ist, als sonstwo und dem auch starke Aufklärungskampagnen entgegengesetzt werden, so wird das politische Klima dennoch durch Hetzer gelegentlich vergiftet. Manche verweisen auf die Bedingungen in den anderen Ländern. So verlangen bushländische Universitäten selbst von ihren eigenen Bürgern Gebühren und sind für Ausländer gar so teuer, dass es sich dort nur die reichsten Einwanderer leisten können.

Indessen ist die Kriminalitätsrate auf der Chiliinsel sehr gering und über die Jahre sogar weiterhin leicht rückläufig. Das liegt zum Teil auch daran, dass hier mehr erlaubt ist als in fast allen anderen Ländern. Verstösse werden milder geahndet, die Bedingungen in den Gefängnissen sind besser und es wird viel in Resozialisierung und Reintegration investiert. All das wird von der bushländischen Regierung verspottet, die der Meinung ist, dass man nur mit drakonischen Strafen Ordnung bewahren könne. Die chilianische Regierung hält an ihrer milden Gesetzgebung fest. Trotzdem können schwerwiegende und wiederholte kriminelle Handlungen auch auf der Chiliinsel zur mehrjährigen Haft oder zur Ausweisung führen.


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