Spiegelwelten:Gerichtsverhandlung zum Fall Mumba
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Richter: Sie sind also Kinkotou Mumba, richtig?
Mumba: Jo.
Richter: Sie sind 53 Jahre alt und wurden am 5. Juni 2005 in Alabama geboren, auch richtig?
Mumba: Ja.
Staatsanwalt: Also bitte, das können Sie doch wohl nicht glauben!
Richter: Ruhe im Gerichtssaal! Was richtig ist, entscheide ich, und es IST richtig.
Staatsanwalt: Es gibt kein "Alabama" auf der Weltkarte, außerdem...
Richter: RUHE IM GERICHTSSAAL! Also, Herr Mumba, auf was plädieren Sie?
Mumba: Nicht schuldig.
Richter: Hmh, das wird schwer...
Staatsanwalt: Der Kerl ist schuldig!
Richter: Dürfte ich einmal kurz Ihren Namen erfahren?
Staatsanwalt: Natürlich. Ich bin Hionel Lutz. Ganz einfach. Hier meine Visitenkarte.
Richter: Die können Sie sich in den Arsch stecken. So etwas brauche ich nicht.
Staatsanwalt: Ich fordere eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung.
Richter: Mein lieber Lutz, wir sind noch nicht einmal mit dem Prolog fertig und sie kommen schon mit einem Schlussplädoyer? Was werfen Sie Herrn Mumba eigentlich vor?
Staatsanwalt: Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
(aufgeregtes Getuschel im Publikum)
Richter: Geht's auch präziser?
Staatsanwalt: Nun denn, dieser "Herr", wie Sie ihn nennen...
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Stattgegeben.
Staatsanwalt: Also gut, der Herr Mumba hat den Kommunistischen Krieg begonnen.
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Stattgegeben.
Staatsanwalt: Wenn ich noch einmal "Einspruch!" und "Stattgegeben." höre, fange ich an, zu schreien!
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Stattgegeben.
Staatsanwalt: ARGH!
Erster Verhandlungstag
Zeuge Lightening
Richter: Hiermit verurteile ich Sie zu einer Geldstrafe von 5.000,-€ an die Fox Broadcast Company, da sie einen Witz aus der Serie "Die Simpsons" geklaut haben.
Staatsanwalt: Sollten wir nicht lieber mit der eigentlichen Verhandlung fortfahren?
Richter: Nun gut. Beweisen Sie.
Staatsanwalt: Hiermit rufe ich den ostfriesischen Präsidenten Lightening in den Zeugenstand!
(Getuschel im Publikum)
Staatsanwalt: Nun gut, wir müssen mit Skype mit ihm telefonieren, er ist immer noch in Kirchdorf. (fummelt an seinem Laptop rum und stellt ihn auf den Zeugenstuhl) Also, Herr Lightening, was können Sie uns über Kinkotou Mumba sagen?
(Lightening rührt sich nicht)
Staatsanwalt: Herr Lightening?
(Lightening rührt sich immer noch nicht)
Staatsanwalt: (nervös) Ahehe...moment, das haben wir gleich... (haut auf seinen Laptop) Herr Lightening?
Strafverteidiger: Ich erbitte darum, dass dieser Zeuge, pardon, der Laptop aus dem Verhandlungsraum geworfen wird.
Richter: Gibt es Aussicht auf Besserung, Herr Lutz?
Staatsanwalt: Haben wir hier überhaupt Internet?
Richter: Nein. Das hier ist schließlich kein rechtsfreier Raum.
Staatsanwalt: Wie witzig...
Richter: Zügeln Sie Ihre Zunge!
Staatsanwalt: (murmelt) Arschloch.
Richter: WIE WAR DAS!?
Staatsanwalt: Barschloch. Da wollte ich heute noch angeln.
(Der Richter schaut den Staatsanwalt eine Minute lang argwöhnisch an.)
Richter: Entfernen Sie den Zeugen aus dem Gerichtssaal.
Staatsanwalt: Nein! Moment! Das bekomme ich noch hin!
Richter: Herr Strafverteidiger, wollen Sie noch etwas mit dem Zeugen?
Strafverteidiger: (überlegt kurz)
Staatsanwalt: Moment...sie heißen wirklich "Strafverteidiger" mit Nachnamen?
Strafverteidiger: Haben Sie ein Problem damit?
Staatsanwalt: Nein, nein...
Strafverteidiger: (geht zum Laptop auf dem Zeugenstuhl) Herr Lightening, können Sie auf die Person zeigen, die den Kommunistischen Krieg laut dem werten Herren Lutz begonnen haben soll?
(Lightenings Gesicht ist immer noch eingefroren auf dem Bildschirm zu sehen)
Staatsanwalt: Einspruch! So kann Herr Lightening doch gar nicht zeigen!
Richter: Abgelehnt. Das ist ihre Schuld.
Strafverteidiger: Ach, sie zeigen auf niemanden? Also hat keiner hier im Raum den Kommunistischen Krieg begonnen?
(Getuschel im Publikum)
Richter: RUHE!
Strafverteidiger: Danke, keine weiteren Fragen.
(Mumba grinst wie ein Honigkuchen)
Zeuge Napoléon
Strafverteidiger: Nun denn, nachdem ihr..."Kronzeuge" leider nicht so viel Rückgrat bewiesen hat...
Staatsanwalt: Das war ein Laptop.
Strafverteidiger: Sag ich doch. Auf alle Fälle hat er ganz klar bewiesen, dass Mumba den kommunistischen Krieg nicht begonnen hat. Und diese These will ich natürlich weiter verhärten. Einen Unschuldigen darf man schließlich nicht in den Knast sperren. Ich rufe Napoléon in den Zeugenstand!
(wieder Getuschel bei den Zuschauern, Napoléon tritt in den Gerichtssaal und setzt sich auf den Zeugenstuhl)
Richter: Ich schmeiß euch alle raus, wenn ihr dauernd labert, wenn etwas Aufregendes passiert! (hämmert mit einer Banane) Wo ist mein Hammer?
Staatsanwalt: (haut mit dem Hammer auf den Laptop) Du-scheiß-Laptop-mach-dass-Lightening-spricht
Richter: Herr Lutz, bekomme ich wohl meinen Hammer wieder?
Staatsanwalt: Was? Oh, ja, natürlich. Bitteschön. (reicht den Hammer an den Richter)
Richter: Wenn es vom Gesetz her legal wäre, Vollidioten zu töten, hätte ich Sie schon zwei Mal umgebracht.
Strafverteidiger: (hüstel)
Richter: Oh ja, natürlich. Ihr Zeuge, Herr Strafverteidiger.
Strafverteidiger: Nun denn. Herr Napoléon, wissen Sie, wer den Kommunistischen Krieg begonnen hat?
Napoléon: Ja, es war...
Strafverteidiger: Einspruch! Ich habe den Zeugen nicht gefragt, wer es war, sondern nur, ob er es wisse.
Richter: Stattgegeben.
Strafverteidiger: Hier haben Sie ein Blatt Papier und einen Stift. Schreiben Sie uns bitte den Namen auf, wer den Krieg begonnen hat.
Napoléon: (schreibt) Gut, fertig.
Strafverteidiger: Aha. Sehen Sie? (hält das Blatt in Richtung Publikum) Hier steht "Kinkotu Mummba". Gibt es einen Kinkotu Mummba in diesem Raum? (keiner rührt sich. Plötzlich hebt ein Junge, fünf Jahre alt, die Hand)
Junge: Ich heiße so.
Strafverteidiger: O_o
Richter: (hämmert sich in Ekstaste) FESTNEHMEN! FESTNEHMEN!
(Polizisten stürmen den Raum und schleppen den kleinen Jungen weg, die Eltern sitzen wie versteinert auf ihren Plätzen)
Strafverteidiger: Nun gut...was ich damit eigentlich sagen wollte, ist, dass mein Mandant, der Kinkotou Mumba heißt, also mit einem o und nur einem m geschrieben wird, nicht beschuldigt wird, den Krieg begonnen zu haben.
Napoléon: Aber...
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Stattgegeben. Halten Sie den Mund.
Strafverteidiger: Ihr Zeuge, Herr Lutz.
Staatsanwalt: Dankeschön. Herr Napoléon, zeigen Sie bitte auf die Person hier im Saal, die den Krieg begonnen hat.
(Napoléon hebt den Finger in Richtung Mumba, der Strafverteidiger stellt sich jedoch vor ihm)
Strafverteidiger: Ich habe den Krieg begonnen? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz...
Staatsanwalt: Ich beantrage, dass sich der Strafverteidiger auf seine vier Buchstaben setzt.
Richter: Stattgegeben.
(Napoléon zeigt auf Mumba)
Staatsanwaltschaft: Danke, keine weiteren Fragen mehr.
Richter: Gibt es noch von Ihrer Seite etwas, Herr Strafverteidiger?
Staatsanwalt: Einspruch! Der hat doch schon!
Richter: Klappe zu! Was Recht ist und was nicht, entscheide immer noch ich.
Strafverteidiger: Napoléon verstrickt sich selbst in Widersprüche. Zuerst war es ein fünfjähriger Junge, jetzt auf einmal mein Mandant. Wer wird es als nächstes sein? Sie, Herr Richter?
Napoléon: Das ist doch wohl...
Richter: (haut Napoléon mit dem Hammer auf den Kopf) Schweigen Sie! Sie wurden nicht gefragt!
Strafverteidiger: Ich halte daher den Zeugen für unglaubwürdig.
Richter: Dann verlassen Sie bitte den Zeugenstuhl, Herr Napoléon. Betrüger haben hier nichts verloren.
Napoléon: Aber...
Richter: RUHE IM GERICHTSSAAL!
Zeuge Justin Sociaux
Staatsanwalt: Als nächstes rufe ich den Präsidenten von Santiago in den Zeugenstand, Justin Sociaux!
(Gemurmel im Publikum. Der Richter schaut einmal streng, plötzlich herrscht schlagartig Stille.)
Strafverteidiger: Einspruch! Er ist beim Krieg nicht dabei gewesen!
Richter: Stattgegeben. Der Zeuge wird auf seine eigene Kosten abgeschoben.
Staatsanwalt: Einspruch!
Richter: SIE WAGEN ES...!
Strafverteidiger: Einspruch! Der Staatsanwalt darf nichts wagen!
Richter: Stattgegeben.
Staatsanwalt: Scheiße. (streicht mehrere Dutzend Namen aus seiner Liste möglicher Zeugen)
Richter: Herr Lutz, wissen Sie überhaupt, warum Sie hier sind?
Staatsanwalt: Im Kampf gegen das Böse. Ist schließlich immer im Busch.
Richter: Woher haben Sie das denn? (Ein Beamter kommt rein und reicht dem Richter einen Zettel) Ah, von Nickelodeon. Denen zahlen Sie jetzt 500.000,- Dollar Schmerzensgeld.
Staatsanwalt: Schmerzensgeld!?
Richter: Man wird schließlich zutiefst beleidigt, wenn ein eigens erfundener Spruch aus Ihrem Mund kommt. (lacht sich scheckig) Gut, die Sitzung wird vertagt.
Strafverteidiger: Ich bitte um vorrübergehende Freisetzung von Mumba auf Kaution.
Richter: Wie hoch soll sie sein?
Strafverteidiger: Alles, was ich in meiner Hosentasche habe.
Richter: Mumba wird freigesetzt. (hämmert gleich fünf Mal, der Stiel bricht ab. Der Richter kramt kurz in einer Schublade und holt einen neuen heraus, bevor er den alten dem Staatsanwalt an den Kopf wirft) Die Kaution in Höhe von...
Strafverteidiger: Fünfundzwanzig kanadische Cents.
Richter: ...fünfundzwanzig kanadische Cents gehen an mich. Die Verhandlung ist geschlossen. (hämmert mit seinem Hammer wiederholt)
Zweiter Verhandlungstag
Zeuge Obama
Richter: (aus einem Lautsprecher) Ich begrüße Sie zum zweiten Verhandlungstag. Bitte erheben Sie sich, ich komme jetzt rein.
(alle erheben sich, der Richter kommt rein. Eine Alte Frau will sich wieder setzen, stolpert aber über ihre Füße und stürzt durch ein Fenster in den Garten des Gerichtsgebäudes)
Richter: (lacht) Ihr habt euch erhoben! Wie geil.
Staatsanwalt: Das ist doch Zeitverschwendung. Ich möchte meinen nächsten Zeugen aufrufen. Es ist der US-amerikanische Präsident Hussein Barack Obama!
(Getuschel im Publikum)
Richter: SCHNAUZE IM GERICHTSSAAL!
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Die dürfen nicht labern.
Strafverteidiger: Das doch nicht. Obama darf nicht reden.
Richter: Abgelehnt. Moment mal...warum eigentlich nicht?
Strafverteidiger: Kriegsverbrecher.
(Obama kommt herein)
(Gejubel im Saal, mehrere Frauen rufen, "Obama, ich wollt schon immer ein Kind von einem Schwarzen!")
Obama: Hello, Ladies!
Richter: RUHE, VERDAMMT NOCH EINS!
(Obama setzt sich auf den Zeugenstuhl)
Staatsanwalt: Also, Herr Obama, können Sie uns ausführlich erklären, wer für den Kommunistischen Krieg verantwortlich ist?
Obama: Well, aus meiner Sight, ist Kinkotou Mumba für diesen War verantwortlich! Er hat versucht, den Kommunism über die Mirrorworld zu verbrighten!
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Warum denn das nun schon wieder?
Strafverteidiger: Solch ein Kauderwelsch kann keine Sau verstehen. Wir sind hier in Paris und hier wird schließlich Französisch gesprochen!
Richter: Na ja, so streng gesehen...wollen wir mal nicht so sein. Herr Obama, bitte entscheiden Sie sich für eine Sprache.
Strafverteidiger: Das will ich doch gar nicht! Ich bin dafür, dass wir den Zeugen nicht weiter verhören und wegen mangelndem Integrationswillen abschieben!
Obama: Okay, Okay, ich red ja schon Deutsch! Ich kann das wohl, aber der englische Akzent kommt besser bei den Frauen an.
(Obama winkt mehreren Frauen im Publikum zu, die daraufhin ohnmächtig zusammensinken. Sanitäter tauchen auf und machen eine Herz-Lungen-Massage)
Richter: RUHE! RUHE IM GERICHTSSAAL! Retten Sie die Leben gefälligst draußen weiter!
Strafverteidiger: Ich denke mal, wir haben es hier mit einer höchstgefährlichen Person zu tun. Wer schon allein durch das Anstarren von Personen Menschen ohnmächtig werden lässt, ist er eine Gefahr für die Allgemeinheit! Eine solche Person kann unmöglich hier ohne irgendwelche Schutzvorrichtung auf dem Zeugenstuhl sitzen!
Richter: Sehr schöne Idee. Was schlagen Sie vor?
Strafverteidiger: Wir streichen die Bemerkungen des Präsidenten aus dem Protokoll und binden ihn fest. Notfalls knebeln wir ihn auch noch.
Staatsanwalt: Einspruch!
Richter: Abgelehnt! (wirft mit dem Hammer nach dem Staatsanwalt) Immerhin geht es hier um meine Gesundheit!
(mehrere Beamte kommen an und knebeln Obama an den Stuhl, die Protokollantin ist mit Tip-Ex zu Werke)
Staatsanwalt: Nun, wo die Bemerkungen aus dem Protokoll gestrichen sind, können Sie die Aussage noch einmal wiederholen?
Obama: Hmmmpf! Hmmhmhmhm!
Strafverteidiger: Notieren Sie im Protokoll: Der Zeuge kann keine Aussage machen.
Richter: (zu Obama) Wir haben keine Verwendung mehr für Sie. Bitte verlassen Sie den Gerichtssaal.
(Obama hoppelt, immer noch am Stuhl gefesselt, langsam vorwärts aus dem Gerichtssaal hinaus)
Strafverteidiger: Ich habe bis jetzt noch keine einzige Aussage gegen meinen Mandanten vernommen. Ich bezweifle das Verfahren und möchte es hiermit einstellen.
Richter: Abgelehnt. Für jede Minute, die ich hier sitze, bekomme ich Geld.
Zeuge Ntwort
Staatsanwalt: Dann rufe ich hiermit A. Ntwort in den Zeugenstand!
Richter: Sie wollen eine Antwort auf dem Zeugenstuhl sitzen haben?
Staatsanwalt: Nein, der Kerl heißt so. Haben Sie ein Problem damit?
(Arnold Ntwort kommt herein)
Staatsanwalt: Also, Herr Ntwort, was können Sie uns über diese Person hier berichten? (zeigt auf Mumba)
Ntwort: Ist das das Arschloch, wegen dem ich nach Molldurien musste?
Strafverteidiger: Einspruch! Der Kerl beleidigt meinen Mandanten!
Richter: Stattgegeben! (haut mit dem Hammer auf Ntworts Kopf) Zügeln Sie gefälligst ihre Zunge!
Ntwort: (greift nach dem Hammer, den der Richter flugs wegzieht) FASS MICH NIE WIEDER AN DU IDIOT!
Strafverteidiger: Einspruch!
Richter: Angenommen! Angenommen! Angenommen! (haut mit jedem "Angenommen" Ntwort eines auf die Rübe) Nur der Richter darf dem Richter drohen!
Ntwort: Jetzt pass mal gut auf, du Pissnelke...
Strafverteidiger: Einspr...
Ntwort: (reißt dem Richter den Hammer aus der Hand und wirft ihn Richtung Strafverteidiger) Abgelehnt.
Richter: ANGENOMMEN!
(Gelächter im Saal)
Richter: (hysterisch) RUHE IN MEINEM GERICHTSSAAL!
Strafverteidiger: Ich denke mal, dass dieser Zeuge zu gewalttätig für eine Zeugenaussage ist.
Ntwort: ICH BIN NICHT GEWALTTÄTIG! (schmeißt die Zeugenbank um und rennt zum Strafverteidiger, welcher sich wehrt, bis zwei Wachmänner Ntwort auf den Zeugenstuhl fesseln können)
Strafverteidiger: Gibt es dafür Einwände im Publikum?
(Kopfschütteln)
Strafverteidiger: Gut. Ihr Zeuge, Herr Lutz.
Staatsanwalt: Schön. Schwören Sie feierlich, dass Sie die Wahrheit sagen, wenn Sie behaupten würden, dass Kinkotou Mumba den Kommunistischen Krieg begonnen haben soll? Also quasi eine eidesstattliche Erklärung dafür?
Ntwort: War ich wegen dem in Molldurien?
Staatsanwalt: Ja.
Ntwort: Dann ja.
Strafverteidiger: Einspruch! Der Zeuge hat zum Schwören die Hand nicht erhoben!
Richter: Stattgegeben. Erheben Sie bitte Ihre Hand, wenn sie das sagen.
Staatsanwalt: Aber er ist gefesselt!
Richter: Einwände aus dem Protokoll streichen. Ist der Zeuge damit überhaupt noch verwertbar?
Strafverteidiger: Nein.
Staatsanwalt: Ja.
Richter: Hmh, eine Pattsituation. Ich werfe eine Münze. Kopf für Nein, Zahl für ja. (wirft Münze) Kopf. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Herr Ntwort. Die Polizisten werden Sie jetzt aus dem Saal tragen, den Stuhl schicken Sie uns bitte per Post nach.
(Unter Schreien und Infragestellungen der sexuellen Anständigkeit der Mütter des Richters, des Strafverteidigers, Mumbas und der Wachmänner wird Ntwort rausgetragen)
Richter: Haben Sie überhaupt noch einen vernünftigen Zeugen?
Staatsanwalt: Natürlich. Es ist...
Zeuge Keider
Staatsanwalt: ...der Vorsitzende der VGGBT, Alf Keider!
Strafverteidiger: (schaut auf die Uhr) Und um das zu sagen, haben Sie mehr als zwei Stunden gebraucht?
(Plötzlich fliegt die Tür auf. Ein fein angezogener Mann, ca. 45 jahre, 1,60m groß, Halbglatze, Brille und mit Schweißflecken unter den Armen, betritt den Gerichtssaal. Die Leute tuscheln wild durcheinander.)
Strafverteidiger: Festnehmen! Festnehmen! Das ist ein Verbrecher!
Typ: Hier ist das Tonband, Herr Lutz. (Übergibt eine Kassette)
Staatsanwalt: Dankeschön, Hinni. (Stellt einen Kassettenrekorder auf den Zeugenstuhl und legt die Kassette ein)
Strafverteidiger: O_o
Staatsanwalt: (drückt auf Play, es ist zunächst nichts zu hören. Fünfzehn Minuten später immer noch nicht. Lutz inspiziert noch einmal den Kassettenrekorder) Hoppla, falsche Seite. (dreht die Kassettenseite um)
Richter: Ja.
Strafverteidiger: Ist damit der The Da Vinci Code gemeint? Die Anti-Bibel?
Richter: Worauf wollen Sie hinaus?
Strafverteidiger: Wenn Keider auf die Anti-Bibel geschworen hat, sind seine Aussagen unverzüglich ins Negative zu verkehren!
Typ: Das ist doch nicht das einzige Buch, was Brown geschrieben hat. Illuminati stammt auch von ihm.
Strafverteidiger: (schaut den Typen an) Was machst du denn noch hier?
Richter: Ich entscheide zugunsten des Strafverteidigers. Keider schuldet Mumba 30,50€. Zudem schuldet er mir wegen eines falschen Eides einen Porsche.
Staatsanwalt: (Schockstarre)
Mumba: (fällt vor Lachen vom Stuhl)
Dritter Verhandlungstag
Zeugin Thilozin
Richter: (aus den Lautsprechern) Erhebt euch, ich komme jetzt rein! (geht in den Gerichtssaal, alle erheben sich) Mann, ihr macht das auch immer wieder, oder?
(Plötzlich stürmt eine aufgebrachte Frau herein)
Thilozin: Ich warte da draußen jetzt schon seit einer halben Minute! Mir egal, was ihr zuerst machen wolltet, aber ich bin viel beschäftigt und will das hier daher so schnell wie möglich hinter mich haben!
Richter: Und wer sind...Sie?
Thilozin: Sara Thilozin. Man sollte mich eigentlich kennen.
Richter: Wer hat dieses verrückte Huhn als Zeugin vorgeladen?
(Thilozins Gesichtszüge entgleiten völlig)
Staatsanwalt: Ich. Wenn Sie sich bitte auf den Zeugenstuhl setzen würden, Frau Thilozin?
Thilozin: (setzt sich auf den Zeugenstuhl) Also, Der Mumba da, der war's. Der hat den Kommunistischen Krieg begonnen.
Staatsanwalt: Frau Thilozin, das habe ich Sie doch noch gar nicht gefragt!
Thilozin: Na und? es geht hier schließlich um die Wahrheit und die muss nun mal raus. Sagen Sie, wie sind Sie eigentlich Staatsanwalt für diesen Prozess geworden? (erhebt sich vom Zeugenstuhl und stellt sich neben den Staatsanwalt) Wo haben Sie denn Jura studiert?
Staatsanwalt: Ich...ich wüsste nicht, was Sie das angeht.
Thilozin: Oh, mich persönlich geht das nichts an, da haben Sie Recht. Aber die Klatsch- und Tratschzeitschriften werden sich darum reißen, da bin ich mir sicher. (drängt den Staatsanwalt immer weiter zum Zeugenstuhl) Verschweigen Sie uns etwa etwas? Mich würde ja interessieren, wie jemand wie Sie es überhaupt bis zum Abitur geschafft hat.
Staatsanwalt: Also, das verbitte ich mir! Ich...
Thilozin: (mahnend) Schhhhh. Jetzt rede ich. (Der Staatsanwalt setzt sich auf den Zeugenstuhl, Thilozin steht direkt vor ihm) Also, wer hat den Kommunistischen Krieg begonnen?
Staatsanwalt: Kinkotou Mumba. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Thilozin: Denken Sie mal nach. Wie sicher?
Staatsanwalt: Neunzig Prozent.
(Thilozin starrt den Staatsanwalt an, der daraufhin immer unruhiger wird.)
Staatsanwalt: (plötzlich panisch) Hundert Prozent! Hundert Prozent! HUNDERT PROZENT!
Thilozin: Sehr schön. Sie sind als Zeuge entlassen.
(Der Staatsanwalt flüchtet aus dem Raum)
Strafverteidiger: (flüsternd zu Mumba) Verdammt, die ist gut.
Zeuge Lightening - Versuch Zwo
Thilozin: Was ist eigentlich aus diesem Lightening geworden?
Strafverteidiger: Einspr...! (Thilozin dreht sich blitzartig um und starrt den Strafverteidiger an, der kleinlaut zusammensinkt) Schon gut.
(Schnell klappt Thilozin ihren eigenen Rechner auf)
Thilozin: Wie, kein Internet?
Richter: Wir sind hier schließlich kein rechtsfreier Raum.
Thilozin: Na ja, ich habe ja meinen WLAN-Stick dabei. Man muss ja immer überall auf dem aktuellsten Stand sein. (steckt ihren Stick in den Laptop) Was für eine Skype-Adresse hat Lightening eigentlich?
(keiner rührt sich, der Richter bekommt Schweißausbrüche)
Thilozin: Wird's bald?
Zuschauer: Praesi.cool!
Thilozin: Wer hat das gesagt?
(Der Zuschauer springt aus dem Publikum auf und rennt schreiend heraus; er könne dem Druck nicht mehr standhalten)
Thilozin: Sowas. Ich wollte mich doch nur bei ihm bedanken.
(Thilozin hämmert auf die Tastatur wie nichts Gutes, bis plötzlich Lightenings Gesicht auf dem Laptop erscheint)
Lightening: Hallo!
Thilozin: Keine umständlichen Erläuterungen. Wer hat den Krieg begonnen?
Lightening: Mumba, der war das doch, oder?
Thilozin: Danke, du hast uns sehr geholfen. (drückt Lightening weg) Mumba ist schuldig.
(Plötzlich ruft jemand per Skype an)
Thilozin: Ja bitte?
Lightening: Hallo, ich wollte nur fragen, wie's geh...
(Thilozin drückt blitzschnell den Ausknopf vom Laptop)
Thilozin: Wie wir also sehen, ist Mumba eindeutig schuldig. Zumindest aus meiner Sicht, aus der Sicht des Staatsanwaltes und aus der Sicht von Lightening. (Der Laptop klingelt wieder) Hmh? Ich habe den doch ausgemacht...?
Lightening: Hallo, Leute!
Thilozin: Wie hast du meinen PC anbekommen?
Lightening: War der etwa nicht an?
Thilozin: (leicht sauer) Nein, der war nicht an!
(Lightening tippt irgendwas in die Tastatur ein)
Thilozin: Was machst du da?
(Bei Thilozin ploppt plötzlich ein Chatfenster auf, wo Lightening "haha lol" geschrieben hat)
Thilozin: Wieso schreibst du mit mir, wenn wir ein Videotelefonat haben?
Lightening: (lacht sich scheckig) Aus Spaß!
Thilozin: Schmeißen Sie den Laptop raus. Ich hole ihn mir am Ende der Verhandlung wieder ab. Bis dahin dürfte der Trottel weg sein.
(Der Richter und der Strafverteidiger schauen sich sprachlos an)
Vierter Verhandlungstag
Zeuge X
Richter: (aus dem Mikrophon) Der Richter tritt ein. Macht alle einen Handstand!
(Das Publikum versucht, einen Handstand zu machen, einige kippen aber dabei um, es muss erste Hilfe geleistet werden, der Richter kommt herein)
Richter: (zu sich selbst) Vollidioten. (zu allen) Der vierte Verhandlungstag ist eröffnet. Frau Thilozin, ihr Zeuge ist wer?
Thilozin: Zeuge X! (geht zum Zeugenstuhl herüber und spielt mit einer Sockenpuppe) Also, ohne großes Trara direkt zur Sache. Wer hat den Kommunistischen Krieg begonnen? (Thilozin räuspert sich kurz und redet danach mit tiefer Stimme)
Zeuge X: Ganz eindeutig der fette Kerl hinter der Anklagebank.
Strafverteidiger: (springt wutentbrannt auf) Wieso bezeichnen Sie mich als fett!?
Zeuge X: Doch nicht Sie, das Arschloch neben Ihnen.
Strafverteidiger: Einspruch! Die Sockenpuppe beleidigt meinen Mandanten!
Richter: Stattgegeben.
Thilozin: Also, Zeuge X, können Sie uns ganz genau erzählen, was der ausschlaggebende Grund für Mumbas Angriff auf die Spiegelwelt war?
Zeuge X: Er ist schwarz.
(aufgeregtes Gemurmel im Publikum, Mumbas Gesichtszüge entgleiten völlig)
Thilozin: Aha. Das ist ja interessant. Gibt es noch etwas, was Sie mir erzählen wollen, Zeuge X?
(Bevor die Sockenpuppe etwas sagen kann, springt Mumba auf, reißt Thilozin die Sockenpuppe von der Hand und tritt auf ihr herum)
Mumba: Du scheiß Sockenpuppe! Du gehörst wohl dem Ku-Klux-Klan an, oder was? Häh?! Mal schauen, wie dir meine Füße schmecken! (tritt mit voller Wucht auf die Sockenpuppe)
Thilozin: Danke, keine weiteren Fragen. Ich erhebe Anklage gegen Mumba wegen Mord.
Strafverteidiger: Wieso wegen Mord!?
Thilozin: Wenn ich es nicht schaffe, ihn wegen dem Kommunistischen Krieg dranzukriegen, dann wenigstens wegen Mordes an einer unschuldigen Sockenpuppe. Die kann doch schließlich nichts dafür, dass sie rassistisch ist.
Zeuge Rämbó
Thilozin: Hiermit rufe ich Rämbó in den Zeugenstand!
(Die Tür des Saals wird mit lautem Knallen eingetreten, dann rollt eine Rauchgranate durch den Gerichtssaal, und vernebelt die sicht völlig. Kurz nachdem der Rauch verzogen war, sitzt ein schwer bewaffneter John Rämbó auf der Zeugenbank)
Richter: Und wer räumt das nachher alles wieder auf?
Rämbó: (den Richter an der Kehle packend und mit einem Messer bedrohend) Was willst du damit andeuten? Hä? Hä? Wenn du denkst du kannst mich verarschen, findest du deine Eingeweide bald in meinen kalten, blutigen...!
Thilozin: Nun, lassen Sie einfach den Richter los. Der hat sich nur aufgeregt, weil die Granate einen Stuhl getroffen und ihn um zwei Zentimeter verrückt hat. Beantworten Sie mir nur eine einzige Frage und dann können Sie wieder gehen, sofern der Herr Strafverteidiger nichts von Ihnen will: Wer hat den Kommunistischen Krieg begonnen?
Rämbó: Na wer wohl? Dieses miese Drecksschwein Mumba! (zeigt mit der Messerspitze auf Diesen) Er allein ist für diese Sauerei verantwortlich! Hunderte, tausende junge Amerikaner sind wegen ihm in Schwedien beinahe an Melonen erstickt! MELONEN!
Thilozin: Danke. Ihr Zeuge, Herr Strafverteidiger.
Strafverteidiger: (steht auf, begutachtet Rämbó gründlichst, bevor er tief Luft holt, sich zu ihm rüberbeugt und ihm ins Ohr flüstert) Arschloch.
(Rämbó springt auf, drückt dem Strafverteidiger sein Messer an die Kehle, und zückt gleichzeitig mit der rechten Hand seine Pistole, die er dem Verteidiger nun freundlichst in die Genitalien drückt)
Rämbó: Wiederhol das ein einziges Mal!
Strafverteidiger: (besonnen zum Richter) Denken Sie nicht auch, dass dieser Mensch ein hohes Gewaltpotenzial besitzt?
Richter: Ja...das sehe ich.
Strafverteidiger: Und sehen Sie meinen Mandanten auf der Bank? Wie ruhig er ist?
Thilozin: Er hat eine Sockenpuppe ermordet!
Strafverteidiger: Die Sockenpuppe hat ihn auch provoziert. Aber sehen Sie...dieser Mensch ist völlig grundlos gewalttätig. Ich halte es ja für wahrscheinlicher, wenn er den Krieg begonnen hat und nicht mein Mandant.
(Rämbó fängt an zu Knurren, brüllt noch einmal Ein Kommunistenschwein nennst du mich? und betätigt den Abzug seiner Pistole. Ein Knall ist zu hören, und der Verteidiger springt schmerzerfüllt durch den Gerichtssaal. Der Saal ist mucksmäuschenstill. Nach ein paar Sekunden richtet sich der Strafverteidiger wieder auf und es sind keine Wunden zu sehen.)
Strafverteidiger: Merken Sie sich: Ein Strafverteidiger lässt sich nicht verletzen.
Richter: (zu Rämbó) Sie haben vermutlich zu viel Counter-Strike gespielt. Kehren Sie zurück in die US of Anywhere. Tschö.
Rämbó: Das wird euch noch leid tun! Wir sprechen uns nochmal! Und wenn ich Mumba eigenhändig mit meinen kalten, blutigen...!
(Rämbó springt auf, wirft wieder eine Rauchgranate. Danach ist das Klirren einer Fensterscheibe zu hören. Als der Rauch verschwunden ist, ist ein Fenster zum Innenhof kaputt)
Staatsanwalt: Aber die Tür war doch offen!
Richter: Was machen Sie denn noch hier?
Staatsanwalt: Ich warte darauf, dass diese Thilozin mal aufs Klo geht, damit ich den Posten wieder übernehmen kann.
Thilozin: Da kannst du warten, bis du stirbst.
(Draußen ist erneut ein Klirren zu hören, worauf eine Autoalarmanlage folgt. Durchs Fenster sieht man einen schwarzen BMW am Horizont verschwinden)
Staatsanwalt: Mein Auto!
Thilozin: Sie hatten einen Führerschein?
Fünfter Verhandlungstag
Zeuge Julian
Richter: (aus dem Mikrophon) Ihr wisst Bescheid.
(Alle erheben sich, der Richter kommt herein)
Richter: Danke, ihr dürft nun gehen. (Ein paar Zuschauer stehen tatsächlich auf und gehen nach draußen) Volltrottel.
Thilozin: Ich rufe Julian in den Zeugenstand!
(Ein kleiner Junge geht vom Publikum nach vorne und setzt sich auf den Zeugenstuhl, den Blick immer gesenkt)
Thilozin: Also, du heißt doch Julian, stimmt's?
Julian: Ja, Ma'am.
Thilozin: Und du hast etwas gesehen, was du uns erzählen möchtest, oder?
Julian: (schaut Thilozin nicht an, sondern blickt zur Seite auf den Boden) Ja, Ma'am.
Thilozin: (freundlich) Dann erzähl uns doch, was du gesehen hast.
Strafverteidiger: (ruft rein) Mann, so freundlich kenne ich Sie ja gar nicht!
Thilozin: (brüllt nach hinten) RUHE AUF DEN BILLIGEN PLÄTZEN!
Julian: Ich habe den Momba...
Thilozin: ...Mumba...
Julian: ...ja, der Mumba, der hat den Kommunistischen Krieg begonnen. Ich habe bei einer Rundführung durch das ostfriesische Parlament gehört, wie er sagte "Und nun machen wir die Schweine platt, wir fangen einen Krieg an!".
Thilozin: Und wie hast du das mitbekommen?
Julian: Die Tür war ein Spalt breit offen...und dann habe ich das halt gehört, Ma'am.
Thilozin: Danke, du darfst dich wieder setzen.
Julian: (zu Thilozin) Bekomme ich jetzt mein Taschengeld wieder?
Thilozin: Sei nicht so gierig. Das bekommst du nach dem Prozess wieder. (Stößt den Jungen eher unsanft in Richtung Zuschauerbank) Und bleib da!
Richter: Frau Thilozin, haben Sie den Jungen etwa mit seinem Taschengeld erpresst?
Thilozin: Zum Wohle der Menschheit.
Strafverteidiger: Einspruch! Niemand darf bestechen!
Richter: Abgelehnt! Das wohl der Menschheit steht über allem!
Strafverteidiger: Der Kommunismus ist auch zum Wohle Aller!
Richter: Labern Sie keine Scheiße! Der Kommunismus ist Dreck hoch zehn! Gibt es noch weitere Zeugen, die aufgerufen werden sollen?
Thilozin: Nein. Alle anderen Zeugen haben leider keine Zeit.
Julian: Ich will mein Taschengeld zurück! Ich muss auf's Klo!
Thilozin: (keift nach hinten) Du kannst auch noch später rumscheißen!
Richter: Ich ziehe mich zur Beratung über die Urteilsverkündung zurück. (geht raus)
Thilozin: Mit wem will er sich denn beraten?
Strafverteidiger: In solchen Sachen ist er schizophren.
Urteilsverkündung
Richter: (aus dem Lautsprecher) Ihr könnt sitzen bleiben. (alle stehen auf, der Richter kommt herein) Mein Gott. Nun gut, hiermit spreche ich das Urteil im Namen des franzoséländischen Volkes mitsamt seinen Verbündeten blablabla, blubbdiblubb, schwupp und dann haben wir den ganzen Kram auch durch. Also, das Urteil gegen Mumba lautet...vielleicht schuldig.
(Aufgeregte Gespräche im Gerichtssaal, Thilozin beißt vor Wut ihrem Tisch mit den Unterlagen ein Stückchen ab, Mumba weiß nicht, wie er reagieren soll)
Richter: Das Gericht, also ich, sieht es nicht als erwiesen an, dass Mumba den Kommunistischen Krieg begonnen hat, aber auch nicht für zweifelsfrei widerlegt. Normalerweise heißt es ja "Im Zweifel für den Angeklagten", aber das wäre in diesem Fall glaube ich für'n Arsch. Der Angeklagte Herr Mumba wird mit einer Freiheitsstrafe von fünfzehn Jahren bestraft, die jedoch auf Bewährung ausgesetzt werden.
Thilozin: Euer Ehren, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes!
Richter: RUHE! Ach, verdammt, jetzt bin ich rausgekommen. Wo war ich? Ach ja...und deshalb befinde ich Mumba für vielleicht schuldig. Reicht Ihnen das als Urteilsbegründung?
Thilozin: Sie haben die Begründung übersprungen!
Richter: Wirklich? Nun...mir egal.
(Thilozin starrt den Richter an, der die Blicke erwidert. Fünf Minuten stehen sie da, keiner sagt ein Sterbenswörtchen, bis Thilozin den Mund öffnet und...)
(Thilozin ist mit ihrer Hasstirade am Ende. Der Richter steht da, als wäre er zu einer Salzsäule erstarrt. Ein paar Minuten blicken alle gebannt auf ihn, bis er wieder das Wort findet.)
Richter: Frau Thilozin, ich habe noch nie solche Schimpfwörter gehört! Ich bleibe bei meinem Urteil. Fünfzehn Jahre auf Bewährung. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. (Haut mit seinem Hammer mehrere Male auf seinen Pult) Die Verhandlung ist geschlossen.
Thilozin: (holt Luft)
Richter: Revision ist ausgeschlossen.
Thilozin: (starrt den Richter entsetzt an und rennt wutentbrannt nach draußen)
Julian: Frau Thilozin! Mein Taschengeld!
Richter: Na, die hat vermutlich nur ihre Tage.