Spiegelwelten:Die mysteriösen Kriminalfälle um das Kap des schönen Wetters
Oha, der Artikel muss überarbeitet werden! – Eingestellt am 05.11.2011
Dieser Artikel ist unlustig, inkohärent, platt wie ein Pfannkuchen oder noch nicht fertig. Vielleicht auch alles davon oder gar nichts, auf jeden Fall muss hier noch was gemacht werden.
Siehst du auch so? Klasse! Wie wäre es denn, wenn du dich darum kümmerst? Verbessere ihn, bau mehr Humor ein, schreib ihn zu Ende, mach einen guten Artikel draus! Ja, werter Unbekannter, genau du!
Mehr zu den Mängeln und vielleicht sogar Verbesserungsvorschläge findest du möglicherweise auf der Diskussionsseite des Artikels.
Dieser Kasten darf nur von Funktionären und Diktatoren entfernt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eröffnungssequenz
- 2 Ein ungenehmes Aufwachen
- 3 Ein Gespräch beim Frühstück
- 4 Verkatertes Telefonat
- 5 Keine Beweise, keine Beförderung
- 6 Tenochtitlaner Nächte
- 7 Die Macht der Farbe
- 8 Ich bin Nummer 4
- 9 Ene, mene, muh und tot bist du
- 10 Im Wartezimmer
- 11 Irgendwo im Nirgendwo
- 12 Am Ende des Farbrausches
- 13 Haus am Strand
- 14 Gen Cortez
- 15 Zwei Streithähne
- 16 Schimpftirade
- 17 Erste Besprechung
- 18 Auflistung der Mitglieder des Filmstabs
Eröffnungssequenz
Der Schein der Straßenbeleuchtung taucht die Uferpromenande von Santa Cruz del Cabo del Tiempo Bueno (Santa Cruz am Kap des schönen Wetters) in gespenstisches Licht. Die Luft ist schwül und geschwängert vom salzigen Duft des Meeres. Der Tagelöhner José Morales torkelt die Promenade entlang. Er ist kleingewachsen, hat dichtes dunkelbraunes Haar und trägt ein schmutziges, weißes T-Shirt sowie Jeans. In seiner linken Hand hält er ein Bier. Vor einer Baumgruppe bleibt der Tagelöhner stehen und verlässt den Weg, um zu urinieren. Bei seinem Weg durch das Dickicht stolpert er und kommt fast zu Sturz. Als sich José Morales lachend umdreht, erkennt er ein Bein. Neugierig folgt er dem Verlauf des Beines und entdeckt eine Frauenleiche, deren Kopf abgetrennt und auf einer Stange aufgespießt wurde. Neben der Leiche liegt eine schwarze Plane, die vom Wind weggeht wurde. Das Kleid der Frau ist zerrissen. Die Augen fehlen. José Morales stolpert zurück und merkt nicht wie warmer Urin sein Bein hinab fließt. Hastig greift der Tagelöhner zu seinem Mobiltelefon und ruft die Polizei an, ohne zu merken, dass mit roter Schrift auf dem Baum geschrieben steht: „Wer sich auflehnt wird bestraft.“
Es gießt wie aus Kübeln. Ein Blitz erhellt die Nacht, dann ist das Grollen des Donners zu vernehmen. Kommissar Pierre Hercúle steigt aus einem schwarzen Auto. Er trägt einen beigen, knielangen Mantel. Ein brauner Hut verdeckt sein kurzgeschnittenes, schwarzes Haar. Der Kommissar zündet eine Zigarette an und schließt die Tür seines Wagens, als er von einem jungen Polizisten in Uniform begrüßt wird. Die beiden begeben sich zum Tatort.
Polizist: Guten Abend, Señor Hercúle. Ein Glück, dass Sie so schnell-
Kommissar: Ersparen Sie mir dieses Gelabere. Ich möchte nämlich auch schnell nachhause. Wie sieht es also aus?
Polizist: Es ist schrecklich. Die junge Frau ist komplett verstümmelt. Als ich sie sah, wurde mir-
Kommissar: (Zu sich selbst) Schon wieder ein Frischling. Woher nehmen die bloß diese Versager? (Zum Polizisten) Anscheinend haben Sie mich nicht verstanden. Also nochmal von vorne und extra einfach. Ist schon bekannt, wer das Opfer ist?
Die beiden nähern sich der Baumgruppe. Das Klacken der Photoapparate vermischt sich mit dem Prasseln des Regens. Männer der Spurensicherung streichen durch das Gelände. Zwei Polizisten vernehmen José Morales.
Polizist: Das Opfer heißt laut dem Ausweis, der in der Handtasche gefunden wurde, Veronique Lopéz und ist 23 Jahre alt. Sie studierte Biologie in El Centro.
Kommissar: Ist bekannt, weshalb Sie sich in Santa Cruz aufhielt?
Polizist: Nein, aber bis jetzt haben wir auch niemanden aus ihrem Umfeld befragt.
Kommissar: Gott, bin ich etwa der Einzige, der etwas macht in diesem Verein.
Polizist: Die Eltern sind schon informiert. Mobiltelefon trug sie keine bei sich.
Die beiden bleiben stehen. Im Hintergrund ist die mit der Plane bedeckte Leiche zu erkennen. Einige Männer nicken dem Kommissar zu.
Kommissar: Gibt es irgendwelche Zeugen?
Polizist: Nein, der Typ dort hinten hat sie zwar gefunden, aber Zeugen gibt es nicht.
Kommissar: Ist er vielleicht der Mörder?
Polizist: Er trug keine Waffen bei sich und ist so betrunken, dass er niemals einen geraden Schnitte hätte ansetzen können. Nein, er ist es nicht. Es ist wieder unser unbekannter Serienmörder. Es ist eindeutig seine Handschrift. Die Leiche wurde durch einen Kopfschuss hingerichtet. Der Kopf wurde vom Körper getrennt und die Augen entfernt. Es ist der gleiche Schriftzug, wieder mit dem Blut des Opfers geschrieben. Es ist das gleiche Zeichen. Es ist der gleiche Täter
Kommissar: Gibt es irgendwelche Spuren?
Polizist: Nein, der Regen hat alles weggespült. Wir können nur soviel sagen: Die Leiche wurde vor circa zwölf Stunden umgebracht und zwar nicht hier. Das ist auch das Einzige, was wir wissen.
Kommissar: (ungehalten)Solange wir nicht hundertprozentig sicher sind, dass der betrunkene Versager unschuldig ist, möchte ist, dass er in Polizeigewahrsam bleibt. Des Weiteren möchte ich, dass der Inhalt der Tasche des Opfer untersucht wird. Verdammt, untersuchen lassen Sie alles doppelt und dreifach untersuchen.
Polizist: Selbstverständlich.
Kommissar: Kann ich einen Blick auf die Leiche werfen?
Polizist: Natürlich.
Die beiden gehen nach vorne und der Polizist hebt die Plane hoch. Nach einem kurzen Blick, nickt der Kommissar und die Plane senkt sich.
Kommissar: Kein Zweifel, es ist unser Mann. Gibt es wirklich keine Hinweise, Zeugen oder zumindest Indizien?
Polizist: Es gibt nichts, was wir verwerten könnten, geschweige denn eines wirklichen Hinweises. (Kurze Pause) Was machen wir jetzt, Señor Hercúle?
Kommissar: Ich habe keine Ahnung. Wir haben keine Verdächtigen, keine Zeugen, keine Hinweise. Dort draußen läuft ein kranker Perversling herum und wir können nur warten und darauf hoffen, dass er einen Fehler macht. Drei Frauen hat er auf dem Gewissen und wir können nichts tun. Polizist: Heißt das, wir können nur warten?
Kommissar: Ich will offen sein. Dieser Perversling ist kein gewöhnlicher Verbrecher, sondern ein krankes Genie. Daher braucht es nicht Leute wie uns, die gewöhnliche Kriminelle schnappen, sondern ein Team von Experten auf dem Gebiet der Kriminalistik.
Der Kommisar nickt und geht weg. Das Licht der Straßenbeleuchtung taucht sein Gesicht in gespenstischem Glanz. Pierre Hercúle zieht ein letztes Mal an der Zigarette, dann schnippt er sie weg.
Ein erstes Kurzverhör
José Morales hatte schon viel in seinem Leben gesehen. Die unbeschreibliche Eleganz der Kranichschwärme von Vicente, wie sie sich federleicht mit ihren großen Flügeln in die Luft erhoben und einfach nur davonglitten. Oder auch die Wasserfälle von Santa Cruz, hier direkt am Kap des schönen Wetters. Die gewaltigen Wassermassen, die Tag und Nacht den Hang herunterdonnern und sich ihren Weg ins Meer bahnen. Das Meer mit seinen weißen Stränden, den Muscheln und dem feinen Sand zwischen den Zehen. Aber ein Bild, wie es sich ihm hier bot, hatte José Morales noch nicht gesehen. Verängstigt zuckte er auf, als der Polizist ihn plötzlich ansprach.
Polizist: Herr Morales, ich muss sie bitten kurz ein paar Fragen zu beantworten. Sie haben die junge Frau schließlich entdeckt und die Polizei verständigt.
Morales: Ja, bitte. Aber haben Sie vielleicht erst einmal eine trockene Hose für mich? Wissen sie, mir muss das irgendwas ausgelaufen sein, ich meine der Regen.
Polizist: Ja, in Ordnung, möchtest du vielleicht gleich lieber mit auf's Revier kommen? Da kennst du dich ja wenigstens aus, alter Säufer, und einen warmen Kakao bekommst du sicherlich auch.
Morales: Ach wissen Sie, ich glaube ich suche mir lieber ein Hotel in der Nähe und lass' mich bewirten. Ich fühl' mich doch glatt schuldig wenn ich jetzt mit ihnen mit muss.
Polizist: Dann sag mir doch bitte kurz noch, ob du etas Verdächtiges bemerkt hast, bevor die Frau hier fandst.
Morales: Etwas Verdächtiges? Der Wein war heute Abend nicht gut. Mehr kann ich ihnen nicht sagen. Achja, und ihr Herr Hauptkommissar fährt ja ein ziemlich schnickes Auto habe ich vorhin gesehen.
Dann machte sich Morales auf den Weg die Hafenpromenade hinunter. Er brauchte jetzt unbedingt ein Bier und einen Schlafplatz. Zurück ließ er einen verwirrten Polizisten und einen Schriftzug aus Blut.
Ein ungenehmes Aufwachen
Der nächste Morgen. Eine heruntergekommene Einzimmerwohnung in einer schmutzigen Gegend von Santa Cruz. Inmitten des Hausmülls der vergangenen zwei Wochen und einer unheimlich beeindruckender Zahl leerer Flaschen mit ehemals alkoholischem Inhalt pennt Privatdetektiv Stefano Planta auf seiner schmutzigen Couch. Durch die halb geöffnete Tür betritt der Student Sebastian Domingo den Raum. Als er den Zustand der Wohnung erkennt, überkommt ihn die Verwunderung, sofort gefolgt von einem äußerst angewiderten Blick, der sich in seinem attraktiven Gesicht niederschlägt. Domingo hebt die zusammengerollten Zeitung, die er in seiner rechten Hand hält, reibt sich mit ihr noch einmal zögerlich in seinem modisch geschnittenen, schwarzen Haar und schlägt die Zeitung geräuschvoll auf den Tisch vor der Couch, auf der Planta schläft.
Planta schreckt sofort hoch und fixiert Domingo mit einem irren Blick, sein kantiges Gesicht ist zu einer erschreckten Fratze verzogen, die zerzausten dunkelblonden Haare mit den leichten Geheimratsecken stehen in alle Richtungen ab.
Planta: IS JA GUT! ICH ZAHL JA GLEICH!!!
Domingo: Äh? Senor Planta?
Planta: JA VERDAMMT! WAS SOLL DAS HIER??? VERHÖR ODER WAS???
Domingo: (eingeschüchtert) Nein, Ich.... Ich...
Planta: Boah sag schon! Erst störst du mich in einer wichtigen Meditation und jetzt???
Domingo: Das tut mir sehr Leid.. Sir, mein Name ist Sebastian Domingo. Ich bin Student in El Centro...
Planta: Schön für dich. Das erklärt immer noch nicht, wieso du hier am frühen Morgen in meinem Wohnzimmer rumstehst. Wie eine Prostituierte oder wie der Gerichtsvollzieher siehst du NICHT aus, also WAS zur Hölle machst du hier?
Domingo: Hier! Die Zeitung!
(Domingo rollt die Zeitung aus und offenbart die Schlagzeile: „Schlächter schlägt wieder zu! Studentin (23) an Promenade gefunden“)
Planta: Ja super. Ist das dein Job mir die Zeitung zu bringen? Wenn ich lesen will, dann geh Ich runter zum Kiosk und hol die mir selbst. 10 Cent liegen an der Tür in meinem linken Schuh und mach die Tür danach zu. Danke.
Domingo: Senor Planta, sie verstehen nicht! Ich kenne das Opfer! Ich war mit ihr im selben Kurs!
Planta: Ja, das ist tragisch für dich aber da bin Ich die falsche Adresse. Das ist Sache der Polizei. Und jetzt lass mich in Ruhe ausnüchtern, klar?
Domingo: Aber dieser Mann ist ein Serienmörder! Die Polizei hat doch noch immer keine Spur! Und sie haben doch damals auch diesen....
Planta: DAS ist lang her. Ich bin nicht mehr bei der Polizei. Die Zeit ist vorbei, da bin Ich lange raus Und jetzt zieh ab!
Domingo: Aber Senor Planta....
Planta: (aggressiv) Was habe Ich dir gesagt?
Domingo: Ok... Aber falls sie es sich anders überlegen: Hier haben sie meine Handynummer (Domingo zieht einen kleinen Zettel aus der Hosentasche)
Planta: VERPISS DICH, MONGO!
Domingo: Ich heiße Domingo! Arschloch!
Domingo verlässt die Wohnung, Zettel und Zeitung auf dem Tisch liegen lassend. Planta dreht sich um und schläft weiter
Ein Gespräch beim Frühstück
Hugo Vector war gerade dabei einem seiner wenigen Gäste ein bisschen Tortilla zum Frühstück zuzubereiten, als die Tür zu seinem schäbigen Hotel aufging und Domingo betrat den kleinen Empfangsraum. Seine Jacke warf er flüchtig in die Ecke und kam direkt zu Hugo Vector in die Küche, wo er sich eine schmutzige Schürze umzog und damit begann, sich ein wenig zusätzliches Geld zu verdienen. Er wusch die schmutzigen Gläser vom Vorabend. Erstaunlich viele standen heute morgen in der Spüle.
Domingo: Hey Hugo, hat hier gestern jemand gefeiert oder warum stehen hier so viele Gläser rum?
Hugo Vector: Ach, nur 'nen ollen Säufer als Gast gestern noch bekommen. Der hat ein Bier nach dem anderen in sich reingeschüttet. Ich hatte schon Angst, das mit die Gläser ausgehen. Wenigstens konnte er direkt bezahlen.
Ein Poltern war aus dem oberen Stockwerk des kleinen Hotels zu vernehmen und der Gast am Tisch schrak über seiner Tortilla zusammen.
Hugo Vector: Da kommt er. Armer Kerl, hat den ganzen Abend phantasiert und von roten Köpfen geredet. Komischer Kerl.
Domingo: Liest du eigentlich Zeitung, Hugo? Du bekommst aber auch garnichts mit.
Hugo Vector: Zeitung lesen ist überbewertet, ich schnappe genug durch die Gespräche meiner Gäste auf.
Domingo: Durch die Selbstgespräche die sie führen, wenn mal wer da ist? Hugo, am Kap geht ein Serienmörder um! Gestern gab's das dritte Todesopfer. Die Augen wurden ausgestochen...
Hugo Vector: Du meinst das...
Domingo: Genau, dein werter Gast ist ein wichtiger Zeuge oder gar der Mörder!
Hugo Vector: Der Kerl und Mörder? Nie im Leben.
In diesem Moment kam José Morales die Treppe runtergestolpert. Seine Augen waren vor Schreck weit geöffnet.
Morales: Oben, Wand, Schnell, Blut...
Domingo: Schnell, komm Hugo, irgendwas ist da oben...
Domingo und Hugo rannten die Treppe hinauf und ließen den panischen Morales unten alleine mit dem Gast zurück. Oben im Zimmer angekommen blickten sie erschrocken an die Wand und sahen in roter Schrift an der Wand stehen:
Verkatertes Telefonat
Planta war soeben mit einem dicken Schädel aufgewacht und fragte sich, wieso er eigentlich auf der Couch genächtigt hatte. Ein Blick in sein Schlafzimmer auf die vollgekotzte Bettdecke beantwortete seine Frage jedoch schnell. Nun war es Zeit für Frage Nummer 2 – Was war das vorhin, was ihn kurzzeitig aus dem Schlaf gerissen hatte?
Plantas Blick pendelt hin und her zwischen der Zeitung und dem Zettel, den Domingo auf dem Tisch hatte liegen lassen. Planta machte sich einen starken Kaffee putzte sich die Zähne, las die Zeitung und griff anschließend nach längerer Bedenkzeit zum Telefon.
Domingo: Ja?
Planta: Ist da der Mongo?
Domingo: Ich heiße Domingo
Planta: Du hast mich beim Pennen gestört, du heißt ab jetzt Mongo.
Domingo: Mir egal. Haben sie es sich überlegt? Helfen sie mir?
Planta: Wenn du mir mal sagen würdest, warum genau du ausgerechnet der glorreichen Meinung bist, du Naseweis und Ich seien schlauer als die Polizei.
Domingo: Sir, Ich bin nicht dieser Meinung. Ich bin lediglich der Meinung, der Versuch könne nicht schaden. Außerdem hab Ich eine Scheißangst
Planta: Ja warum so was? Statistisch gesehen ist die Chance, ein Mordopfer im Bekanntenkreis zu haben und/oder in einen Mordfall mit reingezogen zu werden recht groß. Zumindest wenn man wie Ich 13 Jahre bei der Mordkommission war.
Domingo: Ach ja? Und was halten sie davon, dass Ich nicht nur das Opfer persönlich kannte, nein, sondern das der Finder der Leiche in dem Hotel wohnt, in dem Ich arbeite UND das natürlich auch noch der Mörder oder sonst wer eine Nachricht in dessen Zimmer hinterlassen hat!
Planta: Hmm... Wenn du so fragst? Nichts. Nicht bevor Ich eine Dusche, zwei Croissants und von dir 200 Öcken pro Tag plus Spesen bekommen habe...
Domingo: Das ist doch wohl....
Planta: ..Der normale Tariflohn? Jop! Ist es! So. Wo ist denn dieses Hotel?
Domingo: Hotel Hugo Vector. Das ist in der Calle de husmea Pesquera. Im Hafenviertel.
Planta: Da bin Ich mal aufgewacht, das kenne Ich. Gut, Ich beeil mich. Ich bin in zwei Stunden oder so da.
Domingo: Aber sie wohnen doch nur 2 Kilometer entfernt....
Planta: Zwei Stunden. Keine Wiederrede. Du willst was von mir und nicht andersrum, Mongo.
Domingo: Ich heiße.... Hallo? HALLO? Aufgelegt. Na toll, ich glaube ich hätte da mal drüber nachdenken sollen...
Keine Beweise, keine Beförderung
Die ersten Sonnenstrahlen erhellen das Büro des Leiters der Bezirkspolizeistelle Santa Cruz. An den Wänden hängen einige alte, eingerahmte Zeitungsberichte. Ein billig aussehender Aluminiumschreibtisch steht in der Mitte des kleinen Raumes. Eine kleine Zimmerpalme vegetiert in der Ecke vor sich hin. Der Bezirksinspektor und damit der Polizeidienststeller, der laut seinem Namensschild Alberto Villacombo heißt, sitzt an seinem Schreibtisch und fährt durch sein graues Haar. Auf der anderen Seite steht Kommissar Pierre Hercúle und raucht eine Zigarette. Alberto Villacombo greift in eine Schreibtischlade und schmeißt entnervt eine Ausgabe der Klatschzeitung El Periódico auf den Tisch. Die Schlagzeile lautet: Schlächter schlägt wieder zu! Studentin (23) an Promenade gefunden
Villacombo: (entnervt) Die Zeitung lieben solche Geschichten. In ganz Santiago ist dieses Bild auf Seite eins und jeder Journalist fragt sich, wer der Mörder ist. Sie stürzen sich auf die Story und schlachten sie aus. Ganz Santa Cruz ist in Angst und Schrecken und wir haben nicht einmal einen Verdächtigen.
Kommissar: (beschwichtigend) Eine Ermittlung braucht Zeit. Vor allem, wenn man es mit einem solchen Täter zu tun hat. Er hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Verbindung zwischen den Opfern. Es ist nun mal nicht so einfach wie in den Kriminalheftchen.
Villacombo: Du weißt das. Ich weiß das, aber die Menschen dort draußen wissen es nicht. Sie schreien nach neuen Kräften. Sie wollen keinen Pierre Hercúle, sondern einen Stefano Planta.
Kommissar: Dieser versoffene Versager würde nicht einmal für die Polizei arbeiten, wenn seine Eier davon abhingen. Außerdem findet Planta höchstens noch seine leere Bierflasche.
Villacombo: Es ist tragisch, was mit ihm passiert ist, aber so sieht es nun mal aus. Leider sieht es die Bevölkerung anders.
Kommissar: Die hat keine Ahnung. So ein Fall braucht seine Zeit. Spuren müssen analysiert, Verdächtige befragt werden.
Villacombo: Von welchen Spuren sprichst du? Welche Verdächtige möchtest du befragen? Wir haben nichts. Wir haben nicht einmal Zeugen.
Kommissar: Wir haben die Menschen, die die Leichen gefunden haben.
Villacombo: (resignierend) Zwei kleine Mädchen und ein betrunkener Versager, der sich vermutlich nicht einmal eine Nutte leisten kann. Das sind die Leute, die die Leichen gefunden haben. Wir haben nichts. Wir haben weniger als nichts. Und das ist das Problem. Die Medien zerreißen uns. Die Menschen verlieren ihr Vertrauen. So Leid es mir tut, Pierre, ich muss dir den Fall entziehen.
Kommissar: (entsetzt) Nur weil ein paar Leute keine Ahnung von Polizeiarbeit haben. Es gibt noch so viele Spuren zu verfolgen. Wir wissen noch nicht einmal, warum Veronique Lopéz sich in Santa Cruz aufhält. Alberto, du kannst mir nicht den Fall entziehen.
Villacombo: (verständnisvoll) Was macht es für einen Unterschied. Vermutlich hat Veronique Lopéz wie unser erstes Opfer ein Praktikum in Santa Cruz gemacht. Vielleicht hat sie auch nur ihren Urlaub hier verbracht. Ich weiß es nicht und es werden andere Ermittler und nicht du in Erfahrung bringen.
Der Kommissar zieht an seiner Zigarette. Mit seiner rechten Hand kratzt er sich am unförmigen Zinken, den er Nase nennt. Die buschigen Augen haben sich verzogen. Seine Augen blicken stechend durchs Fenster, in die Ferne übers Meer. Alberto Villacombo starrt auf den Tisch und fährt durch sein weißes Haar. Nach einer kurzen Pause fährt der Kommissar fort.
Kommissar: Wie soll es jetzt weitergehen. Wird Planta, dieser Versager, die Ermittlungen übernehmen. Was macht er besser als ich?
Villacombo: Nein, Planta war nie im Gespräch für diesen Posten. Ein Team von internationalen Experten wird sich der Sache annehmen. Sie sollen dich Ablösen und die Ermittlungen zu einem positiven Ergebnis führen.
Kommissar: Du kannst mich nicht von diesem Fall entbinden. Wie soll ich den Angehörigen je wieder in die Augen sehen können, wenn ich scheitere. Ich werde noch mehr arbeiten. Ich bitte dich.
Villacombo: Ich bin mir sicher, dass du den Mörder geschnappt hättest, aber es liegt nicht mehr in meiner Hand. Die Order kam von ganz oben. Der Justizminister hat sich persönlich der Sache angenommen und die Bildung des Expertenteams zu seiner Aufgabe erklärt. Es steht das gute Image der Polizei auf dem Spiel. Da müssen Opfer gemacht werden, aber ich bin mir sicher, dass man dich in die Ermittlungen noch irgendwie einbinden wird.
Kommissar: Gibt es wirklich keine Möglichkeit?
Villacombo: Nein, die Experten werden momentan informiert. Jetzt nehmen sich andere Menschen dieses Falls an.
Tenochtitlaner Nächte
Das schwache Licht der Dämmerung durchflutet das kleine Büro im Tenochtitlaner Zentrum und taucht alles in roten Glanz. Auf der Straße werden die ersten Laternen angezündet. Draußen herrscht geschäftiges Treiben. Touristen strömen zum Tempelplatz, um die Museen zu besichtigen, bevor diese schließen. Doch im Universitätsgebäude ist es ruhig. Professor Felizitas Vega sitzt in ihrem Ledersessel und raucht eine Zigarre. Der Rauch der Zigarre steigt auf, während das Grammophon eine aztekische Jazzplatte spielt. Das schwarze Haar der Professorin glänzt im rötlichen Schein der Dämmerung. Felizitas Vegas schönes Gesicht ist von langen Schatten bedeckt. Es sind Schritte zu hören. Jemand klopft an die Tür.
Vega: Es ist besetzt.
Mann: Darf ich herein?
Vega: Momentan ist es ungünstig. Ich bin beschäftigt.
Mann: Es ist dringend
Vega: Geht es um Leben oder Tod?
Mann: Nein.
Vega: Dann kann es warten.
Mann: Eigentlich geht es doch um Leben oder Tod.
Vega: Ich glaube Ihnen zwar nicht, aber bevor Sie die ganze Nacht vor der Tür verbringen, kommen Sie rein.
Die Tür geht auf und älterer, rundlicher Mann im schwarzen Anzug betritt das Büro. Er hat eine Halbglatze. Eine unförmige Brille sitzt auf seiner Nase. Felizitas nimmt die Füße vom Schreibtisch und atmet den Rauch der Zigarre aus. Der ältere Herr reicht der Professorin die Hand, doch diese ignoriert die Gäste.
Mann: Guten Abend, Frau Vega, Ich-
Vega: Ich habe habilitiert. Deswegen bevorzuge ich es als Professor Vega angesprochen zu werden.
Mann: Ich bitte vielmals um Verzeihung, Professor Vega. Ich möchte Ihnen erst einmal danken, dass-
Vega: Bitte fassen Sie sich kurz. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich hätte besseres zu tun.
Mann: Sie haben nur Zigarre geraucht und der Musik gehört.
Vega: Machen Sie die Sache nicht noch komplizierte. Ich habe ja gesagt, dass ich besseres zu tun habe. Weshalb sind Sie hier.
Mann: Mein Name ist Pablo Hernandez. Ich bin der Botschafter der Santiago. Es geht um den Mord an einer jungen Studentin.
Vega: Lassen Sie mich raten. Die Leiche wurde irgendwo versteckt – ich nehme an in einem Waldstück oder in ein paar Büschen – und wies Zeichen von Gewalteinwirkung auf. Vor allem im Bereich des Gesichts.
Mann: Das stimmt. Woher wissen Sie das?
Vega: Das ist offensichtlich. Der Täter war vermutlich der Vater oder der Freund, der aus Eifersucht oder Wut das Mädchen umbrachte. Mord aus verschmähter Liebe. Wie langweilig. Nachdem das geklärt ist, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend.
Mann: Leider ist es nicht so einfach.
Vega: Das ist zu hoffen, denn momentan habe ich nur ein paar Minuten meines kostbaren Lebens verschwendet.
Mann: Die junge Studentin ist das dritte Opfer eines Serienmörders, den die Medien den Schlächter nennen. Alle Opfer wurden enthauptet und ihrer Augen beraubt.
Vega: Ist es wirklich ein Serienmörder?
Mann: Es gibt zwar keine Beweise, aber die Handschrift ist eindeutig.
Vega: Sie haben mich neugierig gemacht. Haben Sie Photos mit?
Der Mann öffnet die Aktentasche, die er mit sich führt und nimmt einige Photos heraus, die er vor Felizitas Vegas auf den Tisch legt. Die Professorin zieht an ihrer Zigarre.
Mann: Was sagen Sie dazu, Professor?
Vega: Auf den ersten Blick sieht es nach einem Auftragsmord aus. Der belehrende Schriftzug, die Enthauptung, die Gewalteinwirkung auf den Körper passen zu den typischen Auftragsmorden der Mafia. Jedoch sind das Zeichen und die Lage der Leiche irritierend. Der Kopf befindet sich noch beim Körper. Außerdem hat sich der Täter die Mühe gemacht, die Leiche zu verstecken. Es passt nicht ganz zusammen. Außerdem handelt es sich beim Opfer um eine junge Frau, aus eher ärmlichen Verhältnissen, die studierte. Ich nehme an Biologie oder so etwas in die Richtung. Ich glaube nicht, dass sie für die Mafia gearbeitet hat.
Mann: Die junge Frau ist Biologiestudentin. Ich muss zugeben, dass Sie mich beeindrucken.
Vega: Sparen Sie sich die lobenden Worte. Ich selbst weiß, dass ich sehr gut bin. Haben Sie noch Photos?
Mann: Nein, tut mir Leid. Heute rief mich der Justizminister Santiagos an. Die Photos wurden mit der Eilpost geschickt. Viel mehr Informationen als die, die ich Ihnen gab, habe ich nicht. Was Ihre Arbeit als Professorin betrifft, so wurde alles mit Ihrem Vorgesetzten abgeklärt. Wir bräuchten nur noch ihre Zustimmung.
Vega: Ja, der Fall klingt interessant. Einerseits diese deutliche Handschrift. Andererseits so wenig Beweise. Ich stimme zu.
Mann: Santiago ist Ihnen zutiefst dankbar.
Vega: Das ist mir egal. Der Fall ist interessant.
Mann: Ich möchte Ihnen noch einmal meinen Dank ausdrücken. Ihre Arbeit wird selbstverständlich entlohnt werden. Ihre Maschine geht morgen in der Früh.
Der Mann steht auf und reicht Felizitas Vega die Hand. Sie ignoriert diese und bläst den Zigarrenrauch aus. Der Mann dreht sich um und will den Raum verlassen.
Vega: Herr Hernandez, Ihnen ist schon klar, dass mir aufgefallen ist, dass Sie die ganze Zeit in meinen Ausschnitt starrten?
Mann: Ich bitte um Verzeihung.
Vega: Ich bin Ihnen nicht böse. Immer wenn ich nackt aus der Dusche steige, bleibe ich vor dem Spiegel stehen und genieße den Anblick meine Brüste, die ich dann zart streichle.
Mann: Wie bitte? Wirklich? Das ist-
Vega: Mein Gott sind sie naiv. Wie kann so ein Topfenhäferl bloß Botschafter werden. Ihre Frau ist sicherlich nicht glücklich darüber, dass Sie sie betrügen.
Mann: Meine Frau ist tot.
Vega: Nicht für Sie.
Der Mann wendet sich ab und verlässt rasch das Büro.
Vega: (ruft) Ich möchte übrigens mit Pedro Rodriguez sprechen. Wenn Sie das ausrichten könnten.
Mittlerweile ist es um einiges dunkler. Die Zigarre liegt im Aschenbecher, wo sie ausglüht. Das Grammophon hört auf zu spielen. Felizitas Vegas steht auf und verlässt das Büro.
Die Macht der Farbe
Mittlerweile am Hotel Vector; Quälende zweieinhalb Stunden vergangen, seitdem Planta Domingo sein kommen angekündigt hatte. Der Student stand mittlerweile seit 20 Minuten vor der Tür des Hotels und wartete ungeduldig von einem Fuß auf den anderen auf der Stelle tappend auf die Ankunft des Detektivs.
Plötzlich fährt ein klappriger, dunkelgrüner Kleinwagen hervor, knalllaute Punkmusik kündigt sein Ankommen schon zwei Straßenzüge vorher an. Plante öffnet die Tür mit dem Knie und dreht sich dem Schoß eine Zigarette, bevor er schwunghaft aussteigt und schnellen Schrittes an Domingo vorbei das Hotel betritt. Domingo, leicht irritiert, kehrt auf dem Absatz um und folgt Planta ins innere.
Domingo: HEY! Hallo? Ich bin hier!
Planta: Ich auch. Und?
Domingo: Ok.... Ich dachte nur...
Planta: Wo ist das Zimmer?
Domingo: Oben. Aber...
Planta: Schlüssel?
Domingo: Äh...
Planta: Mongo, mach hinne! In einer Stunde läuft die Widerholung von meiner Lieblingssoup. Hab ich gestern verpasst also zackig jetzt. Wo sind denn der Inhaber und der Zeuge?
Domingo: Senor Vector bereitet das Mittagessen zu und Senor Morales ist auf den Schock eine Runde Spazieren gegangen. (leise zu sich: „Und Ich heiße noch immer Domingo“)
Planta: Gut. Muss Ich weniger Zeit mit Gesprächen vergeuden. Hast du den Schlüssel endlich gefunden??
Domingo: Hier Sir (kramt einen Schlüssel hervor)
Planta: Gut. Rein in die gute Stube
(Planta und Domingo betreten den Raum. Plantas Blick wandert einmal um das Zimmer herum und bleibt schließlich am Schriftzug an der Wand hängen)
Planta: Tolle Bude. Wenn Ich hier mal morgens besoffen aufwache krieg ich bestimmt keine Panikattacke so wie letztes Mal... Aber das mit der Wand ist echt übel. Das frisst sich doch alles in die Tapete. Ein Jammer.
Domingo: Haben sie so was schon mal gesehen?
Planta: Ich hab Pay-TV. Ich hab alles schon einmal gesehen. Die zeigen im Fernsehen heutzutage jeden Mist.
Domingo: Sie wissen was Ich meine.
Planta: Davon solltest du ausgehen.
Domingo: Was ist das eigentlich für ein Zeug? Doch kein Blut, oder?
Planta: Hmmm.. Ist stellenweise noch feucht. Muss also ziemlich frisch sein. Obwohl... Ich hab da so eine Ahnung. Das lässt sich leicht feststellen. das haben wir gleich. (öffnet einen mitgebrachten Koffer)
Domingo: Sie wollen einen Abstich nehmen und den analysieren lassen, nicht wahr?
Planta: Ach Unsinn. Das kostet viel zu viel Zeit. Ich kenn da eine viel bessere Methode.
(Planta holt einen Wecker aus dem Koffer und stellt ihn neben das Bett. Anschließend streicht er einmal mit dem Finger über eine feuchte Stelle und leckt seinen Finger daraufhin genüsslich ab.)
Planta: Leicht fruchtig im Abgang.... Hohe Konsistenz... Hmm... Nein. Das ist kein Blut, sondern definitiv Industriefarbe. Und zwar die Gute, voll deckende für 22,99 pro Liter. Deshalb ist die auch noch nicht trocken. Zähes Zeug, sieht aber geil aus... das habe Ich vermutet.
Domingo: Igitt! Sowas hab Ich noch nie gesehen und will das auch nicht wieder. Und was wollen sie mit dem Wecker.
Planta: Naja, da Ich recht hatte und das Farbe war, werde Ich nun von dem Zeug Hallus kriegen und anschließend besinnungslos ins Bett kippen, bis Ich davon einpenne. Der Wecker ist auf drei Stunden eingestellt. Dann verpenn ich nicht den ganzen Nachmittag. Ich verpass dann zwar meine Soup, aber für nen guten Rausch und die bunten Bilder nehme Ich das in Kauf.
Domingo: Senor, das ist aber nicht ihr Zimmer...
Planta: Und? Siehst du den Bewohner vielleicht?
Domingo: Der ist doch spazieren...
Planta: Tja, dass hätte er sich vorher überlegen sollen. Er ist nicht hier und damit basta. Und jetzt geh bitte raus, du versaust mir die Stimmung.
Domimgo: Aber...
Planta: RAUS!!!
Domingo: ok....
(Domingo verlässt den Raum. Planta legt sich genüsslich mit dem Rücken aufs Bett und grinst die Decke an.)
Planta: „Wissen wird bestraft..“ Nichtwissen auch.. Und wenn DU gewusst hättest, was man mit Farbe alles erleben kann, wärste glatt hier geblieben... Hehe..
Ich bin Nummer 4
José Morales hatte nicht vorgehabt an diesem Abend noch schwimmen zu gehen. Doch bewusstlos konnte er sich nicht dagegen wehren ins Wasser gestoßen zu werden und musste somit elendig ertrinken. Sein Körper schwamm im Hafenbecken von Santa Cruz, die Jacke trieb an der Wasseroberfläche, sein Gesicht blickte nach unten. Auf den ersten Blick hätte man es für einen einfachen Unfall gehalten. Ein Trinker der im Suff ins Becken gestürzt war. Und auch die ersten Zeugen die am Unglücksort die Polizei verständigten konnten in dieser Nacht noch nicht den unheilvollen Schriftzug, der an einem Denkmal in der Nähe prangte, sehen...
Ene, mene, muh und tot bist du
(Eine Gruppe von Polizisten steht bei Anlegestelle zwei. Ein paar von Ihnen versuchen José Morrales aus dem Meer zu fischen, andere Befragen die Zeugen. Ein schwarzes Auto bleibt stehen und Pierre Hercúle steigt aus)
Rubén Triguero: Danke, dass du kommen konntest, Pierre. Es hat ein anderes, armes Schwein erwischt.
Pierre Hercúle: Dafür, dass ich der Ermittlungen entbunden bin, bin ich ganz eingebunden.
Triguero: Fang bitte nicht damit an. Es tut mir Leid, dass das passiert ist, aber der Befehl kam von ganz oben. Villacombo hat sich sogar die Mühe gemacht dich persönlich zu unterrichten und das heißt etwas.
Hercúle: Wo sind den eigentlichen die ganzen supertollen Experten?
Triguero: Sie sind am Weg.
Herúle: Lassen wir das mal. Wer ist unser Opfer?
Triguero: Der Betrunke, der Veronique Lopéz entdeckt hat.
Hercúle: Gibt es Hinweise auf den Mörder?
Triguero: Wie es aussieht war es der Schlächter
Hercúle: Tja so schnell kann's gehen. Ist es wirklich der Schlächter oder haben wir vielleicht einen Trittbrettfahrer?
Triguero: Die Leiche liegt zwar noch im Wasser, aber alles deutet darauf hin, dass es der Schlächter ist. Sogar der Schriftzug passt. Wie geht es weiter?
Hercúle: Klassisches Procedere
Triguero: Was ist mit den Leuten, die die Leiche gefunden haben?
Hercúle: Sind sie verdächtig?
Triguero: Nein
Hercúle: Dann lass sie gehen.
Triguero: Wo ist dein Elan geblieben.
Hercúle: Ist nicht mehr mein Problem. Sollen sich die Experten damit herumschlagen. Wann kommen die Überhaupt.
Triguero: Sind alle schon am Weg. Bis jetzt ist Felizitas Vega, die Profilerin, hier und sieht sich Tatortbilder an.
Hercúle: Während der Mörder noch frei herumläuft. Meine Arbeit hier ist getan. Ich gehe jetzt etwas essen.
Im Wartezimmer
Felizitas Vega sitzt im Besprechungsraum des Polizeipräsidiums und spielt mit einem Kugelschreiber. Neben ihr sitzt eine Polizistin.
Polizistin: Könnten Sie bitte aufhören, Professor. Das nervt.
Vega: Mir ist langweilig.
(Kurze Pause)
Vega: Holen Sie die Bilder
Polizistin: Wie oft muss ich Ihnen erklären, dass ich dazu nicht autorisiert bin?
Vega: Bis Sie begriffen haben, dass mir das egal ist und ich endlich arbeiten will. Entweder Sie holen mir die Bilder oder klären mich genauer über den Sachverhalt auf.
Polizistin: Auch das darf ich nicht. Sobald alle Experten eingetroffen sind, wird es einen Vortrag geben, wo Sie Ihre Fragen stellen können.
Vega: Wo bleiben denn die restlichen Experten? Es kann ja nicht sein, dass ich extra aus dem Aztekenreich anreise und dann die Erste bin, die in Santa Cruz ankommt.
Polizistin: Tut mir Leid, dass kann ich Ihnen auch nicht sagen.
Vega: Sind Sie dafür etwa auch nicht autorisiert?
Polizistin: Nein, ich weiß es einfach nicht.
Vega: Wenn Sie nichts dürfen und nichts wissen, dann suchen Sie wenigstens jemand der autorisiert ist mir die Bilder zu besorgen, oder sonst noch etwas nützlich kann oder weiß.
Polizistin: Ich werde niemanden finden. Es gibt ein neues Opfer.
Vega: Ihr Job ist also, auf mich aufzupassen, damit ich kein Milchpulver mitgehen lasse.
Polizistin: Ich bin hier, um Ihnen gegebenenfalls Fragen zu beantworten oder Wünsche zu erfüllen.
Vega: Sie sind ziemlich schlecht darin.
(Polizistin schweigt. Felizitas Vega spielt wieder mit dem Kugelschreiber.)
Irgendwo im Nirgendwo
Eine schmalle Schotterstraße schlängelt sich durch den das bewaldete Tal. Links und rechts des Straßenrandes wuchern Büsche und Bäume. Eine silberner Wagen fährt diese Waldschneise entlang und bleibt vor einem kleinen Stand stehen, wo Maisfladen, Kokosnüsse und Rum verkauft werden. Ein kleiner, hagerer, älterer Herr, der einen schwarzen Anzug, ein blaues Hemd und eine dunkelblaue Krawatte trägt, steigt aus und geht zum Stand. Sein Name ist Alberto Hernandez.
Standbesitzer: Was darf's sein? Ich habe die besten Maisfladen von ganz Santiago.
Hernandez: Ich danke für diese freundliche Angebot. Leider habe ich keine Zeit dafür. Ich muss nach Santa Cruz.
Standbesitzer: Dann sind Sie aber am falschen Weg.
Hernandez: Soetwas habe ich schon vermutet. Wie komme ich denn von hier nach Santa Cruz?
Standbesitzer: Senor, ich bin Verkäufer kein Navigationssystem.
Hernandez: Bitte, strengen Sie sich an. Es ist wichtig. Ich bin nämlich forensischer Entomolge und muss zu einem wichtigen Fall.
Standbesitzer: Was?
Hernandez: Ich arbeite für die Polizei und muss so schnell wie möglich nach Santa Cruz.
Standbesitzer: Warum sagen Sie das nicht gleich? Das einzige, das ich Ihnen sagen kann, ist, dass Sie geradeaus weiterfahren, dann kommen Sie in eine kleine Stadt. Dort müsste Ihnen jemand helfen können.
Hernanez: Danke. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag
Standbesitzer: So dringend, kann es nicht sein, dass Sie keine Zeit für eine Maislfade und ein Gläschen Rum haben.
Hernandez: Ich weiß nicht recht.
Standbesitzer: Geht auf's Haus
Hernandez: Ach, was soll's. Ich nehme die Einladung an.
Am Ende des Farbrausches
Mittlerweile im Hotel Vector. NOCH IMMER pennt Planta in Morales Zimmer. Domingo, der eigentlich das Zimmer noch einmal überprüfen will hat dies nicht erwartet und schreit überrascht auf.
Domingo: WAAH!
Planta (schreckt hoch): SCHNAUZE!!! ICH HAB NE KNARRE!!!! (sieht sich verduzt um) Hey, wo bin ich hier?
Domingo: SIE SIND JA IMMER NOCH HIER???
Planta: Und DU weckst mich SCHON WIEDER!!!
Domingo: Sagten sie gestern nicht was von drei Stunden?
Planta: Häh? Was habe Ich....? Moment mal.... Ich hab gerade gefragt wo Ich bin, oder? Krieg Ich ne Antwort und muss Ich warten bis du fertig bist mit..... äh.... Anwesend sein!
Domingo: Senor Planta.... Sie sind noch immer im Hotel Vector. Sie wissen noch? Das Hotelzimmer von Herrn Morales?
Planta: Ach ja richtig, der Farbrausch. Gut. Sind die drei Stunden echt schon um? Ich hab den Wecker gar nicht klingeln gehört.
Domingo: Ääh... Ja.... Der Wecker dürfte so vor etwa 16 Stunden geklingelt haben...
Planta: Upps. Mein Fehler. Naja ist ja nicht mein Zimmer. War der gast eigentlich sauer, dass Ich sein Bett belegt habe? Ich wollte mit ihm ohnehin noch reden, da kann ich doch sicher auch nen Zehner für die Nacht...
Domingo: Senor Planta, Senor Morales wurde gestern Abend ermordet.
Planta: Oh. Mist. Hmm... Dann wird das mit dem Reden etwas schwierig. Das ist aber fies jetzt. War es schon wieder dieser Schlitzer?
Domingo: Sieht ganz so aus. Die Polizei hat sich schon angekündigt. Sie wollen das Zimmer untersuchen.
Planta: Dann sollte Ich wohl besser frühstücken, duschen und dann nach dem Zeitung lesen gehen....
Domingo: Ähh... Senor? Sie sind im Zimmer eines Mordopfers!
Planta: Ja Ich weiß, aber den Zimmerpreis zahlen trotzdem die Hinterbliebenen...
Domingo: ABER DIE POLIZEI KOMMT GLEICH! WIE SIEHT ES DENN AUS, WENN SIE HIER PLÖTZLICH RUMSITZEN???
Planta: Hm... Gut, dann geh Ich eben NUR duschen und ess nachher an der Tanke. Du Hetzspaten. Wann wollten die Herren denn kommen? Wie Ich den Laden kenne erst nach dem Donutfrühstück.
Domingo: Herr Vector meint, in etwa zehn Minuten müssten sie hier sein...
Planta: Na super. Du hast nicht zufällig ne Zahnbürste?
Haus am Strand
Hugo Vector hatte gerade erst Domingo erzählt, dass die Polizei in etwa zehn Minuten bei ihm im Zimmer sein wollte, als auch schon die Tür aufging. Es war jedoch kein Polizist, der hereinkam, sondern José, der Junge vom Metzger.
José: Morgen Hugo! Mein Vater lässt anfragen, wie viel Fleisch du diesen Monat haben möchtest. Außerdem haben wir jetzt Salchettas direkt aus der Hauptstadt geliefert bekommen. Glaub mir, die brennen dir die Zunge weg. Warum ich aber eigentlich hier bin: Drüben in Santo Cortez hat es jetzt auch einen Mord gegeben. Die Polizei geht jedoch von einem Nachahmungstäter aus. Die Magd Millar hat es erwischt. Genau wie unsere töten wurde sie ermordet. Mit Blut und allem drum herum.
Hugo: Sagtest du Santa Cortez, Junge?'
José: Ja, wieso?
Hugo: In Santa Cortez wohnen meine Eltern! Ich muss sie schleunigst holen, hier sind sie sicherer als dort.
José: Ich komme mit Herr Vector.
Hugo: Ok, aber erzähl deinem Vater nichts davon. Wenn der das hört, wird er mich auch noch umbringen. Domingo, ich bin eine halbe Stunde weg, die Polizei ist gleich da.
Gen Cortez
Mittlerweile sitzen Hugo Vector und der kleine José im klapprigen alten Wagen des Hotelbesitzers. Bis nach Santa Cortez sind es gut 20 Autominuten. Es geht die Landstraße am Meer entlang.
José: Wenn ich groß bin, dann will ich auch mal Polizist werden.
Hugo: Na dann viel Spaß, für mich wäre das ja garnichts. Guck mal drüben. Siehst du all die Höhlen in den Felsen? Da haben wir als Kinder immer gespielt.
José: Spitze! Aber hier gibt es doch auch freilebende Lüchse und so, ist das nicht gefährlich?
Hugo: Ach, so ein Luchs tut..
José: Guck mal Hugo, da hinten ist sogar ein Luchs!
Hugo: Junge, weißt du welche Farbe Lüchse haben? Das da, ist defintiv kein Luchs! Das war eine Art Mensch, vielleicht jemand, der hier in den Höhlen wohnt.
Zehn schweigende Minuten später kamen sie in Santa Cortez an. Hugo Vector holte seine Eltern und gemeinsam fuhren sie zurück zum Hotel. Hatte Hugo irgendjemandem gesagt, wie nervig sein Vater sein konnte?
Zwei Streithähne
Kurze Zeit später im Hotel Vector. Mittlerweile ist die Polizei eingetroffen. Domingo, unsicher ob das Zimmer noch durch Planta besetzt ist versucht den Eintritt der Polizisten in Morales Zimmer hinauszuzögern. Der Kommissar wird ungehalten.
Kommissar: SIE LASSEN MICH JETZT SOFORT DA REIN!
Domingo: äh... Natürlich, sofort... möchten sie noch einen Kaffee vorher? In der Lobby vielleicht?
Kommissar: Sie behindern eine Polizeiliche Ermittlung, Jungchen. Jetzt lassen sie mich sofort durch!
(Der Kommissar schubst Domingo unsanft zur Seite und betritt das Zimmer. Der Wohnraum ist leer. Domingo atmet auf)
Kommissar (zu zwei leicht eingeschüchtert wirkenden Leuten von der Spurensicherung): Nehmt den Raum auseinander. Ich will ALLES, was hier irgendeine Spur darstellen könnte.
(Die Leute von der Spurensicherung schwärmen auseinander)
Kommissar: So, nun zu ihnen, Domingo; Wann hat Herr Morales gestern Abend sein Zimmer verlassen?
Domingo: Hmm.. So gegen sechs, halb sieben... Ich bin mir da unsicher...
(Mittlerweile versucht ein Spurensicherer die Tür zum Badezimmer zu öffnen. Beim ersten Rütteln an der Tür ertönt Plantas Stimme!)
Planta: BESETZT!!!!
Kommissar: Was zum..???
(Der Spurensicherer öffnet vorsichtig die Tür, wird jedoch von Planta weggestoßen, der nur mit einem Bademantel bekleidet den Wohnraum betritt)
Kommissar: WAS MACHEN SIE DENN HIER???
Planta: Das habe Ich mich vor kurzem auch gefragt...
Kommissar: PLANTA WAS SOLL DAS???? SIE BEFINDEN SICH AN EINEM TATORT!!!
Planta: Nö. Bin Ich nicht. Ich bin im Zimmer eines Mordopfers. Das ist was ganz anderes.
Kommissar: RAUS!
Planta: Nö, Ich werde jetzt erst mal in Ruhe meine Morgentoilette beenden. Ich lass mir meinen Tagesrhythmus bestimmt nicht von DIR diktieren, Pierre.
Kommissar: Das war immer schon dein Problem, Planta. Deshalb bist DU jetzt ein NICHTS und ICH hab deinen Posten.
Planta: Ja, Ich erinnere mich dunkel. Ich hätte ja gedacht sie würden das glubschaugige Frettchen befördern aber Ich glaube Sergant Munoz hat sich am Tag vorher draufgesetzt, deshalb haben sie dich genommen. War doch so, oder?
Kommissar: RAUUUUUUS!
Planta: Jaja kack dich nicht ein, Pierre, dann sitzt die Hose so unangenehm tief, weißt du? (zu einem der Spurensicherer) Hey du da, gib mir mal den Hut da!
Spurensicherer: Hier
Planta: Danke. Hasta la Vista!!. (Planta verlässt das Zimmer und kollidiert dabei fast mit Vectors Vater)
Vector Sr: AAHG! POLIZEI! DIE AMIS SIND WIEDER DA!
Polizist: Was ist denn hier los?
Vector Sr: OH GOTT EIN POLIZIST! Was ist hier los, Officer?
Polizist: Haben sie nicht gerade nach Hilfe gerufen?
Vector Sr: Sowas würde Ich niemals tun, sie Jungspund. Ich bin zwar alt, aber so hilflos bin Ich auch nicht.
Polizist: Aber....?
Vector Sr: KEIN ABER! Ich kann mir selber helfen!
Polizist: Ja aber was war denn los?
Vector Sr: Keine Ahnung. SIE sind doch gekommen oder?
Polizist: Ehrlich gesagt bin Ich jetzt verwirrt.
Planta (aus dem off): DAS ist Polizeiliche Wertarbeit!
Kommissar (ebenfalls aus dem off): HALT DEIN MAUL STEFANO!
Schimpftirade
Vector Sr. Mein Sohn Brutus! Wir soll'n hier zu dir kommen, weil es hier angeblich sicherer ist und nun stellt sich raus, dass in deinem Hotel jemand umgebracht wurde!? Ich habe seit 21 Jahren mein schönes Dorf nicht mehr verlassen. Und was habe ich jetzt davon? Einen weiteren Mord, verdammt!
Vector Jr. Aber Vati!
Vector Sr. Mhm?
Vector Jr. Weißt du noch früher, auf der Universität?
Vector Sr. Mhm.
Vector Jr. Immer wenn wir Hunger hatten hast du uns Cola gekauft. Mit dicken Geschmacksverstärkern und viel viel Zucker.
Vector Sr. Mhm.
Vector Jr. Der Automat war dann plötzlich weg.
Vector Sr. Mhm.
Vector Jr. Und du hast die Diebe dingfest gemacht.
Vector Sr. Mhm.
Vector Jr. Du hast quasi schon ermittlungstechnische Erfahrung.
Vector Sr. Junge, worauf willst du hinaus. Und wo bin ich hier überhaupt?
Vector Jr. Kannst du mir vielleicht ein bisschen bei meiner hobbymäßigen Suche nach dem Mörder helfen?
Vector Sr. Natürlich, wenn ich schon mal hier bin, ich habe eh nichts besseres zu tun. Nein Junge! Die paar Jahre die ich noch habe will ich auch noch auskosten. Ich bin doch nicht lebensmüde und suche Serienkiller! 'n Teufel werd ich tun.
Vector Jr. Ich geb dir auch ein Bier aus.
Vector Sr. Wenn das so ist, ich bin dabei. Wie weit bist du denn bis jetzt?
Vector Jr. Naja, wie soll ich sagen, man könnte es als noch nicht gestartet bezeichnen, oder so.
Vector Sr. Du bekommst es also nicht auf die Reihe. Aber das machen wir schon gemeinsam, Jung!
Vector Jr. Zwei Bier gefällig?
Erste Besprechung
(Ein unscheinbarer Raum, in dessen Mitte sich ein billiger Aluminiumtisch befindet, um den vier Personen: Felizitas Vega, Alberto Hernandez, Brutus Rutal und Sara Cohlambo. Der Projektor wirft ein bläuliches Bild an die Wand. Ein gehetzter Kommissar Pierre Hercúle betritt den Raum.)
Kommissar: Es tut mir Leid, dass ich erst so spät komme, aber es ist momentan etwas stressig. Mein Name ist Pierre Hercúle und ich war der ermittelnde Kommissar, bevor man ihn mir andere Aufgaben übertrug. Nun ist es meine Aufgabe, Sie über Fall 378A, außerhalb der Bürokratie einfach „Der Schlächer“ genannt zu informieren. Doch bevor ich beginne, möchte ich noch wissen, ob es irgendwelche Fragen, zu Dingen gibt, die nicht den Fall betreffen.
Hernandez: Ja, ich hätte eine Frage. Warum müssen wir mit einem Mafiaschläger zusammenarbeiten?
Kommissar: Herr Rutal mag vielleicht auch jetzt noch etwas ruppig aussehen, aber seine Vergangenheit liegt hinter ihm. In den letzten Jahren hat unser sehr geholfen. Immerhin ist er ja ein Kenner mafiöser Struktur.
Rutal: Genau. Im Gegensatz zu einem Käfersammler wie Ihnen, Dr. Hernandez, gehe ich einer sinnvollen Aufgabe nach.
Hernandez: Ich bin auch noch Rechtsmediziner
Kommissar: Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie ihren Schwanzvergleich irgendwo anders veranstalten würden. Ich meinerseits würde Ihnen gern den Fall näher bringen. Wir wissen bis jetzt von drei Opfern. Die Morde wurden immer nach dem gleichen Schema verübt. Das Opfer – in allen drei Fällen weiblich und jünger als dreißig Jahre – wird an einem uns unbekannten Ort umgebracht. Auf Grund der wenigen gefunden Beweise können wir u Uns keine Rückschlüsse auf den Ort erlauben, aber er dürfte in der Nähe der Stadt Santa Cruz liegen, da zumindest die zweite Leiche, als sie gefunden wurde, kaum eine Stunde tot gewesen sein dürfte.
(Kommissar Hercúle zeigt Photos des ersten Opfer über den Projektor)
Kommissar: Das erste Opfer hieß mit bürgerlichem Namen Isabel Torin, nannte sich selbst aber Lola Lustful und arbeitete als Prostituierte. Als wir die verstümmelte Leiche der Prostituierten auffanden, dachten wir nicht sofort an einen Serienmörder, aber
(Kommissar Hercúle zeigt Photos des zweiten Opfers)
Kommissar: Das zweite Opfer belehrte uns eines Besseren. Es hieß Dorotea Valquez und arbeitete als Zimmermädchen. Sie war nie auffällig geworden und gilt als einfaches, sittsames Mädchen, dass noch nicht einmal ihr 18. Lebensjahr erreicht hat.
(Kommissar Hercúle zeigt Bilder des dritten Opfers.)
Kommissar: Das dritte Opfer ist eine 23-jährige Biologiestudentin namens Veronique Vega. Wie auch die Opfer vor ihr wurde sie geköpft und ihre Augen aus der Augenhöhe ausgelöst. Obwohl der Täter junge Frauen anfällt und zwei der Opfer sogar gänzlich unbekleidet aufgefunden wurden, ist laut der Rechtsmediziner nicht von Vergewaltigung auszugehen.
Rutal: Es ist ein Mafiamord
Vega: Die Zeichensprache ist widersprüchlich. Ich glaube vielmehr, dass es der Täter nur so aussehen lassen wollte. Der Hund liegt in den Gemeinsamkeiten der Opfer begraben.
Kommissar: Welche Gemeinsamkeiten? Die Opfer kannten sich nicht, waren nicht im selben Verein, lebten nicht einmal alle in der selben Stadt. Von welcher Gemeinsamkeit sprechen Sie?
Vega: Die Opfer waren Tierliebhaber.
Kommissar: Wenn Sie sich auf diesen Blödsinn stürzen möchten. Ich lasse die Akten bringen.
Cohlambo: Gibt es nicht noch ein viertes Opfer?
Kommissar: Die Ermittlungen laufen noch. Wir wissen nicht, ob es der gleiche Täter ist. Die Indizien sind widersprüchlich
Auflistung der Mitglieder des Filmstabs
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