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Pflanzen anschreien

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Angeschriene Pflanzen nach einer Woche. Völlig eingeschüchtert und einen Psychologen benötigend.

Der grüne Daumen ist schon lange out und den Pflanzen beim Wachsen zusehen macht auch kein Spaß mehr, wenn man sie doch mit einem Flammenwerfer abfackeln kann. Zeitraffervideos, wie das Grünzeug in den Himmel schießt, dauern aber auch mega lange und in der Zeit setzt alles einfach nur Staub an. Stattdessen könnte man auch einfach die Pflanzen anschreien.


Prozedere

Früh übt sich: Schreien, bis man rot wird.

Das Anschreien von Pflanzen erfordert keine vorhergehende, vage Ausbildung, sondern kann spielend leicht vorher an den eigenen Kindern geübt werden. Sollten keine Kinder vorhanden sein, kann auch ein Kindergarten oder eine Grundschule ein willkommener Hort einschüchterungsfähiger Quälgeister sein, bis man eine einstweilige Verfügung vom Amtsgericht bekommt und sich Einrichtungen mit Kindern nicht mehr als 500m nähern darf.
Ist genug geprobt worden und haben die Nachbarn schon aufgrund der Lautstärke das Jugendamt benachrichtigt, kann es nun an die Pflanzen gehen: Einmal tief Luft geholt und dann schreien, was das Zeug hält. Dabei ist es egal, ob man einfach nur "AAAAAAAHHHHHH" schreit, ihnen Beleidigungen an den Kopf wirft oder die Zahlen der letzten Lottoziehung brüllt. Da Pflanzen per se niedere Wesen sind, raffen sie es eh nicht, weshalb sie angeschrien werden. Mit einem Schallpegelmessgerät kann überprüft werden, ob man die nötige Lautsärke erreicht. Alles unter 130 dB ist eigentlich nicht akzeptabel; man sollte mehr üben. Bei über 200 dB sollten die eigenen Stimmbänder mal vom Arzt untersucht werden.
Dies wird für die nächsten fünfzehn bis zwanzig Minuten durchgehalten - das entspricht in etwa einem durchschnittlichen Wutausbruch im deutschen Fernsehen. Sollte die Zeit nicht eingehalten werden, ist das Risiko zu hoch, dass das Gebrüll bei der Pflanze keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und sie unbeirrt weiterwächst. Oder auch nicht. Es passiert auf jeden Fall das, was nicht passieren sollte.

Wissenschaftliche Betrachtung

Bass fetzt (Pflanze hat sich rechts aus dem Bild verabschiedet)

Pflanzen ernähren sich vom Sonnenlicht, ein bisschen Wasser und den Nährstoffen, die sie im Boden findet. Venusfliegenfallen wachsen auch mit nährstoffarmen Boden, da sie dafür Fliegen fressen. Sind weder Fliegen noch Erde mit Nährstoffen vorhanden, ist das Anschreien eine ernsthafte Alternative. Durch das Ein- und Ausatmen des Menschen bekommt die Pflanze zusätzlich CO2, welches die Pflanze benötigt, um zusammen mit dem Sonnenlicht Schatten zu produzieren. Zusätzlich fliegen beim Anschreien nicht nur fiese Wörter, Aggressionen und was auch immer da der Pflanze vorgetragen wird, sondern auch geringe Mengen Speichel. Diese wiederum könnten Mineralstoffe enthalten und der Pflanze beim Wachstum helfen, wenn sie durch den Klang der lieblichen Stimme nicht mittlerweile völlig eingeschüchtert ist.
Einfach irgendwelche Boxen aufzustellen und Hardcoreremixes von Wolfgang Amadeus Mozart abzuspielen, bringt also nicht wirklich viel. der neue Dubstepsound würde nur die Basswellen durch die wohnung pusten und alles umstoßen, was nicht niet- und nagelfest ist sowie ihr Trommelfell vernichten. Außerdem mag niemand Dubstep. Das ist so 2014.
Wichtig ist dabei also die persönliche Anwesenheit, bei der CO2 ausgepustet wird und gelegentlich noch Speichel fliegt. Ein angelassenes Auto mit offenen Türen, deren Boxen so laut aufgedreht sind, dass das Auto schon von alleine anfängt, sich fortzubewegenhüpfen, während die Pflanze im Topf direkt hinter dem Auspuff steht und es vielleicht noch ganz leicht nieselt - klingt verrückt, könnte aber klappen. Meistens sind die Pflanzenblätter dann aber so schwarz vor Ruß, dass sie danach kein Sonnenlicht mehr absorbieren können. Tja, hätte VW mal nicht bei der Software geschummelt.

Esoterischer Hintergrund

Verkleiden könnte helfen, aber da die Pflanze sowieso nichts sehen kann, bringt das maximal dem Anwender Spaß und der Exekutiven einen Grund mehr, sie vorerst lieber in Gewahrsam zu nehmen

Während das Sprechen mit Pflanzen in der Esoterik gut und hinreichend begründet ist (durch die Fachwissenschaft Esoterik aber per definitionem sofort Humbug), ist das Anschreien der Pflanzen noch nicht sehr gut erforscht. Das Sprechen mit Pflanzen fördert die Schwingungen der pflanzeneigenen Zellen und soll so das Wachstum anregen. Beim Anschreien sollen die Zellen - je nach dem, ob es nun eine hartgesottene Pflanze wie irgendein Unkraut oder eine sehr zerbrechliche Pflanze wie eine im flüssigen Wasserstoff schockgefrostete Rose ist - motiviert oder eingeschüchtert werden. Bei einer gesteigerten Motivation nimmt die Pflanze die Schwingungen auf und pusht sich dadurch selbst noch einmal. Eingeschüchterte Pflanzen ziehen sich hingegen jedoch wieder zusammen; ihr Wachstumsverlauf ist rückläufig und irgendwann verschwindet sie wieder in ihrem Samen.
Sollte die Pflanze durch das Anschreien vom Balkon geflogen sein und Nachbars Lumpi erschlagen haben, ist nicht geschrien, sondern gepustet worden. In dem Fall ist eine Haftpflichtversicherung von Vorteil, die sowohl Pflanze als auch Fußhupe ersetzt.

Rechtliche Würdigung

DEU klein.png Dieser Artikel stellt überwiegend die Rechtssituation in Deutschland dar, da der Autor eine Kartoffel ist. Bitte erweitere den Artikel, indem du Straftaten in anderen Ländern begehst und hier über deine Erfahrungen berichtest.

Während das Anschreien von Menschen unter Umständen abhängig von dem Gebrüllten als Nötigung oder Beleidigung geahndet werden könnte, ist das Beschallen von Pflanzen rechtlich unbedenklich. Pflanzen werden vom Gesetz her als Gegenstände behandelt, obwohl die Grünen schon länger Pflanzen gerne als Lebewesen anerkennen lassen möchte. Die Wissenschaft ist hier einfach schon viel weiter als die Politik.
Da Pflanzen aber selbst im Falle einer rechtlichen Gleichstellung mit Menschen diese den potenziellen Aggro-Typen nicht anzeigen möchte, der sie beim Schreien mit seiner Spucke vermutlich unfreiwillig gießt, bleibt auch in Zukunft alles ohne strafrechtliche Verfolgung. Pflanzen können zwar auch gestresst werden und dadurch eingehen, aber noch nie wurde jemand deshalb des Mordes bezichtigt.
Problematisch wird es erst dann, wenn sich die alte Oma von achtzehnachtzig Kartoffelkrieg nebenan von dem Lärm gestört oder sich der Drogenjunkie eine Etage oben drüber plötzlich angesprochen fühlt. Während Letzterer vermutlich durch sein darauf folgendes Verhalten einen Polizeieinsatz auslöst, wird sich die Oma über Ruhestörung beklagen, weil sie bei dem Krach nicht mehr die Buchstaben aus der Apotheken Umschau erkennen kann. Die eintreffende Polizei wird dann sowohl Pflanze als auch einen selbst zumindest für eine Nacht beschlagnahmen und gegebenenfalls für ein psychiatrisches Gutachten in die nächste Klinik schicken. Wer schreit denn auch shcon Pflanzen an? Ist doch völlig verrückt.


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