Paranormal Activity
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Paranormal Activity ist ein äußerst preisgünstig abgedrehter Horrorfilm aus dem Jahr 2007, welcher vom israelikanischen Allround-Arbeitstier Oren Peli geschrieben, produziert, gefilmt, geschnitten, versehentlich mit Kaffee übergossen, weggeworfen und neugemacht wurde.
Der Film handelt von der jungen Studentin Katie sowie ihrem Freund, dem Serbo-Kroato-Amerikaner Micah. Beiden werden von einem umgeschulten Poltergeist verfolgt, welcher, anstatt ordnungsgemäß Sachen zu zerdeppern, lieber seine Hausbesitzer beim vorehelichen Koitus [1] stört.
In den USA erfreute sich Paranormal Activity von Anfang an großer Beliebtheit und wurde unter anderem auf dem renommierten Schlammdance Film Festival gezeigt; in Deutschland feierte der Film jedoch erst 2009 seine Premiere auf Kinoleinwänden und illegalen Downloadportalen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Handlung spielt zum Zeitpunkt des Drehs in der Vergangenheit - nämlich 2006. Katie und Micah sehen sich in ihrem Eigenheim (welches sie sich leisten können, da sie trotz ihrer Studententätigkeit offenbar massig Kohle an den Füßen haben) mit rätselhaften Phänomenen konfrontiert: Socken verschwinden auf unerklärliche Weise aus der Waschmaschine, während des Telefonierens sind unheimliche Stimmen zu hören und das brandneue Billy-Regal fällt wie von Geisterhand falsch zusammengebaut auseinander. Micah, der eine willkommene Gelegenheit sieht, mit seinem Hightech-Equipment anzugeben, beschließt, nachts eine Kamera im Schlafzimmer aufzustellen, um angeblich die seltsamen Vorgänge zu dokumentieren (und nicht etwa selbstgedrehte Pornos zu verticken).
Während die Kamera in den ersten Nächten eher unspektakuläre Phänomene wie Micahs paranormale Morgenlatte aufzeichnet, gelingt es bald darauf tatsächlich, merkwürdige Aktivitäten wie z.B ein rätselhaftes tropfendes Geräusch aus dem Badezimmer festzuhalten. Der am nächsten Tag hinzugezogene Klempner erklärt, eine übernatürliche Präsenz am Wasserhahn wahrzunehmen und empfiehlt Katie und Micah, sich an einen Parapsychologen zu wenden (nicht ohne jedoch die Anfahrtskosten zu berechnen). Der herangeholte Hobbyokkultist Dr. Fredrichs ist sich sicher, dass es sich bei der mysteriösen Kreatur um einen Dämon handelt, da er diese schon einmal bei Diablo 2 gesehen hat; verbunden mit dieser Diagnose sind jedoch lediglich die Feststellung, dass auch er nicht dafür zuständig sei, sowie ebenfalls die Berechnung der Anfahrtskosten.
Am nächsten Tag versucht Micah, mit einem sogenannten Ouija-Brett[2], Kontakt zu dem Wesen aufzunehmen; erst während seiner Abwesenheit kann die Kamera jedoch aufzeichnen, wie das Brett durch eine unsichtbare Hand "Wer das liest, ist doof" buchstabiert.
In der darauffolgenden Nacht sind Geräusche auf dem Dachboden zu hören; als Micah dort nachsieht, findet er jedoch nur ein äußerst peinliches Partyfoto von Katie, welches sie eigentlich geglaubt hatte, verbrannt zu haben. Da Micah sich vor Lachen überhaupt nicht mehr einkriegen kann, verbannt ihn Katie kurzerhand aufs Sofa im Wohnzimmer. Später in der Nacht hört er jedoch, wie irgendjemand gegen Katies Tür hämmert - da er selbst es nicht ist, schlussfolgert er, dass es sich um etwas anderes handeln muss und beschließt, erneut Dr. Fredrichs anzurufen. Dieser kommt jedoch lediglich, um zu sagen, dass er wieder weggeht, woraufhin in der nächsten Nacht die komplette Einrichtung demoliert wird. Die letzte Einstellung des Filmes zeigt, wie die umgefallene Kamera eine blutverschmierte Fahrtkostenabrechnung auf dem Boden filmt.
Produktion
Eine Besonderheit von Paranormal Activity ist, dass das Budget lediglich 15 Dollar betrug; zwar wird in offiziellen Angaben von 15.000 gesprochen, jedoch sind in dieser Rechnung aus irgendeinem Grund die Kosten für die Komplettumgestaltung von Pelis Haus sowie ein Strafzettel wegen Falschparkens und eine Lieferung vom Pizzaservice miteinbezogen.
Peli informierte sich eingehend über den Typus des Dämonen und zeichnete dessen Filmcharakter sehr klar, sodass auf die Bezahlung eines Ghostwriters für diese Aufgabe verzichtet werden konnte.
Fortsetzungen
Paranormal Activity 2
Der zweite Teil der Reihe fällt in erster Linie durch seine schockierenden Bilder von außer Kontrolle geratenen Poolreinigern auf. Auch in der Küche spukt der nächtliche Heim-Heimsucher - als die Bewohner jedoch bemerken, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, ist es bereits zu spät.
Paranormal Activity 3
Sogenanntes Prequel, welches erzählt, dass Katie bereits als minderjährige Bratze heimgesucht wurde (die Neigung ihrer Schwester, den Dämon als eine Art imaginären Freund zu behandeln, ist dabei natürlich keinesfalls von Der Exorzist oder Amityville Horror geklaut). Erst, als Katie mit ihrem Babysitter vor dem Badezimmerspiegel Bloody Mary spielen will, wird diesem jedoch der Ernst der Lage bewusst - es ist weder Tomatensaft noch Wodka im Haus.
Paranormal Activity 4
Haus → Dämon → Spuk → Handkamera (Warum etwas, was bereits dreimal Geld in die Kasse gespült hat, nicht auch noch ein viertes Mal abnudeln? Teil 5 ist übrigens in Planung.).
Spin-offs
Paranormal Activity 2 - Tokyo Night
Entgegen der Suggestion des Titels handelt es sich hierbei nicht um einen japanischen Schulmädchenporno, sondern um einen fernöstlichen PA-Abklatsch mit sogar noch niedrigerem Budget. Der einzige nennenswerte Unterschied hierbei ist, dass diesmal ein Shinto-Priester im bespukten Haus aufräumen soll - unglücklicherweise hat der Dämon jedoch den schwarzen Gürtel in Karate.
Paral Activity
Ein junges Studentenpaar wehrt sich verzweifelt gegen eine mysteriöse Insektenplage.
Paranormal TV
Ein Ehepaar wird Abend für Abend von einem unheimlich schlechten Fernsehprogramm heimgesucht. In ihrer Verzweiflung wenden sich die beiden an Holger Kreymeier, welcher sie jedoch nur heimlich mit seiner Kamera filmt und sich anschließend in seiner Sendung darüber auslässt.
Normal Activity
Die wohl sinnloseste Adaption der Geschichte, welche lediglich zeigt, wie zwei Stunden lang nichts passiert. Einzige Höhepunkte der Handlung sind, dass Katie furzt und Micah aus dem Bett fällt.
Anmerkungen
- ↑ Aufgrund der Bestrafung von außerehelichem Geschlechtsverkehr wurde der Film vom Vatikan als "vorbildlich und gottgefällig" eingestuft.
- ↑ Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett mit draufgekritzelten Buchstaben, durch das mit übernatürlichen Mächten kommuniziert werden soll. Der Name stammt von französischen Oui (ja) und vom deutschen Ja, heißt also kombiniert etwa soviel wie Ja-ja- oder Leck-mich-am-Arsch-Brett.