2 x 2 Silberauszeichnungen von Wuschelkopf9 und Assel

Nationalstolz

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Der Nationalstolz ist im Allgemeinen eine positive, einheitsbringende Eigenschaft, die in allen Nationen sowohl von In- als auch Ausländern stets akzeptiert und honoriert oder sogar noch zusätzlich befeuert wird - außer in Deutschland.

Grundlegendes

Weite Landschaft, neueste Technologie und moderne Infrastruktur: Ein Musterbeispiel aus Arlon, worauf Belgien stolz sein könnte.

Nationalstolz beschränkt sich meistens auf erbrachte und sichtbare Leistungen.
Im Fokus stehen daher meistens Sehenswürdigkeiten bzw. bedeutende Gebäude wie Kirchen, Türme und alte Mauern, die durchaus auch das Symbol von Kommunismus, Planwirtschaft und Tyrannei sein dürfen. Darüber hinaus können sogar Landschafts- und/oder Straßenstriche das Gefühl des Nationalstolzes grundlegend prägen. Wichtig dabei ist, dass die breite Masse eines Volkes diese besonderen Orte und Leistungen schätzt oder zumindest nicht demoliert.

Das "Wir"-Gefühl

Ausgehend von diesem Grundsatz ist deutlich zu erkennen, dass das Wir-Gefühl eine wesentliche Rolle beim Nationalstolz spielt.
Aussagen wie "Wir sind stolz auf unseren Kölner Dom!" oder "We are proud to be born in America!" bilden die Speerspitze für einen volksverbundenen Nationalstolz. Analysiert man jedoch solche Kommentare, bleibt eine Frage offen: "Was haben wir eigentlich mit der ganzen Sache am Hut?"
Betrachtet man o.g. Aussagen also genauer, fällt auf, dass die erbrachte Leistung mit der eigenen Leistung nichts zu tun hat, geschweige denn überhaupt miteinander in Verbindung zu bringen ist. Daraus folgt, dass sich der Stolz auf den Leistungsträger bezieht, also in diesem Fall den Erbauer. Der selbstlose Spruch "We are proud to be born in America" bezieht sich hier zumindest auf den Erzeuger und somit auch eine Art "Leistungsträger".
Das Ganze kann noch weitergeführt werden: Die Briten waren endlos stolz auf ein Pärchen, welches heiraten musste. Die Leistung erbrachten aber Kate Middleton und der andere Traumprinz. Leistungsträger war hier sein Wohlstand.

Nationalstolz ist also der Versuch, sich mit den Leistungen anderer zu schmücken, ganz nach dem Motto "Wir haben das geschafft!", oder besser: "Wir haben geschafft, das bis heute nicht zu zerstören."

Geschichte

In der Geschichte führte allerdings dies zu schrecklichen Ereignissen, auf die niemand stolz sein kann. Da aber darüber täglich mindestens eine Dokumentation auf N24 läuft, muss das ganze Thema nicht noch einmal aufgerollt werden.

Arten des Nationalstolzes

Natürlich kann man den Nationalstolz auch in verschiedene Kategorien einordnen. Wie stark und ausgeprägt ein solcher ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die eine differenziertere Bewertung notwendig machen. Hier eine aufsteigende Auflistung:

Deutscher Nationalstolz

Hier, irgendwo in Thailand, findet man deutschen Nationalstolz noch eher als im eigenen Land.

Dieser Begriff ist so variabel wie in der Mathematik das "x". Ausgehend vom Grundsatz dieser Begrifflichkeit kann man sagen, dass er entweder gar nicht existiert oder in einem so übertriebenen Maße vorhanden ist, dass selbst ein bodenloses Fass überlaufen würde. Stellt man diese beiden Möglichkeiten jedoch gegenüber, fällt auf, dass letzteres in der heutigen Zeit kaum noch aufzuspüren ist oder gar existiert. Einen Bürger zu finden, der aus tiefster Überzeugung offen sagen würde, Deutschland sei das beste Land der Welt, ist - ausgenommen von Ballungsräumen der NPD - äußerst schwierig. Es ist ein bisschen vergleichbar mit einer Goldsuche: Man gräbt schweißtreibend Tag und Nacht danach und findet letztlich einen verkümmerten, kleinen Klumpen, der erst noch stark aufpoliert werden muss.

Um nicht als "Nazi-Dreckssau" bezeichnet zu werden, wenn man behauptet, dass Deutschland ja gar nicht so schlecht sei, wird auf offene Bezeugungen weitgehend verzichtet oder diese mit wohlklingenden Nachsätzen geschmückt.

  • "Deutschland finde ich gut, aber die anderen Länder sind mindestens genau so toll!"
  • "Wir sind eine gute Wirtschaftsnation, aber alle anderen wirtschaften genau so gut wie wir!"
  • "Ich hänge die Deutschland-Flagge bei der WM an meine Autoscheibe, aber gerne hänge ich aus Solidarität die Türkei/USA/Polen/England/Frankreich/Italien/Holland (Halt stop, nein! Es gibt Grenzen) -Flagge an die andere Scheibe."

Hier und da sind auch in manchen Kellern mit Wachsmalkreide Deutschlands Farben der Nationalflagge an die Wand gekritzelt, jedoch nur, dass falls jemand danach fragen sollte, man mit der Begründung herausrücken kann, das kleine dreijährige Nazi-Kind aus der Nachbarschaft wollte ein Exempel statuieren.

Normaler Nationalstolz

Wird Nationalstolz von außen nicht auffallend wahrgenommen, so nennt man dies "normal". Das liegt entweder an der Größe bzw. Unbedeutendheit des Staates oder an dem nichtvorhandenen Wissen, dass der Staat existiert.
Niemand würde auf die absurde Idee kommen, dem Vatikan Nationalstolz zuzuschieben, wo es doch schon generell recht amüsant ist, den Vatikan mit dem Begriff "Staat" in einem Satz zu erwähnen.
Man kann ebenfalls bezweifeln, dass die Ureinwohner von Botswana irgendeinen Stolz auf ihre Nation verspüren, vorausgesetzt, dass diese eben überhaupt wissen, dass sie im Land "Botswana" leben. Der Theorie nach allerdings verspürt die Kultur eine gewisse Bindung zu diesem Land und ihren Traditionen, so dass man das noch unter dieser Kategorie einordnen darf. Schließlich wird der Stolz nicht paranoid unterdrückt wie im Fall "Deutscher Nationalstolz".

Übertriebener Nationalstolz

Den Bogen überspannt: Wer genau hinsieht, erkennt die Nationalflagge von Rumänien (blau; gelb; rot), und das auf fremden Terrain. Da kocht die schöne Landschaft von Hawaii.

Diese Art wird schnell mit dem Rechtsextremismus verbunden. Zwar existieren einige Parallelen, dennoch sind beide sehr verschieden.

Beispiel: Ein handelsüblicher deutscher Hausmann kocht seinen Gästen etwas Gutes. Einer der Gäste ist Italiener und läuft nach kurzer Zeit in die Küche und schaut dem Hausmann bei der Arbeit schweigend zu. Als dieser dann fragt, was er denn wolle, antwortet der Italiener: "Also eigentlich verwendest du das falsche Öl. Die Würzmischung ist ebenfalls nicht so geschickt gewählt und so nebenbei, ich sehe hier auch kein Basilikum." Auf den Hinweis des Hausmannes, er würde immer so kochen, reagiert der Italiener so: "Was weißt du denn schon? Ich bin Italiener! Wir haben das Kochen im Blut, wir können das einfach. Also, lass mal einen Italiener ran. Schließlich haben wir auch die Pizza erfunden."

Das ist zwar übertriebener Nationalstolz, doch noch lange kein Rechtsextremismus. Das wäre dann erst der Fall, wenn der deutsche Hausmann daraufhin den Gasherd aufdrehen, den Raum schnell verlassen und verschließen und hinterher "Deutschland! Deutschland!" schreien würde. Da er solche dummen Aktionen allerdings brav unterlässt, hat man es hier nur mit einem übertriebenen Nationalstolz zu tun. Aus diesem übertriebenem Nationalgefühl kann zwar Rechtsextremismus folgen, ist aber erst ab einem geringeren IQ die Konsequenz.

Andere Formen wären der übertriebene Gebrauch nationaler Symbole wie Flaggen oder Wappen, aber auch die Verweigerung ausländischer Gegenstände.

  • Beispiel: "Ein Japaner kommt mir nicht ins Haus! Ein Franzose übrigens auch nicht..." (selbstredend nur im Bezug auf das Auto)

Amerikanischer Nationalstolz

Wären diese vier Personen Deutsche und die Flagge Schwarz-Rot-Gold, dann wäre dieses Bild mit Sicherheit ein Skandal. So ist es aber völlig in Ordnung.

Ob Filme, Bücher, Autos, Architektur oder Styles: Alles ist von der Weltpolizei beeinflusst. Amerikanischer Nationalstolz ist also so dermaßen übertrieben, dass er wieder völlig normal ist. Es würde gar nicht auffallen, wenn eine 2×2 Hektar große U.S.-amerikanische Flagge an jedem Gebäude hängen würde, weil man es einfach nicht anders gewohnt ist.

Das Land zwischen dem Atlantik und dem Pazifik kennt jede Menge Gründe, das eigene Land über alles zu lieben. Da wäre der allseits bekannte McDonalds oder Burger King, breite, umweltunfreundliche Autos, Hollywood, Westküste, Ostküste, Mexican-Border, 50 Cent, Eminem, Twin Towers... Man könnte im Prinzip alles nennen, was in den USA hergestellt wurde oder dort wächst. Doch ganz besonders stolz sind Amerikaner auf ihren Nationalstolz. Was im ersten Moment klingt wie akute Schizophrenie, ist im Grunde genommen gar nicht so unlogisch.

Schaut man sich die großen Events wie den Super Bowl an, sieht man eine fast religiöse Andacht mit der amerikanischen Hymne vor jedem Spiel. Das wird dann weltweit in allen Nachrichtensendungen gezeigt. Dazu trägt jeder passend rote, blaue und weiße Klamotten. Gezeigt werden Menschen, die sich an die Brust fassen und ohne Ende Tränen vergießen. Natürlich zeigt man in dem Moment nicht, dass diese zuvor wegen Vandalismus (oder auch einfach bloß so) mit Pfefferspray attackiert wurden, da das ja die ganze schöne und sanfte Atmosphäre zerstört. Doch auf die Zensur sind die Amerikaner stolz, denn schließlich zieht das (außer Deutschland) niemand so konsequent durch wie die USA.

Die einzige Nation, welche ebenfalls auf der Stufe "Amerikanischer Nationalstolz" sein könnte, wäre Nordkorea. Da man in diesem Land aber weder Ein- noch Ausreisen darf, keine Fragen erlaubt sind und es auch sonst keine Möglichkeiten gibt, mehr über dieses Land zu erfahren, ist es schwer, Volkseigenschaften zu nennen.

Nationalstolz in der Kunst

Früher, also vor langer Zeit, also da, wo es noch keine Fotoapparate gab, versuchte man den Nationalstolz in der Kunst oder Musik auszudrücken. Während deutsche Komponisten sich darauf beschränkten, eindrucksvolle Hymnen zu schreiben, versuchten andere hingegen, ihren Heimatliebe künstlerisch auszudrücken. Das heißt nicht, dass man wie die Franzosen Herzchen in den Sand malte, sondern seine eigenen Vorstellungen von Heimatverbundenheit zeichnerisch dem Gegenüber mitteilt. Edvard Munch beispielsweise, in Norwegen aufgewachsen, malte nicht umsonst das Werk "Der Schrei", wobei dies auch eine Prophezeiung auf die heutige dort vorherrschende Musikstilrichtung sein könnte.

Andere Maler hingegen, wie beispielsweise Friedrich von Wille, zeichneten den Traum ihrer Heimat etwas weniger psychisch belastend. Ob es tatsächlich so dort ausgesehen hat, ist fragwürdig. Heute kann man allerdings mit dem Originalbild Millionen verdienen, was schließlich ja Sinn der Kunst ist.

Mal ehrlich: Das ist doch ein extrem langweiliges Bild!

Linktipps: Faditiva und 3DPresso