Nameynor

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Eingestellt am 02.12.2017

Der Nameynor ['nʌmaɪnɔ] (schwedisch Namayhöggur, litauisch Namežvèris) ist ein mittel- und nordeuropäisches Wesen unbekannter Herkunft und Klassifikation, dessen Eigenschaften und Lebensweise bis heute größtenteils auf vagen Spekulationen beruhen. Seine Existenz gilt als gesichert, Sichtungen ereignen sich selten, aber regelmäßig. Es handelt sich um einen großen Beutegreifer, der auch Menschen gefährlich werden kann. In mehreren Ländern sind Fälle des Aufeinandertreffens von Nameynor und Mensch tödlich ausgegangen. Bis ins zwanzigste Jahrhundert galt der Nameynor als reine Legende. Nur wenig von dem, was ihm zugeschrieben wird, wird von offiziellen Stellen bestätigt. Zum Beispiel hält sich bis heute die nicht hinreichend belegte Theorie, dass der Nameynor die meiste Zeit seines Lebens ruhend in unzugänglichen Verstecken verbringt, möglicherweise unterirdisch, und nur alle zehn Jahre aktiv wird. Allerdings scheint der größte Teil der bestätigten Sichtungen die Theorie zu untermauern.

Merkmale

Körperbau

Äußerlich gleicht der Nameynor einem großen Säugetier mit vier Gliedmaßen, gedrungenem Rumpf, einem Kopf mit zwei Augen und einem viergliedrigen Kiefer und einer dunkelgrauen bis schwarzen, haarlosen Haut. Er hat keinen Schwanz und bewegt sich bevorzugt in aufrechter Haltung auf zwei Beinen fort. Dabei erreicht er eine geschätzte Schulterhöhe von bis zu 1,90 Meter und eine Gesamthöhe von bis zu 2,20 Meter. Die Glaubwürdigkeit von Berichten aus Lettland von über 2,40 Meter hohen Exemplaren wird noch angezweifelt. Auffällig sind das Maul mit seinem viergeteilten Kieferbereich, in dem der Nameynor mehrere Reihen scharfer Fangzähne trägt, und seine in hellroter Farbe fluoreszierenden Augen.

Lautäußerungen

Des weiteren hat der Nameynor ein weites Repertoire an Lautäußerungen. Am häufigsten zu hören sind unterschiedliche Zischlaute ein schnelles, eindringliches Klacken sowie der hallende, hohe und durchdringende Ruf, den er von sich gibt, wenn er auf die Jagd geht.

Abgesehen davon können keine zuverlässigen Angaben zu den äußeren Merkmalen gemacht werden, weil die meisten überlebenden Augenzeugen nur sehr flüchtige Eindrücke gewonnen haben und noch nie ein totes Exemplar gefunden wurde. Es ist auch noch nie gelungen, einen Nameynor lebend zu fangen, sodass sich alle Befunde aus Interpretationen des wenigen verwertbaren Berichtmaterials speisen. Zudem enthalten ältere Berichte noch zahlreiche Fehlbeobachtungen, Übertreibungen und Widersprüche. Zu seiner Fortpflanzung, zu seiner Lebenserwartung und zu den meisten Aspekten seines Verhaltens ist gar nichts bekannt. Man weiß, dass er Nester und Fallen baut, und es gibt einige Erkenntnisse zu seiner Ernährung.

Ernährung

Der Nameynor ernährt sich nachweislich vom Fleisch großer Tiere und Menschen, die er wohl fast immer vollständig verzehrt oder versteckt, denn es hat nur sehr selten Funde von Überresten der Beute des Nameynors gegeben: einzelne Teile von Damwild, Schwarzwild und Pferden sowie einzelne Gliedmaßen oder Köpfe von Wölfen, die eindeutige Fraßspuren des Nameynors aufwiesen. 1887 ist in der Nähe von Mittweida in Sachsen die fast vollständige Leiche eines erwachsenen Braunbären gefunden worden, der nach heutiger Erkenntnis mit Sicherheit von einem Nameynor zu Tode gebissen wurde. Abgesehen von mehreren sehr tiefen Wunden fehlte dem Körper des Tieres nur der Kopf.

1977 wurde im Eichsfeld an der innerdeutschen Grenze der linke Unterschenkel eines Grenzsoldaten gefunden, der von einem Nameynor vom Rest des Körpers abgetrennt worden war. Der Fuß steckte noch im Stiefel. Zwei weitere Soldaten wurden vermisst. Das ist bis heute der einzige Fund von Überresten eines menschlichen Nameynor-Opfers. Seit 1877 sind offiziell 119 Menschen dem Nameynor zum Opfer gefallen, Experten gehen aber von einer Dunkelziffer von bis zu 1000 aus. Dabei sind Menschen nicht völlig wehrlos: Wiederholt konnte beobachtet werden, dass sich der Nameynor mit Feuer in die Flucht schlagen lässt. Zum Jagdverhalten ist bekannt, dass der Nameynor allein jagt und auf zwei Beinen wohl sehr schnell rennen kann. Aus den Berechnungen auf Grundlage einzelner Aussagen von Überlebenden der Angriffe geht hervor, dass er auf offener Strecke Geschwindigkeiten von mehr als 50 km/h erreicht, damit läuft er schneller als jeder Mensch. Im nicht-offenen Gelände jagt der Nameynor auch mithilfe selbstgebauter Fallen, deren Vielfalt und Komplexität von einer bemerkenswerten Intelligenz zeugen. Hat er seine Beute einmal in seinen Fängen, sondert er einen dickflüssigen Schleim ab, der den Rumpf des Opfers umhüllt. Weil in diesem Schleim an Beuteresten ein hoher Anteil eines nekrotisch (zellzersetzend) wirkenden Giftes entdeckt wurde, wird davon ausgegangen, dass dieses Sekret der körperlichen Lähmung und Konservierung der Beute dient, so wie es auch bei den meisten Spinnenarten beobachtet werden kann. Nur am Braunbären von Mittweida wurden keine Spuren des Schleims gefunden.

1997 ereignete sich ein Vorfall in einer Ferienanlage im nördlichen Litauen, der zeigt, dass der Nameynor sich besondere geschmackliche Vorlieben aneignet, wenn er lange in der Nähe von Menschen lebt. Nach dem Verschwinden zuerst einer Küchenbediensteten und dann eines Kindes wurde das Lager schlagartig verlassen. Die Einsatzkräfte fanden ein verwüstetes Frühstücksbuffet und geplünderte Lagerräume vor und Spuren des Sekrets. Vorräte wurden teilweise verschont, Gemüse und Milchprodukte schienen den Nameynor nicht zu interessieren. Es fehlten die Fischstäbchen, Kroketten und Schnitzel. Auch das Frittierfett war vollständig geleert. In Brandenburg bei Rathenow wurde 2007 ein leerer Laster zur Frittierfettentsorgung einige Meter abseits der Straße aufgefunden, vom Fahrer fehlt bis heute jede Spur. In beiden Fällen berichteten Bewohner nahe gelegener Orte nur einen Tag zuvor die Sichtung eines Nameynors aus sicherer Entfernung. Das legt den Schluss nahe, dass Panade den Speisezettel des Nameynors inzwischen ergänzt und dass die Disposition zum Verzehr panierter Nahrung populationsunabhängig beim Nameynor festgestellt werden kann. Mögliche Vorlieben für andere Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie sind noch nicht gut erforscht.

Entdeckungsgeschichte

Der Nameynor findet in verschiedenen mittelalterlichen Werken Erwähnung, beispielsweise in der Ornithologia sowie der Monstrorum historia des Bologneser Naturforschers Ulisse Aldrovandi. Obwohl die Darstellungen mitunter erheblich abweichen, bleiben doch einige Motive erhalten. Er wird beschrieben als schwarzer Dämon, wiederkehrende Plage, die sich Menschen und Vorräte holt. Auch die Absonderung einer seimigen Flüssigkeit und eine dumpfen Gluckerns, das sein Auftauchen begleitet, wird in verschiedenen Quellen erwähnt. In seinem 820 veröffentlichten Liber contra insulsam vulgi opinionem de grandine et tonitruis des Erzbischofs Agobard (um 769-840) erklärt dieser das Auftauchen des Nameynors allerdings nicht als zyklisch, sondern vielmehr als Konsequenz von Unfrömmigkeit und Sünde.


Nameynor ist auch der Titel eines bekannten Unsinn-Gedichts von Lewis Carroll aus dem Buch Alice hinter den Spiegeln (1871):

Beware the Nameynor, my son!

The jaws that bite, the claws that catch!

Beware the Nameynor, and shun

The frumious Bandersnatch!


Hab acht vorm Nameynor, mein Kind!

Sein Maul ist beiß, sein Griff ist bohr!

Vorm Nameynor nur sieh dich vor,

Dem mampfenden Schnatterrind!


Für Mitteleuropa werden schon Quellen aus dem frühen Mittelalter mit mehr oder weniger großer Sicherheit als Belege für Begegnungen mit dem Nameynor gewertet. Der älteste bekannte Text aus Litauen, in dem von ihm die Rede ist, stammt aus dem Jahr 1407 und beschreibt ihn als „wilde, menschenfressende Kreatur mit glühenden Augen und einem abscheulichen Maul, [...] eine schwarze Gestalt von übermenschlicher Größe“, der Autor ist unbekannt. Berichte dieser Art häufen sich dort, in Lettland und in Schweden ab dem siebzehnten Jahrhundert. Möglicherweise ist der Nameynor dort also erst zu einer späteren Zeit aufgetaucht als im westlichen Mitteleuropa. 1787 und 1797 wurden in Preußen großangelegte Jagdmaßnahmen organisiert, die allesamt erfolglos verliefen. In der Moderne befassen sich zwei Einrichtungen mit dem Phänomen des Nameynor: das David- Icke-Institut der Universität Bielefeld und das Kriptogrāfijas Zooloģiskie un Pirms Kosmosa Institūtā Riga (Institut für Kryptozoologie und Prä-Astronautik Riga). Der letzten Veröffentlichung des Instituts in Bielefeld zufolge ereigneten sich seit 1877 mit Sicherheit mindestens 146 Zusammenstöße zwischen Mensch und Nameynor (davon in Deutschland 95), dabei starben mindestens 119 Menschen (davon in Deutschland 72) und kein einziger Nameynor.

Verbreitung und Lebensraum

Seit einiger Zeit wird davon ausgegangen, dass der Nameynor drei voneinander getrennte Verbreitungsgebiete hat: eines im nördlichen Skandinavien, ungefähr auf dem Gebiet von Lappland, eines, das sich über große Teile von Lettland und Litauen erstreckt und vielleicht noch weiter und eines im nördlichen, mittleren und östlichen Deutschland und in Teilen von Böhmen, aus dem die größte Zahl von berichteten Sichtungen kommt. Es ist nicht bekannt, ob der Nameynor von einem dieser Gebiete in ein anderes wandert und es wird auch nicht ausgeschlossen. Der bevorzugte Lebensraum des Nameynors sind Laub- und Mischwälder, seltener Nadelwälder, in Höhenlagen bis über 1500 Meter. Auf seinen Streifzügen passiert er auch regelmäßig Agrarland und macht, vermutlich zu Jagdzwecken, in manchen Regionen Ausflüge in urbane Räume, wo größere Waldstücke an die Städte heran reichen. Dies ist belegt für Orte in Litauen und in Deutschland, beispielsweise für Potsdam, Berlin, Greifswald, Halle und Leipzig.

Gefährdung

Da es keine validen Angaben zu den Beständen des Nameynors gibt, fehlen auch Hinweise zu einer möglichen Gefährdung des Wesens. Einer Schätzung zufolge ist die Zahl der Individuen sehr klein und liegt wohl unter 1000, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass es in der Vergangenheit einmal mehr gegeben hätte als heute. Die Häufung der Sichtungen seit den Achtzigerjahren in Deutschland und die Zunahme der Zahl tödlicher Zwischenfälle, die mit dem Nameynor in Verbindung gebracht werden, lassen sogar den Schluss zu, dass sich der Nameynorbestand gut entwickelt und dass der Nameynor zunehmend eine Gefährdung des Menschen darstellt.


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