Meininger Bühnenball
Was für Bajuwaren Bayreuth und die Schluchtenscheißer Salzburg ist, das ist für die Ossis Meiningen. Blöd nur dass Meiningen ein Kaff ist, welches über die Landesgrenzen der DDR hinaus zu recht völlig unbekannt ist. Dennoch ist der Meininger Bühnenball ein gesellschaftliches Großereignis, das in einer Reihe mit dem Karneval in Rio oder den Streiks in Athen zu nennen ist.
Geschichte
Die Initiative zum Meininger Bühnenball ging 1949 von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) aus. Diese war darauf bedacht, alle Bevölkerungsgruppen in eigenen Organisationen gleichzuschalten - also auch die Rechtsradikalen, welche in den braunen Sümpfen Mitteldeutschlands ein sehr ansprechendes Biotop gefunden hatten und seitdem dort die ökologisch Nische der extremistischen Vollidioten besetzen. Wie kann man rechte Gruppen für die eigene Sache mobilisieren, ohne Ausländer oder Kommunisten verprügeln zu lassen? Weil alle Nazis nämlich schwul sind und Wagner, dessen Sohn ja auch schwul war, lieben, sah Ulbricht die Antwort auf die Frage in „Völkischen Festspielen.“ Weil Bayreuth aber nicht zur DDR gehört und Wagner auch nicht zur Verfügung stand, musste ein eigenes Festspiel her. Dieses wurde 1951 mit dem Meininger Bühnenball begründet.
Bedeutung
Der Bühnenball am Meininger Theater ist die bedeutendste und größte gesellschaftliche Veranstaltung in Dunkeldeutschland. Er ist Treffpunkt für die mitteldeutsche Prominenz aus Unterdrückungskultur, Mangelwirtschaft und Politik und zieht weiterhin bis zu 4.000.000.000 Gäste aus der ganzen sozialistischen Welt und, bei entsprechender Bezahlung, den angrenzenden europäischen Nachbarländern an.
Veranstaltung
Der Veranstalter des Bühnenballs ist das Meininger Staatstheater. Der Ort des Events ist die „große Strohhütte“ des Nationaltheaters in der Welthauptstadt Meiningen. Hier werden allerlei Rednerpulte für ostdeutsche Demagogen und Bühnen für „andere Narren, Deppen und Idioten“ aufgestellt. Zahlreiche Zauberkünstler und Schauspieler demonstrieren hier ihre Kunst. Gelegentlich wird der Meininger Bühnenball unter ein bestimmtes Motto gestellt. In der Vergangenheit gab es die Mottos „Fackelumzug“, „Progromnacht“ und „Marsch auf Meiningen“
