Lebensmittelmikrobiologie

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Die Lebensmittelmikrobiologie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem Verhältnis von kleinen Lebewesen zu großen Mahlzeiten befasst. Es handelt sich um eine der ältesten, wenn nicht gar um die älteste Wissenschaft überhaupt, da sich bereits die steinzeitlichen Jäger und Sammler Gedanken über die Lagerung und Zubereitung ihrer Nahrung machen mussten. Da damals aber noch niemand auf die Idee kam, über solche Problematiken zu diskutieren oder an Universitäten darüber zu lehren, lagerten die Menschen ihre Nahrung einfach instinktiv richtig. Die Entwicklung, dass dem ganzen Kram ein lateinischer Name verpasst wird und irgendwelche Nerds in fensterlosen Labors rumexperimentieren fand erst in der Neuzeit statt.

Der Nutzen dieser Entwicklung ist noch nicht ganz klar, aber immerhin weiß inzwischen jeder Depp, dass Mikroorganismen auf Lebensmittel Einfluss nehmen können. Positiven oder auch, und das weit häufiger, negativen. Schädlich sind sie, wenn sie Lebensmittel komisch verfärben und merkwürdig riechen lassen, was die Attraktivität auf den Verbraucher und somit den Marktwert mindert oder wenn die Organismen bei Lebensmittelkontrollen in Fleischereien entdeckt werden und viele Menschen durch die darauf folgenden Hetzkampagnen der Presse ihren Job verlieren, weil wieder ein junger motivierter Unternehmer seinen Betrieb schließen muss. Nützlich sind die Organismen ausschließlich für Franzosen, wenn die ihren fiesen Käse absichtlich vergammeln lassen, um diesen für ihre gestörten Geschmacksnerven genießbar zu machen. Leider wird der Käse dadurch für andere Völker ungenießbar, was jedoch aufgrund der Tatsache, dass eh niemand freiwillig französische Produkte kauft eher unerheblich ist.

Lebensmittelmikrobiologie als Geschäftsmodell

Mit Beimischen

Die folgende Liste beschreibt mit erschreckender Genauigkeit, wie viele unserer angeblichen Traditionslebensmittel eigentlich durch Zugabe von Mikroorganismen früher zufällig entstanden und heute von gierigen Geschäftemachern als Gaumenschmaus verhökert werden.

  • Käse und Joghurt: Käse und Joghurt stellen nichts anderes als vergammelte von Milch dar. Der Lebensmittelmikrobiologe hat herausgefunden, dass früher Bauern und heute Molkereien bisweilen gar absichtlich Milchsäurebakterien und diverse Hefekulturen in die frisch gezapfte Milch kippen, um uns Verbrauchern die entstehenden Abfallprodukte als hochwertige Veredelungen unterzujubeln.
  • Sauerkraut: Als wenn Weißkohl an sich nicht schon schlimm genug wäre, nein anscheinend wird auch hier bewusst nach Zugabe von Milchsäurebakterien ein Gährprozess provoziert, der das Kraut angeblich länger haltbar machen und die hungernde bayrische Bevölkerung somit über den nächsten Winter bringen soll. In Wirklichkeit wird hier lediglich vergammeltes Gemüse als frisch und lecker verkauft.
  • Essig: Diese Idee stammt bereits aus der Römerzeit. Was machte der findige Römer, wenn ihm mal wieder der gute 10er Chardonnay umgegangen ist? Richtig, er schreibt Essig drauf und vertickt das Ergebnis als Salatdressing bzw. Toilettenreiniger. Heute weiß man dank der Lebensmittelmikrobiologie, dass der Gewinn aus diesem Prozess nach Zugabe von Acetobacter- und Gluconacetobacterbakterien noch weiter optimiert werden kann. Das klingt zwar eklig, ist aber so.
  • Pökelfleisch: Der Albtraum aus der Vorratskammer. Schon Großmutter wusste, wenn ich meinem Mann jetzt beichte, dass ich den Braten von letzem Jahr Ostern im Vorratskeller vergessen hab, bekomm ich wieder eine in die Fresse. Also was macht die Oma? Sie nennt das schön angegraute Etwas einfach Pökelfleisch und erklärt es zur Delikatesse aus den Elsaß, denn da isst man ja eh komisches Zeug. Heute wird der Gammelprozess durch Zugabe von z.B. Staphylococcus carnosus, einer wunderschönen nitratreduzierenden Kokke künstlich erleichtert. Oma kann den Moderbraten jetzt auch direkt bei Hit kaufen, ohne mit der Gefahr das Opa sein Bier doch mal selbst im Keller suchen geht zu leben.

Ohne Beimischen

Ist für den gewöhnlichen Stadtmenschen die Tatsache, dass wie oben beschrieben viele unserer Spezialitäten in Wahrheit aus Bakterien und Keimen bestehen, schon Grund genug, einen gepflegten Brechreiz auszulösen, so kann man mit dem folgenden weiterführenden Wissen vermutlich auch bei dem letzten Kuhbauern zumindest ein Zucken an der Unterlippe provozieren: Man muss die Viecher nichtmal untermengen, man kann die auch direkt verzehren. Hier die beliebtesten Beispiele der Supermarktausstatter:

  • Mikroalgen: Viele Menschen auf der Welt haben ein schweres Problem: Sie sind zu dick. Dagegen hilft theoretisch eine Diät, bei der man auf möglichst alles verzichtet was irgendwie schmeckt, um so den Hunger zu verwirren und den Brechreiz zu fördern. In unseren modernen Zeiten schwören viele dieser Opfer auf Algen, weil die ja aus dem Meer kommen und deshalb voll ursprünglich und mega gesund sind. Eigentlich sind das aber nix anderes als kleine Lebewesen mit tollen Namen wie Chlorella, die in Massen gezüchtet und als Pampe auf dem Teller ahnungsloser Veganer landen.
  • Hefe: Kneipenbrüder, Weinfreunde, Kuchenjunkies, jetzt heist es tapfer sein. Omas leckerer Apfelstrudel, Giovannis leckerer roter aus der Toskana oder das selbstgebraute Bier von Onkel Günter schmecken nur so klasse, weil die Hersteller da Unmengen von Hefepilzkulturen reinknallen. Außerdem soll es sogar verwirrte Geister geben, die Hefe als Bestandteil von Brotaufstrich nutzen. Da spricht komischerweise niemand von Völkermord.
  • Speisepilze: Ja, auch Speisepilze (nicht Pils...) sind nichts anderes als Mikroorganismen. Pilze bilden unterirdisch gigantische Kolonien, wo sie ihre Myzele ausbreiten und alles andere Leben auf immer auslöschen (oder so). Zwar isst man hier in der Regel nicht den Pilz selber, sondern nur den oberirdisch sprießenden Fruchtkörper, aber dennoch handelt es sich hier nicht um Pflanzen, wie so mancher Endverbraucher glaubt. Man könnte auch sagen, man verspeist genüsslich den Penis des Pilzes.

Folgen

Generell ist es kein Problem, die oben aufgeführten Lebensmittel oder Lebensmittelzusätze zu konsumieren. Außer einem flauen Gefühl im Magen oder erhöhter Pickelbildung im Gesäßbereich haben die durch Lebensmittelmikrobiologie veränderten Konsumgüter normalerweise keine negativen Auswirkungen auf den Organismus. Der Mensch verfügt ja glücklicherweise über einen Magen, welcher das zugeführte Zeugs entweder restlos verdaut oder im Zweifelsfall einfach wieder rauslässt wie es reingekommen ist. Dies gilt sowohl für bewusst manipulierte Nahrung als auch für die Würstchen vom Grillfest letzten Monat, die nach einem Aufenthalt in der heimischen Bratpfanne wieder wie neu aussehen. Problematisch wird es erst dann, wenn übermütige Lebensmitteljunkies einem mittelschweren Fressflash nachgeben und direkt mal ein halbes Gammelschwein vertilgen oder den strandnahen Flachwasserbereich des örtlichen Baggersees abgrasen. Das was nun im Körper vor sich geht nennt der Lebensmittelmikrobiologe in der Fachsprache Staphylokokken-Overkill. Der Magen kommt mit den Fremden Einwanderern nicht mehr klar und wird zum Wirt. Das Viehzeug vermehrt sich ungehindert und der Körper reagiert mit wunderbaren Abwehrreaktionen wie:

Nutzen

Die Wissenschaft Lebensmittelmikrobiologie dürfte sich nicht Wissenschaft schimpfen, wenn sie nicht wenigstens ein Mindestmaß an Wissen schaffen würde. Um diesen Selbstzweck zu verwirklichen erkannten die Forscher irgendwann Mitte des 20. Jahrhunderts, dass man die Keime nicht nur züchten kann, nein, man kann sie auch vernichten, und somit Nahrung länger haltbar machen. Die gerade aufblühende Discounterwirtschaft witterte großen Profit, und so investierte man Unsummen in diesen früheren Nischenbereich der Biologie. Nun ist es endlich möglich heute ein Pferd zu meucheln und es erst in zwei Monaten zu verspeisen. Man muss nur dafür sorgen, dass die kleinen fiesen Drecksdinger die hier überall rumfliegen nicht an den schmackhaften Kadaver ran kommen. Mittel und Wege dies zu erreichen gibt es viele, z.B. den Klepper luftdicht versiegeln und kurz auf 400°C erhitzen oder einfach in Muttis Tiefkühlfach falten.
Die effektivste Methode wurde jedoch erst vor kurzer Zeit entdeckt. Hunderte Wissenschaftler, tausende wissenschaftliche Assistenten und milliarden kleiner amerikanischer Präsidenten förderten die eine, aber doch wesentliche Wahrheit zu Tage: Immer schön nach dem Stuhlgang die Hände waschen!


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