Karibu
Biologische Einordnung
Das Karibu gehört zur Unterordnung der Wiederkäuer, und ist deshalb ein ganz schön unangenehmes Haustier, wenn es Schluckauf hat. Dadurch besitzt das Karibu jedoch ein beispielloses Futtersparsystem, das es ihm erlaubt, in einer der kärgsten Landschaften der Welt, der arktischen Tundra, zu überleben. Evolutionsbedingt hat das paarhufige Tier den Wiederkauprozess noch um zwei Stufen erweitert und zählt deshalb zu den vierfachen Wiederkäuern, was so ekelerregend ist, wie es sich anhört. Da solch abstoßendes Verhalten und würdeloses Auftreten natürlich nicht zu den so edlen Hirschen passt, ordnen Biologen das Karibu nur in die Unterfamilie der Trughirsche (lat. Cervidae guttenbergus) ein.
Nutzung
Die Menschheit reitet neuesten Funden aus der Steinzeit zufolge schon seit einer geraumen Ewigkeit auf Karibus. In den Höhlen von Altamira wurde mehrere Zeichnungen gefunden, die Menschen auf den Rücken von Tieren zeigen, es wird angenommen, dass sie Karibus darstellen sollen. Damit ist das Karibu nicht nur das am meisten, sondern auch das am längsten genutzte Reittier der Geschichte. Sowohl ein Großteil des Heeres von Dschingis Khan, als auch verschiedene europäischer Könige ritten zu Karibu. Während der Kreuzzüge wurde das Karibu kurzzeitig vom Kamel abgelöst, das sich allerdings in nördlichen Klimazonen nicht durchsetzen konnte. Mit der gleichzeitigen Einführung der Pferde und Karibus in Amerika entwickelte sich zwischen beiden Tieren eine Art Wettkampf, der letztendlich nicht entschieden werden konnte. Die Pferde siedelten sich in den Prärien an, während das Karibu sich im kühleren Norden verbreitete. Scherzhaft werden in den USA heutzutage Karibus deshalb "Pferde des Nordens" genannt (während Pferde in Kanada durchaus auch als "Karibus des Süden" bekannt sind). Unter dem Strich ist das Karibu aber eindeutig das wichtigste Tier in der Geschichte der Menschheit.