Gummisulfid

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Gummisulfid (GuS) ist eine Verbindung der Nichtmetalle Gummi und Schwefel. Als Entdecker des Gummisulfids gilt allgemein Karl Ranseier, doch gibt es Indizien, dass schon zu früheren Zeiten in manchen Kulturen das Gummisulfid bekannt war.

Klassifikation

Gummisulfid ist ein zäher, elastischer Feststoff, der schwach nach dem Teufel riecht. In reiner Form ist Gummisulfid farblos; technisches Gummisulfid ist jedoch meistens durch Verunreinigungen gefärbt. Oft werden andere Stoffe, wie zum Beispiel Ruß oder Kieselsäure, zugesetzt, um die Eigenschaften des Gummisulfids zu verbessern.

Gummisulfid entsteht, wenn Gummi mit Schwefel erhitzt wird (Vulkanisieren). Dadurch gewinnt der Gummi an Festigkeit und seine Empfindlichkeit gegen Vermürbung durch Bildung von hartem und sprödem Gummiperoxid (GuO2) wird verringert. Essbare Gummiarten (wie zum Beispiel Weingummi) sind zur Herstellung von Gummisulfid ungeeignet. Wegen der Knappheit von Naturgummi wird Gummisulfid heute meistens aus Kunstgummi hergestellt, der aus Erdöl gewonnen wird.

Reaktionsbereitschaft

Gummisulfid ist eine relativ reaktionsträge Substanz. Es ist ebenso wie elementarer Gummi brennbar; bei dieser Verschmurgelung entsteht Gummimonoxid (GuO), ein schwarzes, giftiges, übelriechendes Gas, sowie das ebenfalls giftige und übelriechende Schwefeldioxid. Daher stinkt brennendes Gummisulfid wie der verdammte Teufel. Die beiden Gase reagieren miteinander, wobei Gummisulfit (GuSO3) entsteht, das sich als schwarzer schmieriger Dreck in der Umgebung absetzt. Gegen die meisten Säuren und Basen ist Gummisulfid stabil. Durch Einwirkung von Licht und Luftsauerstoff vermürbt Gummisulfid, aber nur sehr langsam (langsamer als elementarer Gummi). Die Vermürbungstendenz kann durch Zusatz stabilisierender Pigmente weiter verringert werden. Gummisulfid ist weder zum menschlichen Verzehr noch als Viehfutter geeignet, auch wenn seine Toxizität eher gering ist.

Gummisulfid wird für zahlreiche Zwecke verwendet, für die ein gummiartiges Material erwünscht ist, die Festigkeit des elementaren Gummis aber nicht ausreicht oder seine hohe Vermürbungsanfälligkeit ein Problem darstellt.

Entdeckung

Entdeckt wurde GuS 1990 von dem russichen Chemiker und Wodkaproduzenten Michail Gorbatschow, der dafür sogar einen Nobelpreis erhielt. Denn zuvor benutzte man eine weitaus gefährlichere und darüber hinaus radioaktive Legierung aus Uran, Darmstadtium und Strontium, kurz UDsSr. Diese Legierung neigte, gemischt mit der Verbindung Natriumtritiumoxid (NaTO, ebenfalls radioaktiv), zu verheerenden Explosionen. 1962 kam es fast zum Super-GAU: Einige Tonnen NaTO und UDsSr standen ganz in der Nähe eines Fasses voller Kupfer-Barium (CuBa), das durch seine katalytische Wirkung bei Berührung in Sekundenbruchteilen eine Kernschmelze heraufbeschworen hätte, welche die gesamte Erde gesprengt hätte.


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