Granatenangeln

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Granatenangeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung, vor allem von Bundeswehrsoldaten und Kampfmittelräumern, bei der es darum geht, die von Henry Granady erfundenen Handgranaten zu angeln.

Das Spiel ähnelt dem von Jahrmärkten bekannten Entenangeln, nur dass statt Plastikenten Handgranaten Verwendung finden. Die Granate wird geangelt indem der Angelhaken durch den Sicherungsring geführt wird. Wer die meisten Granaten geangelt hat, gewinnt. Wer versehentlich den Sicherungsring zieht, scheidet aus. Die Überreste werden nach Spielende beseitigt und getrennt bestattet, falls dann noch jemand feststellen kann, was zu wem gehört, ansonsten halt eben so ungefähr. (DNA-Tests nur gegen Vorkasse vor Spielbeginn.)

Eine harmlosere Variante ähnelt dem Apfelspiel von Kindergeburtstagen. Die Granate muss aus einem Topf Wasser mit dem Mund geangelt werden. Wird aber fast nur von Anfängern gespielt.

Verschärfungen

Man sollte es mit dem Spiel nicht übertreiben.

Das Spiel existiert auch mit verschärften Regeln.

  • Verschäftes Apfelspiel: Auf Geburtstagfeiern sehr beliebt. Die Granate darf nur mit den Zähnen und nur am Sicherungsring gefischt werden.
  • Apfelspiel für ganz Harte: Wie zuvor, jedoch in kochendem Öl. Für Kampftaucher, Panzergrenadiere und Betrunkene ab 7,0 Promille.
  • Das Kastanienenspiel: Die Granaten (Kastanien) müssen per Hand aus dem Feuer geholt werden. Wunderbar geeignet, um Laien zu erklären, was eine sog. "Guardzeit" ist, nämlich die Zeit, die vergeht, bis die Granate im Feuer explodiert. Vorausgesetzt natürlich, es bleibt dann noch was vom Laien übrig.

Sprache

Das Granatenangeln hat eine Reihe typischer Begriffe hervorgebracht. Einige der wichtigsten seien hier genannt:

Delinquent Spieler.
Survivor Sieger. Früher auch einfach "Überlebender" genannt.
Try Versuch.
Beerdigung Misslungener Versuch.
Leiche Jemand, der einen misslungenen Versuch gemacht hat.

Urspung und Geschichte

Seinen Urspung hat das Spiel vermutlich in den 1920er Jahren. Aufgrund des Versailler Vertrages durfte die Reichswehr keine schweren Waffen, wie Panzer oder Flugzeuge, haben und die Pappattrappen waren auch kein richtiger Ersatz. Deshalb haben sich die wenigen Soldaten furchtbar gelangweilt. Duellieren war nach Ende des Kaiserreichs auch nicht mehr gefragt und so hat man sich das Granatenangeln als neue Freizeitbeschäftigung ausgedacht.

Nach der Machtergreifung eines gewissen Adolf H. wurde das Granatenangeln verboten. Der Kerl konnte einfach nicht verknusen, dass er eine Partie verloren hatte und als Folge davon ein Teil seines Schädels gegen eine Silberplatte ausgetauscht werden musste.

Das Verbot blieb auch nach dem Krieg zunächst bestehen. Obwohl das gar keinen Sinn machte, es gab ja gar keine deutsche Armee mehr. Erst mit der Wiederbewaffnung in Ost und West kam das Spiel wieder zu Ehren, vor allem bei der Bundeswehr, da die als sog. "Verteidigungsarmee" bis zur Wiedervereinigung ja eh nicht ran durfte und deren Soldaten sich somit entsprechend langweilten.

Sowohl auf Seiten der NATO als auch des Warschauer Paktes gab es Versuche, das Granatenangeln international zu etablieren. Die deutschen Bemühungen in Ost und West blieben aber großenteils erfolglos, zumal einige Armeen anderweitig genügend Beschäftigung hatten, vor allem die USA und die Sowjetunion.

Außerhalb der großen Bündnissysteme konnte sich das Granatenangeln vor allem in Österreich und Schweden etablieren (in letzterem auch als Granateneisangeln), nicht jedoch in der Schweiz, da diese zu langweilig war, und ebensowenig im Vatikan, dessen Armee ja bekanntlich aus Schweizern besteht.

Granatenangeln als Frauensport

In Zeiten, wo in nahezu jeder halbwegs anständigen Armee auch kämpfende Frauen existieren, bleibt es nicht aus, das sich auch Frauen zunehmend für diesen Sport interessieren. So gibt es inzwischen eigene Meisterschaften, die sogar wesentlich ernsthafter betrieben werden als bei den Männern.

Granatenangeln als Amateursport

Auch im Amateurbereich findet Granatenangeln immer mehr Freunde. Problem dabei ist allerdings die Materialbeschaffung. Beliebt ist deshalb das Abgrasen alter Schlachtfelder. Und wenn die gefundenen Granaten besonders rostig und marode sind, dann gibt das erst den richtigen Kick.

Zukunft des Granatenangelns

Während in einigen Ländern das Granatenangeln bereits ein hochbezahlter Profisport ist, steht derartiges im Ursprungsland Deutschland noch am Anfang. Auch eine organisierte Liga ist, zumindest bei den Herren, erst noch im Aufbau, während sie bei den Frauen kurz vor der Einführung steht.

Granatenangeln wird heutzutage in über 42 Ländern betrieben. Damit sind die Voraussetzungen für eine Aufnahme als olympische Disziplin erfüllt. Ein entsprechender Antrag wurde beim IOC gestellt. Die Chancen scheinen derzeit nicht schlecht, zumal eine Reihe von Sportarten auf der Kippe stehen. So könnte das Granatenangeln Sportarten wie Segeln oder Reiten verdrängen. Allerdings gibt es auch den Alternativvorschlag, die Segler und Reiter (oder die Pferde) nach Granaten angeln zu lassen.

Was nicht zum Granatenangeln gehört

Immer wieder wird das Granatenangeln mit ähnlich klingenden Begriffen verwechselt. Deshalb hier einige Erläuterungen.

  • Granatangeln: Das Angeln nach Halbedelsteinen, vorzugsweise in der Auslage von Juwelieren. Kein Sport sondern Diebstahl.
  • Granitangeln: Ähnlich dem Granatenangeln, jedoch mit Granitblöcken von 2x1x1 . Gehört zu den Kraftsportarten. Erfordert vor allem ein kräftiges Gebiss.
  • Granatenfischen: Beliebte Form des Fastfood Catering unter Soldaten im Manöver und im Einsatz. Dient der Aufbesserung des Militärfraßes. Einfach eine Handgranate entsichern und in ein größeres Gewässer schmeißen. Fischlieferung erfolgt prompt.

Linktipps: Faditiva und 3DPresso