Gosse

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Gosse die, nicht zu verwechseln mit Gosslar, ist der Fluss zweiter Klasse für jede Stadt ohne eigenen Binnenverkehr. Sie wird regelmäßig von schweren Brechern befahren, die ohne Lizenz, die öffentlichen Wasserstraßen zu umgehen versuchen.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Hier lag dereinst das sagenhafte Zweistromland

Die Gosse hat einen zumeist ganz ominösen Quell. Auf der Suche nach ihren Anfängen, verschwindet sie in unterirdischen Windungen, noch ehe man ihr nachsteigen kann. Dabei führt sie keineswegs Wasser, das aus Urstein entsprungen oder reich an Mineralien ist. Ganz im Gegenteil ist sie, durch ihren zumeist oberflächlichen Lauf geprägt, reich an Unrat und Abwasser beladen, das durch den hohen Schiffverkehr verunreinigt wurde. Dabei nimmt die Gosse sich zu einem Strom aus, dessen beide Hauptstromarme Miasma und Pfuhl, sich in den Städten, in trauter Zweisamkeit, links und rechts der Straßen vorbeischmiegen.

Mündung

Dabei wird die Gosse fortwährend durch künstliche Rinnsteine begrenzt, die die geführten Wassermengen direkt in die großen Klärmeere überführen. Angrenzend passieren die Hauptwege oftmals Seitenarme, die so genannten Gullys, die eine Befahrung der Straßen, auf Grund der durch sie hervorgerufenen Strömungswirbel und Senklöcher, zu einer echten Drecksfahrt werden lassen. Anstößig mündet das Nass dann in den verklärten Meeren, die durchwegs noch in städtischem Hoheitsgebiet liegen und die eine Überführung der Fracht in das globale Versorgungsnetz gewährleisten.

Sprache

Auf den Gossen herrscht noch ein althergebrachter, rauer Seemannston, besser als „Kloake“ bekannt, der sich durch seine Originalität auszeichnet und der auf Landratten zutiefst abschreckend wirkt. Nur auf Kinder, die so genannten Gossenkinder und auf die verwahrlosten Kapitäne, die auf diesen Verkehrsstraßen ihr zuhause finden, übt die Sprache mit ihrer gewissen Eigendynamik eine Faszination aus. Sie ist derb und von vielen Elementen durchsetzt, die das eigene Metier betreffen. So werden auch durchwegs nur Gespräche auf Grund des eingeschränkten Vokabulars geführt, die die unterschiedlichen Dampfer und Frachter der Straßen klassifizieren und ausschließlich darüber philosophiert, wie man die selbigen Schiffe am Besten durch die engen Schleusen befördert.

Aha!

  • An Kanaldeckeln trennen sich die Wege von großen und kleinen Frachtern.
  • Heute werden die Schiffe zumeist doch unterirdisch geführt. Das brachte ihnen den Beinamen U-Boote oder Tiefspüler ein.
  • Die Gosse hat eine bescheidene Entwicklung in den letzten Jahrhunderten durchgemacht. Sie ist immer noch nicht gesellschaftsfähig.
  • Die Gosse ist kein Quell reinen Lebens, aber ihr Geruch lässt wenigsten noch erahnen, wo ihre Quellen liegen. Und das beweist zumindest eine ehrliche Haut.
  • Die Gosse wird auch als die Kanalisation der Unterschicht bezeichnet.
  • In manchen Städten werden die Bordsteine hochgeklappt, die Gosse aber bleibt. Sie wählt den Weg des geringsten Widerstands.
  • Die Gosse ist für jede Ratte ein reißender Strom.

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