Geldbörse
Die Geldbörse kann zu recht als die Kinderstube des Geldes betrachtet werden. Jeder, der schonmal männlich und weibliche Geldscheine in seinem Portmonai gehabt hatte, wird den sprunghaften Zuwachs an Kleingeld bemerkt haben.
Ursprung
In alten Zeiten, als das Geld noch klein, hart und von geringer Haltbarkeit (wurde gern zu Kanonenkugeln und Schwertern eingeschmolzen) war, war die Geldbörse noch ein Rückzugsort für diese Wesen. In der dunklen Abgeschiedenheit dieser ledernden Höhle frönte es seinen geheimen Ritualen und wilden Festen. Doch als mit der Zeit das Geld in die Breite wuchs und dünnhäutiger wurde, wurde dieser Habitat als bald zu klein und schadete vorallem stark der Optik dieser bunten Paradiesvögel. Wer lässt sich schon gerne mit einem zerkitterten und zerknautschten Anzug im Licht der Öffentlichkeit sehen. Das Portmonai ist eingedeutschtes Englisch: Po Ort Money. Der Ort am Arsch wo das Geld liegt.
Heute
Das Geld von heute ist umgezogen. Statt wie ihre Urahnen in einer muffigen Höhle ihr Dasein zu fristen, lebt das Geld in bunten flachen Taschen und unternimmt darin Reisen um die ganze Welt. Auch kann man es auf Sitzmöbeln in Parks und in ihren großen Eventhäusern bei tanzen um das Goldene Kalb beobachten.
Nur noch die Kinder, die noch ihre von ihren Ahnen ererbten äußeren Merkmale aufweisen, sind in den Geldbörsen zu finden. Und das Geld von heute Produziert viele Kinder. Teilweise sind es soviel, dass sie von Zeit zu Zeit aus den Geldbörsen entfernt werden müssen, um in Kartoffelsäcken, Stiefeln und großen Weinflaschen zwischen gelagert zu werden.
Zukunft
Das Geld befindet sich heute schon auf einer evolutionären Stufe, die es ihm ermöglichen wird, sich völlig zu vergeistigen. Dies wird zur Folge haben, dass die ursprüngliche Behausung des Geldes über kurz oder lang vollkommen aus unserer Welt verschinden wird.