Gürtel
Ein Gürtel ist ein lederner, baumwollener oder stählerner Umband, den man an der Gürtellinie trägt. Alternativ kann man damit auch Kinder oder anderen Schmarotzern kräftig den Hintern versohlen.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Hergestellt werden solche, durch das abschälen eines Gürteltieres. Die vietnamesische Gürtelmafia hat jedoch Methoden entworfen, diesen teuren Vorgang durch billigere, illegale zu ersetzen. Hierfür werden originale Haribobären eingeschmolzen und in Form gegossen. In weiten Teilen beliebt ist die Gürtelrose.
Nutzen für die Gesellschaft
Wie ist der Gürtel heute eigentlich zu betrachten? Hat er sich seit seines Bestehens, ähnlich anderen Dingen, weiterentwickelt, oder ist er nach wie vor, wie die allgemeine Definition zu erklären versucht, ein Band aus Stoff, Leder oder Kunststoffen zum Zusammenhalten der Kleider über den Hüften? All jene, die ihn allmorgendlich umlegen, um ihn des Abends dann abzuschnallen, haben sich über dieses scheinbar unbedeutende Kleidungsstück sicher noch nicht viele Gedanken gemacht.
Ist der Gürtel eigentlich ein unbedeutendes Kleidungsstück? Der Autor, ein Gürtelträger, wünsche ihn aus dieser nicht verdienten Bedeutungslosigkeit herauszuheben.
Geschichtliche Betrachtung
Respekt vor seinem Alter, ist er doch schon in der Altsteinzeit nachgewiesen und sind auch seine Verwendungsmöglichkeiten steinalt, haben die meisten Menschen eigentlich nicht; doch schon beim Kauf konzentriert der Gürtel schnell meine Wahrnehmungen auf sich. Sind es Farben, Verzierungen oder die Schmiedekunst, die in allen möglichen Formen und Gestalten seine Schnalle schmücken, ist es der Geruch des Leders, der angenehm die Nase entzückt und einen Hauch von Abenteuer und Exotik aufkommen lässt? Unwillkürlich muss ich ihn in die Hand nehmen und - geschmeidig wie eine Schlange -durch die Finger gleiten lassen. So streichelt das weiche Leder meine Haut, entfacht ein seltsames Entzücken, so als würde eine geliebte Hand meinen Körper unvorhergesehen berühren, es windet sich um meine Hand, und - von dem ledernen Geruch ganz ergriffen - lasse ich den Gürtel nun immer näher mich umschlingen, ergreife in einem Anflug von Erregung plötzlich seine Schnalle, ziehe das sich noch unschlüssig windende Ende fest und Trage meine Beute hinaus, die von nun an, mich umschlingend, jede meiner Hosen zieren wird. Hier erfüllt der Eroberte schon dreierlei Zweck: Einmal ist es der versteckte Wunsch nach Männlichkeit, vielleicht Kraft, gleichzeitig erfüllt er die praktischen Anforderungen nach einem Festhalten der Hose, und schließlich ist er ein schön anzusehendes modisches Accessoire.
Statussymbol Gürtel
Will oder soll der Gürtel bei Männern Herrschaft symbolisieren, betont er bei Frauen doch recht anregend eine oft reizvolle Figur. Welche Phantasien eröffnen sich da meinen Gedanken und beflügeln meine Träume, jenen reizvollen Körper meiner Vorstellung von einer sich windenden Schlange umschlungen zu sehen! Mag es in Wirklichkeit auch nur der mit einem Schlangenmuster benietete lederne Gürtel sein, hier entwickelt allein die Vorstellung seiner Geschmeidigkeit und das Ansehen seines Musters den Wunsch und die Vorstellung, vielleicht selber die Schlange zu sein, den Körper der vorgestellten Frau mit nackter Haut zu umschlingen.- Der Gürtel steigert sich hier zum Reiz-Erzeuger.
Doch war - und ist z.T. im Orient - der Gürtel oft zur reiztötenden Verwendung angelegt worden; man spricht dann vom sagenumwobenen Keuschheitsgürtel.
Sprachforschung
Der Begriff 'Gürtel' ist im modernen Sprachgebrauch vielfältig lebendig, und doch gerät seine ursprüngliche Bedeutung merkwürdigerweise immer mehr in den Hintergrund, obwohl unsere Städte von Grüngürteln umgeben sind, unsere Autos auf Gürtelreifen rollen, Fernsehreportagen vor Ort mittels Batteriegürtel des Kameramannes erst Bilder werden, Taucher die See mit Hilfe des Tauchergürtels erforschen und wir uns auf Schiffen erst durch den Schwimm- oder Rettungsgürtel sicher fühlen können. Natürlich sind hier vielerlei Arten von Gürteln gemeint, die mit der herkömmlichen nichts oder wenig zu tun haben. Aber dennoch haben sie eines gemeinsam, das sich im Wort allein schon ausdrückt, sie ‚umgürteln‘ etwas - wie ein Band, das um etwas herumgelegt wird. Hier wird der Gürtel bedeutungsvoll Verbindungsglied zwischen zwei Ebenen, gar Elementen. Er ist nicht nur einfach Verbindungsglied, das Kleidung und Körper zusammenhält, sondern Verbindung hält vom Menschen zur Straße oder Verbindung zwischen modischer Vorstellung und Nützlichkeit. Sogar ein Band zwischen Leben und Tod, denn bei einem Unfall verhindert man das Ausbluten selbst mittels des modischsten Gürtels.
Schlußbetrachtung
Aus eigener Kraft hat der Gürtel mehr geschaffen, als er eigentlich vorgibt. So haben ihm die Römer die Gürtelschnalle gegeben, die Kampfeslustigen das Gürtelmesser, und wir heute haben ihm das Gürtelradio angehängt. So ist ihm zudem die Rolle des Transporteurs zugekommen von allerlei nützlichem wie unnützem Firlefanz. Immer aber, und in diese Rolle ist er außer bei den Waffenträgern geraten, transportiert er Chique und damit Mode. Er lässt sich bedruckt oder bestickt sehen, auch kunstvoll gestanzt oder gar mit aufgesetzten Metallteilen bewundern, die -seiner Form nachempfunden- eine Schlange stilisieren. Jedenfalls ist der Gürtel heute, dem Zweck beinahe entfremdet, zu einem reinen Anschauungsobjekt geworden, das unserer Sucht nach Geltung und modischer Abhängigkeit Rechnung tragen muss. Das Bewusstsein für ihn und seinen ursprünglichen Gebrauch ist damit beinahe verlorengegangen. Einzig im Flämischen, einer Urform des Niederländischen, bleibt die Bedeutung des Wortes dem Ursprung treu: „het band“. Der Gürtel bleibt doch ein Band, mit einem Anfang und einem Ende, welches - zusammengeschlossen - eine Verbindung zwischen zwei Dingen darstellt.
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Kleidung Alles rund ums An- und Ausziehen Kopfbedeckungen: Hut • Mütze • Perücke • Burka • Bommelmütze • Cowboyhut • Strohhut • Turban • Kopftuch |
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