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Freeganismus

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Freeganismus ist eine Lebensphilosophie, die nur von einigen wenigen Menschen praktiziert wird. Freeganismus ist nicht mit dem klassischen Betteln zu verwechseln, da Freeganisten freiwillig (free) von Abfällen oder Geschenken leben. In Deutschland ist der Freeganismus noch nicht so weit verbreitet, wie in seinem Ursprungsland, den USA. Es gibt jedoch auch bei uns eine stetig wachsende Subkultur. Es hat sich sogar schon eine besondere regionale Folklore gebildet, in welcher sich die einzelnen Gruppen in ihrer Interpretation der Lebensweise unterscheiden. Die bekannteste Form ist der, überwiegend in Bayern verbreitete, Freibierganismus.

Definition und Geschichte

Kinder, heute gibt es sogar Fleisch!

Man kann die Freeganisten bis auf die Ursprünge des Menschseins zurückführen. Noch bevor die wenigen Mitglieder der Spezies Homo als Jäger und Sammler durch die Wälder und Steppen streiften, lebten Adam und Eva lediglich von den Dingen, die Gott ihnen als Geschenk dar gebracht hat. Da dem modernen Freeganer Manna alleine zu eintönig ist, isst er nicht nur Dinge, die ihm von der Natur bereitgestellt werden, sondern auch Dinge, die ihm von Mitmenschen gratis zur Verfügung gestellt werden, bzw. die er sich für lau irgendwo besorgen kann. Er verzichtet dabei nicht, wie zum Beispiel ein Laktofrutarier der 3. Stufe, auf Alles was einen Schatten besitzt, sondern nur auf Dinge, die er käuflich erwerben müsste. Auch Fleisch ist nicht ausgeschlossen, solange man es irgendwo findet oder das Tier freiwillig und unentgeltlich sein Leben für die gute Sache zur Verfügung stellt. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Freeganer nur unwesentlich von einem Geier.

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Die selbsternannten Widerkäuer der Wikipedia haben bereits einen eigenen Speiseplan entworfen


Ernährungsmöglichkeiten für den modernen Freeganer

Ein Schlaraffenland für den Freeganer.

Musste der frühzeitliche Freeganer noch mit Speer und Keule über die Steppe streifen, lebt der heutige Freeganer im Schlaraffenland der modernen Wegwerfgesellschaft. Neben den Erzeugnissen der Natur, die auf Wiesen, Feldern und Bäumen wachsen, eröffnet die kapitalistische Konsumgesellschaft dem Freeganer mannigfaltige Möglichkeiten für ein nahrhaftes und gesundes Mahl. Was früher ein Wasserloch mit abwechslungsreicher Fauna war, ist heute der Hinterhof der großen Diskountsupermärkte.

Eine beliebte Möglichkeit um an Lebensmittel zu gelangen ist das Containern (engl. "Dumpster diving"). Dabei werden herrenlose Mülltonnen nach verwertbaren Esswaren untersucht. Hier findet man so gut wie alles, was man für die Grundversorgung benötigt. Frisches Obst und Gemüse muss der Freeganer allerdings mit regelmäßigen Wochenendausflügen “aufs Land” organisieren. Soll es einmal ein größeres Essen werden, oder hat man Freunde und Bekannte zum Dinner geladen, ist dann eher ein Besuch auf der Müllkippe angesagt. Für den kleinen Hunger zwischendurch tut es auch mal des sogenannte Eimern, vorzugsweise in kleinen Parkanlagen. Verluste im Nährwert der gefundenen Speisen sind kaum zu befürchten und kleine Abstriche im Geschmack nimmt der Freeganer gerne in Kauf, solange er sich selbigen erspart.

Auch zur Verfeinerung der gefundenen Speisen braucht es keine zusätzlichen Ausgaben. Eine Hornhautraspel ersetzt ohne weiteres teuren Parmesan und zum Würzen reicht das Salz, welches sich aus alten T-Shirts rückgewinnen lässt. Wenn alle Stricke reißen, kredenzt der Freeganer eben chinesisches Essen, da weiss man sowieso nie so recht, was da alles drin ist. Als Dessert kann man auch mal einen Bienenstich umsonst bekommen, vor allem im Sommer. Man sieht, vollwertiges und abwechslungsreiches Essen muss nicht viel kosten.

Beweggründe

Verschwendung
In Deutschland werden jedes Jahr 11 Mio Tonnen Lebensmittel in den Müll geworfen, dass sind im Schnitt weit über 80kg pro Person. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Form der Direktbulimie, bei der das Essen ohne Umweg über den oberen Verdauungstrackt, ins Klo geworfen wird, sondern, schlicht und einfach, um Verschwendung. In Zeiten von Wiesenhof kann man natürlich argumentieren, dass weggeworfenes Essen für die Gesundheit möglicherweise förderlicher ist, als konsumiertes, aber darauf kommt es dem Freeganer nicht an. Freeganisten wollen gegen die Ressourcenvergeudung ein politisches Zeichen setzten, die Gesundheit ist da zweitrangig. Ihr Wirken soll den Menschen die Augen für die Tatsache öffnen, dass sich selbst im Müll wertvolle Nahrungsmittel verbergen, die für eine gesunde Ernährung ausreichend sind.

Alternativlosigkeit
Ein weiterer Beweggrund kann in der mangelnden Kunstfertigkeit der jeweiligen Küchenchefin, des Freeganers verborgen liegen. Wenn die Erzeugnisse der heimischen Experimentalköchin halten, was Anti-Aging Produkte nur versprechen, nämlich, dass der Verzehr das Altern aufhält, kann eine Ernährung aus dem Mülleimer durchaus vorzuziehen sein. Oft lassen sich die konträren Positionen über die Bedeutung der Kreationen für die Nouvelle Cuisine zwischen den beteiligten Haushaltsmitgliedern einfach nicht miteinander vereinbaren. Bei flüchtiger Betrachtung mag das mehrschichtige Laminat mit Industrieklebstoff und Spachtelmasse noch mit einem Kuchen verwechselt werden, aber eben auch nur fast. Da bleibt den Betroffenen nur Fasten, oder eine radikale Ernährungsumstellung. Woher die Nahrung in diesen Extremfällen letztlich kommt, ist dann schließlich auch schon egal.

Sparsamkeit
Viele Freeganer protestieren mit ihrer Lebensweise gegen die, als zu hoch empfundenen, Lebensmittelpreise. Darüber hinaus wollen sie ein Zeichen setzen gegen die zunehmende Verwendung von landwirtschaftlichen Nutzflächen für die Energieerzeugung. Mais wird inzwischen zunehmend verstromt, statt als Futtermittel verwendet zu werden. Da Freeganer alles, was auf dem “freien” Feld wächst, als Geschenk der Natur an die Menschheit betrachten, bedienen sie sich in guter alter Adam und Eva- Tradition gerne mal am Obstbaum. Wie diese biblischen Vorbilder, kommt die Erkenntnis erst, wenn der Konflikt mit den Autoritäten, hier Gott, dort Bauer und Polizei bereits entbrannt ist. Das gesparte Geld will der Freeganer in der Regel in einen Ökobauernhof in Brandenburg investieren, der ihm in Zukunft eine nahrungstechnische Selbstversorgung ermöglicht, ohne die Mülleimer fremder Menschen durchforsten zu müssen.

Abenteuer
Ein weiteres Motiv stellt der Zugewinn an Spiel, Spaß und Spannung dar, der mit dieser Lebensart einhergeht. So ein Müllcontainer beherbergt doch immer wieder mal eine Überraschung. So weiß man meist am Morgen noch nicht, was es zum Mittagessen gibt. Zusätzlich öffnet der freeganische Lebensstil die Augen für die Schönheit der Natur und schärft die Sinne auf der Suche nach Essbarem. Beeren- und Pilzesammeln ist für manche nur eine Freizeitbeschäftigung, für den Freeganer aber der Kampf um das tägliche Überleben. Daher sollte man im Wald lieber zurückziehen, wenn einem, auf seiner Lieblings-Geheimtip-Pilz-Lichtung ein hungrig knurrender Freeganer begegnet. Ein Tier mit dem Rücken zur Wand kämpft bis zum Tod!

Kritik

Bei allem Respekt für diese vermeintlich ressourcenschonende Lebensweise, bläst den Freeganern zunehmend Gegenwind ins Gesicht. Durch die Entmüllung der Abfalltonnen werden Müllverbrennungsanlagen von dringend benötigten organischen Rohstoffen abgeschnitten. Diese müssen durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, welche der Klimakatastrophe zusätzlich Vorschub leisten. Alternativen wie Gas oder Öl spielen nur den Russen oder den Scheichs in die Karten und subventionieren auf diesem Umweg die Champions League-Konkurrenz der deutschen Vereine. Daher besteht für die Kritiker ein direkter Zusammenhang zwischen Freeganismus und dem schlechten internationalen Abschneiden der Bundesliga in den europäischen Fußball-Wettbewerben. Da es wohl kaum etwas gibt, was für den Durchschnittsdeutschen schlimmer ist, läuft momentan eine Petition vor dem Europäischen Parlament um den Freeganismus zu verbieten.


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