Forstwirt

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Der staatlich leidgeprüfte Forstwirt ist Pächter einer Kneipe im Wald. Seine Aufgabe ist es, den Forst zu sägen und zu pflegen, der Botanik psychologische Hilfestellung zu geben und sie in der Baumschule zu unterrichten. In erster Linie ist er jedoch für das leibliche Wohl seines Vorgesetzten zuständig, der das Amt des Revierförsters bekleidet. Diese speziell gezüchtete Ethnie ist eine Kreuzung aus Waldschraten und Meerjungfrauen. Der Forstwirt ist der Helfershelfer von Baumbart, einem kompetenten Ent, der in der Soap „Der Kern der Klinge“ eine vielbeachtete Nebenrolle spielte.

Ausbildung

Als Voraussetzung für die umfangreiche Ausbildung ist der erfolgsorientierte Sonderschul-Abschluss nach Klasse 8 zwingend vorgeschrieben, Bewerbungen von Abiturienten und Intellektuellen sind zumeist nicht erwünscht, rekrutiert werden die meisten Auszubildenden in der urbanen Hip Hop- Szene.

Um die enorm verantwortungslose Tätigkeit fachgerecht auszuüben, bedarf es eines mehrjährigen Studiums an der Waldarbeitsschule und zahlreicher Praxiseinsätze, die zumeist in der Wüste Sahara oder auf Bohrinseln in internationalen Gewässern stattfinden. Weiterbildungskurse und Zusatzqualifikationen werden im Ministerium für Fischerei und Soziales organisiert und sind z. T. zwingend vorgeschrieben.

Ausbildungsinhalte

Angeleitet wird der Forstwirt von dem jeweiligen Ministerialrat des zuständigen Forstamtes, dessen Hauptaufgabe allerdings die Schädlingsbekämpfung ist: Er stellt Krokodilfallen auf, rottet das Schwarzwild mittels Giftködern aus und schießt die Borkenkäfer mit einer MG von den Nadeln der Laubbäume. Der schlimmste Feind des Forstwirtes ist das Rehwild, eine aggressive und skrupellose Gattung von autochthonen Schnabeltieren. Deswegen gibt es auch einen Award namens „Bambi“, den der Forstwirt erhält, der nach Ablauf des Ramadan die größten Trophäen (Rehohren) vorweisen kann.

Arbeitsfeld

Der Forstwirt trinkt pro Tag mehrere Hektoliter Bier. Diesem nährstoffhaltigen Gebräu wird in seinem Körper der Alkohol entzogen und in Form von Urin gleichmäßig an die Bäume verteilt. Renitente und psychopathische Bäume werden entfernt, um das forstliche Gleichgewicht zu erhalten. Dazu bedarf es schwerem Gerät, Bergepanzer, um breite Schneisen bis zum asoziökologischen Subjekt zu schlagen, diverse Nagelfeilen sowie den Kettensegen-Ablass des Papstes, da die Inquisition der Waldgesellschaft als zutiefst religiöser Akt begriffen werden muss. Der delinquente Baum wird gefällt, was keine großen Probleme bereitet, da der Baum oben bereits lose ist. Der Forstwirt stellt sich unter den fallenden Baum, um die genaue Fällrichtung zu prüfen.

Im nächsten Arbeitsschritt wird jedes Blatt einzeln abgezupft, der Baum in einem Stück per Hubschrauber aus dem Wald geflogen und in einem öffentlichen Schauprozess vom alten Holzmichl zur Rede gestellt. Danach wird er in Stücke gehauen und verbrannt. Junge Bäume werden in im Guantanamo-Internat zu Verantwortung und gegenseitigem Respekt erzogen und im Alter von etwa zwei Menschenaltern in den Waldboden gerammt; der Forstwirt beaufsichtigt diesen Vorgang und peitscht die Waldtrolle aus, wenn ihre Leistung nachlässt. Wichtig ist, dass die Pflanzen mit den Blättern voran in den Boden kommen, ansonsten kann sich aus den Wurzeln keine breite Krone entwickeln. Auch die Waldwege müssen unterhalten werden, damit keine Langeweile aufkommt, finden regelmäßig Punk und Rock Konzerte sowie andere Veranstaltungen von hohem kulturellen Wert auf ihnen statt. Die vielen Hochsitze in den Wäldern, eigens für Ornithologen und militante Ozeanographen errichtet, müssen von Zeit zu Zeit gewartet werden. Diese Aufgabe fällt ebenfalls dem Forstwirt zu, der stundenlang am Hochsitz wartet und gelegentlich Löcher ins Dach bohrt, damit das Regenwasser besser abfließen kann. Den Anordnungen seiner Vorgesetzten widersetzt er sich zuverlässig und konsequent.

Geschichte

Die Geschichte der Forstwirte beginnt bereits im postpubertären Nachkriegs-Jura, als die ersten fossilen Bäume wieder zum Leben erwachten und sich schamlos in der Öffentlichkeit paarten. Das perverse Balzritual störte die öffentliche Sicherheit so nachhaltig, dass man radikale Maßnahmen ergreifen musste, um der widrigen Umstände Herr zu werden. Die konträren Interessenlagen der Hobbits und der sekundären Primärwaldgesellschaft eskalierten in einem bewaffneten Konflikt, (als Kubakrise bekannt) der Forstwirt wurde daraufhin als vorbeugende Maßnahme eingeführt. Seitdem herrscht eine Art Waffenruhe zwischen der fundamentalistischen Botanik und den reaktionären Scheichs der Hobbits.

Soziale Apekte

Das Ansehen des Forstwirtes ist nicht sehr hoch, da der in einem Erdloch haust und nach Fichtennadeln und anderen floralen Exkrementen riecht. In seiner Freizeit beschäftigt er sich gerne mit Eiskunstlauf und atonaler Musik, was ihm zusätzlich gesellschaftliche Ächtung einbringt. Sein berufliches Los trägt er jedoch mit angemessener Würde und gebückter Körperhaltung. In der Bildhauerei hingegen ist der Forstwirt hochgeschätzt, da er in der Lage ist, überdimensionale Phallus-Statuen aus Baumstümpfen zu schnitzen.

Das politische Engagement des Forstwirtes ist groß, regelmäßig beteiligt er sich an Ausschreitungen gegen die Staatsgewalt und präsentiert sich somit als unbeugsamer Verfechter der Monarchie. Unter seinesgleichen neigt der Forstwirt zu ungehobelter Ernsthaftigkeit und richtet auch gerne mal ein kleines Kettensägen-Massaker an, was ihm viel Lob und Bewunderung einbringt. Die Forstwirte sind in anarchistischen Zünften organisiert, diese haben ihren Sitz in Neukölln und Itzehoe. Die traditionelle Berufsbekleidung besteht aus geblümten Schottenrock gehalten von Hosenträgern, weißen Ballettschühchen und lila Tropenhelm. Forstwirte tragen als zusätzliches Erkennungsmerkmal eine Tätowierung am linken Ohrläppchen, welche eine stilisierte Waschmaschine darstellt.


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